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Nestbau fast abgeschlossen

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Diebacher Kindertagesstätte wird in kommenden Monaten bezugsfertig

DIEBACH – Mit dem Weihnachtsgeschenk hat es zwar nicht ganz geklappt, doch bald schon werden die kleinen Bewohner des „Rabennests“ im Diebacher Ortsteil Oestheim ihr neues Reich endlich doch noch mit Leben füllen können. Der Anbau an die Kindertagesstätte sieht von außen zumindest schon bezugsfertig aus – innen muss aber noch etwas Hand angelegt werden.

Noch grenzt sich das bisherige „Rabennest“ farblich deutlich von seinem grün strahlenden Neubau ab.  Fotos: Scheuenstuhl

Noch grenzt sich das bisherige „Rabennest“ farblich deutlich von seinem grün strahlenden Neubau ab. Fotos: Scheuenstuhl

Kinder und Betreuer können es kaum erwarten, die neuen Räumlichkeiten endlich in Beschlag zu nehmen. Noch müssen sie jeden Tag kurz vor dem in sattem Hellgrün leuchtenden Flachbau abbiegen, um in ihre angestammten Räume zu gehen und dort den Tag zu verbringen. Das bisherige „Rabennest“ grenzt sich farblich deutlich von seiner neuen baulichen Erweiterung ab. Dies soll in naher Zukunft aber auch geändert werden, erklärt Bürgermeisterin Gabriele Hofacker. Über die genaue Farbe für den Anstrich müsse aber noch der Gemeinderat entscheiden.

Im März begannen die Arbeiten für den Neubau nach einer Zitterpartie wegen der fehlenden Baugenehmigung aus dem Landratsamt. Die Behörde versagte ihre Zustimmung, weil nach ihrer Ansicht – wie auch in weiteren Kommunen – der abwehrende Brandschutz zur Zeit nicht gewährleistet sei. Dass die Gemeinde aber zumindest die Erstellung eines Bedarfsplans durch die Feuerwehrkommandanten der Ortsteile auf den Weg brachte, bewertete man in Ansbach jedoch als ersten Schritt zur Nachbesserung und gab schließlich grünes Licht.

Der geplante Einzugstermin zu Beginn des neuen Kindergartenjahrs konnte allerdings ebensowenig eingehalten werden, wie der Ausweichtermin vor Jahres­ende. Dass man aber nun wohl im Februar endlich Vollzug melden kann wird allen voran die insgesamt sieben Mitarbeiter der evangelischen Kindertagesstätte freuen. Durch den Neubau können 18 Kinder mehr als bisher dort betreut werden, wobei die Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren der Mischgruppe das Privileg genießen werden, dessen erste Bewohner zu sein.

Neben Gruppenräumen beherbergt die bauliche Erweiterung auch ein kleines Bistro.

Neben Gruppenräumen beherbergt die bauliche Erweiterung auch ein kleines Bistro.

Die räumliche Erweiterung ist aufgrund des stetig wachsenden Bedarfs an Betreuungsplätzen dringend nötig. Derzeit werden in der Krippengruppe, die im Erdgeschoss untergebracht ist, 12 Kinder betreut, in der Regelgruppe sind es 24. Deren Refugium kann in Zukunft als lang­ersehnter Turnraum genutzt werden. „Wir haben dann alles, was wir wollen“, freut sich die stellvertretende Leiterin Franziska Dlouhy.

Kosten gefördert

Im Neubau wird neben den zwei Gruppenräumen, einem Intensivraum und einem Personalraum auch ein Bistro eingerichtet. Besonders freuen wird die Kleinen, dass sie, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, endlich wieder ihren kompletten Außenspielbereich zum Toben zur Verfügung haben werden. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 900000 Euro, die durch eine staatliche Förderung deutlich abgemildert werden, so die Hoffnungen der Gemeindevertreter.

Einen kleinen Obolus erhielt die Einrichtung kürzlich für ihre Arbeit von der N-Ergie. Das Unternehmen spendete die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern ihrer letztjährigen Kinotour in Höhe von 1295 Euro je zur Hälfte an die Kindertagesstätte und die Landjugend der Gemeinde. mes


„Wolfsmond“ weiß zu beeindrucken

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Besonderes Himmelsereignis: schöne Bilder von Nachtspaziergängen in der Rothenburger Altstadt

ROTHENBURG – So prächtig wie diesmal in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar steht er ganz selten über dem Markusturm, dem Rathaus und über den Patrizierhäusern, wie die Fotos unserer Leserin Erika Grömer von einem Nachtspaziergang durch Rothenburg zeigen. Der Vollmond hat diesmal Zeichen gesetzt. Und noch in diesem Monat steht ein zweiter besonders eindrucksvoller Vollmond ins Haus.

Der „Wolfsmond“ über dem Röderbogen neben dem Markusturm.     Foto: E. Grömer

Der „Wolfsmond“ über dem Röderbogen neben dem Markusturm. Foto: E. Grömer

Das neue Jahr hat mit einem Supermond begonnen, mit einem sogenannten „Wolfsmond“. Indianer, die Ureinwohner Amerikas, haben ihn so bezeichnet, weil Wölfe angeblich besonders bedrohlich heulen, wenn der Mond so hell und riesig wirkt.

Wenn der Mond der Erde besonders nah kommt und dieser Zeitpunkt mit dem Vollmond zusammenfällt gibt’s den Supermond wie in der Nacht zum 2. Januar. Er erscheint uns ungefähr 14 Prozent größer und 30 Prozent heller als ein normaler Vollmond. Das gibt es nach Angaben der US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft NASA alle 13 Monate.

Gleich zweimal

Ein „Wolfsmond“ wie in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar ist erst wieder in 17 Jahren zu erwarten. Schon am 31. Januar wird sich der Mond ein zweites Mal innerhalb dieses ersten Monats im Jahr in voller Pracht zeigen.

Für dieses seltene Himmelsereignis gibt es die angelsächsische Bezeichnung „Blue Moon“. Die Engländer haben davon die Wendung „once in a blue moon“ abgeleitet, was so viel zu bedeuten hat wie „alle Jubeljahre einmal“.

Früher wurden die drei Vollmonde einer Jahreszeit klar zugeordnet: zum Beispiel der Frühsommermond, der Mittsommermond oder der Spätsommermond.

Bei den Farmern

Kam es innerhalb einer Jahreszeit zu einem vierten Vollmond, erhielt der dritte Vollmond bei den Farmern in den USA den Namen „Blue Moon“.

2018 kommt es im übrigen gleich zwei Mal zu diesem ganz seltenen Vollmond-Ereignis innerhalb eines Monats: nach dem Januar auch noch im März (am 2. und am 31.). Vollmond ist im Mittel alle 29,53 Tage. Für ihn gibt es im übrigen weltweit überall den selben Zeitpunkt. Lediglich wegen der verschiedenen Zeitzonen entspricht das verschiedenen Ortszeiten.

Für 2019 kündigen sich jetzt schon ganz besonders Vollmond-Ereignisse an: Am Montag, 21. Januar, steht uns eines ins Haus, das wir wegen einer totalen Mondfinsternis nur sehr eingeschränkt zu sehen bekommen, und für Dienstag, 16. Juli, wird bei Vollmond eine partielle Mondfinsternis erwartet.

Mit der „Märchenwoche“, dem Reiterlesmarkt und der „Romanze an Valentin“ hat Rothenburg drei Programme, mit denen es versucht, besonders zu ruhigen Zeiten Besucher anzulocken. Der Mondkalender könnte glatt noch eine Nummer vier hergeben. Warum nicht? Den „romantischen Dreiklang“ zum „romantischen Vierklang“ machen. -ww-

Vom Mangel zur Lösung

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Die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmertums angemahnt

ROTHENBURG – Die Mehrzahl der Personalentscheider in den Un­ternehmen hält die öffentliche Diskussion über den Mangel an Fachkräften für gerechtfertigt und keinesfalls für reine Panikmache. Oftmals verfügen kleine und mittlere Betriebe  nicht über das notwendig qualifizierte Personal, um sich intensiv um die Rekrutierung der Fachkräfte kümmern zu können.

Personalmanagement-Profi: Dr. Mona Mylius. Foto: sis

Personalmanagement-Profi: Dr. Mona Mylius. Foto: sis

Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, Mitarbeiter kündigen aufgrund attraktiverer Angebote. Die Flexibilität der Arbeitsbedingungen ist wichtig, aber auch das Bedürfnis nach Arbeitsplatzsicherheit, ein kooperatives Arbeitsklima und das Gehalt spielen eine wichtige Rolle. Das Machtgefüge im Verhältnis zwischen Unternehmen und Arbeitssuchenden verschiebt sich derzeit drastisch zugunsten der Arbeitnehmer.

Was können Betriebe in Kleinstädten tun, die im Konkurrenzkampf mit den Metropolen stehen, um ihre Beschäftigten nachhaltig zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen? Die selbstständige Personalberaterin und Lehrbeauftragte für Personalmanagement an Hochschulen in Essen und Wien, Dr. Mona Mylius, wird in ihrem Vortrag am Freitag, den 12. Januar, um 20 Uhr im Musiksaal Situation und Auswirkungen beschreiben, bevor sie Lösungswege aufzeigt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Rothenburger Diskurse“ statt, die seit vier Jahren mit ausgewählten Themen und renommierten Referenten ein hochwertiges Angebot an Weiterbildung bündelt.

Die Berlinerin ist im letzten Jahr beim Besuch der Internationalen Tourismusbörse und weltgrößten Reisemesse in ihrer Heimatstadt auf Rothenburg-Prospekte mit dem „Diskurse“-Programm aufmerksam geworden. Sie interessierte sich besonders für das Vorhaben von Prof. Dr. Bernd Guggenberger, Soziologe und Rektor an der Lessing-Hochschule in Berlin, die Möglichkeiten für ein Bildungsmanagement seiner Hochschule in der Tauberstadt auszuloten und fuhr deshalb sogar zu dessen Vortrag nach Rothenburg. Ein weiterer Grund waren die persönlichen Kontakte, die sie auf der Messe Berlin geknüpft hat zu Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler und Stadträtin Jutta Striffler, die sich als Vorsitzende des Verkehrsvereins für die Tourismusarbeit in Rothenburg engagiert. Beim Gespräch wurde daraus dann schnell die Idee geboren, die Fachfrau für Personalmanagement als Referentin nach Rothenburg zu holen.

Der Bereich der Betriebswirtschaft setzt sich mit dem Produktionsfaktor Arbeit und mit dem Personal ausei­nander. Modernes Personalmanagement zielt – unter Einbeziehung von Aspekten der Sozial- und Umweltverträglichkeit – auf nachhaltigen Erfolg ab. Dazu werden die Erkenntnisse, Methoden und Instrumente des Qualitätsmanagements angewandt. Nachhaltiger Erfolg bedeutet für die Personalabteilung der Zukunft Wert­erhaltung und Wertschöpfung auf lange Sicht. Dafür müssen die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden. Um Unternehmensziele zu erreichen, bedarf es zielorientierter Maßnahmen und Ressourcenplanung im Personalbereich und einer geeigneten Unternehmenskultur.

Nach einer Standortumfrage des IHK-Gremiums Rothenburg aus dem Jahr 2014 gehört der Fachkräftemangel und der Breitbandausbau zu „den Problemlagen“ in der Region, hat sich Dr. Mona Mylius kundig gemacht. „Inzwischen hat sich die Situation noch weiter verschärft.“ Das liegt in der Natur der Sache. Die Bevölkerung wird immer älter. Nicht nur in Deutschland ist das Problem allgegenwärtig. In anderen europäischen Ländern gestaltet sich die Lage noch kritischer: Spanien, Italien, Portugal und Griechenland allen voran. Die geburtenstarken Jahrgänge kommen in das Alter, in dem sie in den wohl verdienten Ruhestand gehen.

rothenburger diskurse_onlDie Wirtschaft wird durch den Fachkräftemangel in vielen Bereichen in ganz Europa stark gebremst. Die Ursachen für diese negative Entwicklung sind vielfältig. Zum einen werden zu wenig junge Menschen für wichtige Fachbereiche begeistert. Doch auch das Erwerbspotenzial in den einzelnen Ländern wird nicht einmal annähernd ausgeschöpft. Am Beispiel Deutschland kann man sehen, dass nach Auswertungen des Statistischen Bundesamtes mehr als 20 Prozent des Erwerbs­potenzials nicht genutzt werden.

Eine der Möglichkeiten für Unternehmen sind Bevölkerungsgruppen, die bisher im Arbeitsmarkt unterrepräsentiert sind: Frauen, Ältere, Menschen mit Migrationshintergrund. In der Arbeitsmarktpolitik wird man auch um eine Neubewertung des Alters nicht herumkommen. Die Menschen wurden zu lange in Frührente geschickt. Zu einer „lebenszyklusorientierten Personalpolitik“ gehört eine systematische Qualifizierung und Gesundheitsförderung. Die Wei­terbildung darf nicht einfach irgendwann stehen bleiben. Wissen muss auch im Alter systematisch erweitert werden.

Dr. Mona Mylius wundert sich, warum die meisten Unternehmen immer noch so rekrutieren wie vor zwanzig Jahren. „Wenn es doch so schwer geworden ist, gute Fachkräfte zu finden, warum ändern dann die Unternehmen nicht ihr Vorgehen?, fragt sie. Unternehmen müssten sich im Umgang mit Personal und Bewerbern mehr Mühe geben. Überall können Arbeitgeber auf sich aufmerksam machen – und noch besser. Sie können auf ein Netzwerk von Menschen zugreifen.

Die sozialen Medien sind ein wichtiges Werkzeug, die Zielgruppen genauer zu bedienen. Sie bieten einen einfachen Zugang zu den un­ter­schied­lichen Informationen und zu zahlreichen attraktiven Möglichkeiten bei der Präsentation. Mittelständler erkennen nach Auffassung der profunden Fachfrau die Potenziale dieses Personalmanagement-Instruments erst lang­sam. „Wer Social Media nicht professionell nutzt, hat im Kampf um Fachkräfte einen großen Nachteil“. Dabei bieten gerade die modernen Kommunikationsformen die Möglichkeit, jüngere Bewerbungsgruppen zu erreichen. sis

„Da war Segen da“

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Christlicher Sängerbund gab Abschlusskonzert in Spitalkirche

ROTHENBURG – Die einen lassen es zwischen den Jahren etwas ruhiger angehen, andere wiederum nutzen diese entschleunigte Zeit, um ihrer Lieblingsbeschäftigung ungestört zu frönen – wie etwa die engagierten Chorbegeisterten des Christlichen Sängerbunds. Das stimmgewaltige Ergebnis ihrer traditionellen Silvestersingfreizeit im Wildbad präsentierten sie nun in der Heilig-Geist-Kirche bei einem beeindruckenden Abschlusskonzert.

Klangvoller Höhepunkt: Die rund 70 Teilnehmer der Silvestersingfreizeit probten sieben Tage lang alte und neue christliche Chorliteratur ein. Foto:Scheuenstuhl

Klangvoller Höhepunkt: Die rund 70 Teilnehmer der Silvestersingfreizeit probten sieben Tage lang alte und neue christliche Chorliteratur ein. Foto:Scheuenstuhl

Wer sich wie Pfarrerin Claudie Schlottke bereits seit dem vergangenen Jahr darauf gefreut hat, erneut in den Genuss des auf einmalige Weise „gesungenen Evangeliums“ zu kommen, der wurde nicht enttäuscht. Die etwa 70 Sänger im Alter von zehn bis 80 Jahren, die aus allen Himmelsrichtungen für die Silvestersingfreizeit in Rothenburg zusammen gekommen sind, bescherten den Zuhörern ein besinnliches Konzerterlebnis. Ruhig-erhebende Lieder wechselten sich mit schwungvollen ab und sorgten so für ein kurzweiliges Programm. Trotz der Unterschiedlichkeit entfaltete jedes der Stücke seine ganz eigene Wirkung auf das Publikum, dank der perfekten Harmonie der verschiedenen Stimmlagen.

Chorleiter Martin Sellke nahm die Zuhörer im übertragenen Sinne bei der Hand und führte sie mit kurzen, aber prägnanten Erläuterungen zu den einzelnen Stücken, die überwiegend vom Christlichen Sängerbund Wuppertal selbst stammen, durch das Konzert. Passend zur noch andauernden Weihnachtszeit startete man, eingerahmt von den prachtvoll geschmückten Tannenbäumen und der selbstgebastelten Sternenkette in der Spitalkirche, mit dem Lied „Ring Christmal Bells“.

Gefühlvoller Vortrag

Auf welch unterschiedliche Weise Jesus kommen kann war das Leitmotiv des Stücks „Dezember Psalm“, bei dem das gleichnamige Werk des Moerser Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch vertont und von den Sängern gefühlvoll vorgetragen wurde. An dessen Ende heißt es: „Jesus kommt. Alles wird gut.“ Auch mit dem Stück „Dormi, Jesu“ scheute man sich nicht, die Weihnachtszeit musikalisch weiter im Bewusstsein der Zuhörer zu halten. Das kurze Wiegenlied wird nämlich im englischen Sprachraum auch als „carol“, also Weihnachtslied gesungen.

Einige Teilnehmer der Singfreizeit lassen nicht nur in Chören der freikirchlichen wie landeskirchlichen Gemeinden ihre Stimmen erklingen, sondern sind auch versierte Instrumentalisten. Spontan kommen sie auch während ihres Aufenthalts im Wildbad zusammen, um Stücke ohne gesanglichen Überbau einzustudieren. Gleich zweimal konnte so das inoffizielle „Bläser-Ensemble“ der Singfreizeit mit ihren Darbietungen in der Kirche erfreuen.

So kurz nach dem Lutherjahr durfte natürlich auch ein musikalischer Verweis auf den Reformator nicht fehlen. Schwung- und hoffnungsvoll wurde das Stück „Du bist mein Fels und meine Burg“ vorgetragen. Eine „ganz andere Klangfarbe“, so Martin Sellke, brachte das anschließende Stück „Er hat auf dich gewartet“ mit sich.

Gottes Nähe ist in stillen Momenten spürbar, aber auch in lebhaften, lauten Augenblicken, wie das afrikanische Lied „Wosa Nkosi“ eindeutig belegte. „Ich will dem Durstigen geben“ folgte darauf als zur kraftvollen und mitreißenden Musik gewordenen Jahreslosung, bei der die Zuhörer ausdrücklich dazu eingeladen waren beim Refrain mitzusingen.

Als, laut Chorleiter, „kleines Lied mit großer Auswirkung“ hielt das Stück „Gott ist Liebe“ zum Nachdenken darüber an, wie Gott, nach dessen Ebenbild der Mensch geschaffen wurde, in dieser oder jener Alltagssituation reagieren würde. Gleich zweimal tauchte danach das Motiv „Frieden“ auf musikalischer Weise auf – einmal ruhigen mit eindringlichem Solo-Gesang, und einmal die Unruhe der Welt spürbar werden lassen.

Segen zum Abschied

Mit „The Deer’s Cry“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt aus dem Jahr 2007, das auf einen Text aus dem Jahr 433 zurückgeht, näherte sich das Konzert dem Ende. Vor dem Schlussakkord wurde es jedoch noch einmal jazzig bei „Dein Segen leuchtet“. „Ja da war Segen da“, fasste Pfarrerin Claudie Schlottke das Konzert zusammen. Mit dem Stück „Aaronitisches Segenslied“ verabschiedete sich der Chor von seinem Rothenburger Publikum.

Denn der Aufenhalt in diesem Jahr zwischen Weihnachten und Silvester sei schon fest im Wildbad gebucht, verrät Heidi Griebenow, die für die Organisation der Singfreizeit zuständig war. Die Diskussion um den Verkauf der Tagungsstätte habe man auch beim Christlichen Sängerbund mit Sorge verfolgt. Mit dem Ausgang sei man mehr als zufrieden. Und so steht dem Wiedersehen in der Tauberstadt nichts mehr im Wege und man darf sich jetzt schon über ihr nächstes Abschlusskonzert zum Jahresbeginn freuen. mes

Stadtarchiv jetzt wieder besetzt

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Dr. Florian Huggenberger hat die Elternzeitvertretung für Angelika Tarokic übernommen

ROTHENBURG – Es brennt wieder Licht im Stadtarchiv, und zwar Tag für Tag. Der Historiker Dr. Florian Huggenberger (36) hat für die, nach der Geburt ihres zweiten Kindes in Elternzeit befindliche, Stadtarchivarin Angelika Tarokic vertretungsweise die Leitung übernommen im Büttelhaus. Zuletzt war die Einrichtung wegen Krankheit häufig geschlossen und über Wochen völlig verwaist. Dass dort inzwischen wieder so etwas wie Normalbetrieb eingekehrt ist, wird allgemein mit Freude und Erleichterung registiert.

Mit Freuden präsentiert Dr. Florian Huggenberger die restaurierte „Aufstands-Urkunde“. Fotos: Weber

Mit Freuden präsentiert Dr. Florian Huggenberger die restaurierte „Aufstands-Urkunde“. Fotos: Weber

Er kann sich als Rothenburger bezeichnen – der neue Stadtarchivar auf Zeit. Seine Kindheit und Jugend hat er in Hartershofen verbracht, aber zur Welt gekommen ist er in der Klinik der Tauberstadt. Geschichtsinteressierten im Altkreis dürfte sein Name schon ein Begriff sein. In den letzten Jahren hat er immer wieder durch fachlich fundierte Arbeiten und zuletzt auch durch Lehr- und Vortragstätigkeiten auf sich aufmerksam gemacht. So etwa im Herbst 2016, als er beim jüngsten umfassenden Ausbildungszug der Rothenburger Gäste­fü̈hrer zu den Themen „Stadtgeschichte im Überblick“ und „Wirtschafts- und Sozialgeschichte“ referierte.

Lehrauftrag an der Uni

Im Sommersemester 2016 war er in Vertretung von Professor Dr. Helmut Flachenecker am Lehrstuhl fü̈r Fränkische Landesgeschichte an der Universität Wü̈rzburg gar mit der Lehrtätigkeit an der Hochschule betraut. Im Januar des gleichen Jahres war seine Dissertation in der Reihe „Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte“ der Kommission fü̈r bayerische Landesgeschichte veröffentlicht worden, ein paar Wochen vorher seine Aufsätze „Die Rothenburger Landwehr“ und „Reformation, Dreißigjähriger Krieg und Aufklärung“ im neuen Standardwerk „Geschichte der Stadt Rothenburg o.d.T.“.

Dr. Florian Huggenberger, der seit acht Jahren in Uffenheim wohnt und dort verheiratet ist (zwei Buben, 3 Jahre und ein halbes Jahr alt) arbeitet unter anderem auch an ständigen Veröffentlichungen mit, wie etwa beim renommierten Würzburger Häuserbuch. Eigentlich wollte sich der Volkskundler besonders der Museumsarbeit widmen. Aber er entschied sich um. Im April 2015 absolvierte er den Lehrgang „Archivwesen fü̈r Gemeinden“ der Bayerischen Verwaltungsschule.

Seit September 2015 hat er ein Archiv für die Stadt Röttingen aufgebaut. Es war ihm ein Anliegen, diese Aufgabe, die er im Dezember sozusagen noch parallel zu seiner neuen Tätigkeit in Rothenburg ausübte, abzuschließen und die Bestände geordnet in die Hände eines Nachfolgers zu übergeben.

Bis zum Dienstantritt des Elternzeit-Vertreters im Büttelhaus hat Dr. Hellmuth Möhring, der Leiter des Reichsstadt-Museums, die schwierige Zeit im Rothenburger Stadtarchiv zu überbrücken geholfen so gut es ging. Das findet Dr. Huggenberger aller Ehren wert: „Das kann man nicht hoch genug schätzen,“ lobt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Er freut sich auf die neue Herausforderung in vertrauter Umgebung. Umfangreiche Archivalien, Schriftstücke und Urkunden von der Zeit der Stadterhebung bis in die Gegenwart gehören zum Bestand des Rothenburger Stadtarchivs. Standesamts-Unterlagen bis 30 Jahre zurück (wegen der Aufbewahrungspflicht) zählen ebenso dazu wie Unterlagen aus dem Bereich der von der Stadt mitverwalteten Hospitalstiftung, aus den Ämtern der früheren Landwehr und auch aus geschichtsrelevanten privaten Nachlässen. Von Angelika Tarokic wurde vor ihrer Elternzeit die Einrichtung eines digitalen Archivprogramms und eines Systems für die Sammlung und Verwaltung alter Fotos (in digitaler Form) angestoßen. Das erleichtert die Arbeit und soll jetzt umgesetzt werden.

Wie gefragt das Stadtarchiv für alle möglichen Anfragen zu historischen Themen und von daher von besonderem Rang ist, nicht zuletzt auch im Hinblick auf Familienforschung, hat Dr. Florian Huggenberger schon in den ersten Tagen im Büttelhaus gemerkt. „Per Mail, telefonisch oder auch persönlich gehen hier täglich sehr viele Anliegen ein,“ berichtet der neue stellvertretende Leiter.

Aufstands-Urkunde

Als wir ihn besuchen an seinem neuen Arbeitsplatz, ist zu seiner Freude gerade eine besonders wertvolle Urkunde aus der Stadtgeschichte von der Colmberger Spezial-Werkstatt von Diplom-Restauratorin Henriette Reißmüller ins Stadtarchiv zurückgekehrt. Es handelt sich dabei um ein Schriftstück aus dem Jahr 1525. Damals, in Zeiten des Bauernkriegs, hatte sich in der Stadt ein Ausschuss von Unzufriedenen als Gegenpart zum Ratsgremium gebildet. Der Kaiser schickte einen Vermittler. Als Führer der Unzufriedenen per Siegel auf besagter Urkunde ausgewiesen: Stephan von Menzingen.

Die Liste der bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeiten und Auszeichnungen von Dr. Florian Huggenberger hat trotz seines noch jungen Alters schon beachtliche Länge. Seit April 2014 ist er Lehrbeauftragter am Lehrstuhl fü̈r Fränkische Landesgeschichte an der Universität Wü̈rzburg. Im Februar 2014 sind seine umfangreichen Forschungstätigkeiten mit dem Otto-Meyer-und-Elisabeth-Roth-Preis ausgezeichnet worden. Im Mai 2013 hat er den gemeinsamen Promotionspreis der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung fü̈r Wissenschaft und der Universität Wü̈rzburg in Empfang nehmen dürfen.

Von August 2013 bis Juni 2014 hat er sich dem Aufbau eines Archivs fü̈r den Markt Frammersbach gewidmet. Von Oktober 2011 bis September 2013 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl fü̈r Fränkische Landesgeschichte an der Universität Wü̈rzburg und leitete, parallel zu seiner Lehrtätigkeit, dort die Arbeitsgruppe „Datenbank fränkischer Märkte“.

Besuchergruppen (wie der Kurs der Rothenburger Gästeführer mit Ausbildungsleiter Christian Haas (Zweiter von rechts) kommen häufig ins Archiv. Links neben Haas auf dem Tisch sitzend Stadtarchivarin A. Tarokic.

Besuchergruppen (wie der Kurs der Rothenburger Gästeführer mit Ausbildungsleiter Christian Haas (Zweiter von rechts) kommen häufig ins Archiv. Links neben Haas auf dem Tisch sitzend Stadtarchivarin A. Tarokic.

„Niederadel im Spessart“

Im Sommer 2012 schloss er seine Promotion zum Thema „Niederadel im Spessart“ ab. Von Januar 2008 bis August 2011 war er als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Universität Wü̈rzburg tätig. Von Februar bis Juni 2010 führte er das Forschungsprojekt „Historisches Brauereiwesen in Rothenburg o.d.T.“ durch. Eine Arbeit, die sich in Archivrecherche, in Vorträgen und schließlich auch in Erstellung einer Broschü̈re gliederte.

Von August bis Oktober 2008 beschäftigte er sich mit der Teiltranskription des „Volkacher Salbuchs“, das 2009 in wissenschaftlicher Bearbeitung (herausgegeben von Arnold/Feuerbach) veröffentlicht wurde. Im April 2008 nahm er als Referent an der Tagung des Elitenetzwerks der bayerischen Landeshistoriker auf Schloss Hirschberg teil.

Von Oktober 2007 bis März 2008 wirkte er als wissenschaftliche Hilfskraft an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften beim Projekt „Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters“ mit. Im Juni 2007 hat er seine Magisterprü̈fung zum Thema „Die älteste Wü̈rzburger Steuerliste von 1412“ abgeschlossen. Zwischen Oktober 2001 und Juni 2007 studierte er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg „Mittlere Geschichte“ im Hauptfach und dazu Neuere/Neueste Geschichte sowie Volkskunde (Europäische Ethnologie).

Seine Schullaufbahn hat Dr. Florian Huggenberger an der Grundschule Oberscheckenbach begonnen, Am Rothenburger Reichsstadt-Gymnasium setzte sie der Sohn eines Tierarztes fort. Sein Abitur machte er im Juni 2000. Der Zivildienst schloss sich an. Von Oktober 2000 bis August 2001 war er beim Roten Kreuz in der Rettungswache Rothenburg im Einsatz. Ehrenamtlich wirkte er beim CVJM Gattenhofen in der Kinder- und Jugendarbeit und beim Posaunenchor St. Stephan in Würzburg. Er beschäftigt sich gern mit Gesellschaftsspielen, mit ihrem Aufbau, mit ihren Rollen und mit ihrer Strategie. -ww-

Zu viel des Guten

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Andauernder Starkregen sorgte für Überschwemmungen

ROTHENBURG LAND – „Land unter“ hieß es Ende vergangener Woche auch in vielen Gemeinden des Altlandkreises. Zahlreiche Gräben und Flussbetten konnten die Wassermassen nicht mehr fassen und riefen die örtlichen Feuerwehren auf den Plan.

Auch in das Gerätehaus der Lohrer Feuerwehr brach sich das überlaufende Wasser Bahn. Foto: Köhnlechner

Auch in das Gerätehaus der Lohrer Feuerwehr brach sich das überlaufende Wasser Bahn. Foto: Köhnlechner

So auch beispielsweise in Lohr, wo es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zwischen 21 und 23 Uhr so heftig und andauernd regenete, dass die Bettenfelder Straße unter Wasser stand. Ein Anwohner alarmierte deshalb zunächst das Gemeindeoberhaupt. Doch vor Ort musste Peter Köhnlechner feststellen, dass man in dieser Situation mit zwei Mann dann doch nicht sehr weit kommt und holte die Experten der Lohrer Feuerwehr zu Hilfe. Deren Gerätehaus war ebenfalls bereits von den sich Bahn brechenden Wassermassen in Beschlag genommen. Nichtsdestotrotz machten sich die Floriansjünger an die Arbeit. Einige Lohrer Anwohner sind derweil selbst aktiv geworden und sicherten etwa ihre Garagentore mit Holzbrettern, über die das anströmende Wasser dann zum Glück doch nicht hinauskam.

Um für Entspannung in der Bettenfelder Straße zu sorgen entfernte man die Sinkkästen in den Kanälen, wodurch das Wasser schneller ablaufen konnte. Die Insinger Wehr war zur selben Zeit bei einem gleichgearteten Einsatz in Bellershausen.

Der Starkregen brachte ohne Zweifel Schäden mit sich. Man kann aber auch ein wenig erleichtert darüber sein, dass die Massen nicht in Schneeform herunterkamen. mes

Vielseitiger Hörgenuss

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Stadtkapelle Schillingsfürst begeisterte bei Neujahrskonzert

SCHILLINGSFÜRST – Genau wie die perfekte Kombination von süß, salzig, sauer und bitter ein Gericht zu einem wahren Gaumenschmaus macht, so schaffte auch das Zusammenspiel der Schützenkapelle Buch am Wald mit der Stadtkapelle Schillingsfürst bei deren traditionellem Neujahrskonzert die zahlreichen Besucher in der Aula der Grund- und Mittelschule Schillingsfürst durch die besondere musikalische Bandbreite vom Anfang bis zum Ende akustisch zu verwöhnen.

Die gastgebende Stadtkapelle Schillingsfürst in großer Besetzung mit Martin Lohbauer (links), der den Gesang bei „The Lion King“ übernahm.  Fotos: Scheuenstuhl

Die gastgebende Stadtkapelle Schillingsfürst in großer Besetzung mit Martin Lohbauer (links), der den Gesang bei „The Lion King“ übernahm. Fotos: Scheuenstuhl

Frank Hofmann, Vorsitzender der gastgebenden Stadtkapelle, hatte in seiner Begrüßung nicht zu viel versprochen. „Ganz ohne Reue“ ob etwaiger Kalorien lasse sich an jenem Abend der „Hochgenuss an musikalischer Klasse“ genießen. Die Ehre (und ein klein wenig Bürde) mit dem ersten Lied den Grundstein für ein gelungenes Konzerterlebnis zu legen, war dem Nachwuchs der Stadtkapelle zuteil. Vielen im Publikum ging das Herz auf, als die jüngste Musiker-Generation der Schloss-Stadt dieser Aufgabe mehr als gerecht wurde und ihr beachtliches Können unter dem Dirigat von Edith Nützel zeigte.

Acht von ihnen fieberten dem Konzert besonders aufgeregt entgegen, war es doch für sie der erste öffentliche Auftritt nachdem sie erst im Feb-ruar zu der Kapelle hinzugestoßen sind. Mögen sie auch jung an Jahren sein, ihr Spiel war im wahrsten Sinne des Wortes königlich. Denn mit dem ersten der insgesamt fünf Märsche, die unter „Pomp and Circumstance“ zusammengefasst sind, zauberten sie royalen Flair in die Aula. Dem einen oder anderen mag das Stück besser als „Land of Hope and Glory“ bekannt sein, das in Großbritannien fast beliebter ist als die gediegene offizielle Hymne „God save the Queen“ und bis 2010 sogar inoffizielle Regionalhymne Englands war.

Auch mit „Pachelbel’s Carols“ bewegte man sich weiterhin im englischsprachigen Musikraum. Dahinter verbirgt sich ein Medley aus beliebten Weihnachtsliedern, das noch einmal den Zauber der besinnlichen Zeit verbreitete. Das Lied „Nessaja“, von Peter Maffay für das Album „Tabaluga“ komponiert, entsprach vielleicht mehr dem jugendlichen, träumerischen Geist der jungen Musiker – der musikalische Anspruch blieb aber unverändert hoch.

Unterstützung bekamen sie dann von den älteren und erfahreneren Mitgliedern der Stadtkapelle bei dem Lied „The Lion King“ („König der Löwen“). „Er ist immer brav und schnurrt höchstens wie eine Wildkatze“, stellte Martin Lohbauer, der bei dem Stück den Gesangspart übernahm, Dirigent Jürgen Strauß bei dieser Gelegenenheit vor.

Nichts verlernt: Ehrendirigent Fritz Bald ganz in seinem Element.

Nichts verlernt: Ehrendirigent Fritz Bald ganz in seinem Element.

Märsche und Polkas

„Wir sind böhmisch eingestellt“, beschreibt dessen Kollege Hermann Riedel die Ausrichtung seiner Bucher Schützenkapelle. Und so durften sich die Zuhörer im zweiten Teil des Konzerts über ein mitreißendes Potpourri aus Märschen und Polkas freuen, das viele unweigerlich zum Mitklatschen animierte. Den Anfang machte der sogenannte „NBMB-Jubiläumsmarsch“, der im Jahr 2012 anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) gemeinsam von Rudi Fischer und Erich Weber komponiert wurde.

Ein Stimmungsgarant ist so ziemlich jedes Stück von Peter Schad und so durften auch die Werke „Neuer Schwung“ und die „2er-Polka“ aus der Feder des Gründers der Oberschwäbischen Dorfmusikanten nicht fehlen. Letzteres wartete zudem mit einem hervorragend gespielten Solopart für Flügelhorn und Tenorhorn auf. Dirigent Hermann Riedel übernahm höchspersönlich das Flügelhorn und bewies dabei, dass er seine Musiker auch dann im Griff hat, wenn er ihnen den Rücken zuwendet. Das Repertoire der Bucher Musikanten wurde erfrischend humorvoll und fränkisch-bodenständig von Brigitte Feez moderiert, die ihre Kollegen darüber hinaus mit der Tuba unterstützte. Den Begriff „Zoigl“ verbindet man zwar eher mit alkoholischen Genüssen, doch die gleichnamige Polka sei „a recht schee“, meinte sie trocken – und sie hatte damit vollkommen Recht.

Bei den anschließenden „Tango Souvenirs“ erklangen verschiedene Stücke in Potpourri-Form, etwa „Du schwarzer Zigeuner“ oder die „Capri-Fischer“. Einen würdigen Abschluss für ihren Solopart lieferte die Schützenkapelle mit dem Stück „Für unsere Kameraden“, das in einer beeindruckenden Kadenz gipfelte.

Fünfte Auflage des Konzerts

„Es ist ein Geben und Nehmen“, erklärt Andreas Pfundt, Vorsitzender der Schützenkapelle Buch am Wald, die Motivation, das mittlerweile 5. Neujahrskonzert der Stadtkapelle mitzubestreiten. Denn in der Vergangenheit waren die Schillingsfürster auch schon einmal in Buch am Wald bei einem Konzert zu Gast. Für den Auftritt in der Schloss-Stadt übte die Schützenkapelle, die in Vollbesetzung 20 Instrumentalisten umfasst und sich über jeden neuen Mitstreiter freut, vier neue Stücke ein.

Dass sie, wie auch ihre „Frankemer“ Kollegen, gestandene Musiker sind, zeigte sich auch in dem klanggewaltigen Höhepunkt des Konzerts als beide Kapellen zusammen spielten. Jedes Ensemble übte die Stücke zunächst für sich ein. Lediglich eine gemeinsame Probe genügte, damit das große Finale des Abends in perfekter Harmonie zu Gehör gebracht werden konnte. Doch davor hatte der Gastgeber erst einmal seinen Soloauftritt, der unter dem Motto „Filmmusik“ stand. Das Ensemble schlug dabei einen mal spannungsgeladenen, mal nostalgische Erinnerungen heraufbeschwörenden musikalischen Bogen und begab sich auf eine Reise in ferne Welten – angefangen in den unendlichen Weiten des Weltalls mit „Star Wars“.

„Zuckerl“ fürs Publikum

Martin Lohbauer fungierte dabei als launiger „Reiseleiter“, der für das Publikum so manches „Zuckerl“ in flüssiger und kalorienreicher Form dabei hatte. Nach einem kurzen heiter-melodiösen Zwischenstopp bei Peggy Marchs „Chariot“ ging es mit „The Magnificent Seven“ („Die glorreichen Sieben“) in den Wilden Westen.

Anschließend fand man sich auf dem fünften Kontinent wieder, dank der verbotenen Liebe von Pater Ralph und Meggie Cleary aus dem Fernsehfilm „Die Dornenvögel“. Fulminant leitete die Stadtkapelle mit „Pirates of the Caribbean“ („Fluch der Karibik“) zum bereits erwähnten gemeinsamen Konzertabschluss über. Aber nicht ohne dem Publikumswunsch nach einer Zugabe nachzukommen.

In doppelter Stärke erklang sodann „Ein halbes Jahrhundert“ und „Dem Land Tirol die Treue“. Bei Letzterem bewiesen die Musiker, dass sich nicht nur ihre Instrumente, sondern auch ihre Stimmen hören lassen können. Fritz Bald, „Gründungsvater“ der Stadtkapelle und Ehrendirigent, schwang als krönenden Abschluss bei einem Stück den Taktstock. mes

Segenswünsche frei Haus

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Sternsinger bringen Mitmenschen Freude und sammeln für guten Zweck

ROTHENBURG LAND – Wenn es an einem Feiertag unverhofft an der Haustür klingelt, überlegt sich so mancher, ob er wirklich öffnen soll. Anders ist es allerdings wenn man den Besuch erwartet, vor allem wenn es ein so hoher ist wie am vergangenen Dreikönigstag. Denn auch heuer machten sich einige Sternsinger in den Regionalpfarreien auf den Weg, Menschen den Segen in ihre Häuser zu bringen und für Kinder, die unter ausbeuterischen Bedingungen leben und arbeiten, Geld zu sammeln.

Zusammen mit den sechs Kronenträgern aus Gebsattel besuchten sie 65 Haushalte und nahmen insgesamt 2500 Euro an Spenden ein.

Zusammen mit den sechs Kronenträgern aus Gebsattel besuchten sie 65 Haushalte und nahmen insgesamt 2500 Euro an Spenden ein.

Der soziale Aspekt, anderen Kindern damit zu helfen, ist für die 13-jährige Jule der ausschlaggebende Punkt als Sternsinger umherzuziehen. Zusammen mit der gleichaltrigen Johanna und dem 12-jährigen Paul besuchte sie bei ihrer mittlerweile vierten Königstour insgesamt 14 Haushalte. Einer davon war der von Familie Krauthahn.

Es sei jedes Mal eine Freude wenn die Sternsinger vorbeikommen, sagt Albert Krauthahn. Schon die eigenen Kinder seien früher in die Rollen der Heiligen Drei Könige geschlüpft. Die Tradition der Sternsinger möchte man auch weiterhin pflegen, „solange es sie noch gibt“. Dahinter verbirgt sich eine begründete Sorge, denn mit der Zeit wird es nicht gerade einfacher, junge Leute für die segensreiche Aufgabe zu gewinnen.

Auch an den anderen Türen in Gebsattel wurden die Drei mit freudestrahlenden Gesichtern empfangen. Mancher ließ es sich auch nicht nehmen, für das Familienalbum ein Erinne-rungsfoto von dem hohen Besuch zu schießen. Das Angebot, die Menschen zusätzlich mit dem Lied „Stern über Bethlehem“ zu erfreuen, wurde von vielen angenommen.

Die drei Weisen aus dem Morgenland verließen natürlich keines der Häuser, ohne den Segen auf der jeweiligen Tür zu hinterlassen. Die Buchstaben „C+M+B“ stehen für die lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus.Die drei Kreuze bezeichnen den Segen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das aktuelle Jahr, also 2018, steht getrennt am Anfang und am Ende. Der Stern steht für den Stern, dem die Weisen gefolgt sind.

Nur noch selten sieht man allerdings den Segen auf die traditionelle Weise, also mit Kreide, geschrieben, da es heute kaum noch Holztüren gibt, weiß Tobias Kruzlik. Er war zwar selbst nie Sternsinger, ist aber seit 10 Jahren als Begleitperson für die jungen Könige immer mit auf Tour und hat den Wandel von der Kreide zu vorgedruckten Aufklebern dadurch direkt miterlebt.

Vereinzelt findet sich „Christus Mansionem Benedicat“ in Kreideschrift. Fotos: Scheuenstuhl

Vereinzelt findet sich „Christus Mansionem Benedicat“ in Kreideschrift. Fotos: Scheuenstuhl

65 Haushalte besucht

Im Gottesdienst in Gebsattel wurden sechs Sternsinger ausgesandt, in Rothenburg machten sich sieben Könige, aufgeteilt auf zwei Gruppen, auf den Weg. Eine davon brachte etwa auch den Bewohnern des Bürgerheims den Segen und erfreute sie mit ihrem Gesang. Insgesamt wurden 65 Haushalte in Rothenburg, Neusitz, Geslau, Hartershofen, Gebsattel, Lohr und Insingen besucht. So kam der erfreuliche Betrag von 2503 Euro zusammen, der dem diesjährigen Sternsinger Projekt gegen Kinderarbeit in Indien zukommt.

Auch in den Gemeinden Schillingsfürst, Leutershausen, Dombühl und Bellershausen fanden Aussendungsgottesdienste statt. Die insgesamt 12 Sternsinger kamen ebenfalls ganz schön in der Region herum. So klingelten sie bei 104 Haushalten, die sich über Bellershausen, Diebach, Dombühl, Hetzweiler, Leuters­hausen, Mittelramstadt, Neumühle, Oberoestheim, Oberwörnitz, Sachsen, Schillingsfürst, Schönbronn, Stilzendorf und Wörnitz erstreckten. 2340 Euro kamen dabei zusammen.

In ihrer Station beim Aussendungsgottesdienst in Dombühl verwies Pastoralreferentin Carmen Chivu darauf, dass die Menschen die Zeichen der Zeit erkennen und richtig deuten müssten. Die drei Weisen hätten dies getan, das Schwerste an ihrer langen Reise sei jedoch das Aufbrechen gewesen, denn jeder Aufbruch bedeute auch einen Bruch mit dem Gewohnten, Verlässlichen. Sie hätten das Gold der Liebe, den Weihrauch der Sehnsucht und die Myrrhe der Schmerzen mit sich getragen, um es dem Christuskind zu schenken und ihm zu huldigen.

Fahrt nach Berlin

Für vier der Schillingsfürster Kronenträger war ihr Einsatz für dieses Jahr am Samstagabend aber noch nicht vorbei, schließlich war ihnen eine besondere Ehre zuteil: Zusammen mit Carmen Chivu fuhren Franziska Kraft, Hannah Hädicke, Philipp Herud und Achim Kölz am Sonntag nach Berlin, um im Namen der Regionalpfarrei Schillingsfürst die Erzdiözese Bamberg beim Empfang der Sternsinger durch Bundeskanzlerin Angela Merkel zu vertreten. Gestern kamen 108 Sternsinger aus allen deutschen Diözesen im Bundeskanzleramt zusammen. sw/mes


Begeisternd

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Pianistinnen Todo und Yamamoto im Wildbad

ROTHENBURG – Beim Podium junger Musiker haben Mika Yamamoto und Mimoe Todo mit ihrem Konzert „Unter vier Händen“ den Rokokosaal des Rothenburger Wildbads an seine Kapazitätsgrenzen gebracht.

Hans-Peter Nitt (ganz links) assistierte beim Konzert der beiden Asiatinnen und blätterte die Noten um. Foto: Castelo

Hans-Peter Nitt (ganz links) assistierte beim Konzert der beiden Asiatinnen und blätterte die Noten um. Foto: Castelo

Der Publikumszustrom schien nicht enden zu wollen. Es wurde kurzerhand auf 160 Plätze nachbestuhlt. Das Programm versprach mit Ludwig van Beethoven, Carl Maria von Weber, Gabriel Fauré sowie Nikolai Kapustin feinste Kammermusik. Vom berühmten Schicksalsmotiv Beethovens bis zu Jazzelementen bei Kapustin ein breites Spektrum. Inhaltlich widmeten sich die Stücke vielfältigen Themen. Natürlich durfte die Liebe nicht fehlen, aber auch die spielende Katze hatte ihren Platz.

Lichtvolle Virtuosität

Die beiden Musikerinnen versanken mit ihrem Spiel vollkommen im restaurierten Flügel des Wildbads. Virtuosität erhellte den Rokokosaal wie Sonnenlicht an diesem dunkelgrauen Januarnachmittag.

Das Duo hat sich zu Beginn des Master-Studiums 2012 an der Hochschule für Musik in Nürnberg kennengelernt. Beide spielen seit ihrer Kindheit Klavier. Dass sie sich musikalisch hervorragend ergänzen, fanden sie jedoch erst 2017 bei einem gemeinsamen Projekt heraus und auf internationaler Ebene haben sich bereits Erfolge eingestellt. Yamamoto und Todo gewannen beispielsweise den 1. Preis bei einem renommierten internationalen Duo-Wettbewerb in Bukarest. Das Rothenburger Publikum zeigte sich begeistert und applaudierte am Ende des einstündigen Konzerts minutenlang. cas

Wermutstropfen inklusive

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UR zog bei Mitgliederversammlung positive Bilanz mit etlichen Vorsichtsvermerken

ROTHENBURG – Kommunalpolitische Themenvielfalt hat sich auf der UR-Mitgliederversammlung im Hotel „Schranne“ gezeigt. Vorsitzende Susanne Landgraf und ihre Stadt-ratskollegen Hermann Schönborn und Thomas Schmid berichteten über die Tätigkeit des Vorstandes und der Stadtratsfraktion.

Blick in die Reihen: Die UR um den Fraktionsvorsitzenden Schönborn (links) ist versammelt. Foto: privat

Blick in die Reihen: Die UR um den Fraktionsvorsitzenden Schönborn (links) ist versammelt. Foto: privat

Breiten Raum nahmen Information und Diskussion über die Situation des Rothenburger Krankenhauses ein. „Dieses Haus hat große Bedeutung für unsere Bürger – es wird dort hervorragende Arbeit für die Menschen in der gesamten Region geleistet“, so Hermann Schönborn. Eine zu befürchtende Schließung der Geburtenstation hätte weitreichende Folgen, nicht nur für die Fachabteilungen Gynäkologie und Anästhesie.

Über 600 Geburten im letzten Jahr zeigten, dass diese Einrichtung von Frauen aus einem weiten Umkreis angenommen und hoch geschätzt wird. Es wäre ein Trugschluss anzunehmen, dass diese Geburten zukünftig alle im Klinikum Ansbach stattfinden würden, wird betont. Ohne die Geburtenstation wäre die Wirtschaftlichkeit des ganzen Hauses in Gefahr, so Schönborn.

An einen Standort

Im Bericht aus dem vergangenen Jahr hob Vorsitzende Susanne Landgraf den Kontakt zur „Projektschmiede“ und die mit dem Bund Naturschutz geführten Gespräche hervor. Die Zusammenführung der Betriebsstätten der Projektschmiede auf einer Betriebsfläche soll die Gründung eines „Integrationsbetriebs“ ermöglichen. Der dazu notwendige Förderantrag soll 2018 bei der „Aktion Mensch“ nochmals gestellt werden. Bei einer Genehmigung wäre der Bestand der Einrichtung langfristig gesichert.

Kassier Walter Korwitz erstattete den Kassenbericht. Die UR sei finanziell gut aufgestellt und könne sich über eine Erhöhung ihrer Rücklagen freuen, betonte er. Auf Antrag der Kassenprüfer wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.

Aus der Arbeit der Stadtratsfraktion berichtete Thomas Schmid über die Themen im Bauausschuss. So gebe es eine ganze Reihe erfreulicher Entwicklungen, wie die Planung eines neuen Baugebietes im Nordosten der Stadt an der Schweinsdorfer Straße. Weitere Vorhaben für betreuungsbedürftige Menschen kündigten sich an und werden begrüßt, so Schmid.

Problematisch seien angesichts fehlender Mittel die vielen Sanierungsaufgaben. So müsse der Pflegebereich am Bürgerheim dringend den aktuellen Bedürfnissen unserer älteren Mitbürger angepasst werden. An der Jugendherberge müsse ein „Fluchttreppenhaus“ angedockt werden. Der nachfolgende Umbau werde hohe finanzielle Mittel verschlingen. Vorgesehen sei auch der Ein- oder Anbau eines Aufzugs im oder am Rathaus, um dort Barrierefreiheit zu erlangen. Die Mittelschule sei dringend sanierungsbedürftig, um nur einige Beispiele zu nennen, so Thomas Schmid. Die Sanierung der Riviera, bereits im Haushalt 2013 von der UR beantragt, werde nun in diesem Jahr in Angriff genommen.

Susanne Landgraf berichtete über soziale und kulturelle Themen. So gebe es die Überlegung, das jährliche Defizit des Reichsstadt-Museums durch temporäres Schließen zu reduzieren. Die Ferienbetreuung werde versuchsweise 2018 nochmals durchgeführt. Die Fortsetzung werde von der Nachfrage abhängig gemacht.

Sehr begrüßt wird die Tätigkeit der verschiedenen Beiräte. So engagiere sich insbesondere der Seniorenbeirat vielfältig für die Anliegen der älteren Mitbürger, so Landgraf. Beispielhaft nannte sie die Vorschläge für einen optimierten Busverkehr. Aber auch die anderen Gruppierungen leisteten gute Arbeit im „vorpolitischen Raum“. Bemerkenswert sei das breit gefächerte Kulturangebot, ein „weicher Stadtortfaktor“ für die Attraktivität Rothenburgs.

Nicht genehmigungsfähig?

Bezahlbarer Wohnraum ist auch in Rothenburg wichtig. Die Stadt besitzt zur Zeit 350 Wohnungen, von denen aktuell 18 renoviert werden. Der Wohnungsmarkt in Rothenburg sei im Augenblick „sehr eng“, auch der „soziale Wohnungsbau“ sei eine wichtige Aufgabe, so Landgraf.

Hermann Schönborn gab Hinweise auf die schwierige Haushaltssituation des kommenden Jahres. Die bereits hohen Schulden der Stadt werden sich durch die zu erwartenden Belastungen weiter erhöhen. Es bestehe die Gefahr eines nicht genehmigungsfähigen Haushaltes, so Schönborn.

Es gebe allerdings auch erfreuliche Entwicklungen in der Stadt. Der Umbau des Spitalgebäudes zum Schülerwohnheim sei sehr gelungen und man hoffe nun, dass die jungen Bewohner sich dort wohlfühlen. Das geplante Montessori-Schulzentrum an der Bleiche wäre eine weitere Bereicherung des Schulangebotes. Hoch erfreut zeigt man sich, dass die IHK das Gastronomische Berufsbildungszentrum (GBZ) in Rothenburg belassen und umfangreich saniert und erweitert hat. Denkbare Kooperationen mit der Außenstelle der FH könnten zu einer weiteren Stärkung des Schulstandortes Rothenburg beitragen, so der Fraktionsvorsitzende.

Das geplante Gewerbegebiet an der Ansbacher Straße nimmt langsam Form an. Die Erschließungsarbeiten sind vergeben und werden hoffentlich zeitnah ausgeführt. Von dem neuen, dort ansiedelnden Betrieb, erwartet sich die Stadt neue Arbeitsplätze und damit eine Stärkung ihrer Wirtschaftskraft. Bedauert wird allgemein, dass das ursprünglich avisierte gemeinsame Gewerbegebiet mit der Nachbargemeinde Neusitz nicht realisiert werden konnte.

Diskutiert wurde bei der Versammlung auch das Brauhausgelände einschließlich der acht städtischen Wohnungen in der Mergentheimer Straße. Das Nutzungsrecht für letzteren Komplex wurde vor fünf Jahren an eine Berliner Projektgruppe vergeben. Die Stadt könne ab Oktober 2018 wieder frei darüber verfügen.

Abschließend bedankte sich Susannen Landgraf bei den Referenten, ihren Vorstandskollegen für die gute Zusammenarbeit und den Mitgliedern für die engagierte Diskussion. fm

Weitere Mitstreiter gesucht

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Einzelbeiräte stehen vor Neuwahlen und hoffen auf personelle Verstärkung

ROTHENBURG – Mit der Gründung der veschiedenen Beiräte betrat die Stadt vor zwei Jahren Neuland in Sachen Bürgerbeteiligung. In der kommenden Woche stehen nun die Gründungsveranstaltungen für die neuen Einzelbeiräte an. Die bislang engagierten Ehrenamtlichen hoffen dabei auf weitere Mitstreiter, die sich zum Wohle der Bevölkerung mit ihren unterschiedlichen Ideen und Talenten einbringen möchten.

Einsatz für Bürgerbeteiligung: Die Vertreter der Beiräte und Irmgard Fischer von der Stadt werben für die ehrenamtliche Mitarbeit in den Einzelbeiräten.Foto: Scheuenstuhl

Einsatz für Bürgerbeteiligung: Die Vertreter der Beiräte und Irmgard Fischer von der Stadt werben für die ehrenamtliche Mitarbeit in den Einzelbeiräten. Foto: Scheuenstuhl

„Diese zwei Jahre waren eine Erfolgsgeschichte im Sinne einer lebendigen Bürgerbeteiligung“, zieht Irmgard Fischer Bilanz. Als Leiterin des Bereichs Gemeinwesen und Soziales der Stadt Rothenburg ist sie die erste Ansprechpartnerin für die einzelnen Beiräte und erlebte dadurch hautnah mit, welche Impulse zur Entwicklung der Stadtgesellschaft die Ehrenamtlichen gaben, aber auch welche Hürden es dabei zu überwinden galt. „Die Beiräte entwickelten in kürzester Zeit eine enorme Dynamik und nahmen meistens gleich mehrere Projekte in Angriff“, lobt sie deren Arbeitseifer.

Und auch aus den Reihen der Einzelbeiräte hört man überwiegend Positives über die vergangenen zwei Jahre. So habe etwa die Stadt ihr Versprechen eingehalten, die Beiräte bei jenen Fragen einzubeziehen, die ihrem Aufgabenbereich entsprechen. Zudem seien die Initiativen der Beiräte durch die Verwaltung unterstützt worden, unterstreicht Burkhart Eugen vom Seniorenbeirat.

Aber auch die Zusammenarbeit zwischen den Beiräten wird von den Beteiligten durchweg als gut empfunden. Als ein Beispiel für einen äußerst gelungenen Schulterschluss, sind etwa die gemeinsamen Bemühungen von Inklusionsbeirat und Seniorenbeirat zu nennen, die Barrierefreiheit in der Stadt voranzutreiben. Neben dieser Art der Kooperation wird auch der Austausch im offiziellen Rahmen gepflegt, nämlich im Gemeinschaftsbeirat. Obwohl dieses weitere Gremium, das sich aus den Vorsitzenden der Einzelbeiräte zusammensetzt, einen gewissen zusätzlichen zeitlichen Aufwand erfordert, wird es doch im Allgemeinen von allen als sinnvoll angesehen. Er sei wichtig, so Ralph Dürr vom Inklusionsbeirat, um die einzelnen Projekte zusammenzubringen.

Ideen und Geld vorhanden

An Ideen für diese Projekte fehlt es keinem der Beiräte – und auch nicht am Geld. Denn jeder Einzelbeirat ist mit finanziellen Mitteln von der Stadt ausgestattet. Zudem erhält auch der Gemeinschaftsbeirat ein Budget aus dem Stadtsäckel, von dem er Beträge auf Grundlage eines Beschlusses des Gesamtgremiums an die Einzelbeiräte transferieren kann. Bislang ist noch kein Projekt aus Kostengründen auf der Strecke geblieben.

Vielmehr krankt es an anderer Stelle: „Die Personaldecke ist ein biss-chen dünn für die vielen Dinge, die man umsetzen möchte“, findet Walter Körber vom Inklusionsbeirat. Deswegen rühren die akutellen Mit­glieder der Beiräte derzeit die „Wer­betrommel“, um bei den anstehenden Gründungsveranstaltungen möglichst viele neue Gesichter in ihren Reihen begrüßen zu können.

Denn nach zwei Jahren ehrenamtlichen Engagements ziehen sich einige Mitglieder aus den Beiräten zurück. Diese besonderen Gremien der Bürgerbeteiligung leben aber davon, dass durch eine gewisse Bandbreite an Mitstreitern möglichst vielschichtige Perspektiven zusammenkommen, um Probleme zu bewältigen sowie Vorhaben anzustoßen und umzusetzen. Dr. Paul Kerscher vom Seniorenbeirat apelliert deshalb an die Einwohner Rothenburgs sich in den Beiräten zu engagieren: „Jeder in unserer Stadt hat damit die Möglichkeit, persönliche oder allgemeine Probleme in den Beiräten vorzubringen, ohne selbst in einem der städtischen Ämter vorstellig zu werden.“

Die Beiräte nehmen begründete Vorschläge auf und tragen diese bei der Stadt vor. Damit habe, seiner Ansicht nach, eigentlich niemand mehr das Recht, über angebliche Missstände in der Stadt zu schimpfen, da es mit den Beiräten ein „geeignetes Sprachrohr“ für die Belange der Bürger gebe.

Persönliche Interessenslagen

Die konkrete Arbeit in den Beiräten ist in der Regel so organisiert, dass sich jeder Einzelne gemäß seiner persönlichen „Interessenslagen gut einbringen“ kann, erklärt Martin Heilscher vom Familienbeirat. In diesem Zusammenhang betont Walter Körber, dass der Inklusionsbeirat „kein Behindertenbeirat“ sei und somit offen für jene ist, die ohne selbst betroffen zu sein, dazu beitragen möchten, die „Barrieren in den Köpfen“ hinsichtlich der Inklusion abzutragen.

Wer noch zögert sich mit der Übernahme des Beirat-Ehrenamts zu einer mehr oder weniger regelmäßigen Mitarbeit zu verpflichten, der hat dennoch die Möglichkeit sich einzubringen. Alle Sitzungen der Einzelbeiräte sind öffentlich und können auch als Gast besucht werden, der zwar dann nicht stimmberechtigt ist, aber dennoch mitdiskutieren und damit ebenfalls zur Entscheidungsfindung beitragen kann. Vielleicht wird aus dem einen oder anderen Gast mit der Zeit ein Mitglied, hofft Burkhart Eugen.

„Viel Fluktuation“

So etwas wie ein kleines „Sorgenkind“ ist der Jugendbeirat. Nicht etwa weil die Heranwachsenden in Rothenburg keine Anliegen hätten oder sich nicht für sich und ihre Altersgenossen einbringen möchten – im Gegenteil. Aber: „Im Jugendbeirat gibt es viel Fluktuation, weil gerade diejenigen jungen Leute, die sich engagieren, nach dem Abitur fortgehen“, erklärt Oliver Guggenberger, der als Leiter des Jugendzentrums dem Gremium zur Seite steht. Das System an sich sei gut, wenn auch „ein bisschen zu bürokratisch“.

In der kommenden Woche finden die Gründungsversammlungen der Einzelbeiräte statt. Alle Bürger sind dazu eingeladen, zu den Veranstaltungen zu kommen und sich über die Arbeit der Gremien zu informieren. Wer aktiv mitmachen möchte, kann sich dann zur Wahl stellen. Das letzte Wort hat dann der Stadtrat, der die einzelnen Mitglieder der Beiräte offiziell bestellt.

Die Termine im Einzelnen: Migrationsbeirat – Montag, 15. Januar, um 19 Uhr im Hegereiterhaus; Inklusionsbeirat – Dienstag, 16. Januar, um 19 Uhr im Seniorenzentrum Oberer Kaiserweg; Seniorenbeirat – Mittwoch, 17. Januar, um 16.30 Uhr im Wildbad; Familienbeirat – Mittwoch, 17. Januar, um 20.30 Uhr im Hegereiterhaus. Der Termin für den Jugendbeirat wird noch bekannt gegeben. Bei Fragen kann man sich an Irmgard Fischer, Telefon (09861) 8739424, wenden. mes

Ins öffentliche Bewusstsein rücken

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Wertvoll: Auf bürgerschaftliches Engagement des Arbeitskreises Asyl vertrauen zu dürfen

ROTHENBURG – Es war eine aufregende und in weiten Bereichen sehr anstrengende Zeit für den Arbeitskreis Asyl. Und noch mehr für die von ihm betreuten „Schützlinge“ und Familien, zieht Sprecherin Gudrun Knoll-Schäfer Bilanz zum Jahresabschluss.

Edith Hümmer und Eva Förster-Kern vom Arbeitskreis Asyl mit jungen Iranern.    Foto: sis

Edith Hümmer und Eva Förster-Kern vom Arbeitskreis Asyl mit jungen Iranern. Foto: sis

Einige Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft „Bären“ kehrten freiwillig in ihre iranische Heimat zurück, sie kamen mit den von ihnen hier in Deutschland vorgefundenen Umständen nicht zurecht: Wohnsituation, Arbeit, mangelnde soziale Kontakte. Ungefähr die Hälfte der verbliebenen „Bären“-Bewohner aus dem Iran haben bisher immer noch keine endgültige Entscheidung über ihr Bleiberecht erhalten, dürfen jedoch arbeiten und haben auch teilweise einen Job.

Alle konnten mittlerweile mindestens einen Deutschkurs mehr oder weniger erfolgreich abschließen. Gut die Hälfte hat, auch mit Hilfe des Arbeitskreises Asyl, eine Arbeit gefunden. Der „Bären“ wird ab Mitte Januar geschlossen sein. Dieje­nigen, die sich in einem Arbeitsverhältnis befinden, konnten weiterhin in vom Landratsamt angemieteten Wohnungen in kleinen Wohngemeinschaften in Rothenburg untergebracht werden. Diejenigen ohne Arbeit wurden vom Landratsamt nach Bettwar und Dombühl in kleinere Gemeinschaftsunterkünfte umverteilt.

Bleiberecht erhalten

Einige der noch nicht anerkannten Iraner haben sogar einen unbefristeten Arbeitsvertrag und durften sich damit eine Wohnung suchen. Das ist in Rothenburg nicht so einfach. Aber auch da konnte der Arbeitskreis Asyl etliche Erfolge verbuchen und hoffen, „dass alle auf der Spur bleiben, sich hier eingewöhnen und Lebensart zunehmend akzeptieren können, ohne ihre eigene zu vergessen“.

Die bereits seit Ende 2015 vom Arbeitskreis Asyl betreuten syrischen Flüchtlinge haben aufgrund des immer noch tobenden Bürgerkriegs in ihrem Heimatland alle ein Bleiberecht, zunächst für drei Jahre, erhalten. Sie wohnen mittlerweile in eigenen Wohnungen – auch dank des Entgegenkommens der Stadt Rothenburg, die etliche städtische Wohnungen zur Verfügung gestellt hat. Aber auch auf dem freien Markt konnten einige Wohnungen gefunden werden. Ein besonderer Dank geht deshalb an die privaten Vermieter.

Erleichtert wird die Wohnungssuche, wenn die Flüchtlinge einen fes­ten Arbeitsplatz nachweisen können. Die überwiegende Mehrzahl der Syrer kann das. Sowohl im Handwerk als auch in der Gastronomie leisten syrische Flüchtlinge gute Arbeit. Einige Familienzuzüge stellen den Arbeitskreis vor neue Aufgaben: Kindergartenplätze müssen organ­isiert, Haus­aufgaben betreut und die Frauen über ihre neuen Lebensumstände informiert werden. Die Kleiderkammer hat sich zu einem Treffpunkt entwickelt, der gerade Frauen und Kindern bei ihren ersten Schritten in ihr neues Leben Unterstützung anbietet. Hier werden auch nach der Schließung der Gemeinschaftsunterkunft „Bären“ wei­terhin regelmäßig Beratungen in bürokratischen und praktischen Dingen vom Arbeitskreis angeboten.

Bei allen Bemühungen, den neuen Mitbürgern Hilfe zu gewähren, muss­ten auch die Helfer immer wieder Frustrationen in Kauf nehmen, und zwar sowohl von politischer Seite (strikte Einhaltung der Vorgaben der bayerischen Staatsregierung ohne die Möglichkeit der Ausnutzung von Ermessensspielräumen wahrzunehmen) als auch von Seiten der Flüchtlinge: Einige – sehr wenige – können mit der neuen Freiheit nicht umgehen und versuchen, sich auf illegale Weise mehr Geld zu verschaffen, machen Schulden und kommen mit der in Deutschland allgegenwärtigen Bürokratie nicht zurecht.

Einzelfälle als Ausreißer

Andere schaffen es einfach nicht, sich an die hiesigen Arbeitsbedingungen zu gewöhnen und hier geltende Regeln einzuhalten. Es ist manchmal sehr entmutigend, wenn ein weiterer „Schützling“ Regeln verletzt und sich die Arbeit mit und für ihn einfach als nutzlos erweist, an Sturheit, Ignoranz oder einfach kulturellen Unterschieden scheitert. Mit derartigen Problemen konfrontiert, sind die ehrenamtlich Tätigen des Öfteren an ihre Grenzen gestoßen. „Wir mussten uns immer wieder vor Augen halten, derartige Einzelfälle als Ausreißer zu betrachten, das Fehlverhalten Einzelner nicht auf alle zu projezieren, wie es leider im öffentlichen Bewusstsein immer wieder geschieht“. Dennoch war es im Rückblick ein positives Jahr: Viele unserer „Schützlinge“ und ihre Familien konnten auf die Spur, einige auf den Weg dorthin gebracht werden. Das freiwillige Engagement als Beitrag für gesellschaftlichen Zusammenhalt verdient Respekt und Anerkennung. sis

Frau Holle als Vorhut

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Nürnberger Faschingsnarren jubelten „Stupfl-Hurra“

SCHILLINGSFÜRST – Anerkennung für den Nachwuchs: Die beiden 16-jährigen Stupfl-Talente Maja Löschel und Natalie Siller gehörten mit ihrem Auftritt bei der Nürnberger Fastnacht zu den spannenden Neuentdeckungen in der Metropolregion und wurden gebührend gelobt und beklatscht.

Märchenhaft-närrisches Ereignis: Frau Holle (li) und Goldmarie walten eifrig in der Metropolregion Nürnberg ihres Amtes.   Foto: privat

Märchenhaft-närrisches Ereignis: Frau Holle (li) und Goldmarie walten eifrig in der Metropolregion Nürnberg ihres Amtes. Foto: privat

Als Frau Holle und Goldmarie eroberten sie die Herzen der Zuschauer im ausverkauften Saal des „Maritim“- Hotels. Die Machenschaften der Erdenbürger bescherten den beiden geheimnisvollen Wesen in einem märchenhaften Reich nicht nur viel Arbeit, sondern auch Sorgen, die sie mit einem verständnislosen Kopfschütteln quittierten. Dank neuester Fernrohr-Optik entging ihnen nichts, wenn etwas Außergewöhnliches geschah.

Etwa überraschende Erscheinungen in Diebach, deren Auswirkungen keineswegs Gottes Wille sind. Auch der Blick von oben auf eine himmlische Botschafterin der Schlossstadt mit winterlichem Saisonberuf sorgte für Verwunderung mit ihrem Ausbrechen aus Zeit und Raum. Lässt sich das Personal unnütz instrumentalisieren zur Bekämpfung des „Event-Sommerlochs“?

Die beiden Märchengestalten gingen in ihren Rollen auf und agierten einfach umwerfend. Sie hatten die Lacher immer auf ihrer Seite. Sie gehörten zu den wenigen Büttenrednern im Programm, das vorrangig aus Garde- und Schautänzen, Ballett und Gesangseinlagen besteht. Angeführt vom Prinzenpaar Elke II. und Robert I. war die Narrenschar in den großen Saal des „Maritim“ eingezogen und präsentierte sich auf der bunt dekorierten Bühne.

Maja Löschel und Natalie Siller bilden seit drei Jahren ein Stupfl-Team, ausgestattet mit gesundem Selbstbewusstsein. Der Präsident der Nürnberger Fastnachtsgesellschaft hatte die beiden jungen Talente im letzten Jahr bei einem Besuch der Stupfl-Sitzung in Schillingsfürst für ein Gastspiel angeworben, auch um ein biss­chen Programmauffrischung in den eigenen Reihen zu betreiben.

Mit seinem ersten überregionalen Auftritt warb das Mädels-Duo auf herzerfrischende Art und Weise für die Stupfl-Prunksitzungen, die heuer unter dem Motto „Märchen“ stehen. Der Startschuss für die fünfte Jahreszeit fällt am kommenden Samstagabend in der Albert-Zietz-Halle im Beisein von viel Prominenz. Alle Eintrittskarten sind komplett vergriffen – auch für die restlichen Veranstaltungen. Die Schillingsfürster Narren werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit märchenhaft gut drauf sein und Rothenburg als selbsternannte Märchenstadt bestimmt nicht ungeküsst lassen. sis

Große Pläne mit Landhotel

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Umbau, Erweiterung und Neuausrichtung der Fremdenzimmer und der Gastronomie

STEINACH – Ein Unternehmer für Straßen- und Landschaftsbau aus der bekannten Schiffsbaustadt Papenburg im Landkreis Emsland plant in den nächsten drei Jahren Investitionen in Millionenhöhe in ein traditionsreiches Immobilienobjekt in Steinach.

Erste Investitionen schon getätigt: Neues Leben im altehrwürdigen Gasthof Sämann.  Fotos: Schäfer

Erste Investitionen schon getätigt: Neues Leben im altehrwürdigen Gasthof Sämann. Fotos: Schäfer

Nachdem der insolvente Landgasthof Sämann einige Jahre geschlossen war, soll sich das Haus nun wieder neu mit Leben füllen. Schon im Frühjahr letzten Jahres hat das Unternehmer-Ehepaar Sascha und Miriam Kleinhaus die Gastronomie-Immobilie am Bahnhof günstig erworben, als gute und zentrale Übernachtungsmöglichkeit für seine Mitarbeiter, aber auch für preisbewusste Schläfer.

Aufgrund des momentan nicht ausreichenden Brandschutzes und der zum Teil noch ausstehenden Renovierung werden die Zimmer derzeit ausschließlich von Monteuren bewohnt. Die Satellitentechnik im Gebäude ist bereits erneuert und für jeden Gast wurde eine Wlan-Verbindung installiert. Küche und Gaststätte mussten den behördlichen Anforderungen angepasst werden.

In weiteren Schritten will der Investor die vorhandene Zimmeranzahl vervielfachen, denn das Gelände ist sehr weitläufig. Das Konzept sieht die Neuausrichtung des Landhotels zur modernen Variante Bett und Frühstück vor mit 70 Betten. Der Saal und die Kegelbahn werden zurückgebaut. Im heutigen Saal sollen ebenfalls Hotelzimmer entstehen. Der Keller soll zum Sauna- und Fitnessbereich umgestaltet werden. Scheune, ehemalige Stallungen und Garagen weichen dem Neubau einer Pension – architektonisch gestaltet als zwei baugleich sich gegenüberstehende Gebäude. Geplant sind 96 Betten im Doppelzimmer. Die Gäste nutzen jeweils Gemeinschaftsbäder und Ge­meinschaftsküchen. Das Schlacht­haus wird zurzeit entkernt. Im Anschluss beginnt der Umbau der Räume zu einer Betriebsleiterwohnung mit etwa 130 Quadratmeter Wohnfläche. Im Bereich der Grünfläche unter dem vorhandenen Baumbestand soll ein großer Biergarten und ein neuer Spielplatz entstehen.

Im ehemaligen Metzgereiverkauf ist ein Kiosk angedacht, um die Hotel- und Pensionsgäste, die um- und einsteigenden Bahnreisenden und die Bewohner in der Umgebung mit Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen. Der örtliche Traditions-Handwerksbetrieb Beisbart gab zum Jahres­ende auf, weil für die Un­ternehmens­nach­folge aus Altersgründen kein geeigneter Kandidat gefunden wurde. Der Kiosk wird verpachtet.

Für das Lokal hat Sascha Kleinhaus einen geeigneten Pächter gefunden, der ein Potential zur Weiterentwicklung am Standort sieht. Von einer bestmöglichen und professionellen Bewirtschaftung des Hotel- und Gaststättenbetriebes würden Gemeinde und Bahnverkehr profitieren, aber auch Berufs­pendler und Fahrradtouristen in der Region. Für den Erfolg müssen Kommune und Investor an einem Strang ziehen und ein gemeinsames Interesse verfolgen. Dass mit dem Zimmerausbau der Veranstaltungssaal wegfallen soll, wäre fatal.

Gutes Einvernehmen

Damit würde man auf einen Anziehungspunkt für gelungene Landhochzeiten, Familienfeste und Firmenveranstaltungen mit mindestens zweihundert Teilnehmern verzichten. Die große Stube böte eine chancenreiche Variante neben Restaurant und Biergarten. Damit würde am Standort eine weitere verlässliche Einnahmequelle geschaffen, um gutes Personal zu finden und zu fördern – ein wichtiger Faktor für den Geschäftserfolg.

Zum Wohlfühlen und Wiederkommen braucht es eine professionelle Struktur. Die Zimmerbewirtschaftung will der Un­ternehmer mit eigenen Leuten bewerkstelligen. Das Hotel soll nach der Fertigstellung zwei Interessensgruppen ansprechen. Die 70 Hotelbetten mit dem „Standard 3 Sterne plus“ den durchreisenden Handelsvertreter sowie die Urlaubsreisenden. Die zweite Zielgruppe sind die Kurzurlauber in der Region. Die 96 Pensionsbetten sind für den Monteur, für Studenten, für Lkw-Fahrer oder für Reisende mit einem geringeren Budget vorgesehen.

Im Stil der Budget-Hotelketten will der Investor günstige Zimmer anbieten, die sich nicht billig anfühlen sollen. Die niedrigen Übernachtungkosten erkauft sich der Gast durch den Verzicht auf manches Gewohnte. Extrawünsche während des Aufenthaltes kosten einen Aufpreis – zum Beispiel ein Fön, ein zusätzliches Handtuch oder eine weitere Zimmerreinigung.

Gebürtiger Nürnberger: Wirt Francesco Conocchia.

Gebürtiger Nürnberger: Wirt Francesco Conocchia.

Sascha Kleinhaus ist in mehreren Branchen tätig: im Straßen- und Landschaftsbau, in der Grau- und Grünflächenpflege und als Personaldienstleister für Unternehmen wie Strabag (eines der größten Bauunternehmen Europas), denen er seine Arbeitnehmer ausleiht. Beispielsweise für den Straßen- und Brückenbau oder momentan für die Autobahn­sanierung bei Uffenheim. Die Arbeiter übernachten in Steinach, wo sie ein Dach über dem Kopf, ein Bett und etwas zu essen vorfinden. Das Haus ist eine Art zentrale Übernachtungsstelle im süddeutschen Raum für die Beschäftigten von Kleinhaus. Im Restaurant und für den Hotelgast gibt es täglich ein internationales Frühstück und die Gerichte des italienischen Restaurants.

Seit gut sechs Wochen hat das Lokal einen neuen Pächter. Francesco Conocchia hat italienische Wurzeln. Seine aus Kalabrien stammenden Eltern kamen in den 1960er Jahren als Gastarbeiter nach Nürnberg, wo Franceso Conocchia geboren wurde und mit sechs Geschwistern aufwuchs. Seit seiner Jugend arbeitet er in der Gastronomie. Der gelernte Restaurantfachmann und Vater einer inzwischen erwachsenen Tochter hat in leitenden Positionen in führenden Häusern in Österreich und in der Schweiz große Verantwortung getragen mit hohen Arbeitsanforderungen.

Obwohl dieser Job anstrengend ist, ist er für ihn immer noch der schönste Beruf. Er kennt sich aus in der Branche, in der er sich jetzt selbstständig gemacht hat, um sein eigener Chef zu sein. Zeitweise hat er einen Freund in Nürnberg im Gourmet-Restaurant unterstützt oder seinem Neffen in der Pizzeria am Flugplatz Rothenburg ausgeholfen, wo zu Stoßzeiten bis zu 500 Pizzen am Tag in der kleinen Gastronomieküche zubereitet werden. Es besteht eine große Hilfsbereitschaft zur großen Verwandtschaft, die in Nürnberg und Umgebung 30 bis 40 Restaurants betreibt: „Jeder hilft jedem“.

Die örtlichen Gegebenheiten in Steinach kannte Francesco Cono­cchia von früher. In den 1990er Jahren hatte er für ein paar Monate im Bahnhof eine Pizzeria aufgemacht. „Im Winter lief das Geschäft gut, aber im Sommer hatte ich null Chancen gegen den Gasthof Sämann. Der Familienbetrieb war eine Institution mit seiner langen Tradition.“ Seniorchef Sämann feierte im Dezember seinen 80. Geburtstag bei dem neuen Pächter mit der italienischen Küche. Es besteht ein gutes Einvernehmen in der Hausgemeinschaft. Der Altsitzer und seine Frau wohnen mit im Haus. Unternehmer Sascha Kleinhaus nutzte die Lokalität für die Weihnachtsfeier mit seinen Mitarbeitern. Auch mit Frau und Kindern ist er immer wieder Gast. An Silvester war das Restaurant restlos ausgebucht und stieß aus Platzmangel an seine Kapazitätsgrenze.

Das leckere Essen und die durchgehende Küche an den Wochenenden und an Feiertagen von 11 bis 23 Uhr hat sich durch Mundpropaganda herumgeprochen. Unter der Woche (Montag ist Ruhetag) hat Francesco Conocchia von 11 bis 14.30 Uhr geöffnet. Drei miteinander befreundete Frauen aus Burgbernheim und Marktbergel, die gemeinsam einen Kurzurlaub in Bad Wörishofen verbracht haben, waren nach der staureichen Rückreise am Dreikönigstag froh, ihren Hunger außerhalb der Essenszeit stillen zu können. Ein Bekannter hatte ihnen die Adresse empfohlen. Die Drei waren positiv angetan vom Service und von der Qualität. Beim Erzählen schwelgte eine der Frauen auf einmal in schönen Erinnerungen. 1973 hat sie im damaligen Sämann-Saal ihre Hochzeit gefeiert. sis

Mit der Kanzlerin auf Du

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Schillingsfürster Sternsinger vertraten Erzbistum in Berlin

SCHILLINGSFÜRST – Große Ehre für die vier Schillingsfürster Sternsinger Franziska, Hannah, Philipp und Achim sowie für ihre Begleiterin, die Pastoralreferentin Carmen Chivu: Sie durften nach Berlin fahren und beim großen Empfang für Sternsinger aus der gesamten Bundesrepublik im Bundeskanzleramt dabei sein.

Erinnerungsbild mit der Kanzlerin (4. v. links):  die vier Schillingsfürster Sternsinger (von links) Franziska, Philipp, Hannah und Achim:  Mit von der Partie  Dr. Krämer (2. v. links), Carmen Chivu (2.v.r) und Pfarrer Bingener (r.).            Foto: Ralf Adloff/Kindermissionswerk

Erinnerungsbild mit der Kanzlerin (4. v. links): die vier Schillingsfürster Sternsinger (von links) Franziska, Philipp, Hannah und Achim: Mit von der Partie Dr. Krämer (2. v. links), Carmen Chivu (2.v.r) und Pfarrer Bingener (r.). Foto: Ralf Adloff/Kindermissionswerk

Für einen Moment hatten sie die nach den zurückliegenden Wahlen derzeit nur geschäftsführende Regierungschefin ganz für sich: Beim Erinnerungsbild Seite an Seite mit ihr und führenden Vertretern des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie mit den Porträts bisheriger Kanzler im Rücken.

Insgesamt 108 Sternsinger waren es, die Bundeskanzlerin Angela Merkel diese Woche in einem der wichtigsten Häuser der Republik besuchten. Jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Bistümern vertraten in Berlin die 300 000 engagierten Mädchen und Jungen, die sich rund um das Dreikönigsfest bundesweit an der 60. Aktion Dreikönigssingen beteiligt haben.

Das besondere Jubiläum der diesjährigen Aktion wusste auch Angela Merkel zu schätzen. Sie betonte feierlich: „Ich freue mich natürlich immer, wenn ich königlichen Besuch bekomme. Ihr kommt aus allen Himmelsrichtungen, aus Nord und Süd, Ost und West, und dieses Mal zum 60. Mal, das ist natürlich noch einen ganz besonderen Gruß wert“, war die Kanzlerin begeistert von der fröhlichen Königsschar. „Und was ihr mitbringt, ist Gottes Segen, dafür möchte ich euch von ganzem Herzen danken.“

Bereits seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte die kleinen und großen Könige bereits zum 13. Mal. Das Motto der diesjährigen Aktion: „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit“.

Finger in Wunde legen

Ein Motto, das auch Bundeskanzlerin Merkel wichtig ist: „Von Schule und Freizeit können viele Kinder nur träumen, weil sie eben jeden Tag arbeiten müssen. Leider hat sich, obwohl wir in vielen Teilen der Entwicklungshilfe auch Erfolge haben, die Zahl der arbeitenden Kinder nicht verändert. Und ich weiß, dass diese Botschaft sich nicht nur so allgemein irgendwohin richtet, sondern natürlich auch an uns als Politikerinnen und Politiker. Es ist wichtig, dass Ihr heute noch mal den Finger in die Wunde legt.“

„Kinderarbeit ist eines der großen Probleme unserer Zeit. Jedes zehnte Kind muss arbeiten, viele unter ausbeuterischen, viele unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen“, sagte Prälat Dr. Klaus Krämer in seiner Ansprache. „Sternsinger setzen sich ein für Kinder in Not und sie machen sich stark für die Rechte von Kindern in aller Welt. Gerade in diesen Tagen, in denen über die Zukunft unseres Landes gesprochen und verhandelt wird, ist das ein wichtiges Zeichen. Wir möchten Sie, Frau Bundeskanzlerin, bitten, dies mit in die Gespräche zu nehmen.“ Der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ hatte die Gruppen gemeinsam mit Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), ins Kanzleramt begleitet.

Kinderrechte ganz oben

„Wenn wir darum ringen, ob wir eine neue Regierung bilden können, dann stehen Kinderrechte auch in Deutschland auf der Tagesordnung. Aber ein Blick hinaus in die Welt zeigt, dass wir nicht nur an uns denken dürfen“, so Merkel. Die Spende der Bundeskanzlerin durften die Sternsinger aus dem Erzbistum Köln stellvertretend für alle anderen entgegennehmen. Angela Merkel unterstützt damit Bildungsprojekte für arbeitende Kinder im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, die von den Sternsingern gefördert werden.

Für Franziska Kraft (9 Jahre), Hannah Hädicke (13), Philipp Herud (10) und Achim Kölz (12) war es eine besondere Freude, von der Gemeinde Kreuzerhöhung in Schillingsfürst zusammen mit ihrer Begleiterin, Pastoralreferentin Carmen Chivu, als Vertreter des Erzbistums Bamberg dabei sein zu dürfen beim großen Sternsinger-Empfang im Kanzleramt.

Besonders eindrucksvoll für sie neben dem Gruppenfoto mit Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, und Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), bei dem sie Schulter an Schulter mit der Kanzlerin sein durften: als alle gemeinsam im großen Pulk über die Treppe im Kanzleramt zogen – sie ganz vorne dabei. -ww-


Vor Augen führen

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Aktion „Disco-Fieber“ warnt vor Leichtsinn im Straßenverkehr

ROTHENBURG – Bei der Aktion „Disco-Fieber“ wurde den Schülern der 11. Jahrgangsstufe des Reichsstadt-Gymnasiums, und einigen Gästen von der Montessori-Schule, erneut eindrücklich vor Augen geführt, welche Folgen verantwortungsloses Verhalten als Autofahrer haben kann.

Realitätsgetreu: Mit vereinten Kräften kümmern sich die Einsatzkräfte um die beiden Unfallopfer unter den Blicken der Schüler.  Foto: privat

Realitätsgetreu: Mit vereinten Kräften kümmern sich die Einsatzkräfte um die beiden Unfallopfer unter den Blicken der Schüler. Foto: privat

Es ist eine Zahl, die nachdenklich macht und zum Handeln auffordert: Nahezu die Hälfte aller Verkehrsunfälle von Fahrern der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre ereignet sich an Wochen-enden, in der Nacht oder den frühen Morgenstunden. Die Polizei spricht hierbei von „Disco-Unfällen“. Die eigene Mobilität hat für die jungen Menschen einen hohen Stellenwert, gerade in der Freizeit. Demenstprechend sind sie am Wochenende häufig nachts zwischen Verabredungen, Partys und Diskotheken unterwegs.

Doch je fortgeschrittener der Abend, umso größer werden die Risiken im Straßenverkehr, ausgelöst durch Selbstüberschätzung, Gruppendynamik, hohe Geschwindigkeit, Alkohol, Übermüdung und Ablenkung, beispielsweise durch Handynutzung oder lärmende Beifahrer.

Hier setzt die Aktion „Disco-Fieber“ an, die 2003 von einer Elterninitiative ins Leben gerufen wurde. Sie will Prävention leisten durch eine positive Botschaft: „Übernimm Verantwortung für Dich und andere – Wir brauchen Dich auch morgen!“

Den jungen Menschen wird im Rahmen der Aktion aufgezeigt, welche Folgen das Eingehen von Risiken im Straßenverkehr für sie selbst, für ihre Familie, Freunde, aber auch für diejenigen hat, die zuerst an der Unfallstelle eintreffen, um zu helfen.

Zahlen und Berichte

Auch in diesem Jahr übernahm Jürgen Holstein, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Rothenburg, die Moderation. Dass nach wie vor die jungen Fahrer eine besonders gefährdete Gruppe sind, zeigte er den jungen Zuhörern im ersten Teil der Veranstaltung anhand von Zahlenmaterial. Jedoch nicht Statistiken standen im Mittelpunkt, sondern die Berichte der Einsatzkräfte. Diese machten deutlich, wie sehr das Geschehen am Unfallort nicht nur die Betroffenen, sondern auch sie selbst belastet.

Sehr eindrucksvoll und anschaulich schilderten neben Jürgen Holstein, der kurzzeitig seine Rolle als Moderator verließ und in die des Kommandanten der Feuerwehr schlüpfte, Peter Körner von der Polizei, Joachim Heldt, Rettungsassistent beim Bayerischen Roten Kreuz, und Krisenseelsorgerin Barbara Müller die Abläufe am Unfallort, insbesondere aber auch ihre persönlichen Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle während der Arbeit dort.

Diese Erfahrungsberichte aus erster Hand zeigen den Jugendlichen „schonungslos“ und nicht „im Weichspülgang“, was die Einsatzkräfte vor Ort erleben und empfinden, was wiederum die jungen Leute zum Nachdenken bringt, so Jürgen Holstein. Auch Verkehrserzieher Peter Körner ist überzeugt, dass durch das Erzählen über Selbsterlebtes aus dem Polizeialltag bei schweren Verkehrsunfällen und auch über das Überbringen von Todesnachrichten sowohl Aufmerksamkeit generiert, als auch „tiefe Betroffenheit“ bei den Jugendlichen auslöst. Zudem können die Jugendlichen bei der gemeinsamen Rettungsübung hautnah die „gute Zusammenarbeit aller Rettungsdienste erleben“.

Notfallseelsorgerin Pfarrerin Barbara Müller bekommt oft hautnah mit, was es für die Angehörigen bedeutet, wenn sie einen geliebten Menschen verlieren. Den Vorteil der Aktion „Disco-Fieber“ sieht sie vor allem darin, dass „nicht mit erhobenem Zeigefinger“, sondern mit „sehr realistischen, anschaulichen Bildern und Informationen vor tödlichem Leichtsinn am Steuer“ gewarnt wird. Auch Rettungsassistentin Birgit Danzer setzt bei der Aktion auf einen ganz bestimmten Lerneffekt: „Wenn man den Jugendlichen vor Augen führt, in welchem Zustand sie und ihr Auto sich nach einem Unfall befinden, dann nehmen sie hoffentlich den Fuß vom Gas und lassen das Auto stehen wenn sie getrunken haben.“

Realistische Bedingungen

Aufrüttelnde Fotos von verschiedenen Unfallorten mit völlig demolierten Fahrzeugen und kurze, aber durchaus drastische Filme brachten die jungen Leute zum Nachdenken, bevor sie dann auf dem Schulparkplatz bei Dunkelheit, Kälte, Wind und Nieselregen – durchaus realistische Bedingungen im Winter – schließlich das Unfall-Szenario direkt vor Augen hatten.

Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und der diensthabende Notarzt, Jan Overmans, führten dort für sie eine Rettungsübung durch, die Joachim Heldt und Jürgen Holstein abwechselnd kommentierten. Dabei wurden mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften zwei „verletzte Opfer“ (Schülerinnen der Q11) aus einem Unfallfahrzeug geborgen. Eindrucksvoll wurde dabei auch das Ineinandergreifen und Hand-in-Hand-Arbeiten der verschiedenen Helfer deutlich.

„Einzigartige Atmosphäre“

Durchweg positiv äußerten sich die Schüler zu der Aktion. So hätten die Erfahrungsberichte der Einsatzkräfte eine „einzigartige Atmosphäre“ geschaffen. Da das Unfall-Szenario „sehr realitätsnah“ gewesen sei, habe man sich schnell in die Situation hineinversetzen können, betonte ein weiterer Gymnasiast. Einer seiner Mitschüler gab zu: „Die Aktion hat mich über meine zukünftige Fahrweise zum Nachdenken gebracht.“

Das Reichsstadt-Gymnasium ist dankbar über den erneuten und wichtigen Einsatz der Beteiligten, die die Aktion überhaupt erst möglich machen und zum Teil auch ihre Freizeit dafür opfern. „Jedes Jahr bin ich wieder von dem Riesenaufwand beeindruckt, mit dem die Einsatzkräfte die Rettungsübung durchführen“, unterstreicht Gisela Heusinger-Herz, verantwortliche Lehrerin für diese Aktion am Reichsstadt-Gymnasium. „Wir hoffen sehr, dass die Schülerinnen und Schüler das, was sie bei der Aktion erlebt haben, im Gedächtnis behalten und sich im entscheidenden Moment daran erinnern“. eb/fa

Bau schreitet voran

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Richtfest für Kita-Erweiterung mit Scherben und Gesang

OBERSCHECKENBACH – Etappensieg beim Erweiterungsbau der Kindertagesstätte im Ohrenbacher Ortsteil Oberscheckenbach: Gestern konnte – zwar bei bedecktem Himmel dafür mit vielen vor Vorfreude strahlenden Kinderaugen – bereits Richtfest gefeiert werden.

Gute Wünsche für den Erweiterungsbau: Bürgermeister Hellenschmidt (vorne) und Zimmerer Helmut Nickel (3.v.r.).  Fotos: Scheuenstuhl

Gute Wünsche für den Erweiterungsbau: Bürgermeister Hellenschmidt (vorne) und Zimmerer Helmut Nickel (3.v.r.). Fotos: Scheuenstuhl

Die Arbeiten an dem Anbau, die erst Ende November gestartet sind, gingen dank der fleißigen Handwerker und der güns­tigen Witterungsverhältnisse zügig vonstatten, so dass man sich momentan „vollkommen im Zeitplan“ befindet, freut sich Bürgermeister Johannes Hellenschmidt. Und auch bei den noch ausstehenden Maßnahmen sollte es keine Probleme geben – zumindest wenn sich das gute Omen des am Boden zersprungenen Glases bewahrheitet.

Denn genau wie es der Brauch will trank Zimmerer Helmut Nickel aus Langensteinach nach seinem Richtspruch, in dem er unter anderem den Bauherrn und dem Architekten (hier: Martin Hahn aus Uffenheim) dankte sowie um Segen für das Haus bat, einen Schluck aus dem Glas und warf es – in der Hoffnung auf anhaltendes Glück auf der Baustelle – auf den Boden, wo es auch zerbrach.

Auch Martin Staudinger vom gleichnamigen Bauunternehmen, das sich für die Maurerarbeiten an diesem Objekt verantwortlich zeichnete, nahm an der kleinen Feierstunde teil. Ebenso Pfarrer Karl-Heinz Gisbertz, sein Adelshofer Kollege Johannes Raithel und einige Eltern, die besonders stolz auf ihre Sprösslinge sein konnten: Denn die Kleinen sorgten mit ihrem Lied „Komm, bau ein Haus“ für den passenden musikalischen Rahmen der Veranstaltung. Nach dem offiziellen Teil erkundschafteten sie schon einmal interessiert den Rohbau.

Die Kinder der Kindertagesstätte „Zum guten Hirten“ hatten das Lied „Komm, bau ein Haus“ für die kleine Feierstunde vorbereitet.

Die Kinder der Kindertagesstätte „Zum guten Hirten“ hatten das Lied „Komm, bau ein Haus“ für die kleine Feierstunde vorbereitet.

Wenn der Zeitplan weiterhin so gut eingehalten werden kann, soll im Juli alles fertig sein und der Umzug zum darauffolgenden Beginn des Kindergartenjahres über die Bühne gehen. Dann wird es zwei getrennte Gruppen geben – eine Regelgruppe und eine für die Krippenkinder, die auch das Privileg genießen, die neuen Räumlichkeiten ihr eigen zu nennen.

Der Erweiterungsbau, der mit dem bestehenden Gebäude über einen Gang verbunden ist, wird insgesamt etwa 500000 Euro kosten. mes

Helles nach Dunklem

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„Projektschmiede“ zieht um – Neuen Transporter gesponsert

ROTHENBURG – Neues von der Beschäftigungsinitiative „Projektschmiede“: Ihr Gebrauchtwarenkaufhaus zieht um von der Ansbacher Straße 85 in die Industriestraße 7. Möglichst viel an bestehender Ware „soll raus“, also verkauft werden, damit man es erst gar nicht an den neuen Standort transportiert werden muss. Es gibt deshalb derzeit besonders hohe Rabatte für Schnellentschlossene. Außerdem freut sich die Beschäftigungsinitiative über ein neues Fahrzeug.

Das „Projektschmiede“-Team und ein Teil der Sponsoren beim Erinnerungsbild am neuen Transporter am Rand der kleinen Dankeschön-Zeremonie. Im roten Anorak Karl Dehm, Vierte von links (verdeckt) Anke Johanna Lautner. Foto: Weber

Das „Projektschmiede“-Team und ein Teil der Sponsoren beim Erinnerungsbild am neuen Transporter am Rand der kleinen Dankeschön-Zeremonie. Im roten Anorak Karl Dehm, Vierte von links (verdeckt) Anke Johanna Lautner. Foto: Weber

Über die ProHumanis gGmbH ist es angeschafft worden. Der Transporter hat einen Wert von rund 30000 Euro und fährt mit Blue Tec, der derzeit saubersten Dieselvariante. 37 Betriebe und Institutionen aus Rothenburg und dem Umland haben ihn durch den Kauf von Werbeflächen auf Motorhaube, Seitenflächen und Heckklappe finanziert.

Vor fünf Jahren beantragte die „Projektschmiede“ bei Pro Humanis besagtes Fahrzeug. Vor einem Jahr fass­te sie nach und es konnte in die konkrete Phase gehen. Für die Beschäftigungsinitiative ergab sich mit dem Umsetzen des eine Zeitlang nicht mehr konkret verfolgten Versprechens die gute Gelegenheit, das in die Jahre gekommene bisherige Fahrzeug abzustoßen.

Auftrieb nach Enttäuschung

Karl Dehm und Anke Johanna Lautner von der „Projektschmiede“-Führung zeigten sich hoch erfreut über den geglückten Coup, als sie kürzlich die Sponsoren zum Dankeschön bei Brezeln, Sekt und Alkoholfreiem samt Erinnerungsfoto mit dem Transporter und Urkundenübergabe einluden. Nach der Enttäuschung im vergangenen Herbst mit dem abgelehnten Förderantrag bei der „Aktion Mensch“ sieht sich die Beschäftigungsinitiative nicht zuletzt mit diesem Erfolg inzwischen gestärkt und neu motiviert.

Für Dehm kommt das neue Fahrzeug einem warmen Regen gleich, wie er betont. Er sieht es nicht zuletzt als wichtigen Beweis dafür, dass die „Projektschmiede“ bekannt und im Gemeinwesen verankert ist. Sie erfährt viel Förderung und Unterstützung aus dem hiesigen Bereich. Anke Johanna Lautner spricht bedeutungsvoll davon, dass nach Dunklem zum Glück auch immer wieder Helles komme.

Die Ärmel werden hochgekrempelt und die Mannschaft steht in den Startlöchern für jenes wichtige Unterfangen, mit dem die „Projektschmiede“ bei dieser größten privaten Förderorganisation in Deutschland sozialer Projekte für Menschen mit und ohne Behinderung doch noch zum Erfolg kommen möchte.

Alles unter einem Dach

Das Gebrauchtwaren-Kaufhaus und die Geschäftsstelle der Beschäftigungs-Initiative ziehen nicht von ungefähr aus den Räumen der Schmidt-Stiftung an der Ansbacher Straße aus, wo sie nach dem Auszug aus dem Schlachthof – wo inzwischen das Marktprojekt kurz vor der Fertigstellung steht – untergekommen waren.

Neues Zuhause für diesen Bereich der „Projektschmiede“ werden bisher ungenutzte Abschnitte in den Betriebsgebäuden des nahegelegenen Unternehmens Biedermann in der Industriestraße. Dort kann es zur angestrebten Zusammenführung kommen, denn das Lager und die Ausstellungshalle für Gebrauchtmöbel der Beschäftigungsinitiative befinden sich schon seit dem Umzug aus dem Schlachthof dort.

Der erneuten Verlagerung in Standort-Angelegenheiten misst die „Projektschmiede“ allergrößte Bedeutung bei. Bei der Ablehnung ihres Förderantrags hatte nämlich nicht zuletzt die bisherige gesplittete Unterbringung eine negative Rolle gespielt. Im 500 Quadratmeter großen Trakt, der jetzt bei Biedermann bezogen werden kann, steht zwar nicht ganz so viel Platz zur Verfügung wie im früheren Farbenlager, wo 600 Quadratmeter genutzt werden konnten. Aber es gibt dort wesentlich mehr Tageslicht und auch Optionen für mögliche Erweiterungen und Ergänzungen.

So kann dort ein Behinderten-WC eingebaut werden, dessen Ausstattung noch aus der Schlachthofzeit stammt und das beim damaligen Auszug dort mitgenommen werden konnte. Auf der Wunschliste steht außerdem ein Treppenlift für Rollstuhlfahrer, der für Barrierefreiheit und leichtere Erreichbarkeit dieses im ersten Stock liegenden Bereiches sorgen soll. Außerdem gibt es durchaus auch Optionen mit Blick auf die weitere Zukunft: Es ließen sich einigermaßen problemlos weitere Flächen-Abschnitte dazunehmen, falls der Platz an dieser Stelle eines Tages nicht mehr genügen sollte.

Karl Dehm und Anke Johanna Lautner sind sich natürlich bewusst, dass nicht allein der Punkt Standort zur Ablehnung des Förderbescheids durch die „Aktion Mensch“ geführt hat. Der relativ schwache finanzielle Hintergrund der Beschäftigungsinitiative dürfte wohl kaum für große Begeisterung gesorgt haben. Aber dem glauben die beiden „Projektschmiede“-Verantwortlichen gute Argumente entgegensetzen zu können.

Die Beschäftigungsinitiative genießt längst in Rothenburg und weit darüber hinaus Anerkennung und erfährt viel Unterstützung, sowohl von politischer Seite als auch von privat und sogar aus dem gewerblichen Bereich, wie das jüngste Beispiel mit dem Transporter beweist. Dadurch lässt sich vieles ausgleichen.

Zudem waren die letzten betriebswirtschaftlichen Auswertungen zu sehr durch die Sonderzustände um den zurückliegenden Umzug diktiert. Auch Spenden wie die eines Privatmannes fürs Ausrichten der zurückliegenden Weihnachtsfeier in Gebsattel („bei der Wally“) tun gut und werden von Karl Dehm, Anke Johanna Lautner und ihren Leuten überaus dankbar registiert.

Der Blick ist zuversichtlich nach vorn gerichtet, auch wenn viel Arbeit ansteht und noch nicht alles in trockenen Tüchern zu sein scheint. Die nächste Mitgliederversammlung (noch im Januar geplant) steht unter dem Motto „Abschied und Neuanfang“. Das bezieht sich zum einen auf den ab Monatsende anstehenden zweiten Standort-Wechsel innerhalb von zwei Jahren. Zum anderen aber auch auf die Zuversicht, beim erneuten Anlauf bei der „Aktion Mensch“ im zweiten Halbjahr 2018 unter veränderten Vorzeichen mit einem Förderantrag zum Zug zu kommen.

Für einen solchen Antrag auf Anerkennung als Integrationsbetrieb grundlegende Voraussetzung sind ein sowohl ein Wirtschaftlichkeitsgutachten für die nächsten sechs Jahre als auch eine positive Stellungnahme des Integrationsamtes. Karl Dehm: „Das haben wir alles.“ Dass die „Projektschmiede“ in vieler Hinsicht ein Faktor der Integration ist, hat sie zuletzt wieder am Beispiel der behinderten jungen Frau Xenia Henkel bewiesen. Sie war lange Zeit durch alle behördlichen Raster gefallen und hatte bei der Beschäftigungsinitiative eine Chance als Leiterin der Gebrauchtbücherei erhalten. Jetzt hat sie von dort den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt geschafft und eine Stelle erhalten.

Erst im Februar bringen

Im Augenblick laufen die Vorbereitungen für den anstehenden Umzug. Im Biedermann-Gebäude sind die Maler am Zug. Gleich 50 Prozent preisgünstiger bietet die „Projektschmiede“ derzeit ihre Gebrauchtwaren an. „Was wir jetzt verkaufen, muss nicht transportiert werden,“ begründet Karl Dehm. Er und Anke Johanna Lautner bitten alle, die der Beschäftigungsinitiatve Gegenstände überlassen wollen, bis Anfang Februar zu warten und die Sachen dann an den neuen Standort Industriestraße 7 zu bringen: „Wir freuen uns über jede Gabe, bitten aber um Verständnis für diesen organisatorischen Hinweis.“

Für den Januar gelten am alten Standort reduzierte Öffnungszeiten (Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr und Samstag 9 bis 14 Uhr). Ab Februar kann im Gebrauchtwarenkaufhaus am neuen Standort wieder zu den regulären Terminen gestöbert und eingekauft werden (Montag bis Freitag 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 14 Uhr). -ww-

Alles gut im Blick?

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Mit den Augen des Kunden sehen können – Praxistest

ROTHENBURG – Den Verkauf fördern – wer will das nicht? Eine optimale Ladengestaltung und eine gute Warenpräsentation sind wichtige Kriterien neben einer gelungenen Kommunikation. Es gibt auch eine Methode, die Aufmerksamkeit von Kunden und ihre spontanen Reaktionen zu messen. Ihre Nützlichkeit wurde kürzlich in der Bäckerei Striffler getestet.

Technikexperte Jürgen Bluhm (li), Jutta Striffler mit vernetzter Brille und Fritz Gempel. Foto: Schäfer

Technikexperte Jürgen Bluhm (li), Jutta Striffler mit vernetzter Brille und Fritz Gempel. Foto: Schäfer

„Eye Tracking“ heißt das Zauberwort. Die Technologie zur Blickbewegungsmessung gibt es schon seit vielen Jahren. Doch die technische Ausstattung war bisher unhandlich und teuer. Aber in den letzten Jahren wurde das Equipment kleiner, leistungsfähiger und preiswerter. Etwa 20 000 Euro kostet das Modell des Herstellers Tobii, das im heimischen Bäckereibetrieb mit reichlich Tradition zu Testzwecken zum Einsatz kam, um zu sehen: Wo bleiben die Blicke der Kunden hängen?

Die Initiative dazu startete der selbstständige Unternehmensberater und Wirtschaftsmediator Fritz Gempel in Kooperation mit dem weiteren Beratungsanbieter „Regiowelt“. Die „Allgemeine Bäckerzeitung“, eine Fachpublikation für das Bäckerhandwerk waren an den Einsatzmöglichkeiten des visuellen Systems und am Ergebnis des Praxistests interessiert. Schnell wurde klar, das nicht nur Einblicke in das Kundenverhalten nützlich sind. Ebenso geht es darum, dem Verkaufspersonal die Brille für die Blickbewegungsmessung aufzusetzen.

Alles was die Testpersonen mit der vernetzten Brille anschauen, zeigt der Laptop-Bildschirm live. So kann erkennbar gemacht werden, welche Bereiche der Theke die Blicke des Kunden nach dem Betreten des Ladens auf sich ziehen und welche Verkäuferinnen Blick­kon­takt zum Kunden halten. Schon nach wenigen Durchgängen wird deutlich. Es gibt Waren und Werbemittel, die werden gut oder gar nicht wahrgenommen. Die Bewegung des Auges ist die verlässlichste Quelle, um zu eruieren, wo die Aufmerksamkeit liegt.

Der „Eye Tracker“ zeichnet diese Augenbewegungen und Fixationen verlässlich und genau auf. Es wird Infrarot-Licht ausgesandt, das Menschen nicht wahrnehmen, und auf der Netzhaut der Auges reflektiert. Eine Umwandlung des Signals mithilfe eines komplizierten mathematischen Algorithmus ermöglicht die genaue Lokalisation von Augenbewegungen. Durch die Aufzeichnung der Augenbewegungen lassen sich Aussagen über das Verhalten machen.

Das wichtigste Kriterium ist: Es muss dem Kunden gefallen. Und: Es muss mühelos möglich sein, sich durch das Sortiment zu navigieren, ohne dass es zu eng oder zu unübersichtlich ist. Wichtige Waren und Angebote sollten so präsentiert werden, dass sie der Zielgruppe ins Auge springen.

Der Erlebnishandel ist ein wichtiges Mittel der Verkaufsförderung. Studien belegen, dass viele Kunden ihre Konsumentscheidung entsprechend an zu erwartenden Erlebnissen orientieren und auf eine Warenpräsentation, welche sie emotional anspricht, reagieren. Neue Ware ist in jedem Fall ein verkaufsförderndes Kriterium, ebenso themenbezogene Produkte, die es erlauben, viele kreative Methoden anzuwenden. Kunden kaufen preisbewusst. Dennoch ist gerade dieser Aspekt in Sachen verkaufsfördernder Warenpräsentation eine Gratwanderung. Preist man seine Produkte zu stark aus, wird dahinter schnell Qualitätsmangel vermutet. Hält man sich mit der Ausschilderung zurück, könnte der Anschein überteuerter Preise geweckt werden. Wichtig ist es, einen guten Mittelweg zu finden und über Aktionen zu agieren, um bestimmte Preisformate zu kommunizieren.

Dem Verkaufspersonal sind die Blicke der Kunden sicher. Blickkontakt ist wichtig für die Kommunikation. Aus verschiedenen Gründen: Etwa um zu erfahren, ob man vom Gegenüber überhaupt wahrgenommen wird. Die Körperhaltung spricht eine eigene Sprache und das Gesicht spiegelt die Empfindungen wieder. Blickkontakt und Mimik haben eine große Wirkung. Gespräche geben wichtige Aufschlüsse, ein Produkt, eine Verpackung, eine Bedientheke oder den ganzen Laden mit den Augen des Kunden sehen zu können. Dazu gehört auch ein kritisches Hinterfragen von Routinen und Gewohnheiten, als Prozess eines entdeckenden Alltagslernens. sis

Freude über das gelungene Werk

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Der Haussegen lässt erkennen, welcher Geist in den renovierten Räumlichkeiten herrscht

LOHR – Es ist geschafft. Das ehemalige Schulhaus in Lohr ist generalsaniert und das Ergebnis der Bauarbeiten kann sich sehen lassen. Der 240 Einwohner zählende Ortsteil hat jetzt wieder ein zeitgemäßes und energetisch gut saniertes Gebäude für Jung und Alt.

Gemeinschaft lebt vom Mitmachen und kann sich im ehemaligen Schulhaus entfalten.  Fotos: Schäfer

Gemeinschaft lebt vom Mitmachen und kann sich im ehemaligen Schulhaus entfalten. Fotos: Schäfer

„Wir hoffen natürlich auch auf eine nachhaltige Energieeinsparung und dadurch auf eine Reduzierung der Unterhaltskosten“, sagte Bürgermeister Peter Köhnlechner in seiner Rede zur offiziellen Einweihung des Gemeindehauses am gestrigen Sonntagvormittag. Der Feierstunde in den frisch renovierten Räumen war ein Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Egydius vorausgegangen.

Das Sprichwort „Gut Ding braucht Weile“ wird benutzt, um auszudrücken, dass es oft eine gewisse Zeit braucht, bis es zu einem positiven Ergebnis kommt. Mit diesen Worten leitete das Gemeindeoberhaupt seinen Rückblick zum Projekt ein.

Nachdem die einjährige Nutzung des Gebäudes als provisorischer Kindergarten vorbei war, hatten im April 2013 einige Lohrer Bürgerinnen in einem Brief an die Gemeinde Insingen um einen barrierefeien Zugang gebeten. Die Toiletten waren auch schon sehr in die Jahre gekommen. Die Räume an sich entsprachen nicht mehr den Anforderungen, die man sich heutzutage vorstellt. Im Mai 2014 gab es erste Überlegungen, was eigentlich alles gemacht werden soll und ob es nicht auch einen Zuschuss gibt?

Ein Neubau mit geschätzten Kosten von über 600000 Euro war keine echte Alternative, auch weil das Amt für ländliche Entwicklung als Zuschussgeber die historischen Gebäude erhalten will und ein Neubau nicht förderfähig gewesen wäre. Die Kostenschätzung für die Sanierung in Höhe von 350000 Euro „wird unterschritten“, sagte Peter Köhnlechner. Er dankte dem Architekten Hermann Dürr aus Schillingsfürst und den ausführenden Firmen aus der Gemeinde Korder, Mack, Steinbrenner und Pümmerlein für ihren Einsatz.

Günther Kreiselmeyer, Barbara Müller, Peter Köhnlechner.

Günther Kreiselmeyer, Barbara Müller, Peter Köhnlechner.

Zu den Gästen gehörte auch Baudirektor Hubert Rebhan vom Amt für Ländliche Entwicklung in Ansbach. Die Behörde war ein wichtiger Ansprechpartner und stellte eine 50-prozentige Zuwendung in Aussicht. „Hoffentlich wird diese Behörde in den nächsten Jahren von München aus mit enstsprechenden Finanzmitteln ausgestattet, um auch weiterhin eine ländliche Entwicklung gewährleisten zu können“, meinte Peter Köhnlechner. Durch die angeordnete einfache Dorferneuerung in Lohr konnte auch die direkte Nachbarschaft Zuschüsse für Sanierungen beantragen.

Den Dank der Lohrer Bürger brachte Dritter Bürgermeister Günther Kreiselmeyer als Vertreter des Ortsteils zum Ausdruck. Pfarrerin Barbara Müller erteilte dem Haus den kirchlichen Segen und überreichte eine Wandtafel mit einem Haussegen. Der Posaunenchor unter der Leitung von Günther Kräutlein sorgte für die musikalische Note. Es gibt eine gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Kommune, die sich auch im Lohrer Gemeindehaus widerspiegelt über die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten, die rege in Beschlag genommen werden von der Dorfgemeinschaft. sis

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