Anerkannter Experte Dr. Markus Wiesenauer füllte beim Vortrag in Rothenburg den Saal
ROTHENBURG – Wie gefragt die Homöopathie als Ergänzung oder Alternative zur Schulmedizin ist, hat die große Resonanz auf einen Vortrag von Dr. med. Markus Wiesenhauer gezeigt. Auf Einladung von Apothekerin Maria Haack von der Landwehr Apotheke war der Fachmann nach Rothenburg bekommen. Mehr als 170 Zuhörer nutzten dabei die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren.

Dr. Markus Wiesenauer (Mitte) mit Apothekerin Maria Haack (links) und Simone Schielein (DHU). Fotos: privat
Dr. med. Markus Wiesenauer hat sich auf die Behandlung mit Naturheilmitteln spezialisiert und gilt als der Experte für Homöopathie in Deutschland. Er ist als Facharzt für Allgemeinmedizin mit eigener Praxis in Weinstadt seit 29 Jahren tätig. Zu seinen Zusatzqualifikationen zählen Homöopathie, Naturheilverfahren und Umweltmedizin.
Mit seinem Schwerpunkt im Bereich Homöopathie engagiert er sich für alternative Heilmethoden, u. a. als Mitglied der Arzneimittelkommission Phytotherapie und Homöopathie am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Als Autor und Koautor erklärt er in zahlreichen medizinischen Ratgebern die Anwendung von homöopathischen Mitteln in allen Lebenslagen zur Selbstbehandlung von Alltagsbeschwerden. Zudem wendet er sich mit Vorträgen, Seminaren und Publikationen an das medizinische Fachpersonal.
Lange Jahre war er Lehrbeauftragter der Universitäten Ulm und Göttingen, hielt außerdem Gastvorlesungen an den Universitäten Tübingen und Bonn. Im Rahmen der allgemeinmedizinischen und pharmazeutischen Weiterbildung ist er als Referent tätig. Mit mehr als 200 Arbeiten und über 25 Buchpublikationen zu den Themen Allgemeinmedizin, Phytotherapie und Homöopathie zählt er zu den meistgelesenen Autoren der Sparte.
„Homöopathie – sanfte Mittel für die ganze Familie“ war Wiesenauers Vortrag in Rothenburg überschrieben. Homöopathie gibt es seit 210 Jahren. Sie wurde an der Uni Leipzig von Samuel Hahnemann gegründet. Nicht nur in Rothenburg sei sie gefragtes Thema, sondern weltweit, betont Dr. Wiesenauer und startet damit den Spaziergang durch den Menschen.
Verfahren von Hand
Hahnemann hatte die geniale Idee, Naturstoffe zu verwenden, z.B. eine Giftpflanze, und sie Schritt für Schritt so zu verarbeiten, dass ein Heilmittel daraus wird. Dieses Verfahren wird auch heute noch bei der DHU (Deutsche Homöopathische Union) in Karlsruhe von Hand angewendet und durchgeführt, um die Qualität und die Wirksamkeit des Arzneimittels zu sichern. Homöopathische Arzneimittel sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und werden als Tropfen, Tabletten und Globuli angeboten.
Der Referent verordnet in seiner Praxis selbstverständlich neben den klassischen Arzneimitteln durchaus parallel Homöopathie, um die Selbstheilungskräfte in Gang zu setzen, wie er beim Vortrag unterstrich.
Zu jedem Gebiet stellte er verschiedene Einzelmittel vor, geordnet nach ihren Leitsymptomen. Für das Immunsystem z.B. Jasmin/Gelsemium, immer angezeigt bei aufkommender Erkältung mit Müdigkeit und Mattsein, aber auch als Ausscheidungsmittel, damit der Patient wieder zu Kräften kommt. Für Herz undKreislauf: Haplopappus, eine südamerikanische Pflanze, die bei Frühjahrsmüdigkeit eingesetzt wird oder wenn man morgens nicht in die Gänge kommt, auch bei Schwindel und Co.
Für Atemwege: Luffa – Kürbisschwämmchen. Es „macht Luft“. Gerade jetzt bei Pollenallergie ist es bewährtes Einzelmittel oder wird in Arzneimittelkombinationen verwendet. Für den Magen-Darm-Bereich: Okuobaka. Ein wichtiges Mittel bei Reisen mit veränderten Essensgewohnheiten, Durchfall oder Magenverstimmung.
Für Harnwege und Unterleib: Petroselinum, die Petersilie, bei einer Reizblase. Für den Stütz- und Bewegungsapparat: Arnica, das klassische Verletzungsmittel, bei körperlicher Überanstrengung, Muskelkater, Bluterguss und so weiter. Für die Haut: Cantharis, spanische Fliege bei Brandblasen durch Sonnenbrand oder in der Küche.
Es war ein überaus spannender Abend. Auffällig, dass neben vorwiegend Damen diesmal auch einige Herren zu den Zuhörern gehörten. Maria Haack bedankte sich bei Dr. Markus Wiesenauer für den interessanten Abend und der Deutschen Homöopthischen Union für die Unterstützung. Sie durfte sich über das große Interesse an dem Vortrag freuen, der im Vorfeld im Handumdrehen ausgebucht war. fa