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Der nächste Schritt steht an

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Idee, Konzept, Planung, Bau: alles in einer Hand – Neuer Finanzinvestor schon da

ROTHENBURG – Jetzt steht der Termin fest: Am 19. April eröffnen die Märkte „dm“ und „Depot“ ihre neuen Filialen auf dem früheren Schlachthofgelände. Das „Brothaus“ muss sich mit seinem Einzug noch gedulden, bekommt dafür aber den schönsten Raum am Standort.

Nach der Fertigstellung des Ausbaus folgt der Eigentümerwechsel. Fotos: Schäfer

Der Eigentümer des neuen Marktzentrums an der Schlachthofkreuzung, die asp-Projektsteuerung aus dem Emsland, investiert rund fünf Millionen Euro in das Areal. Geschäftsführer Björn Gödde spricht von einem „Prestige-Objekt“ aufgrund der repräsentativen Architektur – eine geschickte Verzahnung des Neubaus mit dem unter Denkmalschutz stehenden Altbestand. Der Aufwand und die Unwägbarkeiten in einer oft nicht bis in Detail bekannten, historischen Bausub­stanz ist eine besondere Herausforderung, sagt der 37-jährige Bauingenieur. So musste eine 1,20 Meter dicke Wand abgefangen werden, auf der ein zwanzig Meter hoher ehemaliger Kühlturm steht.

Bauen auf der „grünen Wiese“ ist einfacher. In der Nähe von Blaufelden errichtet das niedersächsische Unternehmen momentan eine neue „Rossmann“-Drogeriefiliale, Björn Gödde ist bundesweit unterwegs, besonders im Bereich des Einzelhandels. Die asp-Projektsteuerung beschäftigt 20 Mitarbeiter, hauptsächlich Architekten, Ingenieure und kaufmännisches Personal – ein Schwesterunternehmen der ebenfalls in Haselünne ansässigen Schulte-Bau mit knapp 200 Beschäftigten.
Schon während seines Ingenieursstudiums hat Björn Gödde für das Unternehmen gearbeitet, das zu der Zeit an die zweihundert Aldi-Märkte in Spanien baute. Er bekam eine Festanstellung und brachte es vom Kalkulatur bis zum Geschäftsführer. Ein Part­nerunternehmen aus Baden-Württemberg, das als Makler tätig ist, bot ihm vor etwa drei Jahren das Schlachthofgelände in Rothenburg zum Kauf an. Sein erster Eindruck: „Schwierige Gegebenheiten – ein Riesengebäude mit Denkmalschutzauflagen und eine Diskussion um die vom Alpenverein genutzte Kletterhalle auf dem Gelände.“
In Verhandlungen mit der Stadt wurde um Lösungen gerungen und mussten Kompromisse geschmiedet werden. Zigmal wurde die Planung überarbeitet bis beide Seiten eine Einigung erzielten und die Immobilienverhandlungen notariell besiegelten.   Die Suche nach langfristigen Mietern für das Objekt  mit  insgesamt knapp 2000 Quadratmeter Mietfläche gestaltete sich „spannend“, so Björn Gödde. Die Verhandlungen gerieten kurzzeitig ins Stocken, nachdem ein Bäckereibetrieb aus Bad Windsheim mit Ladengeschäften in Rothenburg in Insolvenz ging und damit aus dem Rennen war. Die Karten für die neue Bewerberrunde wurden neu gemischt.

Auf der Schlachthof-Baustelle: Björn Gödde.

Der dm-Drogeriemarkt zieht nach elf Jahren um vom „Zentro“ am Bahnhof an den neuen Standort und kann damit seine Verkaufsfläche verdoppeln auf 700 Quadratmeter. Die Filiale beschäftigt momentan sechzehn Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende. Vor dem Umzug findet ein großer Abverkauf statt im alten Ladengeschäft bis zur endgültigen Schließung am 11. April.

Die Einrichtungskette „Depot“ siedelt sich in Rothenburg neu an. Als Gründe werden „die gute Kaufkraft und Zentralität“, aber auch der „gute Mietermix“ und der „moderne Neubau“ genannt. Das Schlachthofgelände sei ein „absoluter Wunschstandort“. Bisher ist man im Umkreis nicht vertreten. Die nächste Filiale befindet sich knapp 35 Kilometer entfernt.
Seit Ende der 90er Jahre gibt es den Namen „Depot“ als Dachmarke für hochwertige Dekorationen und Kleinmöbel innerhalb des Familienunternehmens Griess. Im unterfränkischen Niedernberg wird entschieden, was sich die Deutschen in einem Jahr an den Christbaum hängen. Der Mittelständler ist so etwas wie der Chefdekorateur des Landes, ein Reich des Schönen und „Entbehrlichen“. Gemeinsam mit dem Schweizer Handelsriesen Migros, der als Teilhaber eingestiegen ist, befindet man sich auf Wachstumskurs.
Der „dm-Markt hat die größte Mietfläche auf dem Schlachthofgelände, Die „Depot“-Filiale ist mit 550 Quadratmeter etwas größer als das „Brothaus“. In den nächsten drei bis fünf Monaten geht das Areal in neue Hände über. Die asp-Projektsteuerung veräußert das Immobilienobjekt an einen Finanzinvestor und bewerkstelligt dann lediglich noch das komplette Gebäudemanagement. Bei den Investoren handelt es sich um drei Privatpersonen, die sich zusammengeschlossen haben, „um Immobilienvermögen aufzubauen“, sagt Björn Gödde. Namentlich wollen die Herrschaften, die in der Wirtschaft zu Hause sind und sich mit Finanzanlagen auskennen, nicht genannt werden.
Die Handwerkerarbeiten auf der Baustelle führen Partnerunternehmen aus, mit denen die asp-Projektsteuerung häufig zusammenarbeitet und Standardverträge abgeschlossen hat. „Wir versuchen auch immer regionale Firmen einzubinden“, sagt Björn Gödde, „aber im Bereich der Haus- und Versorgungstechnik ist uns dies nicht gelungen.“ Lobend hob er die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Malerbetrieb Schmidt hervor.
Der Einbau der Aluminiumfenster mit Rundbogen zur Anpassung an die baulichen Gegebenheiten war aufwändig und teuer, sagt Björn Gödde. „Beim Altbau haben wir auch lange an der Energieeffizienz gefeilt.“ 80 Parkplätze gibt es auf dem Gelände. Die Zu- und Abfahrt wurde verlegt – weg von der Verkehrsampel. sis

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