Beim Richtfest versetzte das riesige Innere der Mehrzweckhalle in Staunen
ROTHENBURG – Großes Lob für die Handwerker: Oberbürgermeister Walter Hartl und Stadtbaumeister Michael Knappe haben sich beim Richtfest für die Mehrzweckhalle mehr als zufrieden gezeigt mit Baufortschritt und Qualität der Arbeiten.
Die zu ihren Füßen auf dem rohen Betonboden der Halle versammelte Teilnehmerschar aus Stadtrat, Verwaltung, Schulen, Vereinen, Nachbarschaft und Führungsetagen beteiligter Firmen konnte nur staunen. Von außen würde man diese Ausmaße des Gebäudeinnern und dabei vor allem die stolze Raumhöhe von fast acht Meter nicht vermuten.
Jetzt zeige sich, dass es richtig war, allen Unkenrufen zum Trotz das Hallenprojekt an dieser Stelle durchzuziehen. Es sei hier möglich gewesen, die Topografie gut zu nutzen und den Bau zu wesentlichen Teilen so einzugraben in den Hang, dass von einer großen Beeinträchtigung des Altstadtbildes nun wirklich nicht gesprochen werden könne, waren sich der Oberbürgermeister und der Stadtbaumeister bei ihren kurzen Ansprachen einig.
Ihren imaginären Hut zogen sie dabei vor den Handwerkern. Sie hätten in Rekordzeit hervorragende Arbeit geleistet. Besonderen Anteil sprachen sie den Betonbauern der mit dem Rohbau beauftragen Firma Otto Heil zu. Sie kommen zum Teil aus Portugal und haben sich weit bis in die Abendstunden und auch an Samstagen eingebracht, um die ingesamt 2600 Kubikmeter Beton zu verarbeiten.
Stadtbaumeister Michael Knappe nutzte die Gelegenheit, der Richtfest-Gemeinde die verschiedenen Bereiche der inzwischen im Rohbau fast fertigen Mehrzweckhalle zu zeigen und zu erläutern. Zimmerer Kevin Marciniak vom Holzbau-Fachbetrieb Merkle in Bissingen an der Teck hielt den Richtspruch. Mit Sekt prosteten er und der Oberbürgermeister sich zu. Sie tranken und warfen ihre Gläser von ihrem erhobenen Standplatz im Foyer des künftigen Eingangsbereichs hinunter auf den Hallenboden, wo sie – positives Zeichen für den weiteren Fortgang der Arbeiten – zu vielen Scherben zerbarsten.
Anschließend ließ sich die versammelte Gemeinde im oberen Bereich der Halle an den bereitgestellten Biertischen nieder und genoss den Richtschmaus. Es gab gegrillte Hähnchen und warmen Fleischkäse samt Beilagen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Bauamts assistierten bei der Ausgabe von Essen und Getränken.
Am Rohbau muss jetzt nur noch etwas gefeilt werden, bis nächste Woche die Dachdecker ans Werk gehen können. Deckendurchbrüche sind vorher zu schaffen und auch die eine oder andere kleinere Korrektur an der Oberfläche ist durchzuführen, erläutert Architekt Gunther Hebling vom Stadtbauamt. Außerdem muss der Lüftungskanal gereinigt werden.
Nach dem sturmgebeutelten Einheben der riesigen Leimbinder kommen die Zimmerer noch einmal zum Zug: beim Einbauen der Querträger. Dann können die in Österreich vorgefertigten Sandwich-Elemente (doppeltes Trapezblech mit dazwischen liegender Isolierschicht) des Tonnendachs montiert werden und das Flachdach des Foyers erhält Dampfbremse, Wärmedämmung und Abdichtung.
„Das Dach war eigentlich erst für 2016 vorgesehen,“ sagt Hebling: „Wir hatten Glück mit dem Wetter.“ Inzwischen ist das zweite Ausschreibungspaket vergeben. Wenn alles gut geht, könnten die Fenster bis Mitte Februar eingesetzt sein und der Bau wäre geschlossen. Dann wäre die Rohinstallation von Lüftung, Sanitär und Heizung an der Reihe. So ließe sich der Zeitvorsprung ins Ziel retten. Das heißt, die Eröffnung der Halle wäre dann schon Ende kommenden Jahres denkbar. -ww-