Reichsstadthalle: Daten für die Prognose und für die Hochrechnung geliefert
ROTHENBURG – Besondere Aufmerksamkeit hat bei der Landtagswahl dem Abstimmungslokal Reichsstadthalle gegolten. Dort waren Mitarbeiter von Infratest dimap und Forschungsgruppe Wahlen im Einsatz, um freiwillige Angaben von Befragten nach ihrer Stimmabgabe beziehungsweise Schnellmeldungen von der Auszählung für die Prognose und für die Hochrechnung an die beiden Fernsehanstalten ARD und ZDF zu liefern.
Für Infratest dimap saß und stand der 48-jährige Schreinermeister Karl Wolfgang Denzer aus Feuchtwangen im Foyer der Halle, um die Wählerinnen und Wähler auf einem vorgegebenem Bogen ankreuzen zu lassen, wie sie sich in den beiden zentralen Fragen zur Landtagswahl entschieden hatten. Eigentlich war geplant gewesen, dass er sich vor der Halle in Position bringt. Aber das schlechte Wetter zwang zum Umdisponieren und die Umfrage wurde kurzerhand unter Dach verlegt.

Helfer (l. Marcus Pfalzer, 2.v.r. Peter Wilde, r. Doris Weinreich-Orth) begleiten die Stimmabgabe in der Reichsstadthalle. Foto: Weber
In sieben genau vorgegebenen Zeitblöcken wurde die Erhebung bei Freiwilligen nach ihrer Stimmabgabe durchgeführt. Als wir gegen 14 Uhr vorbeischauten in der Reichsstadthalle hatte der Korrespondent, wie der Mitarbeiter von seinem Auftraggeber offiziell genannt wird, in vier Blöcken knapp 50 Wählerinnen und Wähler befragt. Deren angekreuzte Bogen wurden in einem bereitstehenden ARD-Würfel aus gefaltetem Karton mit Schlitz auf der Oberseite gesammelt und nach Abschluss eines Zeitabschnitts ausgewertet.
Der Handwerker bzw. seine Frau sind schon zum dritten Mal bei Wahlen für Infratest dimap tätig, verriet er uns, „das macht Spaß und ist mal was anderes.“ Für die 18-Uhr-Prognose der ARD zur Landtagswahl wurde gefragt: „Wem gaben Sie Ihre Erststimme (die auf dem kleinen weißen Stimmzettel)?“ und „Wem gaben Sie Ihre Zweitstimme (die auf dem großen weißen Stimmzettel)?“ Hierzu war nicht nur eine unter jeweils zwölf parteibezogenen Möglichkeiten anzukreuzen, sondern auch zur Feststellung „Habe ungültig gewählt“. Die Befragten sollten darüber hinaus freiwillig auch noch ihr ungefähres Alter (in sieben vorgegebenen Jahresrastern) und ihr Geschlecht (männlich oder weiblich) angeben.
Nach Schließung des Wahllokals wechselte Karl Wolfgang Denzer in den kleinen Saal zur Auszählung der abgegebenen Stimmen und wartete die erste Schnellmeldung ab, die er dann an Infratest dimap weitergab. Für diesen Part hatte sich auch ein zweites Analyse-Institut, die Forschungsgruppe Wahlen, in der Reichsstadthalle angemeldet. Es stellt seine Zahlen dem ZDF zur Verfügung.
Insgesamt deutete in Rothenburg einiges schon am Vormittag, gegen Mittag und dann am Nachmittag auf eine ganz ordentliche Wahlbeteiligung hin. Wahlamtsleiter Roland Pfaffelhuber sprach gegenüber unserer Redaktion von einem ganz normalen Aufkommen. Mittags waren von 804 Wahlberechtigten und bei 187 Briefwahl-Anträgen in diesem Stimmbezirk 78 in die Reichsstadthalle gekommen, um dort in ihrem Wahllokal die Kreuze zu setzen. Zwei Stunden später waren es dann 121. Womit rechnerich schon über 38 Prozent erreicht gewesen wären. Vorausgesetzt natürlich, die beantragten Briefwahl-Unterlagen kommen bis zum Abend alle ausgefüllt ins Wahlamt zurück. -ww-