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Die Freude zum Klingen gebracht

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Ein besonderes musikalisches Ereignis: Der „Singsonntag“ im evangelischen Kirchenjahr

DETWANG – Mit einem geistlichen Konzert wurde ein stattliches Publikum am Sonntag Kantate beschenkt. Der Kirchenchor Detwang (Leitung: Jürgen Klatte), Christine Gans-lmayer (Sopran) und Jasmin Neubauer (Orgel) boten ein abwechslungsreiches Konzert in der Detwanger Kirche.

Die Detwanger Kirche St. Peter und Paul war zum Konzert gut gefüllt. Foto: Nitt

Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Claudie Schlottke und einem festlichen Orgel-Präludium in D-Dur von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707) setzten die Sängerinnen und Sänger das geistliche Motto „Singet dem Herrn“ um. Die drei Chorsätze „Lobt Gott in allen Landen“ von Michael Prätorius (1571 – 1621), „Lobet den Herren alle, die ihn ehren“ von Johann Crüger (1598 – 1662) und „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ von Melchior Vulpius (um 1570 – 1615) wurden mit großer Begeisterung und schön vorgetragen.  Nächster Programmpunkt war die Deutsche Arie „Singe Seele, Gott zum Preise“ von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759).

Hier beeindruckte Christine Ganslmayer mit ihrer ausdrucksvollen, den Kirchenraum mühelos füllenden Sopranstimme. Sie wurde routiniert von Jasmin Neubauer an der Orgel begleitet. Leider hatte man auf eine Besetzung der obligatorischen Violinstimme verzichtet, so dass die Generalbass-Begleitung an einigen Stellen sehr dürftig wirkte. Mit dem bekannten „Jesus bleibet meine Freude“ (Chor und Orgel) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) wurde der ers-te Teil mit Kompositionen alter Meister abgeschlossen. Im zweiten Teil erklangen ausschließlich Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791). Zunächst ein verspieltes, von Variationstechnik geprägtes, instrumentales „Andante“, das berühmte „Exultate, jubilate“ mit wundervollen Koloraturen der Solistin, das bekannte „Ave verum corpus“ und das „Laudate Dominum“ im Zusammenspiel von Chor, Solosopran und Orgel. Bei allen Vorträgen war die Freude der Mitwirkenden am Singen spürbar. Nach einem stimmungsvollen „Panis Angelicus“ von César Franck (1822 – 1890) für Sopran und Orgel erklangen zum Abschluss die moderneren Chorsätze „Singet dem Herrn“ und „Alles was Odem hat“ von (Gustav Gunsenheimer, geb. 1934) und „Komm Herr, segne uns“ (Dieter Trautwein) und „Bleib bei mir Herr!“ von William Henry Monk (1825-1889).
Die Zuhörer bedankten sich mit freudigem Applaus beim Kirchenchor, ihrem engagierten Leiter und den Solisten. Es ist schön, dass sich so viele Menschen für den geistlichen Chorgesang einsetzen. ni

Mehr Solidarität gefordert

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Maikundgebung: Ein öffentliches Bekenntnis zu Arbeitnehmerrechten

ROTHENBURG – Zum Tag der Arbeit lud traditionell der DGB mit seinen Mitgliedsgewerkschaften zur Kundgebung, die witterungsbedingt im Rathausgewölbe stattfand. Das diesjährige Motto „Solidarität. Vielfalt. Gerechtigkeit.“  wurde von der DGB-Ortsverbandsvorsitzenden Simone Ehnes sowie von Frank Bess, Gewerkschaftssekretär Verdi Mittelfranken, den etwa 100 Teilnehmern ans Herz gelegt.

Verdi-Vertreter Frank Bess: „Wählen gehen“. Fotos: cas

Die Internationale erschallte zur Einstimmung und Eröffnung der Kundgebung im Rathausgewölbe. Der DGB war dieses Jahr bestrebt, das Fest zum Tag der Arbeit mit mehr Mitstreitern etwas zu beleben. Bei den Vertretern der Stadt hatte man nicht den gewünschten Erfolg, dafür waren Vertreter der SPD, der Linken und der Grünen anwesend.

Simone Ehnes prangerte das Thema an, das sie aus der Nähe am besten kennt – die Arbeitsbedingungen in der Pflege. Zwar begrüßt man die angekündigten Verbesserungen, allerdings seien diese bei weitem nicht ausreichend. Ehnes größte Bitte an alle Anwesenden, da bessere Arbeitsbedingungen nicht vom Himmel fallen: Jeder solle sich wann immer, wo immer es geht, mit den Arbeitnehmern solidarisch erklären und zeigen, wie vielfältig sie sind und wie Gerechtigkeit aussehen kann.
Frank Bess war bereits 2016 zur Kundgebung zu Besuch in Rothenburg, auch damals im Gewölbe statt wie geplant am Grünen Markt. Zu Beginn lenkte er die Aufmerksamkeit auf die aktuell überall stattfindenden Betriebsratswahlen, bei denen eine höhere Wahlbeteiligung vorläge als bei der Bundestagswahl – womit in den Betrieben Demokratie gelebt werde. Bess betonte wie wichtig es sei, an Verbesserungen im betrieblichen Alltag wirklich zu arbeiten statt nur zu versprechen und gab die Ergebnisse der aktuellen Erfolge in Tarifvertragsverhandlungen wieder. Er machte zudem deutlich, dass es die Aufgabe der Gewerkschaften sei, Verbesserungen einzufordern und Tarifverträge abzuschließen, nicht die der Regierung. Außerdem thematisierte der Gewerkschaftssekretär die weiter vorherrschende Lohnspreizung zwischen Frauen und Männern sowie zwischen sozialer Dienstleistungsarbeit und Industriearbeit. Auch entlaste die Steuerpolitik die Wohlhabendsten immer mehr, während die schwachen Schultern stärker belastet würden.
Es wäre Aufgabe der Steuerpolitik, die massiv nötigen Investitionen in Infrastruktur, Gesundheit, Pflege, Bildung, Mobilität und erneuerbare Energien zu finanzieren. Schließlich kritisierte Bess massiv die inhaltlichen Bestrebungen der AfD und bat um Unterschriften für den Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“. Das Ziel müsse es sein, Spannungen in aller Welt abzubauen und Vertrauen aufzubauen.
Musikalische Tradition der Maikundgebung: Die Blaskapelle vom Musikverein Gebsattel unter der Leitung von Albert Krauthahn spielte zum Abschluss der Reden „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ und danach weiter zur Unterhaltung auf dem Marktplatz. Das Maifest fand seinen gemütlichen Ausklang bei einem bunten Frühschoppen. cas

Brauchtum bleibt lebendig

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Maibaumaufstellen ist Ehrensache – Sichtbares Zeichen für Zusammenhalt im Dorf

ROTHENBURG LAND – Mit bunten Bändern, Tannengrün, Kränzen und Vereinswappen geschmückte Maibäume ragen jetzt wieder in den Himmel und sind eine schöne Zier für die einzelnen Ortschaften.

Das Maibaumaufstellen am Sportplatz Adelshofen klappte wie am Schnürchen: Die tüchtige Landjugend zeigte Teamgeist.

Die Tradition schreibt viele Geschichten, denn beinahe jedes Dorf hat seine eigenen Bräuche und Zeremonien. Im Diebacher Ortsteil Bellershausen wurde das Maibaumfest bereits am 30. April gefeiert, ebenso im benachbarten Schillingsfürst. Das Aufstellen des Maibaumes erfolgte in beiden Fällen mt Muskelkraft.

In der Schlossstadt trugen Mitglieder des Jugendzentrums den über 25 Meter langen Maibaum auf den Schultern zum Marktplatz – musikalisch begleitet von der  Stadtkapelle. Mit Hilfe langer Holzstangen, sogenannten Schwalben, hievten sie den Maibaum Schritt für Schritt vorsichtig in die Höhe und verankerten ihn fest in einer massiven Halterung. Die jungen Männer um Andreas Förster leisteten Schwerarbeit und trotzten dabei Wind und Regen. Das Publikum sparte nicht mit Beifall.
Der Schillingsfürster Maibaum stammt aus dem Privatwald des Fürs-ten und lagerte sicher in der Zimmerei Kamleiter. Um zu verhindern, dass das Loch für den Maibaum von Nachbarburschen zubetoniert wurde, parkte ein Auto an der Stelle. Der CSU-Ortsverband hatte  die neue Vorstandschaft des Jugendzentrums ani­miert, die Tradition des Maibaumaufstellens wieder aufleben zu lassen und belohnte den Einsatz mit einer Spende über 900 Euro zur Unterstützung der Ver- einsarbeit. CSU-Mitglieder griffen dem Jugendzentrum auch bei der Bewirtung der Maibaumfest-Gäste unter die Arme.

Mit Schieben und Stemmen brachten junge Burschen den Koloss in Position. Fotos: sis

In Adelshofen organisierte erneut die Landjugend das Maibaum­aufstellen am 1. Mai – diesmal in Verbindung mit der Einweihung ihres neuen Treffpunktes (wir berichten noch). Zwei Schlepper transportierten den Baum durch die Hauptstraße zum Sportplatz und leisteten mit ihren Palettengabeln und einer alten Lkw-Felge als vielleicht etwas spezielle Variante wertvolle Dienste beim Aufrichten des 28 Meter langen Fichtenstammes. Die technisch versierten jungen Männer meisterten die Millimeterarbeit mit Bravour und bekamen kräftigen Beifall.

Der Musikverein unter der Leitung von Ralf Haag umrahmte das Mai­baum­aufstellen. Beim Festzug durch das Dorf hatten die Blechbläser aus Respekt vor dem kürzlich verstorbenen Ehrenmitglied des Gesangvereins, Willi Schmidt, und dessen Angehörigen, ihre Instrumente verstummen lassen.
Das Maibaumaufstellen ist ein Ereignis und bringt Jung und Alt zusammen. In Schillingsfürst bleibt das Exemplar bis zur Kirchweih im September stehen, in anderen Ortschaften auch bis in den Herbst – je nach der Tradition. Dann wird der Baumschmuck entfernt und der Stamm eingelagert für das nächste Maibaumfest. Hat er ausgedient, wird er zersägt zu Brennholz. sis

Gut untergebracht

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Die Landjugend hat jetzt ein richtiges Dach überm Kopf

ADELSHOFEN – In Adelshofen wurde im Rahmen der Maifeierlichkeiten der neue Landjugendraum der evangelischen Landjugend Adelshofen im Dachgeschoss des gemeindlichen Sportheims offiziell eingeweiht.

Pfarrer Johannes Raithel (v.li), Petra Kammleiter, Patrick Stahl, Sophia Gundel, Felix Gackstatter (Evangelische Landjugend) und Bürgermeister Johannes Schneider. Foto: jun

Nach dem Maibaumaufstellen und  dem Mittagessen, das von der Landjugend organisiert und ausgegeben wurde, konnten die beiden gleichberechtigten Vorsitzenden Petra Kammleiter und Patrick Stahl zahlreiche Gäste begrüßen. Die Jugend hatte offenbar im Umgang mit den Erwachsenen den richtigen Ton getroffen Es dürften etwa 150 Besucher gewesen sein, die der Einladung gefolgt waren und sich  den Festtagsbraten mit Knödel und Salat genüsslich schmecken ließen.

Im Jahr 2014 wurde die evangelische Landjugend in Adelshofen wieder gegründet. Schon in den 60er Jahren gab es eine Ortsgruppe. Die Dorfjugend war weiterhin aktiv. Sie machte ihr eigenes Ding, aber sie brachte sich auch ein. Etwa in den Bayern-Fanclub, der 1982 gegründet  wurde und mittlerweile 110 Mitglieder zählt. Der Kreis pflegt die Geselligkeit, führt aber auch Veranstaltungen, Turniere und Ausflüge durch.  Mit der kirchlichen Jugendarbeit gibt es jetzt ein zusätzliches Betätigungsfeld.  Patrick Stahl gab den Anstoß, in der Struktur des Vereins eine neue Grundlage zur Entfaltung gemeinschaftlichen Lebens zu schaffen. So kam eins zum anderen. Die Neugründung der Landjugend wurde im Gemeindehaus besiegelt. Der Ortspfarrer gab seinen Segen dazu und auch beim Gemeindeoberhaupt war mehr Einmischung willkommen. Es besteht ein gutes Einvernehmen.
   Die beiden Vorsitzenden bedankten sich bei der Gemeinde Adelshofen und Bürgermeister Johannes Schneider, dass die derzeit etwa 35 Mitglieder zählende Landjugendgruppe nun eine Unterkunft gefunden hat. In den ersten Jahren traf man sich im Gartenhäuschen der Familie Stahl im Ortsteil  Haardt.

Einvernehmliche Lösung gefunden: Der neue Landjugendraum befindet sich im Obergeschoss des Sportheims. Foto: Schäfer

Ebenso galt der Dank dem SC Adelshofen, in dessen Vereinsheim die Landjugendgruppe nun untergekommen ist. Das Gebäude ist im Besitz der Gemeinde. Bevor es mit dem Einzug so weit kam, mussten Entscheidungen im Gemeinderat und beim SC Adelshofen getroffen werden. Ein bestehender Raum im Obergeschoss wurde umgebaut und mit einem Sanitärbereich versehen. Außerdem musste ein eigener Zugang geschaffen werden: durch eine Außentreppe aus robustem Material.

Bürgermeister Johannes Schneider erwähnte in seinem Grußwort, dass die Gemeinde für die Baumaßnahme rund 75000 Euro ausgegeben und in die Jugend investiert habe.  Er bedankte sich beim SC Adelshofen für das Entgegenkommen sowie bei den ausführenden Firmen, Heizung-Sanitär Beck und Zimmerei Holzinger, beide aus Tauberscheckenbach. Auch den Mitgliedern der Landjugend dankte er für ihr großes Engagement. Viele Arbeiten wurden von den jungen Leuten in Eigenleistung bewältigt. Er stellte die weitere Unterstützung der Gemeinde in Aussicht.
Im Anschluss an die Grußworte weihte Pfarrer Johannes Raithel die Räumlichkeiten ein, indem er die Menschen segnete, die sich jetzt und in Zukunft an diesem Ort versammeln und überreichte den Vorsitzenden ein Kreuz. Dieses wurde sogleich über dem Türstock im Eingangsbereich angebracht. Er deutete das Kreuz als Zeichen der Nähe Gottes zu den Menschen, weil es darauf hindeutet, dass Gott in Jesus und seinem Kreuz zu den Menschen gekommen ist. Zugleich hätten Christen auch den Auftrag, die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen, wofür ebenfalls das Kreuz stehe.
Er wünschte den jungen Menschen, dass sie als kirchliche Gruppe die Beziehung zu Gott pflegen sollten, indem sie sich zum einen öffnen für Gottes Segen, seine Nähe suchen und sich entlasten lassen, zum anderen sich in Anspruch nehmen lassen, indem sie Gutes für andere tun. Die Feierlichkeiten endeten mit einem reichhaltigen Kuchenbuffet, das von den jungen Leuten und ihren Familien vorbereitet wurde.
Die Mitglieder der Landjugend Adelshofen sind zwischen 15 und 30 Jahre alt und kommen nicht nur aus der Gemeinde, sondern auch aus Bettwar und Gumpelshofen, sagte Petra Kammleiter auf Nachfrage. Sie selbst stammt aus Gickelhausen und ist auch beruflich tüchtig. Die 22-Jährige arbeitet als kaufmännische Angestellte in einem Rothenburger Sportgeschäft und weiß sich auszudrücken.
Die Landjugend kommt an jedem Mittwochabend in geselliger Runde zusammen. Die Außenbestuhlung für laue Sommerabende fehlt noch. Aber das sieht man ganz entspannt. Schon jetzt steht fest, dass die jungen Leute im September ein Spanferkelessen für die Gemeindebürger ausrichten und im November nach Bamberg zu einer Brauereibesichtigung fahren. Für die Nutzung des neuen Landjugendraums gibt es klare Regeln, die eingehalten werden müssen. Es wurde sogar ein genauer Putzplan erstellt, um regelmäßig Ordnung zu schaffen. Absprachen und Organisation funktionieren gut, wird überzeugend versichert. Schließich kennt jeder jeden.   jr/sis

Stimmungsvoll: Ballonglühen

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Abendlicher Höhepunkt vor der in schönes Licht getauchten Rathaus-Fassade

ROTHENBURG – Besonders stimmungsvolle Bilder vom Rothenburger Marktplatz: Ein sogenanntes Ballonglühen zog dort die Blicke auf sich und sorgte für einen überaus stimmungsvollen Akzent in den Abendstunden.

Schnell ein stimmungsvolles Erinnerungsbild: Ein Zuschauer hält das Aufheizen der Luft im Ballon mit dem Smartphone fest. Fotos: Weber

Ballonunternehmer Georg Reifferscheid bescherte dem Stadtmarketing (Veranstalter der Stadtmosphäre 2018 und Auftraggeber dieses Programmpunktes) das ganz spezielle Schmankerl. Dabei zeigten er und sein Team eindrucksvoll und mit großer Professionalität, wie ein solcher Heißluftballon – im konkreten Fall der mit der Werbeaufschrift des Rothenburger Kinos – fertig gemacht wird für den Start, wie lange es dauert, bis er zum Ablegen bereit ist und auch, mit welcher Vorsicht und Rücksicht auf die Sicherheitsbestimmungen dabei vorgegangen werden muss.

 

Die Hülle des Ballons hat sich gerade aufgerichtet.

Viele hundert Zuschauer kamen und verfolgten staunend, wie sich die über 4100 Kubikmeter fassende Hülle füllte und füllte. Zunächst mit kalter Luft, die ein 13 PS starkes Gebläse in die Öffnung, des liegenden Ballons förderte. Später, als sich die Hülle gefüllt hatte und als „pralles Ei“ auf dem Marktplatz-Pflaster lag, züngelten aus den propangas-betriebenen Brennern im Korb des Luftfahrzeugs die Flammen. Bis zu vier Meter lang sind sie und bringen den Inhalt des Ballons mit einer Heizleistung von 3000 Kilowatt pro Stück relativ schnell auf Temperatur. Die Hülle beginnt sich aufzustellen und richtet sich schließlich in voller Größe auf. Samt Korb 23 Meter hoch und mit einer Außenwölbung von über 21 Metern nimmt der Ballon vor der stimmungsvoll in Blau und in dunklen Rottönen illuminierter Kulisse des Rathauses ein riesiges Volumen ein. Wenn der Brenner in Gang gesetzt wird, mischt sich das mit den Gelb- und Orangetönen im unteren Teil des Ballons.

Über die gesamte Zeit der Aktion halten Helfer das erst mit kalter Luft und dann mit Heißluft gefüllte Ungetüm an der langen Leine. Der Ballon darf nicht wegdriften oder Kontakt zu den Zuschauern hinter den Absperrungen suchen. Am Abend herrscht leichte Luftbewegung. „Wann hebt er denn endlich ab,“ wollen Beobachter wissen. Das ist bei dieser Aktion nicht Zweck der Übung. Georg Reifferscheid und seine Leute inszenieren ein Ballonglühen. Das bedeutet, dass der Ballon in der Dämmerung oder bei Dunkelheit fahrfertig aufgerüstet wird. Es erfolgt allerdings kein Start, sondern das Luftfahrtgerät bleibt am Boden. Fünf vor 21.30 Uhr ist das beindruckende Schauspiel zu Ende. Gerade rechtzeitig bevor heftige Böen einsetzen. Georg Reifferscheid verfügt zu jedem Zeitpunkt über detaillierte Wetterinformationen. -ww-

„Neubürger“ im Blick

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Tierische Rückkehrer beschäftigen die Jägerschaft

ROTHENBURG – „Wir sind keine Spaßjäger. Jagd ist verantwortungsvoller Artenschutz, Naturschutz und extensive Naturnutzung. Wir üben die Jagd mit Freude und Engagement aus“. Mit diesen Worten begrüßte Vorsitzender Johannes Schneider kürzlich die zahlreich erschienenen Ehrengäste, die Jägerinnen und Jäger der Jägervereinigung Rothenburg sowie die anwesenden Jagdvorstände.

Zahlreiche Ehrengäste nutzten die Möglichkeit, sich über die aktuellen Themen rund um die Jägerschaft zu informieren. Fotos: er

Die öffentliche Hegeschau ist eine zur Überwachung der Abschusspläne jährlich im Auftrag der Unteren Jagdbehörde durchzuführende Veranstaltung der Jägervereinigung. Aber auch die Information der Öffentlichkeit über die Arbeit der Jäger soll dabei nicht zu kurz kommen. So waren auch zahlreiche Jagdvorsteher der Einladung Schneiders gefolgt.

„Probleme mit den Waffen der Jäger gibt es nicht“ stellt Stefan Schuster, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Rothenburg zu Beginn seines Kurzvortrages fest. Er informierte die  Jäger über die Berührungspunkte zwischen Polizei und Jagd. Schuster sieht die Jägerschaft in erster Linie als Partner der Polizei beispielsweise bei Wildunfällen. Aber auch bei der Aufklärung von Straftaten bat er um Unterstützung. „Sie sind viel draußen – auch zu Zeiten in denen sich so mancher unbeobachtet fühlt.“ Schuster wies auch darauf hin, dass sich die Polizeiarbeit in Zeiten von Terroranschlägen grundlegend verändert habe.
Dass die Jagd auch ein Thema bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin war, berichtete der Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer. „Wir stehen zur Jagd und wir brauchen die Jäger“. Mit dieser Grundhaltung will er sich in der laufenden Legislaturperiode für die Stärkung der Jagd einsetzen, wenn es um anstehende Bundesjagdgesetzänderungen geht.
Als Chef der Unteren Jagdbehörde im Landratsamt bedankte sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei den anwesenden Jägern für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit insbesondere auch hinsichtlich der Durchführung der Hegeschau.
Der Bürgermeister der Stadt Rothenburg, Dieter Kölle, erinnerte im Zusammenhang mit der Jagd an seine Zeit als Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten, in der er sehr nahe an jagdlichen Themen war. Als Bürgermeister ist er heute mitverantwortlich für den großen Waldbesitz der Stadt und er sieht insbesondere auch deshalb die Arbeit der Jäger als eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Waldumbau.
Bestellte Fachleute 
Andreas Egl ist am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach im Bereich Forsten derzeit sehr intensiv mit der Durchführung des Vegetationsgutachtens beschäftigt. Die Ergebnisse dieser Arbeit fließen in die Abschussplanung der kommenden drei Jahre ein, die vom Landratsamt in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern, dem Forst und der Jägerschaft vorgegeben wird. Egl rief die Jägerschaft zur Zusammenarbeit und Unterstützung auf. In den kommenden Monaten werden die Ergebnisse intensiv auch mit der Jägerschaft diskutiert.
„24 Jahre jung und schon Leiter der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt Ansbach“ Mit diesen Worten bat Vorsitzender Schneider Maximilian Seybold um sein Grußwort. Seybold schilderte kurz seinen beruflichen Werdegang, um dann gleich auf die anstehenden Aufgaben einzugehen. Abwehrmaßnahmen gegen die drohende Afrikanische Schweinepest, Umsetzung umstrittener waffenrechtlicher Vorgaben bei der Verwendung von Nachtzieltechnik sowie die anstehende Abschussplanung. Unterstützt wird Seybold bei seiner Arbeit durch die ehrenamtlich tätigen Jagdberater. Das sind vom Landratsamt bestellte Fachleute wie der Vorsitzende der Jägervereinigung Feuchtwangen Manfred Hartnagel, der ebenfalls der Hegeschau beiwohnte. Schneider beschäftigte sich in seinem Bericht mit den Themen Afrikanische Schweinepest, Nachtzieltechnik, Neozoen – Neueinwanderer wie Wolf und Fischotter sowie dem Vegetationsgutachten 2018. „Manche reden die Afrikanische Schweinepest regelrecht herbei“ kritisierte Schneider den seiner Meinung nach immer noch zu laxen Umgang mit dieser Bedrohung.

„Man könnte mehr schneller tun“ war seine Aufforderung an die Politik. Klar für ihn ist hingegen, dass die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest nicht über das Schwarzwild erfolgt, sondern insbesondere durch den Menschen, indem er unachtsam mit

Die Hegeschau bleibt weiterhin Pflicht in Bayern und dient auch der Öffentlichkeitsarbeit.

Fleisch und Wurstprodukten aus den Ländern umgeht in denen die Afrikanische Schweinepest bereits ausgebrochen ist.

Es gibt zahlreiche Beispiele wie die Jägerschaft bei der Reduktion der Schwarzwildbestände unterstützt werden könnte. Erleichterungen bei den vorgeschriebenen Verkehrsregelungen bei revierübergreifenden Drück­jagden, Aussetzung der Fleischbeschaugebühren, Unterstützung bei der Beseitigung der Konfiskatabfälle sowie eine intensive Aufklärung und Kontrolle beim Warenverkehr mit östlichen von der Afrikanischen Schweinepest betroffenen Staaten nannte er als Beispiele.
Schneider wies auch auf den schmalen Grat zwischen „erfolgreicher Jagd und Straftat“ bei der Aufhebung der Schonzeit für Schwarzwild hin. Nicht aufgehoben ist nämlich der Muttertierschutz. Das heißt, wer eine Bache erlegt die noch Frischlinge führt, bewegt sich „auf sehr dünnem Eis“. Jagdscheinentzug und empfindliche Strafen können die Folge sein.
Kritisch beleuchtete Schneider auch das Thema der Nachtzielgeräte. Während sogenannte Nachtsichtgeräte erlaubt seien, bestehen bei Nachtzielgeräten, das sind für Zivilpersonen verbotene militärische Gegenstände, derzeit große rechtliche Unsicherheiten. Während der Gesetzgeber in Bayern die Auffassung vertritt, dass man unter besonderen Umständen Ausnahmegenehmigungen erteilen kann, sieht das zuständige Bundeskriminalamt den Ausnahmetatbestand aufgrund der Afrikanischen Schweinepest als nicht gegeben an.
Gemeinsame Bemühungen
Klar geregelt hat der Gesetzgeber zwischenzeitlich die Verwendung halbautomatischer Waffen bei der Jagd. Hier gilt es zu beachten, dass eine solche Waffe bei der Jagdausübung maximal mit drei Patronen geladen werden darf. Um das Bild der Jäger in der Öffentlichkeit nicht zu beschädigen sprach sich Schneider gegen den Einsatz von Waffen bei der Jagd aus, die militärischen Waffen sehr ähnlich sehen. „Wir gehen doch zur Jagd und ziehen nicht in den Krieg!“
Die sogenannten „Neubürger“ wie Waschbär, Fischotter, Biber, Marderhund und insbesondere der Wolf erhitzen derzeit die Gemüter nicht nur in der Jägerschaft. „Wir Jäger müssen uns diesen Herausforderungen stellen. Wer soll es denn machen, wenn nicht wir? Wir haben die Erfahrung und die Ausbildung und wir müssen deshalb auch Verantwortung übernehmen“, forderte Schneider zu dieser Thematik und steht damit im Widerspruch dem Bayerischen Jagdverband, der Verantwortung für den Wolf ablehnt.  Ein vielschichtiges Problem schon alleine aufgrund der unterschiedlichsten gesetzlichen Regelungen.
Während Waschbär und Fischotter dem Jagdrecht unterliegen, sind Biber und insbesondere der Wolf streng geschützte Tierarten. Dennoch, Schneider sieht hier eine Entwicklung, die von grundlegender Bedeutung ist. Sollen sich künftig sogenannte Ranger, wie jetzt im Landkreis Tirschenreuth geplant, um besagte Tierarten kümmern? Hier geht es nach Auffassung des Vorsitzenden um das Eigentumsrecht der Jagd.
„Wenn eingegriffen werden muss, dann sollten das die Jäger in Zusammenarbeit mit den Behörden tun. Kein Jäger will eine Tierart ausrotten, aber muss man beim Wolf und beim Fischotter, der in weiten Bereichen der Oberpfalz bereits enorme Probleme in der Teichwirtschaft bereitet, die gleichen Fehler machen wie beim Biber?“ Abschließend verwies Schneider  auf sehr positive Entwicklungen wie beispielsweise die gute Zusammenarbeit mit dem Bauernverband bei der Kitzrettung während der aktuell laufenden Mahd sowie die verstärkten gemeinsamen Bemühungen hinsichtlich der Lebensraumverbesserung für Niederwild, Vögel und Insekten.
„Wer soll es machen – wenn nicht wir? Wir haben die Ausbildung, bezahlen etwa 40 Millionen Jagdpacht in Bayern, kümmern uns kostenlos um die Wildregulation, Seuchenbekämpfung, Wildschadensregulierung, Wildunfallvermeidung, Naturschutz, Jagdkultur und wir stellen mit dem Wildbret ein wunderbares Nahrungsmittel zur Verfügung“ waren die abschließenden Wort des Vorsitzenden. er/sis

Gezielte Vorhaben

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Der Pfarrgemeinderat Schillingsfürst beginnt mit der Arbeit

SCHILLINGSFÜRST – Der Pfarrgemeinderat der Regionalpfarrei wurde neu gewählt und nach der konstituierenden Sitzung in einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt eingeführt.

Pfarrgemeinderat mit Dekan Hans-Peter Kunert – eingerahmt von Ministranten. Foto:sw

Dekan Hans-Peter Kunert segnete die bisherigen und neuen Pfarrgemeinderatsmitglieder und dankte für ihre Bereitschaft, sich in ihrer Pfarrgemeinde und darüberhinaus zu engagieren, Verantwortung für die Aufgaben in einer lebendigen Gemeinde zu übernehmen.  „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige“, so der Tenor des Evangeliums. Ohne Christus, dem Weinstock, könne nichts vollbracht werden, so der Dekan.

Der bisherige und wiedergewählte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Dieter Holey dankte für das Vertrauen der Kirchengemeinde und stellte sechs Ziele und Schwerpunkte für das kirchliche Leben in der Gemeinde vor. Der Pfarrgemeinderat will gezielt Kontakt zu denjenigen suchen, die dem Gemeindeleben fernstehen. Zudem möchte er das Bewusstsein für die Mitverantwortung in der Gemeinde wecken und die Menschen zur Mitarbeit motivieren.
Kinder oder Senioren sollen in der Gemeindearbeit besonders berücksichtigt werden, besonders wichtig ist zudem die kirchliche Jugendarbeit. Die Anliegen der Katholiken will der Pfarrgemeinderat in der Öffentlichkeit vertreten und die ökumenische Zu­sammenarbeit suchen und fördern.
In den Fürbitten spiegelten sich  die Ziele des Pfarrgemeinderats wider: Niemand solle ausgegrenzt werden, Familien Unterstützung finden, Kinder und Jugendliche Vorbilder finden. Auch der Verstorbenen wurde gedacht. Die Kommunion empfingen die Mitglieder des Pfarrgemeinderats gemeinschaftlich im Chorraum der Kirche in zweierlei Gestalten.
Monika Schwab, Monika Maul und Andreas Jung hatten nicht mehr kandidiert und wurden aus dem Pfarrgemeinderat verabschiedet – mit einer Dankesurkunde, Blumen und Tee. Stellvertreter des Vorsitzenden Dieter Holey ist Andreas Döscher aus Wörnitz, Teresa Abelein aus Stilzendorf wurde zur Schriftführerin gewählt.
Josef Geppert aus Dombühl, Anna Grams aus Diebach, Rosi Herud aus Wörnitz, Anita Krauß aus Leutershausen, Sabine Löschel und Helga Meder aus Schillingsfürst, Stefan Müller aus Bellershausen, Barbara Ridder aus Leutershausen und Hedwig Papke aus Schillingsfürst gehören dem Gremium in den nächsten vier Jahren ebenso an, wie die hauptamtlichen Mitarbeiter Carmen Chivu, Monika Angermeier, Lorana Weber und Dekan Hans-Peter Kunert. sw

Märkte sind voll im Trend

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Geschäfte müssen laufen

ROTHENBURG – Wirtschaftswachstum ist weiß Gott kein Selbstläufer. In Deutschland gibt es so viele Supermärkte wie in kaum einem anderen Land. Entsprechend hart ist der Konkurrenzkampf – auch in Rothenburg.

Netto-Markt-Baustelle an der Ansbacher Straße: Die alte Filiale wurde abgerissen und an gleicher Stelle wird neu aufgebaut. Foto: sis

Die Lebensmittelketten und Discounter rüsten auf. Aufgemöbelte Filialen, Backstationen und Markenprodukte sollen den Konsumenten anlocken. Und durch steigenden Non-Food-Anteil, das sind Artikel, die nicht zu den Lebensmitteln gehören, sind die ehemals Discounter längst zu einer Art Warenhaus geworden. Die sogenannten Schnäppchen werden im ganzen Laden verteilt.

Lidl und Aldi zählen inzwischen zu den zehn größten Textilhändlern Deutschlands. Neuerdings macht Aldi sogar Werbung im Fernsehen und will zu einer Wohlfühloase werden. Die Betreiber wissen, was der Konsument braucht zum Wohlfühlen. Im Sommer wird man mit kühler, im Winter mit warmer Luft begrüßt. Am Stand für Obst und Gemüse muss die Optik stimmen. Der Kunde soll das Gefühl erhalten: Hier ist er im Frischeparadies, hier stimmt die Qualität. Frischwaren sorgen für eine hohe Kundenfrequenz.
Die Kunst des Verführens
Billig allein aber reicht heute nicht mehr, um Produkte zu verkaufen. Das Wie, Wo und Wann des Einkaufens durchläuft derzeit einen wahren Umbruch. Globalisierung, Klimadiskussion und Finanzkrise hinterlassen ihre Spuren. Als Gegenreaktion zum globalen, mit Unsicherheit behafteten Produktangebot, stellt „Local-Food“ die emotionale Bindung zum unmittelbaren Umfeld der Konsumenten her. Mit Gutshof-Idylle  im Kühlregal ködern Supermärkte und Discounter ihre Kunden. Fleisch und Wurst vom „Gut Drei Eichen“ und vom „Güldenhof“. Die Reihe lässt sich fortsetzen: „Gut Langenhof“, „Gut Bartenhof“ oder „Gut Ponholz“. Die Verbraucher wollen das „gute Gefühl“ gleich mitkaufen.
Bodenständiges Landleben liegt voll im Trend. Und jeder möchte sich ein Stück davon kaufen. Tatsächlich, nach deutschem Markenrecht ist es völlig legal, Produkte unter einem Bauernhofnamen zu verkaufen, auch wenn sie gar nicht von dort kommen.
Allein die vier große Lebensmittelkonzerne Edeka, Rewe, Lidl und Aldi vereinen 85 Prozent des Absatzmarktes auf sich. Dieses Übergewicht gibt ihnen die Macht über Konsumenten, die dort ihre Lebensmittel kaufen, angelockt durch billige Angebote.
Aldi und Lidl kämpfen seit Jahren um die Vorherrschaft auf dem Lebensmitteldiscountmarkt.  Längst hat Edeka den Markt erobert, allerdings mit zig Zukäufen, zuletzt durch die teure Tengelmann-Akquisition. Die Supermarktketten Edeka und Rewe leisten sich jeweils einen Dicounter: Netto und Penny. Mit dem Discountgeschäft erzielt die Edeka mehr als ein Viertel ihres Umsatzes.
Seit dem Jahr 2009 ist Netto-Marken-Discount in Rothenburg vertreten. Die neue Filiale am bisherigen Standort in der Ansbacher Straße ist gerade im Entstehen und soll am 7. August eröffnet werden. Bestandteil der Verkaufsfläche von rund 1000 Quadratmetern ist ein Bäckerei-Café, das vom Rothenburger Familienbetrieb Striffler betrieben wird. In der neuen Netto-Filiale werden voraussichtlich bis zu zwölf Mitarbeiter beschäftigt werden. Vor dem Laden stehen den Kunden etwa siebzig Parkplätze zur Verfügung. sis

Viele warme Worte

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Noch größer und schöner: die neue Kita in Oestheim

OESTHEIM – „Es passt“. Das sagte Gabriele Hofacker, die Bürgermeisterin von Diebach, als am vergangenen Sonntag der Erweiterungsbau am Kindergarten „Rabennest“ im Ortsteil Oestheim eingeweiht wurde.

Angenehme und freundliche Atmosphäre: Hier fühlt man sich wohl. Foto: Brühschwein

„Die Gemeinde Diebach zeigt mit der Kindegartenerweiterung, dass in ihr die Kinder geschätzt werden“, meinte Landrat Dr. Jürgen Ludwig in seinem Grußwort bei der Einweihungsfeier. Kinder seien ein Geschenk für ihre Eltern und alle Erwachsenen, denn sie seien die Zukunft der Gesellschaft, sagte der Landrat. Dafür bräuchten Kinder aber auch die richtigen Rahmenbedingungen, wie sie jetzt in Oestheim mit der Kindergartenerweiterung geschaffen worden seien. „Sie zeigen damit, dass sie Kinder schätzen. Das ist durchaus nicht selbstverständlich, wenn man die Kosten für den Erweiterungsbau betrachtet“, meinte Dr. Jürgen Ludwig.

Von Bürgermeisterin Gabriele Hofacker wurden diese Kosten für zusätzliche zwölf Kindergartenplätze und sechs weitere Krippenplätze  auf rund 950000 Euro beziffert. Dafür erwarte man eine Förderung in Höhe von etwa zwei Drittel der förderfähigen Kosten. Dem Erweiterungsbau sei eine Ermittlung des Bedarfs an Kindergartenplätzen im Kindergarten „Rabennest“ vorausgegangen, bei der sich eindeutig ergeben habe, „wir brauchen mehr Platz“.
So habe es in der Kindertagesstätte zum Beispiel keinen Raum gegeben, in den  man bei schlechtem Wetter mit den Kindern habe ausweichen können. Nach dem sich die Erteilung der Baugenehmigung wegen Auflagen zum Brandschutz verzögert habe, sei im Februar letzten Jahres mit dem Bau begonnen worden. Nach den Faschingsferien in diesem Jahr sei der Erweiterungsbau bereits bezogen worden. „Wir alle freuen uns über die großen, hellen Räume“, sagte die Bürgermeisterin. Was jetzt noch fehle, sei die Gestaltung des Außenbereichs, für die man die dankbarerweise gegebenen Geldspenden verwenden werde. Gabriele Hofacker dankte auch für die gespendete Fertiggarage zur Unterbringung der Außenspielgeräte und für das Engagement aller Helfer.
Statt eine Rede zu halten, zitierte die Kindergartenleiterin Petra Rogner Aussagen aus Kindermund zu „ihrem neuen Kindergarten“. Solche Zitate lauteten beim Einzug im Februar,  „wau das macht Spaß“, ein anderes „toll eine neue Puppe“. Eine Mutter sagte, „endlich Platz an der Garderobe“. Oder ein ehemaliges Kindergartenkind meinte, „warum war der Kindergarten nicht so schön, als ich noch in ihn ging“. Die Einweihungsfeier begann mit einem Gottesdienst im Festzelt, den Pfarrerin Sabine Baier hielt. ubr

Für guten Journalismus

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Im Gymnasium: BR-Mitarbeiter Nikolaus Nützel zu Gast

ROTHENBURG – Zum Nachdenken in Sachen Pressefreiheit, qualitative Berichterstattung und wertiger Journalismus hat Nikolaus Nützel vom Bayerischen Rundfunk Rothenburger Gymnasiasten gebracht.

Das kurze Interview inklusive: Die Zehnt- und Elftklässler in der vollbesetzten Aula sind einbezogen. Foto: Weber

Bei seinem Besuch in seiner früheren Schule, in der er 1986 das Abitur gemacht hat, sprach er in der Aula vor vollbesetzten Rängen. Die Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften Klassen erfuhren dabei sozusagen aus erster Hand warum die unbestreitbar in eine Krise geratenen „Qualitätsmedien“ für eine offene und demokratische Gesellschaft unverzichtbar sind.

Als fester freier Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks im Ressort Wirtschaft und Soziales, schwerpunktmäßig im Radiosender BR 5 tätig und in Vertretungszeiten Korrespondent des Senders in Rom, stellte er dabei anhand seiner eigenen Berufsbiographie dar, wie eine gute Ausbildung im Journalismus aussehen kann und unter welchen Bedingungen man als Journalist arbeitet.
Mit verschiedenen Beispielen aus der jüngsten Berichterstattung erläuterte er darüber hinaus, wie leicht es geschehen kann, dass falsche Informationen mit einem irreführenden Dreh in die öffentliche Diskussion geraten.
Hintergrund des Besuchs von Nikolaus Nützel im Reichsstadt-Gymnasium: Die Deutsche Journalistenschule (München), an der er 1994 die Ausbildung zum Redakteur beendet hat,  initiierte eine bundesweite Aktion zum internationalen „Tag der Pressefreiheit“. Ziel dabei war, das Bewusstsein zu schaffen, dass hochwertiger Journalismus nicht vom Himmel fällt.
An ihre Schulen zurück
Die Leitung der Deutschen Journalistenschule (DJS) hatte das vor dem Hintergrund der Aktion so formuliert. „Am Tag der Pressefreiheit suchen DJS-lerinnen  und DJS-ler das Gespräch mit Schülerinnen und Schülern in ganz Deutschland. Die Journalistinnen und Journalisten gehen zurück an ihre ehemaligen Schulen und berichten dort von ihrer Arbeit in Redaktionen und Pressestellen. Sie schaffen Medienkompetenz und erklären, wie wichtig Qualitätsjournalismus ist.“
Schulleiterin Henriette Löwitsch erklärte dazu, gerade die  DJS als älteste Ausbildungsstätte für Journalisten in Deutschland stehe in der Verantwortung, das Vertrauen in den Journalismus zu stärken: „Wir Journalisten müssen mehr von uns aus auf Leute zugehen und erklären, wie wir arbeiten, am besten im persönlichen Gespräch. Wie gehen wir mit zweifelhaften Inhalten um und wie mit eigenen Fehlern? Was ist der Unterschied zwischen wahrhaftiger Berichterstattung und Fake News?“
Aus dem Tageszeitungs-Bereich
Beiträge und Anmerkungen aus dem Bereich der Tageszeitung und dabei aus der Redaktion vor Ort ergänzten die fast anderthalb Stunden zu den Themen Journalismus und Pressefreiheit in der Aula des Reichsstadt-Gymnasiums.
Oberstudiendirektor Walter Först brach in seinem Schlusswort eine Lanze für den unabhängigen Journalismus und die freie Berichterstattung  als wichtigen Faktor in unserer Gesellschaft.  In den knapp zwei Schulstunden sei es gut gelungen, die Problematik um das Feld schlaglichtartig zu beleuchten und in ansprechender Form auf den Punkt zu bringen, betonte der Schulleiter.                 -ww-

Musterbeispiel des Pittoresken

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Mit Cleverness gepflegte Marketing-Strategie: Das malerische Rothenburg in Kunst, Garten und Architektur

ROTHENBURG – Das Gartennetzwerk Hohenlohe – ins Leben gerufen und organisiert von der Touristikgemeinschaft Hohenlohe mit Sitz in Künzelsau – hat den Burggarten in Rothenburg bereits letztes Jahr als Garten der Jahre 2017/2018 ausgezeichnet. Dieser findet sich auch als Titelbild auf der Broschüre, die das Gartennetzwerk vorstellt und auf Messen im gesamten Bundesgebiet verteilt.

Mit den Pfunden wuchern: Rothenburg als malerisches Stadt- und Landschaftsbild wird im Rahmen von Themenjahren anschaulich vergegenwärtigt. Fotos: Schäfer

Anlässlich des Auftakts der Frühjahrswanderwoche lud der Rothenburg Tourismus Service kürzlich die Kollegen Andreas Dürr (Geschäftsführer Touristikgemeinschaft Hohenlohe), Luana Neugebauer (Projektmanagerin Tourismusinfrastruktur der Touristikgemeinschaft Hohenlohe) und David König (Leiter Tourismus Schloss Langenburg) nach Rothenburg zum fachlichen Austausch ein.

Neben aktuellen Projekten im Gartennetzwerk kamen dabei auch weitere mögliche „grenzüberschreitende“ Kooperationen zur Sprache: das „Genießerland Hohenlohe“ sowie gemeinsame Schwerpunkte entlang der Burgenstraße. Das Vorhaben, Rothenburg als Landschaftsgarten in den Fokus zu rücken, stieß seitens der Touristikgemeinschaft Hohenlohe auf reges Interesse – weitere Kooperationen sind bereits angedacht.
Im Rahmen von drei Themenjahren soll 2019 bis 2021 die pittoreske Topographie Rothenburg als Stadt- und Landschaftsbild anschaulich vergegenwärtigt werden. Neben einer Ausstellung im Mittelalterlichen Kriminalmuseum zu britischen Malern um 1900 (James Douglas, Elias Bancroft, Walter Tyndale) werden im Reichsstadtmuseum Stadtansichten von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart gezeigt werden. Eine Sonderausstellung im Reichsstadtmuseum wird sich gleichermaßen dem motivischen Einfluss Rothenburgs auf die englische Gartenbewegung um Raymond Unwin sowie die deutsche Gartenbewegung um Richard Riemerschmid widmen.

Dr. Jörg Christöphler (Mitte) und Robert Nehr (re) mit Kollegen des Gartennetzwerks Hohenlohe.

Gartenprojekte werden verborgene Gartenschätze der Rothenburger Bürger mit einbeziehen. Künstlerbund und Kunstkreis werden zeitgenössische Interpretationen des pittoresken Rothenburg vorstellen. Zusätzlich geben die beiden Kunstkreis-Vorsitzenden Ruth Bücker und Ingeborg Goebel jeweils 2020 und 2021 von Mai bis August Malkurse an Aussichtspunkten wie der Eich, im Burg- und Klostergarten, bei schlechtem Wetter im Reichsstadtmuseum. Hinzu kommen Artist-in-Residence-Projekte der Tagungsstätte Wildbad sowie das Musikalisch-Pittoreske im Rahmen des Fränkischen Sommers 2019, ein Internationales Lied-Festival. Es gibt Themenführungen „Malerisches Rothenburg“ und Hotel-Angebote, zum Beispiel von „Burghotel“, „Eisenhut“ und „Rose“, die zum Verweilen einladen.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Rothenburg als ein in der Zeit stehen gebliebenes mittelalterliches Kleinod wiederentdeckt. Maler wie Carl Spitzweg, der Dichter Paul Heyse, der Kunsthistoriker Georg Dehio und der Architekt Camillo Sitte hatten daran maßgeblichen Anteil. Für Deutschland war Wilhelm Heinrich Riehls „Gang durch das Taubertal“ 1865 eine wichtige Publikation. International bewirkten das Historienspiel „Der Meistertrunk“ und die Weltausstellung von Chicago 1893 (Rothenburgs Rathaus als Vorbild für den deutschen Pavillon) ein erhöhtes Echo für Rothenburg.  Bereits Ende der 1860er Jahre hatte der US-amerikanische Maler Toby Rosenthal unter Münchner Malerkollegen den visuellen Reiz Rothenburger Stadtansichten und Genre-Szenen populär gemacht. Wiederkehrende Motive in Zeichungen, Skizzen, Gemälden und Fotografien waren Rothenburgs Stadttore, das Marktplatz-Ensemble samt Marienapotheke sowie die Lage hoch über dem Taubertal. Dieser Motivebestand verdichtete sich vor dem Ersten Weltkrieg zu einem fest gefügten Kanon an Motiven, der in Postkarten, aber auch in hochwertigen Fotografie- und Grafikserien massenhaft Verbreitung fand. Neben „mittelalterlich“ wurden  bereits um 1900 „romantisch“, „märchenhaft“ und „malerisch“ zu typischen Attributen Rothenburgs. Letzteres mit dem englischen „picturesque“.
Die architektonische Gesamtwirkung und die Einbettung in die Landschaft hoch über der Tauber inspirierten um 1900 namhafte Architekten der englischen und deutschen Gartenstadtbewegung. Raymond Unwins Planungen für Hampstead Garden Suburb und Richard Riemerschmids „Grüner Zipfel“ der ersten deutschen Gartenstadt Hellerau bei Dresden sind erkennbar von Rothenburg beeinflusst. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war Rothenburg damit Sinnbild einer anderen, einer pittoresken Moderne – im Unterschied zur späteren Bauhaus-Moderne. rn/sis

Polizei legt jetzt nach

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Rothenburger Inspektion zeigt einige Details am Rande des Sicherheitsgesprächs

ROTHENBURG – Bayernweit rüstet die Polizei auf. Davon profitiert auch die Rothenburger Inspektion. Mit besserer Personalausstattung und auch mit etlichen Neuerungen und Verbesserungen bei den Fahrzeugen samt Zubehör bis hin zum Digitalfunk und zu den Waffen, nicht zuletzt auch zur schusssicheren Schutzausrüstung.

Test: Ohrenbachs Bürgermeister Johannes Hellschmidt zieht sich – assistiert von Polizeihauptkommissar Michael Zankl – unter den Augen seiner Kollegen die neuen Sicherheitswesten über. Fotos: Weber

Das jüngste Sicherheitsgespräch mit den Bürgermeistern und Ordnungsamtsvertretern von Stadt und Verwaltungsgemeinschaften (VG) nutzte der Rothenburger Polizeichef Stefan Schuster vor diesem Hintergrund dazu, die Teilnehmer sozusagen als Schlusspunkt mit Details vertraut zu machen.

Auf dem Hof stand als Demonstrationsobjekt ein nagelneues, 230 PS starkes Streifenfahrzeug der BMW-5er-Serie mit viel Blau und Gelb auf silbernem Untergrund mit all dem künftig gängigen Inventar bereit. Schon in den nächsten Wochen werde die Rothenburger Inspektion, abgesehen von kleinen Ausnahmen mit Spezialfunktion, ihren gesamten Fuhrpark auf diesen Typ umstellen, betonte Schuster. Hochmodern werde die Polizei dann in Rothenburg und Umgebung samt dem zugeteilten Autobahn-Abschnitt der A 7 zwischen Biebelried und der Grenze zu Baden-Württemberg bei der Anschluss-Stelle Dinkelsbühl unterwegs sein. Die Fahrzeuge werden alle vom Freistaat geleast und nach zwei Jahren wieder ausgetauscht. Als Neuerung liegt in jedem Wagen – neben vielen platzsparenden und hochfunktionalen Details wie Hütchen, deren Korpus aus einer stoffüberzogenen Stahlfeder sich platzsparend versenken lässt, und flachen Markierungsplatten, die blinken – eine militärische Schutzausrüstung bereit. Eine Reaktion auf die Terror- und Amoklagen der jüngsten Zeit. „Es wird viel investiert, auch personell,“ lobt Schuster.

Johannes Hellenschmidt, Bürgermeister von Ohrenbach, schlüpfte – unterstützt von Polizeihauptkomissar Michael Zankl – in diese schweren Schutzwesten und zog sich den schusssicheren Helm über, um sich und seinen Kollegen einen möglichst guten Eindruck über dieses neue Kapitel der Polizei-Ausstattung zu verschaffen.

Neu: Hütchen mit versenkbarem Korpus.

Nicht mehr so beweglich

Resümee dieser Vorführung mit dem Ohrenbacher Gemeindeoberhaupt: Die Ordnungshüter müssen etwas Zeit fürs Anziehen dieser Montur einkalkulieren. Sie sind außerdem, weil die Ausrüstung ziemlich aufträgt und auch ihr Gewicht hat, nicht mehr so beweglich wie ohne.

Schon bis Pfingsten und dann Stück für Stück in den Wochen und Monaten darauf werde die Ergänzung und Erneuerung der Ausstattung greifen, bis hin zur Uniformierung, sagte Polizeichef Schuster. Nicht alles auf einmal könne komplett umgestellt werden. Zu den Feiertagen werde die Rothenburger Polizei vielleicht noch etwas bunt unterwegs sein, meint er mit Blick auf die dann schon in Teilen auf das neue Blau umgestellte neue Dienstkleidung und die in Resten noch getragene in Grün. Zum Jahreswechsel stellt die bayerische Polizei auch auf neue Dienstwaffen um. Neben der Pistole gehört auch ein Maschinengewehr zur Ausrüstung. Unter dem Strich bedeutet das: wesentlich mehr Schuss zur Verfügung pro Beamtem für den Fall des Falles. Ein neues Computerprogramm wird kommen für die Polizei. Auch für die Rothenburger Inspektion kündigte Schuster „Body-Cams“ an, an der Uniform der Ordnungshüter befestigte Kameras. Dabei wird auf den Effekt der Deeskalierung gesetzt, besonders bei Auseinandersetzungen und größeren Konflikten zwischen Gruppen.

Das sogenannte digitale Streifenfahrzeug ist in Sichtweite. Die Polizei führt dort ein Tablet mit, das den EDV-Arbeitsplatz in der Inspektion 1:1 abbildet und alle Funktionen aus dem Auto heraus möglich macht. Auch läuft der Cash-Card-Pilot- Versuch, bei dem die Rothenburger Inspektion seit Januar 2018 als erste in Bayern das Bezahlen von Ordnungsgeldern per Karte anbietet, wie bisher weiter.

Zahlen melden Positives

Viele der Zahlen aus dem Sicherheitsgespräch für den hiesigen Bereich sind erfreulich. Polizeichef Stefan Schuster hat allen Grund, ihnen Positives abzugewinnen. Die Menge der Straftaten, die „die Bevölkerung unerwartet treffen“, sei im letzten Jahr kleiner geworden und dementsprechend habe sich das Sicherheitsgefühl weiter gebessert.

Vor allem die Zahl der Wohnungseinbrüche, die mit Diebstahl einher gehen, hat abgenommen. Auch die Unfallzahlen waren, gemessen an ihrem Anteil im gesamten Altkreisgebiet der Rothenburger Polizeiinspektion, zuletzt im Sinken. -ww-

Inspirierendes Text-Klang-Erlebnis

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Musik und Gedichte voller Lebensfreude und Leidenschaft – Stimmungsvoller Nachmittag

ROTHENBURG – Auf den ersten Blick versprach das Programm „Lieder ohne Worte?“ schon rein inhaltlich ein Liedkonzert. Das löste es allerdings nur teilweise ein.

Schöne Konzert-Atmosphäre im altehrwürdigen Rokokosaal. Foto: Etienne

Die Zuhörer im sonnendurchfluteten Rokokosaal des Wildbades erlebten etwas ganz Außergewöhnliches, eine Lesung mit Kammermusik. Eigentlich war es ein inspirierendes Text-Klang-Erlebnis, eine Rezitation der von Schubert vertonten Gedichte jeweils gefolgt von den Liedern als überzeugende Arrangements für Geige, Cello und Klavier.

Das Abschlusskonzert von Martina Trumpps jungen und innovativen Klassikfestival „D’Accord“ wandelte erneut auf ungewohnten Pfaden. Und hatte neben hervorragenden Musikern auch den Film- und Theaterschauspieler Frederic Böhle mitgebracht, bekannt als Protagonist der ARD-Serie „Rote Rosen“ und auf dem besten Wege zum Medienstar und Publikumsliebling.
Alleine seine Bühnenpräsenz, die Kunst zu moderieren und zu rezitieren, machten aus dem Nachmittag einen besonderen Genuss. Fast wie eine Liebesgeschichte verwob er die einzelnen Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe („Heideröslein“, „Gretchen am Spinnrad“, „Erlkönig“), Wilhelm Müller („Ungeduld“, „Wandern“, „Muth“, „Lindenbaum“), Friedrich Schiller („Des Mädchens Klage“) und Ludwig Rellstab („Leise flehen meine Lieder“) zu einem Gefühle-Zyklus von Euphorie, Freude, Enttäuschung, Trauer und Hoffnung.
Er trug die Liebe auf den Händen, er schleuderte sie voll Leidenschaft herum, er wiegte sie sanft in den Armen, schmückte sie mit Lindenblüten und machte sie in einem finalen „Ständchen“ zu seiner Nachtgöttin. Unbeirrt und mit großer Emotion trug er die Gedichte vor. Seine Stimme konnte ganz sanft streicheln, wie Blitz und Donner über Land fegen, wie blind, sich langsam tastend vorwagen, einen ganz zart einhüllen oder munter-fröhlich wachrütteln. Er hatte ein feines Ohr für die Musik seiner Mitstreiter und ging mit Mimik und  Gestik permanent darauf ein.
Pianist Bohumir Stehlík, Cellist Jörg Habermann und Violinistin Martina Trumpp spielten mit adäquatem Gefühl für die romantische Musik Schuberts. Das Cello und auch die Geige nahmen die Ge­sangs­perspektiven auf, übernahmen die Melodie und die Erzählung. Das Klavier war seltener tonangebend, meist ein flinker, umsichtiger Begleiter. Instrumentaltranskriptionen von Schubert-Liedern gibt es viele. In diese Tradition stellten sich die drei Musiker mit ihren durchaus gut gestalteten, kleinen Kammermusikstücken.
Sie wechselten zwischen Miniatur-Dramen („Erlkönig“) und romantischen Ständchen („Lindenbaum“) und fanden eine wohlba-lancierte Mitte zwischen Artistik und Esprit. Das Publikum spendete viel Applaus und Ovationen. Zum Schluss gab es als Zugabe „Das Wandern ist des Müllers Lust“, diesmal zum Mitsingen. Und das taten die Besucher angesteckt von Frederic Böhles Temperament aus voller Kehle.       Marion Etienne

Keine Zeit für Kreißsaal

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ROTHENBURG – Die kleine Hannah hatte es eilig: Sie konnte es am Dienstagfrüh nicht erwarten, das Licht der Welt zu erblicken. Das flotte Mädchen kam statt im Kreißsaal auf dem Parkplatz der Klinik Rothenburg zur Welt.

Die glücklichen Eltern Natalie Goldberg und Tobias Wulf mit ihrem „Bündel“ auf dem Parkplatz – eingerahmt von Hebamme Bettina Kastner und Stationsleiterin Susanne Schulze. Foto: privat

„Kurz vor 7 Uhr habe ich mich mit meiner Frau von Wettringen aus auf den Weg in die Klinik Rothenburg gemacht“, erzählt Tobias Wulf, stolzer Vater der kleinen Hannah. „Als wir kurz nach 7 Uhr an der Klinik angekommen sind und meine Frau aus dem Auto gestiegen ist, ist sofort die Fruchtblase geplatzt.“ Seine Frau Natalie Goldberg habe sich gleich wieder ins Auto gesetzt, er selbst laut nach Hilfe geschrien.

Und die kam auch sofort: Hebamme, Ärzte und weitere Mitarbeiter der Klinik waren umgehend zur Stelle. „Die Geburt hat nur etwa zehn Minuten gedauert, und so hat meine Frau unser zweites Kind auf dem Beifahrersitz entbunden“, sagt Tobias Wulf. Mutter und Tochter sind wohlauf und werden zu Hause in Wettringen schon sehnsüchtig von Hannahs sechs Jahre älterer Schwester erwartet. kc

Große Erfolgsnummer

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Rock-Oldie-Night des TSV 2000 bleibt ein Dauerbrenner

ROTHENBURG – Am vergangenen Samstag hat das Herz der Oldiebegeisterten wieder höher geschlagen. Der TSV 2000 Rothenburg veranstaltete in der vollbesetzten Schrannenscheune nun schon zum 18. Mal seine Rock-Oldie-Night. Zwei Bands zogen dabei alle Register, sorgten vor vollem Haus für beste Stimmung und heizten den Anhängern der Rock- und Pop-Hits vergangener Tage kräftig ein.

Die „Burnt Eve Band“ serviert Classic Rock vom feinsten. Foto: Schulze

Den Anfang machte die „Burnt Eve Band“ aus Bad Windsheim, bekannt auch von der Rothenburger Stadtmosphäre, die auf der Rock-Oldie-Night gleich von Beginn an das Publikum mit Classic Rock vom Feinsten mitrissen. Die vier Herren haben sich den Rock-Perlen der 70er-, 80er- und 90er-Jahre verschrieben und verstehen es glänzend, sie zu interpretieren.

Auf der Tanzfläche war von Anfang an Stimmung pur angesagt. Die Oldie-Fans genossen es, sich zu den vertrauten Klängen, die so manche Erinnerung an frühere Tage weckten, zu bewegen. Am Ende des Auftritts wollten sie die Band am liebsten gar nicht gehen lassen und erklatschten sich die erste Zugabe des Abends.
Nach einer kurzen Umbaupause griffen  die Musiker von „Loadz off“ aus Schrozberg ein ins musikalische Geschehen. Mit Rock-Klassikern von „Deep Purple“ über „AC/DC“ und „Pink Floyd“ lockten sie die Oldie-Anhänger auf die Tanzfläche. „Loadz off“ besteht schon viele Jahre und ist in Hohenlohe eine Institution. Die Band steht für geradlinige Rocknummern aus den besten Zeiten der Musikgeschichte.
Mit einem regelrechten Oldie-Feuerwerk beschlossen die Vier den tollen Oldie-Abend, aber natürlich nicht ohne Zugaben für die Oldie-Anhänger  drangehängt zu haben.
Die Nachfrage nach Oldie-Klassikern scheint ungebrochen. Bei der Veranstaltung feierten die Tanz- und Musikfans  bis weit nach Mitternacht ihre geliebten Hits und beklatschten die Interpreten der Rockmusikszene vergangener, aber nicht vergessener Tage.
Es versteht sich nach diesem jüngsten Erfolg des Dauerbrenners Oldie-Night, dass es für den TSV außer Frage steht, auch weiter darauf zu setzen. Nach diesem grandiosen Abend am vergangenen Samstag werde es die Oldie-Fete auch im nächsten Jahr an gleicher Stelle wieder geben, heißt es aus Vorstandskreisen des Vereins.
Viele Helfer des TSV 2000 hatten weder Mühen noch Einsatz gescheut,  die 18. Rock-Oldie-Night gut vorzubereiten und für die Organisation und auch für die Bewirtung zu sorgen. Der  Bar-Bereich hatte wieder besonderen Zuspruch. Bei dem einen oder anderen Drink lebten vergangene Zeiten und Plausch wieder auf.
Der Erlös der Veranstaltung wird, einer guten Tradition folgend, auch in diesem Jahr wieder in vollem Umfang der Jugend des TSV 2000 Rothenburg zugute kommen. Nachwuchsarbeit im Verein ist eine gute Investition in die Gesellschaft und in die Zukunft. Dafür etwas zu tun, lohnt sich immer. ms/-ww-

Sicher ist sicher

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Motorradfahrer im Fokus der Gemeinschaftsaktion

ROTHENBURG – In einer gemeinsamen Aktion haben die Gebietsverkehrswacht Rothenburg, die ortsansässige Fahrschule km/h, der Technische Überwachungsverein (TÜV) Süd, das Rothenburger Fahrradhaus Krauß sowie die örtliche Polizeiin-spektion auf das Thema Zweirad-Sicherheit aufmerksam gemacht.

Gebietsverkehrswacht, Fahrschule, TÜV und Fahrradhaus arbeiten zusammen bei der Aktion. Foto: Verkehrswacht

Gerade zu Beginn der Zweiradsaison häufen sich im komplexen Verkehrsgeschehen erfahrungsgemäß gefahrenträchtige Situationen zwischen Zweirad-Fahrern und den übrigen motorisierten Verkehrsteilnehmern auffällig. Man braucht offensichtlich etwas Zeit, um sich aufeinander einzustellen.

Noch nie war Motorradfahren so beliebt wie heute. Die Aktion sollte zeigen, wie die Lenker solcher Zweiräder ihre Sicherheit entscheidend erhöhen können. Außerdem  war es Anliegen, an die gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr zu appellieren.
​​Das Motorradfahren hat in den letzten Jahren einen stetigen Zuwachs in vielen Bereichen der Gesellschaft erlebt. Noch nie gab es in Bayern so viele Motorräder wie heute. Diese Beliebtheit führt leider zu vielen schweren Motorradunfällen.
Jeder fünfte Verkehrstote in Bayern ist ein Motorradfahrer. Zudem gibt es immer häufiger Beschwerden in der Bevölkerung über Motorradlärm.
Mit dem Verkehrssicherheitsprogramm „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ will das Bayerische Staatsministerium des Innern und für Integration bis zum Jahr 2020 die Unfallzahlen senken und die Zahl der Verkehrstoten reduzieren.
Die beteiligten Institutionen und Unternehmen haben dies zum Anlass genommen, Präventionstipps zum sicheren Verhalten auf Straßen und Radwegen zu geben.
Außerdem standen Tipps zur richtigen Ausrüstung im Vordergrund. Gerade für Motorradfahrer ist es wichtig, sich mit spezieller Kleidung und einem Helm für den Fall von Stürzen zu wappnen.
Mit einem Simulator und einem Schräglagentrainer wurden auf die physikalischen Grenzen mit den häufig gut motorisierten   Krafträdern hingewiesen. Wer am Lenker eines solchen Fahrzeugs unterwegs ist, sollte die im eigenen Interesse auf jeden Fall kennen und auch danach handeln.
Rege genutzt wurden auch sogenannte Rauschbrillen, die das Sichtfeld eines Verkehrsteilnehmers und die verlangsamte Reaktion unter Alkoholeinfluss simulieren. Dabei machte so mancher, der sich darauf eingelassen hat, unerwartete Erfahrungen mit Gleichgewicht und Koordination. Abgerundet wurde das vielfältige Programm auf dem Gelände des TÜV-Süd durch das Gewinnspiel „Bayern mobil – sicher ans Ziel“, das noch bis zum 31. Juli dieses Jahres läuft. Thema ist die Sicherheit mit Motorrädern.  Wer mitmacht, hat die Chance, als  Hauptpreis einen allradgetriebenen Mini Cooper S E Countryman zu gewinnen.
Außerdem sind zu gewinnen zehn Sparkassenbüchern mit einer Einlage von je 1000 Euro, gestiftet aus dem Reinertrag des Sparkassen-PS-Sparens und 10 mal 2 Gutscheine für Pkw-Fahrsicherheits-Training, einlösbar auf dem ADAC-Trainingsgelände entweder in Augsburg, Kempten, Regensburg, Schlüsselfeld, Ingolstadt, Landshut oder in Burgkirchen (A).
Darüber hinaus zwei mal Freikarten und zwei mal eine Familienjahreskarte für Sehenswürdigkeiten der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (Familienjahreskarten gültig für zwei Erwachsene mit Kindern unter 18 Jahren) sowie fünf mal einen Fahrradhelm.     vkw/-ww-

Viel damit bewirkt

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Beachtliche Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten

WINDELSBACH – Beim Gemeinde- und Landjugendfest in Windelsbach zeigt sich die erfreuliche Zusammenarbeit verschiedener Gruppen und Kreise durch den Einsatz vieler freiwilliger Mitbürger.

Machte das Herz weit: Die jungen Akteure des Ameisen-Musicals gingen als Sänger und Schauspieler in ihren Rollen auf – innerhalb weniger Tage hatten sie das gesamte Stück einstudiert. Fotos. Schäfer

Die Landjugend und ihr ehrenamtliches Engagement in Windelsbach sind Bestandteil eines regen Vereins­lebens in der knapp 1100 Einwohner zählenden Gemeinde mit ihren neun  Ortsteilen. Um den Feiertag Christi Himmelfahrt mit Brückentag und Wochenende richtet die Landjugend in schöner Regelmäßigkeit ihr Landjugendfest aus mit Bands und DJs – auch in diesem Jahr. Diesmal jedoch nicht im Zelt, sondern in der Gemeinschaftshalle für die Landwirtschaft am Bauhof.

Zum Festauftakt am Mittwochabend spielte die Gruppe „ZeitGeist“ aus dem Raum Herzogenaurach und lockte rund 600 Besucher. Allerdings hätte sich die Landjugend mehr Resonanz gewünscht. Die über 30-köpfige Gruppe um Jana Gerlinger und Hannes Wolfinger hatte eine Zahl um  800 Leute angepeilt. Es gab Zeiten, da  kamen 1500 Teilnehmer. Aber freilich spürt man die wachsende Konkurrenz vieler Feste in der Region. Vor gut zwei Jahren hat die Landjugend Windelsbach den personellen Umbruch geschafft. Mit DJ Martines klingt ihr Fest am heutigen Samstag aus. Es wird bis in die Nacht gefeiert.

Engagiert: Mitglieder der Landjugendgruppe Windelsbach.

Den Gottesdienst an Christi Himmelfahrt hielt Pfarrerin Barbara Wirsching im Freien vor der Halle. Rund 150 Gläubige nahmen daran teil. Das Mittagessen ließ die Kirchengemeinde vom ortsansässigen Gasthaus Lebert liefern. Getränkeausschank, Kaffee und Kuchen bewerkstelligte die Landjugend. Unterstützt von guten Geistern im Hintergrund, die das Kuchenbüfett mit Selbstgebackenem in reicher Auswahl bestückten.

Am Nachmittag hieß es Bühne frei für das Kindermusical „Da steppt der Bär“ aus der Feder des Komponisten und Musikers Stefan Rauch aus Boxberg. Seine Zusammenarbeit mit den beiden Windelsbacherinnen Johanna Weber und Sonja Wacker ist nicht neu. In den vergangenen Jahren waren seine Stücke „Arno und die Ameisenbande“ und „Schnarchi in Gefahr“ in der Sporthalle der Grundschule Geslau-Windelsbach von einem Projektchor aufgeführt worden, der  sich zusammengefunden hatte aus Spaß am Singen.
 Warmherzige Geschichte
Diesmal schlüpften fünfzig Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren aus Windelsbach, Ges­lau und Buch am Wald in die Rollen von Wald- und Wander­ameisen. Im Zusammenwirken mit etwa einem Dutzend Erwachsenen erzählte das Ensemble lebhaft durch Schauspiel, Gesang und schönen Liedern mit eingängigen Melodien eine Geschichte, in der es um Freundschaft, Toleranz, Hilfsbereitschaft und Wahrheitsliebe geht. Werte, die auch im Leben zählen. In nur drei gemeinsamen Proben hatte der Projektchor im Windelsbacher Schloss bei der Familie Wacker  das Musical einstudiert – eine beachtliche Leistung, die umso höher zu bewerten ist, bei der Fülle an Liedern und Texten.
In dem kräftigen wie liebreizenden Spektakel durfte natürlich ein Bösewicht nicht fehlen.  Ein grimmiger Ameisenbär, gespielt von Michaela Korbacher, verkörperte  die Probleme und Konflikte im Alltag. Außerdem tummelten sich im Wald hungrige Trocken­holz­­termiten (Jakob Weber, Julian Korbacher, Sophie Dunkel)  und Arbeitstiere (Lina Eberlein, Jule Herrmann, Amelie Wagner). Sie hinterließen Chaos und stifteten Verwirrung.
Erstaunt und ungläubig beobachtete die Ameisen, wie der Förster mit dem Feind im Wald Freundschaft schloss. Als der gefürchtete Ameisenbär dann auch noch begann, seine gesammelten Schätze zu verschleudern, wuchs das Misstrauen. Bär und Förster (Werner Schuster) gerieten unter falschen Verdacht. Am Ende erwies sich der vermeintliche Feind als mutiger Retter in der Not. Der Beginn eines Zusammenlebens, in dem alle gut miteinander auskommen können. Die lebensbejahende Geschichte entzückte Groß und Klein. Werteerziehung mit Herz und Verstand und klarem Appell: Es lohnt sich, anderen zu helfen und sich für das Gute einzusetzen. Das Publikum in der vollbesetzten Halle reagierte verzückt und applaudierte kräftig. sis

TCM-Tagung setzt Maßstäbe

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Rothenburg hat nach fast fünf Jahrzehnten einen Klang beim Thema Chinesische Medizin

ROTHENBURG – „Unser Kongress ist international der wichtigste für chinesische Medizin in der westlichen Welt”, betont Vorsitzende Dr. Andrea Hellwig und verweist auf fast 1200 Teilnehmer aus 37 Ländern. Die befassen sich bereits seit Dienstag vor allem im Wildbad mit der Prävention chronischer Krankheiten und den dazu angezeigten Methoden aus der chinesischen Medizin, wobei Akupunktur nur ein Teil ist. Am heutigen Samstag geht die Tagung zu Ende und 2019 wird der jährliche TCM-Kongress schon zum 50. Mal in Rothenburg stattfinden.

Der Engländer Peter Deadman lehrt den Teilnehmern Taichi Shibashi Qigong im Wildbadpark. Fotos: diba

Begonnen hatte alles ganz bescheiden im Jahr 1968 mit einer Akupunktur-Arbeitstagung in der Reichsstadthalle. Aus einem Arbeitskreis für Klassische Akupunktur wurde 1982 die heutige um Traditionelle Chinesische Medizin erweiterte Arbeitsgemeinschaft (AGTCM). „Der TCM-Kongress Rothenburg ist längst zu einer festen Größe auf der Agenda der weltweit bedeutendsten derartigen Konferenzen geworden, hier findet der Austausch zwischen Fachleuten und TCM-Therapeuten aus aller Welt statt”, betont Vorstandsmitglied Tom Tuchardt.

Dezentrales Tagen ideal

Ein Glücksfall für die Tagungsstadt, der es eigentlich an einem großen Kongresshotel mangelt – die es aber auch gar nicht braucht, sondern ihren Reiz gerade im dezentralisierten Tagen entfaltet, fast maßgeschneidert wirkt das auf TCM-Teilnehmer, die das Flair des mitteltalterlichen Ortes schätzen und sich an mehreren Veranstaltungsorten nicht stören. Neben dem Schwerpunkt Wildbad unverändert die Reichsstadthalle, dazu neuerdings sogar die Mehrzweckhalle in geteilten Räumen und das Tagungshaus Hotel Eisenhut. Ergänzt um die Spitalkirche und etliche weitere Hotels und Gasthöfe zur Aufnahme der jede Einzelkapazität überschreitenden Teilnehmer in der Stadt. Zubringerbusse verbinden die Tagungsorte, die Unterstützung durch die Stadt wird gelobt.

Oberbürgermeister Walter Hartl hob in seiner Begrüßungsrede am Donnerstag in der Reichsstadthalle darauf ab, dass Rothenburg nicht nur ständig internationales Publikum hat, sondern hier auch Menschen aus über achtzig Nationen friedlich miteinander leben. Der TCM-Kongress trage zu dieser Weltoffenheit bei.

Neben dem Wildbad sorgt die Reichsstadthalle für TCM-Atmosphäre.

Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (AGTCM), Dr. Andrea Hellwig meinte im Interview mit unserer Zeitung zur heutigen Bedeutung von TCM in der Gesellschaft: „Die Akupunktur hat sich weitgehend etabliert, auch bei den Patienten. Was es jetzt noch zu entwickeln gibt, ist die Arzneimitteltherapie als eigentliches Herzstück chinesischer Medizin und die manuelle Therapie, Quigong und Ernährungstherapie. Hier gilt es, diese Themen noch mehr den Patienten zu vermitteln und sie auch an die Öffentlichkeit zu tragen”.

Bei der Zertifizierung von TCM-Leistungen gibt es laut Dr. Hellwig unverändert Probleme. Manchmal müsse man Anwälte bemühen: „Aber in der Regel bekommen wir die Zertifizierung mit einer Verzögerung dann doch”. In seinem Hinweis auf den gegenwärtigen Stand politischer Entwicklungen der TCM in Europa wies Gerd Ohmstede bei der Kongresseröffnung darauf hin wie wichtig es ist, politisch zu wirken. So gebe es erste Erfolge und Länder, die TCM in ihr Gesundheitssystem bzw. Leistungen entsprechend anerkennen und aufnehmen. In Portugal und der Schweiz gebe es Erfolge und auch in der Tschechischen Republik, wo sich das Parlament mit der Integration von TCM ins Gesundheitssystem befassen will. Und es geht um eine Angleichung der Vorschriften im europäischen Raum, bei denen die ETCM mit ihren Mitgliedsorganisationen aus achtzehn Ländern auf Erfolge ihrer Lobby-Arbeit setzt.

Man sieht sich nicht als Konkurrent, sondern mit jahrtausendealter Tradition ergänzend zur westlichen Medizin – vor allem als Heilkunst mit einem ganzheitlichen Ansatz. Viele Ärzte haben das erkannt, praktizieren zusätzlich Akupunktur oder setzen unterstützend Naturheilverfahren ein. Heilpraktiker haben heute ein gutes Angebot an qualifizierter und auch schon diplomierter Anerkennung in TCM. Arzneimitteltherapie, Tuina und Qigong sind neben der klassischen Nadelung Angebote mit guten Ausbildungsstandards. Die Diagnostik spielt eine wichtige Rolle.

Praxis und Theorie

Zu nahezu allen wesentlichen Aspekten chronischer Krankheiten wie Herzinsuffiziens, Arteriosklerose, Demenz und neurologische Erkrankungen konnten die teilnehmenden Heilpraktiker, Ärzte, Apotheker und Therapeuten Kurse buchen und dies häufig in Theorie und Praxis. So entdeckte man bei Vorträgen in der Mehrzweckhalle wie im Wildbad auch immer wieder Behandlungsliegen in den Sälen. Es wurde genadelt und es ertönten Klangschalen, beim Morgengruß und Abendausklang ging es um Meditation in der Wildbad-Kapelle sowie um Taichi-Übungen im Park an der Tauber. Netzwerken und Arbeitskreise sind angesagt. Der Theatersaal ist gefüllt mit Angeboten von Fachausstellern.

Themen-Schlagworte sind Traumakompetenz, Kinderheilkunde, Schädelakupunktur bei chronischen Schmerzen, Rezepturen für emotionale Störungen, neurologische Erkrankungen und die Balance-Methode, Hormonwirkungen chinesischer Heilkräuter, integrative Ernährungstherapie oder die zwölf Geistpunkte. Zum Rahmen gehören die Klangwerkstatt im Wildbad-Atelier, eine Party in der Reichsstadthalle und heute eine Musiknacht als fantastisches Finale im Rokokosaal.

Vom 28. Mai bis 1. Juni 2019 dauert der 50. TCM-Kongress in Rothenburg. Die Stadt wurde so über Jahrzehnte zu einem internationalen Begriff im Zusammenhang mit chinesischer Medizin, was die touristischen Asien-Kontakte nur fördern kann. Gynäkologie und Andrologie (aus der frühen Quing-Dynastie) lautet das Thema 2019. Auch danach will man der Stadt die Treue halten. diba

Thema: Krampfadern

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Reger Austausch bei Hospitationen und Fortbildungen

ROTHENBURG – Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Regiomed Rothenburg ist seit Anfang des Jahres deutschlandweit das einzige Hospitationszentrum für en­dovenöse Varikosis mit der Closure-Fast-Methode. Darüber hinaus führen Dr. Markus Zoller und sein Team regelmäßig auch weitere Fortbildungen durch.

Im Rahmen einer Hospitation zur Closure-Fast-Methode begrüßten Dr. Markus Zoller (am OP-Tisch sitzend) und sein Team Chirurgen aus ganz Deutschland. Fotos: privat

„Mir und meinen Kollegen ist es ein großes Anliegen, uns kontinuierlich weiterzubilden“, sagt der Ärztliche Leiter des MVZ Regiomed Rothenburg, Dr. Markus Zoller. Ihn freue es deshalb sehr, in seiner Praxis in Rothenburg seit Januar regelmäßig Hospitationstermine für die Closure-Fast-Methode anbieten zu können. Die Closure-Fast-Therapie ist eines der modernsten Radiofrequenzverfahren zur Behandlung von Krampfadern. Bei dem Verfahren werden Krampfadern durch Erhitzung verschlossen. Eine chirurgische Entfernung der Vene erü̈brigt sich, weil sie vom Organismus abgebaut wird. Closure Fast gilt als ein besonders schonendes und effektives Verfahren.

Bei zwei zurückliegenden Hospitationen konnte Dr. Zoller sein Wissen ü̈ber die Clo­sure-Fast-Methode an fü̈nf Kollegen aus ganz Deutschland weitergeben. Dabei wurden mehrere Patienten von der Diagnose bis zur Operation begleitet. Die Chirurgen haben gemeinsam untersucht, OP-Indikationen gestellt und die Therapie fü̈r den folgenden Tag festgelegt. In den Untersuchungs- und Operationspausen fanden fachliche Diskussionen, Kurzvorträge und praktische Übungen zur Punktionstechnik statt.
Austausch lehrreich
„Beim Feedback-Gespräch zeigten sich meine Kollegen mit der Hospitation sehr zufrieden und auch für mich war der kollegiale Austausch sehr lehrreich“, so Dr. Zoller. Man habe genauestens über die Möglichkeiten der Methode diskutiert, wovon wiederum die Patienten profitiert hätten. „Es freut mich sehr, dass ich durch die Hospitationen Chirurgen, die Phlebologie betreiben, unter­stützen und so zu einem regen Austausch beitragen kann.“
Darüber hinaus hat Dr. Zoller kürzlich anlässlich der Rothenburger Ärztefortbildung über die „Moderne Behandlung des Krampfaderleidens“ gesprochen. Dabei informierte er rund 40 Ärzte aus der Region Rothenburg, Ansbach, Hohenlohe-Kreis, Bad Windsheim und Uffenheim im Rahmen eines Vortrags, bei dem sich auch auf die Krampfaderbehandlung spezialisierte Firmen präsentiert haben. Um auch die Medizinischen ­Fachangestellten (MFA) sowie Arzthelferinnen und Arzthelfer auf dem aktuellsten Stand zu halten, fand Anfang des Jahres im MVZ eine Fort­bildung zum Thema phlebologi-
sche und lymphologische Verbände statt. Dieser Kompressionsworkshop mit zwei Referenten der Deutschen Gesellschaft für Wundversorgung (DGfW) war mit fast 30 Teilnehmern aus der Region ein voller Erfolg. eb

Schöne Visitenkarte

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Lauf ums Autobahnkreuz mit Wasserturmfest verknüpft

SCHILLINGSFÜRST – Insgesamt 22 Teams konnten am Samstag ihre Kondition und Fitness unter Beweis stellen: Eine Strecke von über 63 Kilometer legten die Mannschaften des 20. Staffellaufes rund ums Autobahnkreuz zurück, zu Fuß versteht sich. Im Ziel erwartete sie dann ein großes Aufgebot beim Wasserturmfest.

Der Erlös des Wasserturmfests kommt dessen Renovierung zugute. Fotos: Haas

Er war so mühsam, der letzte Streckenabschnitt über die Steinerne Steige den Schlossberg hinauf. Doch nach nur vier Stunden und zehn Minuten war es Werner Fröschke, der als erster die Ziellinie neben dem Schillingsfürster Wasserturm übertrat. An ihm war es gelegen, die letzten fünfeinhalb Kilometer für sein Team „Run for Pace“ zu überwinden, und den Sieg somit zum dritten Mal in Folge nach Crailsheim zu holen.

Schon zum 20. Mal organisierte die Leichtathletik Abteilung des Turn- und Sportvereins (TuS) Feuchtwangen seinen bekannten Staffellauf rund ums Autobahnkreuz.
Start in Dombühl
Um 10 Uhr am Samstagmorgen fiel der Startschuss in Dombühl mit den ers­ten 22 Läufern. Sie schlugen zunächst den Weg in Richtung Bonlanden ein. Dort wärmten sich die
Teamkollegen für den nächsten Streckenabschnitt auf. Weiter ging es über Feuchtwangen, Schopfloch, Kühnhardt, Haundorf, Schnelldorf, Gailroth, Wettringen und Wörnitz. Bis es dann am letzten Läufer lag, die wohl anspruchsvollste Etappe nach Schillingsfürst zu überwinden.
Die zehn Streckenabschnitte waren zwischen 4,8 und 8,1 Kilometer lang, von flachen über hügeligen bis hin zu steilen Bedingungen war alles dabei. Unter den 22 Staffelteams hatten sich fünf reine Männer und vier Frauen-Mannschaften, ein Jugendteam und neun gemischte Erwachsenenteams gemeldet. Die restlichen drei  Staffeln traten in der Kategorie „Ü 500“ an. Hierfür musste die Summe des Alters der jeweiligen Teilnehmer über 500 ergeben.
Viele Bekannte 
Mit der Polizeiinspektion Rothenburg, den Frankemer Stupfl, den Wettringer Roadrunners und den Tauberquellenflitzern, die in der Frauenklasse den Sieg „errannten“, fanden sich auch viele Laufbegeisterte aus dem näheren Umkreis wieder.

Die Wettringer „Tauberquellenflitzer“ holen sich den Pokal der Damen.

Von weitem schon hatten einige Läufer das Ziel im Auge: den Wasserturm in Schillingsfürst. Denn für die Sanierung des historischen Wahrzeichens der Stadt hatten die örtliche Feuerwehr, der Schillingsfürster VfB und der Bauernhaufen das Wasserturmfest samt Blaulichtmeile und Spielangebot organisiert.

Die Vereine sorgten fürs leibliche Wohl der zahlreichen Besucher und kümmerten sich um die Bewirtung. Viele Interessierte schauten sich gerne den  neuesten Dienstwagen der Inspektion Rothenburg an. Auch das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr und das Rote Kreuz beantworteten Fragen und präsentierten ihre Ausrüstungen. Bürgermeister Michael Trzybinski zeigte sich erfreut, die französischen Gäste aus der Partnerstadt Chamberet begrüßen zu dürfen.
Mit einer Fußball-Dartscheibe groß wie eine Häuserwand sorgte die Jugendfeuerwehr für Spaß und Spannung, vor allem für die jüngere Generation.
„Heiß her“ ging es bei der Atemschutz-Challenge, organisiert von der Schillingsfürster Feuerwehr. Im Zweier-Team kämpften die Atemschutzträger verschiedener Feuerwehren unter extremen Bedingungen.
Die Feuerwehrmänner und auch -frauen mussten in voller Montur und allein mit der Sauerstoffzufuhr ihres Atemschutzgerätes im Wettbewerb zuerst eine verletzte Person bergen.

Feuerwehr-Sieger: Christian Naser und Fabian Zeller.

Heimteam siegt

Wie im Ernstfall sprinteten sie daraufhin die vielen Treppen hinauf in den Wasserturm. Doch es wäre keine Herausforderung gewesen, wenn sie nicht noch einen Messbecher mit Wasser gefüllt in der Hand gehalten hätten. Wer am Ende die beste Zeit und noch am meisten Wasser im Becher hatte, siegte. So war Stefan Sterner, der Schillingsfürster Kommandant, sehr stolz, den Pokal des Wettbewerbs an sein eigenes Team Christian Naser und Fabian Zeller übergeben zu dürfen. Die insgesamt zehn Feuerwehren, die sogar aus Arberg, Ehingen oder Rothenburg anreisten, zeigten eine starke Leistung und unterstrichen, wie wichtig solch ein freiwilliges Engagement ist.
Aber auch die Läufergruppen wurden mit Pokalen und Urkunden geehrt. Nachdem die letzten Läufer gegen 16.30 Uhr das Ziel erreichten, führte Frank Grumann, der erst seit kurzer Zeit den Vorsitz der Leichtathletik Abteilung des TuS übernommen hat, seine erste Siegerehrung durch.
Nicht nur er, sondern auch Schillingsfürsts Bürgermeister Michael Trzybinski zeigten sich erfreut, dass die Austragung des Laufes mit dem Schillingsfürster Wasserturmfest verbunden war.
Dinge verbinden 
Rainer Weißmann aus Dombühl vom TuS Feuchtwangen erklärte, es sei Anliegen, den  Zieleinlauf des Staffellaufes immer mit einem besonderen Event zu verbinden.
Das erfolgreiche Fest und der verletzungsfreie Staffellauf konnten am Abend mit den Klängen des Frankenjäger-Express ausgiebig gefeiert werden. ah
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