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Makellose Unfall-Bilanz

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Schülerlotsen und Schulweghelfer werden für erfolgreichen Einsatz belohnt

ROTHENBURG – Der Erfolg gibt ihnen Recht: Auch heuer ereignete sich wieder kein Schulwegunfall an den Stellen, an denen Schülerlotsen und Schulweghelfer ihren Dienst tun. Diese freudige Nachricht konnte Peter Körner, Vekehrserzieher und Vorsitzender der Rothenburger Gebietsverkehrswacht, anlässlich der traditionellen Schülerlotsenbescherung verkünden.

Bescherung: Wer so gute Dienste leistet, der hat sich auch eine Belohnung verdient. Fotos: Scheuenstuhl

Er dankte den Schülern sowie den Erwachsenen, die bei Wind und Wetter an den neuralgischen Punkten stehen und für ein reibungsloses Miteinander der motorisierten Verkehrsteilnehmer und der Schulkinder sorgen. Nach Alkohol und überhöhter beziehungsweise nicht angepasster Geschwindigkeit zähle die Ablenkung durch Smartphones, Navigationsgeräte und anderen technischen Spielereien zu den häufigs­ten Unfallursachen, informierte Peter Körner die Jugendlichen.
Sogar wenn man nur mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde unterwegs ist, bedeute ein kurzer Blick auf das Smartphone einen „Blindflug“ von 15 Meter. Das ist einerseits genug Strecke, in der eine Person unvermittelt auf die Fahrbahn laufen kann. Andererseits aber nicht lange genug, um noch rechtzeitig abbremsen zu können.
Die Schülerlotsen und Schulweghelfer ziehen mit ihrer Weste mit Signalwirkung und der Kelle die Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer schon von Weitem auf sich und zeigen dadurch an, dass an diesen Stellen besondere Rücksicht auf die jungen Fußgänger genommen werden muss.
Seit der Bescherung im vergangenen Jahr waren bis zum Ende des Schuljahres 2017/2018 insgesamt 49 Schülerlotsen, davon 26 von der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule und 23 von der Oskar-von-Miller-Realschule und fünf erwachsene Schulweghelfer in Rothenburg und vier in Gebsattel regelmäßig und dauerhaft eingesetzt. Seit Beginn des laufenden Schuljahres verrichteten am Rödertor 18 Schülerlotsen von der Mittelschule ihren Dienst. Den Überweg an der Topplerschule sicherten 22 Schülerlotsen von der Realschule. Ihr Einsatz ist freiwillig und erfolgt ehrenamtlich sowie unentgeltlich. Die erwachsenen Schulweghelfer sind bei der Stadt angestellt.

Harry Englert und Kurt Förster überreichen die Präsente.

Ihr Engagement ist deshalb aber nicht weniger lobens- und dankenswert. Denn neben ihrer Hauptaufgabe für einen sicheren Weg zur und von der Schule zu sorgen, sind sie vor allem für die jüngsten Schulkinder oftmals auch „Seelentröster“, wenn es in der Schule mal nicht ganz so rund läuft, so Peter Körner. Fünf Schulweghelfer betreuten den Überweg vor dem Galgentor und nach Unterrichtsschluss auch den Überweg am Rödertor.

Zudem übernehmen sie die Begleitung der Grundschüler von der Topplerschule zur Bushaltestelle am Spitaltorparkplatz. Kürzlich durften sich die Schulweghelfer über eine frisch ausgebildete Verstärkung freuen. Durch Schulabgänge beenden regelmäßig Schülerlotsen ihren Dienst. Deshalb ist man von der Rothenburger Gebietsverkehrswacht sehr interessiert, stetig neue Schülerlotsen auszubilden.
Derzeit befassen sich insgesamt zehn Jungen und Mädchen (sieben von der Mittelschule und drei von der Realschule) in sechs Doppelstunden mit den Themen „Gefahren im Straßenverkehr“, „Grundregeln der Straßenverkehrsordnung und Verhaltensvorschriften für Fußgänger und Radfahrer“, „Schulbusse und Schulbushaltestellen“ und weiteren wichtigen Aspekten für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr.
Neuer Aspekt in Ausbildung
Neu in der Ausbildung ist seit diesem Schuljahr ein Verhaltenstraining zur Konfliktbewältigung. Neben der Theorie gibt es zum Abschluss der „Lehrzeit“ auch eine praktische Einweisung an den Einsatzorten durch die betreuenden Polizeibeamten. Es sei gar nicht hoch genug zu bewerten, sagt Peter Körner, dass es nach wie vor noch jungen Menschen und Erwachsene gibt, die sich freiwillig und ehrenamtlich für die Verbesserung der Verkehssicherheit einsetzen. Wer sich um andere kümmert, beweist soziales und gesellschaftliches Engagement. Und das gehört auch belohnt.
So gab es von der Gebietsverkehrswacht und der Stadt Kinogutscheine für die Schulweghelfer und Schülerlotsen. Die Schüler können aber noch auf eine andere Weise „Profit“ aus ihrem Dienst ziehen. Sie bekommen eine entsprechende Bescheinigung, mit der sie dann bei Bewerbungen ihr soziales Engagement dem potenziellen Arbeitgeber gegenüber belegen können. Dass eine derartige Referenz durchaus Gewicht hat, bestätigte auch Bürgermeister Kurt Förster. So schaue man etwa auch bei der Stadt darauf, ob sich ein Bewerber neben guter Noten auch im sozialen und gesellschaftlichen Bereich besonders hervorgetan hat.
Und weil man nicht ewig Schülerlotse sein kann, hatte Kurt Förster gleich die nächste Möglichkeit für die Jugendlichen parat, sich für die Gemeinschaft einzusetzen: So warb der einstige Verkehrserzieher und ehemalige Vorsitzende der Gebietsverkehrswacht für ein Engagement in der Kommunalpolitik. Wie sein eigener Werdegang beweist, könne man bei der aktiven Teilhabe in politischen Gremien am schnellsten Veränderungen auf den Weg bringen und Verbesserungen vorantreiben. mes

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