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Fröhliches Freundschaftsband

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Doerfler-Museum wartet mit einer ganz besonderen Bilderausstellung auf

SCHILLINGSFÜRST – Es ist eine zauberhafte Bilderausstellung, die die Museumsleiterin der Dörfler-Galerie, Hai Waldmann-Wang, nach Schillingsfürst geholt hat. Alle Bilder sind von Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren mit Ölkreide gestaltet worden und zeigen phantasievolle, bunte, individuelle Kreationen.

Farbenfroh: Auf die 50 Meter lange Stoffbahn wurden die Kunstwerke der jungen Künstler gedruckt.

Die Formate der Bilder sind gleich und doch ist jedes Bild anders – in der Gesamtheit ergibt sich daraus ein großes Kunstwerk. Schillingsfürsts Bürgermeister Michael Trzybinski, der gerade von einer Wochenendklausur des Stadtrats zurückgekehrt war, ließ es sich nicht nehmen, die jungen Künstlerinnen und Künstler selbst zu begrüßen.

Gerade in diesen politisch schwierigen Zeiten sei es außerordentlich wichtig, die Kinder sprechen zu lassen: Jedes einzelne der farbenfrohen Kinderbilder sei berührend, so das Stadtoberhaupt. Unter den Gästen war der ehemalige Bundesminister Carl-Dieter Spranger – er hatte          das Schillingsfürster Stadtoberhaupt beim Abschlusskonzert des Liszt-Festivals kennengelernt und ist von der kulturellen Vielfalt der Stadt auf der Frankenhöhe höchst beeindruckt. Hai Yan Waldmann-Wang begrüßte in ihrer Einführung den Künstler und Direktor der Shanghaier Malschule, Wen Fu Zhou. Die jüngsten Schüler sind gerade sieben Jahre alt und besuchen die ers­te Klasse. Jedes der Kinder, das die Europareise mitmacht, stellte sich dem großen Vernissage-Publikum vor – höflich und doch selbstbewusst.
Ausdruck verleihen
Vor dreißig Jahren wurde die Kunstschule gegründet, mit dem Ziel, der Phantasie der Kinder auf Papier freien Lauf zu lassen, in strukturierten Bahnen. Gerade im strengen chinesischen Schulalltag ist dies für die Kinder eine gute Möglichkeit, ihrer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen, ihre Träume und Gefühle in Farben und Formen umzusetzen.
Ihre Kinder seien ausgeglichen und fröhlich, wenn sie von der Kunstschule zurückkämen, so eine der begleitenden Mütter, und ein Vater, der mit einer Chinesin verheiratet ist und in Belgien lebt, ermöglicht seiner Tochter während der Ferien einen regelmäßigen Aufenthalt in Shanghai bei den Großeltern, damit sie die Kunstschule von Wen Fu Zhou besuchen kann. Und natürlich sind die Großeltern aus Shanghai nach Schillingsfürst gereist, um bei der Eröffnung der Kunst­-ausstellung in der Dörfler-Galerie dabei zu sein.

Die begleitenden Lehrkräfte und die Eltern sind überaus glücklich, die Gelegenheit zu haben, Europa zu besuchen, kulturell sei Deutschland einzigartig und sie laden das Publikum nach China ein. Die Sport- und Kunstlehrerin hatte mit den Kunst-Kindern die Kinderzeche in Dinkelsbühl besucht und ist vom Tanz der Jugend auf dem Weinmarkt, dem Lorereigen, dem Biedermeiertanz und dem Kinderzechguckenreigen restlos begeistert. Sie könnte sich auch einen künstlerischen Austausch beziehungsweise eine Zusammenarbeit mit den Kinderzechkindern gut vorstellen.

Museumsleiterin Hai-Yan Waldmann-Wang (3.v.l.) stellt die Schüler der Malschule vor. Fotos: Schwandt

Hai Yan Waldmann-Wang dankte dem Direktor Wen Fu Zhou für die hervorragende Zusammenarbeit: Er stellt derzeit Bilder von Ludwig Dörfler und Karikaturen von Horst Haitzinger in Shanghai aus – kostenlos.

300 Bilder der Kinder sind in der Dörfler-Galerie zu sehen, diese sind zudem in den aufliegenden Katalogen abgedruckt. Und es gibt noch eine Besonderheit: Alle Kinderkunstwerke sind auf einer 50 Meter langen seidenen Stoffbahn abgedruckt, mit der die Kinder, ihre Eltern, Lehrer und Besucher der Vernissage einen „Drachentanz“ vollführten.
Der farbenfrohe Bilder-Drache schlängelte sich durch das Museum, zog schließlich ins Freie und formierte sich entlang der Ludwig-Dörfler-Galerie zu einem großen, die Kontinente überspannenden, fröhlichen Freundschaftsband. sw

Berufsvorbereitung im Blick

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Das Förderzentrum verabschiedete zehn Neuntklässler – Schülerstreich ging voraus

ROTHENBURG – Zeit der Abschlussfeiern: Auch an der Förderschule wurden Schüler aus der Schule entlassen. Es sind insgesamt zehn, die nun nach den Sommerferien in die Berufsvorbereitung oder direkt in die Ausbildung starten. Für alle Absolventinnen und Absolventen ist der weitere – jetzt berufliche – Weg geklärt. Schülerstreich und Abschlussfeier sind ein fester Bestandteil des letzten Schultags.

Bei der Zeugnisübergabe (v. l.): Klassenleiter Jürgen Hübsch, Schülerin Alina, Förderlehrerin Petra Himmelsbach und Schulleiter Ludwig Herz. Fotos: privat

Der letzte Schultag beginnt für die Neuntklässler traditionsgemäß mit dem Schülerstreich. Die Schule wird gleich zu Unterrichtsbeginn den Abschluss-Schülern „übergeben“. Alle Lehrkräfte und die übrigen Schüler warten erst einmal außerhalb der Schule ab.

Was dann geschieht, ist abgesprochen und unterliegt fest definierten Regeln. Die Schüler befüllen Luftballons mit Wasser und öffnen die Fenster über dem Eingangsbereich. Da stehen sie nun, die gut gelaunten und stolzen Neuntklässler. Es ist ja schließlich ihr Tag. Es kommt zunächst kein Wasser. Bonbons und Süßigkeiten locken stattdessen die Schüler an. Wasser lässt allerdings nicht lange auf sich warten. Besonders den jüngeren Schülern macht es riesig Spaß, die Bonbons einzusammeln und gleichzeitig dem nachfolgenden Wasser zu entkommen, was natürlich nur bedingt gelingt. Das sommerliche Wetter und mitgebrachte Kleidung zum Wechseln lassen diese jährliche Dusche zu einem gern vollzogenen Ritual werden. Wer nicht nass werden will, kann sich ja schließlich im Hintergrund aufhalten. Weitere kreative Ideen umrahmen den feuchten Kern des Schülerstreichs.
Es sind die Neuntklässler selbst, die im Anschluss wieder alles kehren und für Sauberkeit sorgen. Schließlich soll am Abend die offizielle Verabschiedung folgen und bis dahin soll nichts mehr von den Aktivitäten des Schülerstreichs zu sehen sein. Die Schule wurde geschmückt und bestuhlt und hatte schon kurze Zeit den Zustand angenommen, der einer Verabschiedung angemessen ist.
Am Abend nahm der Elternbeirat die Gäste mit kleinen Häppchen und einem Getränk in Empfang zur Einstimmung auf die Veranstaltung und als Vorgeschmack auf ein herrliches Buffet nach dem offiziellen Teil der Feier, das der Elternbeirat in Eigenregie hergerichtet hat und das er als „Ehrensache“ einstuft.
Schulleiter Ludwig Herz durfte zahlreiche Gäste begrüßen, die als Begleitung der Entlassschüler mitgekommen sind. Eltern, Geschwister, auch weitere Verwandte und Freunde, das Kollegium und die Mitarbeiter der Schule wollten bei diesem feierlichen Anlass mit dabei sein und sich persönlich verabschieden.
Die Worte und Gedanken zur Verabschiedung ließ Ludwig Herz bildlich einer Brücke über den Main entspringen, die sich im Bau befindet und die ihn bei einer Bootsfahrt vor kurzer Zeit inspiriert hat.
„Doch dann kam ich an einer Stelle vorbei, wo ich urplötzlich an Euch Neuntklässler gedacht habe und der heutige Abend mir ganz nah und gegenwärtig war,“ so seine einleitenden Worte.
„Dies ist keine abgebrochene oder eingestürzte Brücke, es ist eine Brücke, die neu entsteht. Mit dem heutigen Abend betretet auch Ihr Neuland, Ihr verlasst Euer altes bewährtes schulisches Umfeld und brecht auf zu neuen Ufern. Ihr geht vom Ufer der Schulzeit zum gegenüberliegenden Ufer der Berufsausbildung.“
Mit lobenden Worten

Bei der Ehrung der besten Schülerinnen: Bürgermeister Dieter Kölle mit Sonja (rechts). Auch Alina wurde ausgezeichnet.

Er ermunterte die Schüler nicht nachzulassen im ständigen Erbauen von Brücken voller Kraft und Ausdauer. „Die Brücke, die Ihr mit der heutigen Zeugnisübergabe fertiggestellt habt, wird nicht die einzige Brücke sein, die Ihr errichtet. Ihr müsst Euer ganzes Leben Brücken bauen – immer wieder neue und immer wieder andere, Brücken zu anderen Menschen, Brücken zu Berufsschulen und zu Ausbildungsbetrieben, Brücken zu all Euren Zielen, die Ihr für Euer weiteres Leben anstrebt.“

Klassleiter Jürgen Hübsch überreichte den Schülern die Zeugnisse und gab jedem einzelnen Schüler mit lobenden Worten die besten Wünsche mit auf den Weg. Es ist gerade der persönliche und fast familiäre Charakter der Verabschiedung am Förderzentrum, der einerseits die Freude, aber auch eine gewisse Wehmut und Nachdenklichkeit verspüren ließ.
Bürgermeister Dieter Kölle ehrte die besten Schulabgänger. So durften sich Lena aus Ansbach und Alina aus Wildenholz über ein Preisgeld der Stadt Rothenburg freuen. Im Namen der gesamten Stadt überbrachte er den Abschluss-Schülern die Glückwünsche zu ihren Zeugnissen, verbunden mit den ebenfalls besten Wünschen für die weitere Zukunft.
Am Förderzentrum erhalten alle Schüler der neunten Klasse ein Abschlusszeugnis. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis sich einer Prüfung im Bildungsgang Lernen zu unterziehen. Alternativ kann auch der Mittelschulabschluss erworben werden. In diesem Jahr entschieden sich alle Schüler für den Abschluss im Bildungsgang Lernen, den neun Schüler erfolgreich erworben haben.
Schulleiter Ludwig Herz durfte zusätzlich zu den Preisen der Stadt schulintern den besten Abschluss der Prüfung im Bildungsgang Lernen auszeichnen – ein weiterer Preis für Lena. Der Weg der Schüler führt über sehr intensiv von Seiten der Agentur für Arbeit begleitete Maßnahmen an die Staatliche Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung und das Berufsbildungswerk in Ansbach. Ein Schüler strebt eine Ausbildung an einer Regelberufsschule an, was für Abgänger vom Förderzentrum ebenfalls grundsätzlich möglich ist.
Ansprechende Feier
Der Segen der Kirche durch Andrea Rößler rundete neben den Worten der Elternbeiratsvorsitzenden Astrid Theil eine sehr ansprechende und würdevolle Entlassfeier ab. Lena und Sonja übernahmen die Abschiedsworte der Schüler.
So können sich alle über einen erfolgreichen Schulabschluss freuen und sie freuen sich schon jetzt darauf, dass es ein Wiedersehen geben wird im Rückblick auf eine gemeinsame Schulzeit,
Mit einer Luftaufnahme der Schule und mit dem druckfrischen Jahresbericht, die jeder Schüler mit auf seinen Weg bekam, können die Schüler nun auf diese Zeit zurückblicken und sie in guter Erinnerung behalten.   lh

Künstlerische Fähigkeiten

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Grundschüler zeigten bei Ausstellung ihr kreatives Potenzial

GEBSATTEL – Drei Tage lang war an der Grundschule Gebsattel-Insingen-Neusitz eine Ausstellung mit Bildern der Schüler zu sehen.

Kunst mit praktischem Nutzen: Die Schüler gestalteten auch fantasievolle Bilderrahmen. Foto: privat

Schulleiter Markus Erlinger wertete die Werkeschau als vollen Erfolg: „Die Rückmeldungen unserer Gäste waren überwältigend positiv und wertschätzend. Die durchweg guten Kritiken bestätigen die qualitativ hochwertige Arbeit im künstlerischen Bereich an der Grundschule hier in Gebsattel!“ Zudem bestätigen sie das kreative Potenzial unserer Schülerinnen und Schüler und das enorme Engagement der hiesigen Lehrkräfte.“

Während der Ausstellungstage konnte sich ein breites Publikum innerhalb des gesamten Schulgeländes ein Bild von den künstlerischen Fähigkeiten der Kinder und des Lehrerkollegiums machen. Die Werke entstanden während des Schuljahres und an einem Aktionstag „Kunst“, zu dem die Schule Künstler eingeladen hatte bei dem in 17 jahrgangsübergreifenden Gruppen gearbeitet wurde.
Am Eröffnungsmittwoch konnte Schulleiter Erlinger neben den Schülern, die den Ausstellungsbeginn musikalisch umrahmten, viele Eltern, Großeltern, Freunde der Schule und auch einige Ehrengäste begrüßen. Präsentiert wurden Bilder in unterschiedlichsten Techniken und zu vielfältigen Themen wie zum Beispiel Blumensträuße in Aquarellfarbe oder Phantasiebilder nach Miró.  Weiterhin konnten plastische Kunstwerke bewundert werden. Bunt lackierte Äste aus Naturholz und Begrenzungspfähle schmückten den Eingangsbereich und die Beete des Pausenhofs der Schule. Aus Ton gefertigte Buchstaben begrüßten die Gäste mit dem neu gestalteten Schulnamen an der Turnhallenwand. Auch Alltagsgegenstände wie Milchtüten und PET-Flaschen wurden zu Kunstwerken verarbeitet.
Zudem wurde vorbereitetes Schnittholz in kleine Schiffchen und Tischkicker verwandelt. Verschiedene Mitmachaktionen, der Verkauf von selbst gestalteten Postkarten und nicht zuletzt die Teilnahme an einem täglich wechselnden Kunstquiz rundeten das kreative Angebot ab.
Die Mitglieder des Elternbeirates sorgten für Cocktails und Sandwiches. Etwa 650 Personen nahmen die Gelegenheit wahr, die Kunstwerke der Schüler zu bewundern. „Die Schülerarbeiten zeigen, dass gerade im künstlerischen Bereich auch Kinder Erfolgserlebnisse sammeln können, die im kognitiven Bereich weniger begabt sind als andere.
Zudem war es ein Anliegen, den  Schülern Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung näherzubringen oder auch durch die Kunst Entspannung und Ruhe in den Alltag zu integrieren“, zog Markus Erlinger ein pädagogisches und lebenspraktisches Resümee.     mer

Unterricht und Engagement

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Praxisklasse der Mittelschule nahm sich des Barfußpfads des Haus Gotteswegs an

ROTHENBURG – Wenn Menschen in ihrem Handeln und Tun einen Sinn sehen und erleben, entwickeln sie Leidenschaft und Freude. Dies gibt dem Lernen eine ganz andere Bedeutung. Lernen durch Engagement – was ist das? Menschen engagieren sich für andere und sammeln damit Lernerfahrungen.

Felix (2.v.li.), Bewohner des Haus Gotteswegs, mit Nicolas Torski (rechts), Schüler der Praxisklasse, beim Armdrücken. Betreuerin Claudia Hildenstein leitet sie dabei an. Fotos: privat

Es ist ein Konzept aus dem Bereich „Service–Learning“, welches Sebastian Reichenbach, katholischer Religionslehrer, an die Valentin-Ickelsamer-Mittelschule gebracht hat. „Service–Learning“ ist eine Lehr- und Unterrichtsform, die gesellschaftliches Engagement von Schüler/innen mit schulischem Lernen verbindet. Das ist die Idee, die dahintersteht. Die Kinder und Jugendlichen setzen sich, eingebunden in Schule und Unterricht, für soziale, ökologische, kulturelle oder politische Belange ein. Sie arbeiten dabei mit Partnern in Stadtteil oder Gemeinde zusammen.

Bei einem Treffen mit dem Rektor der Mittelschule, Markus Heindl, Sebastian Reichenbach und der Leitung der Förderstätte der Diakonie Neuendettelsau, Ruth Eisen-Klagges, wurde das Konzept vorgestellt. Die Förderstätte der Diakonie ist in Nachbarschaft der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule und war erster Ansprechpartner für gemeinsame Projekte. In der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen ist die Mittelschule auf großes Wohlwollen gestoßen. Sofort wurden erste gemeinsame Ideen besprochen und geplant. In drei Klassen der Mittelschule wurde mit der Umsetzung bereits im laufenden Schuljahr begonnen.
Eines dieser Projekte wurde kürzlich im Rahmen einer Feier im Haus Gottesweg gebührend reflektiert und wertgeschätzt. Die Praxisklasse hat den Barfußpfad der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen verkürzt, erneuert und ein Geländer angebracht. Den Betreuerinnen der Bewohnergruppe, Claudia Hildenstein und Heike Wasilewski, ist es zu verdanken, dass die Menschen mit Handicap, soweit möglich, aktiv an dem gemeinsamen Projekt teilhaben konnten. Sie hatten die baulichen Vorhaben im Blick, koordinierten den Arbeitseinsatz von Schülern und Bewohnern, nahmen sich Zeit für Fragen und Austausch.

Erstes gemeinsamen Begehen des gebauten Barfusspfades.

Die Schüler der Praxisklasse bekamen Erklärungen zu bestimmten Krankheitsbildern und Anleitung zum Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen. Es fanden gemeinsame Frühstückspausen statt und bald hatte man sich sehr aneinander gewöhnt. Einem Team von vier Schülern oblag die gesamte Organisation des Projektes. Sie planten, kalkulierten, berechneten, schaufelten, gruben, reparierten, schleppten und legten mit großer Hilfe ihrer Klassenkameraden den Barfußpfad des Haus Gottesweg neu an.

Fäden zusammenführen
Elke Rohmer, pädagogische Fachkraft der Praxisklasse und Schulsozialarbeit, führte die Fäden dieses Projektes zusammen und war im Hintergrund bei Problemen zur Stelle. Die Klassenlehrerin Natascha Kühn organisierte mit und trug, genau wie die Fachlehrer der Praxisklasse, Katharina Winkler, Michael Rieger und Doris Hilpert, innerhalb ihres Unterrichtes fachspezifisch zum Gelingen des Projektes bei.
Die Erfahrungen, die die Jugendlichen bei diesem Projekt machen konnten, deckten Unterrichtsinhalte aus den Fächern Mathematik, Technik/Werken, Deutsch,/den Gebrauch der Sprache im Umgang mit gehandicapten Menschen, Religion, ethische Fragen, Sport und Bewegung, Soziales, das gemeinsame Frühstücken, sowie einen großen Anteil an sozialem Miteinander, Rücksicht, Hilfe und Engagement ab und konnten so dem Konzept „Lernen durch Engagement“ überaus Rechnung tragen. Am Tag der Einweihungsfeier rückten die Schüler mit Grill in der Einrichtung an und nach Dankesworten, sowie einem Zertifikat für soziales Engagement, konnte die gemeinsame Begehung des neuen Barfußpfads sowie ein anschließendes gemütliches Beisammensein gestartet werden.
Wie gut die Beziehungen gewachsen sind zeigt eine kleine Begebenheit. Als die Feier bereits beendet war und die Schüler nach Hause durften, schmuggelten sich diese in den Gruppenraum der Bewohner. Die Schüler mussten mehrfach aufgefordert werden, die Gruppe der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen zu verlassen. Die Bewohner brauchten ihre tägliche Ruhephase, und an diesem Tag umso mehr, da eine solche Feierlichkeit ein anstrengender Tag für die Bewohner ist. „Wir laden euch ein, ihr könnt jederzeit bei uns vorbei kommen, es ist so viel zwischen uns gewachsen, wir freuen uns immer, wenn ihr kommt“, beendete Claudia Hildenstein diesen Tag.
In einem Team, bestehend aus der Leitung und den Betreuerinnen der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen sowie einem Team der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule wurden bereits neue Pläne geschmiedet. Es gibt einige Ideen für weitere gemeinsame Projekte. Der Seniorenbeirat hat bereits Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Bei einem Besuch in Berlin hat Elke Rohmer die Netzwerkkoordinatorin von „Lernen durch Engagement“, Silke van Kempen, von der Arbeit in Projekten der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule informiert und die Schule dem bundesweiten Netzwerk angeschlossen.
Aktuell läuft, auch in Zusammenarbeit mit der Förderstätte der Diakonie Neuendettelsau ein Trommelprojekt. Kinder der Ganztagesklasse 5 besuchen einmal in der Woche die Seniorengruppe der Einrichtung. Sie musizieren und basteln gemeinsam. Auch auf ein „Nachbarschaftscafè“, zu welchem an einem Nachmittag  durch die Klassen 8GT und 9M der Mittelschule eingeladen wurde, kam sehr gute Resonanz. Jugendliche der Mittelschule konnten Erfahrungen machen, die ihnen der gewohnte Schulalltag nicht vermitteln kann.
Anhand eines Fragebogens nutzten die Jugendlichen diesen Nachmittag auch, um zu analysieren, wo in der „Bleiche“ Bedarfe sind, die durch Projekte der Mittelschule, das Engagement der Schülerschaft unterstützt oder behoben werden können. elr

Verbindungen noch ausbauen

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Arlington/Texas möchte Rothenburg nicht nur als Weihnachtsmarkt-Tutor haben

ROTHENBURG – Seit 2013 ist Rothenburg Tutor des Christkindl Market in Arlington/Texas, im Großraum Dallas/Fort Worth gelegen). Jetzt war die Freude groß bei den Verantwortlichen ob der Tauber, eine Delegation von dort empfangen zu dürfen.

Von links: Ken Whitson (Stadtverwaltung Arlington), Montie Green (Stadtverwaltung Arlington), Sheri Capehart (stellvertretende Bürgermeisterin Arlington) mit Oberbürgermeister Walter Hartl.

Und dabei etwas die Weichen dafür zu stellen, dass die Verbindungen dabei sogar noch ausgebaut und auf ein weiteres Feld ausgedehnt werden können. Der Austausch auf touristischer Ebene wird nun nämlich auch durch einen im Bildungsbereich ergänzt.

Campus-Abstecher

Unter Leitung der stellvertretenden Bürgermeisterin von Arlington, Sheri Capehart, hat bei dem Besuch ob der Tauber eine kleine Delegation dem Campus Rothenburg einen Besuch abgestattet.

Neben dem Ausbau der Partnerschaft in Fragen des Weihnachtsmarktes ist es auch ein Ziel, auszuloten, inwiefern sich Kooperationsmöglichkeiten mit der University of Texas in Arlington oder anderen Bildungsträgern anbieten.

Dem akademischen Direktor des Campus Rothenburg, Prof. Dr. Dominik Kögel, ist sehr daran gelegen, für Rothenburg einen universitären Partner in den USA zu erschließen. Auch Oberbürgermeister Walter Hartl ist es wichtig, über die bestehende touristische Kooperation hinaus Perspektiven der weiteren Zusammenarbeit mit Arlington zu finden.

Von links: Professor Dr. Dominik Kögel (akademischer Direktor Campus Rothenburg der Hochschule Ansbach), Sheri Capehart (stellvertretende Bürgermeisterin Arlington) und Dr. Jörg Christöphler. Fotos: Privat

Die texanische Delegation unter Leitung von Sheri Capehart war von dem Rothenburger Campus sehr angetan und hat versprochen, die Anliegen an Präsident Dr. Karbhari von der University of Texas heranzutragen. jc/FA

„Das war allerbeste Werbung“

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Historisches Festspiel „Der Meistertrunk“ gestaltete 700-Jahrfeier Rothenbuch mit

ROTHENBURG/ROTHENBUCH – Mit großem Aufgebot ist eine Abordnung des Historischen Festspiels „Der Meistertrunk“ nach Rothenbuch im Spessart gereist und hat dort die 700-Jahrfeier mitgestaltet. Die Delegation aus der Tauberstadt umfasste rund 120 Darsteller in Kostümen. Sie unterstützte die Feierlichkeiten mit viel Musik, Gesang und guter Laune.

Mitarbeiter des Forstbetriebes Rothenbuch, eingerahmt von Pfarrer Augustin Parambakathu (r.) und dem Vorsitzenden für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtages, Peter Winter (l.). In der Mitte Florian Vogel als der regierende Bürgermeister, Johann Bezold (anno 1631). Fotos: privat

Die Rothenburger Festspieler setzten dabei von der feierlichen Eröffnung bis zum großen Festumzug über anderthalb Tage ihre Akzente. Fünf verschiedene Gruppen mit Uniformen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges untermalten mit Musik und Tänzen das bunte Treiben in dem Spessartdorf.

Bereits Anfang des Jahres hatte ein Rothenburger die Verbindung zwischen Festspielleitung und Rothenbuch hergestellt: Florian Vogel, seines Zeichens Betriebsleiter des staatlichen Forstbetriebes Rothenbuch und selbst Akteur in der Spielgruppe Zierer.
Er hatte den Gemeinderat Rothenbuchs auf die Idee gebracht, das Dorffest auch in den Bezug zum Dreißigjährigen Krieg zu stellen. Zwar war Tilly einst lediglich an Rothenbuch mit seinem Schloss der Mainzer Erzbischöfe vorübergezogen, der Dreißigjährige Krieg hatte aber gerade in den abgelegenen Spessartdörfern verheerende Auswirkung. So wurden etliche Gemeinden aus Angst vor marodierenden Söldnertrupps aufgegeben. Die Geflohenen versteckten sich in den Wäldern des Hochspessarts und schufen  so mit mitgeführten Rindern und Schafen auf intensiver Waldweide die Voraussetzungen für die berühmten Spessarteichen.
Florian Vogel: „Durch die damals entstandenen lichten Waldstrukturen konnte sich die Eiche gegenüber der Buche behaupten. Am Geierberg stehen noch Tausende aus dieser Zeit stammende Eichen und sind ein lebendes Zeugnis der wechselhaften Geschichte unseres Landes“.
Meist ärmliches Leben 
Rothenbuch mit seinem Schloss diente den Erzbischöfen als Landsitz und als Ausgangspunkt der höfischen Jagd. Später dann, in der bayerischen Zeit, frönte Prinzregent Luitpold seiner Jagdleidenschaft in den Wäldern des Hochspessarts. Die einfachen Bürger hingegen fristeten ein meist ärmliches Leben: Köhlerei und Viehzucht, und natürlich die Arbeit im Wald sorgten für ein bescheidenes Einkommen.
Ackerbau ist auf den kargen Böden des Spessarts kaum möglich. „Und dennoch haben es die Menschen im Spessart geschafft einen einzigartigen Laubwald zu pflegen und zu erhalten“, so Vogel. Der gebürtige Rothenburger leitet seit März 2017 als jüngster Betriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten die Geschicke des größten staatlichen Laubwaldbetriebes Bayerns. „Die Rothenbucher haben mich herzlich in ihrer Gemeinde aufgenommen und dennoch freut es mich sehr, dass so viele Mitwirkende des Festspiels aus meiner Rothenburger Heimat in den Spessart gekommen sind, um mit uns gemeinsam zu feiern,“ betont er.

Im Lager trumpft der Spielmannszug des Festspiels mit Querflöten und Trommeln auf.

Den Festspielern wurde für ihr Engagement Kost und Logis freigestellt, die Kosten für die Anreise von der Gemeinde übernommen. Alexander Zierer, Vorsitzender des Rothenburger Meistertrunks, zeigte sich begeistert von der Atmosphäre und der Stimmung: „Das war eine tolle Gelegenheit, nicht nur Werbung für Rothenburg und den Meistertrunk zu machen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der verschiedenen Festspielgruppen zu stärken.“

Einsatz gelobt
Sowohl der Bürgermeister von Rothenbuch als auch Ehrengäste, wie der Vorsitzende des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen im bayerischen Landtag, Peter Winter, lobten den Einsatz der Rothenburger und waren beeindruckt von dem Engagement und den Darbietungen der Festspielgruppen. „Bayern ist so reich an kulturellem Leben, vor allem auch außerhalb der großen Metropolen. Dieses Engagement, wie es dieses Wochenende die Rothenburger Festspieler gezeigt haben, ist der große kulturelle Schatz unseres Heimatlandes und muss unbedingt erhalten und gefördert werden“, so Winter.        mo

Zeit ist reif für Veränderung

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Markus Erlinger ist ab August Personalratsvorsitzender der Volksschullehrkräfte

GEBSATTEL – Der letzte Schulgong läutet heute Mittag für die Schüler den langersehnten Beginn der Sommerferien ein. Für Markus Erlinger, Leiter der Grundschule Gebsattel-Insingen-Neusitz, endet damit eine Zeit, in der er sich „sehr sehr wohl gefühlt“ hat. Zum 1. August wird er das Amt des Personalratsvorsitzenden der Gruppe der Volksschullehrkräfte an der Regierung von Mittelfranken antreten.

Markus Erlinger

Seit mittlerweile 17 Jahren sammelt er bereits Erfahrungen in der Personalratstätigkeit. Im April war es dann soweit: Markus Erlinger wurde per Wahl durch das Gremium mit der Position des Vorsitzenden betraut. „Schweren Herzens“ habe er diese berufliche Neuorientierung dem Gebsattler Kollegium mitgeteilt, sagt er. Man habe sich immer „überaus gut verstanden“ und „erfolgreich zusammengearbeitet“, so seine Bilanz der vergangenen sechs Jahre an der Spitze der Schule.

Zu seinen Höhepunkten in dieser Zeit zählen ohne Zweifel die Kunst-ausstellungen sowie das unter seiner Leitung initiierte Inklusionsfest in Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum Rothenburg und der Förderschule in Bad Windsheim. Sein Hauptanliegen als Schulleiter sei gewesen, die „Menschen hier an der Schule mitzunehmen“. Wo es ging habe er versucht, im Einvernehmen mit allen Beteiligten Entscheidungen zu treffen; in den Dialog zu treten und den Leuten zuzuhören.
Chance ergreifen 
Das neue Amt in Ansbach ist mit einer Vollfreistellung verbunden, das heißt, er wird währenddessen nicht mehr im Schuldienst sein. Gerade dieser Punkt habe ihn lange überlegen lassen, ob er den Wechsel nach Ansbach wagen soll. Denn: „Die Arbeit mit den Kindern werde ich am meisten vermissen“, erklärt er. Doch im Alter von 49 Jahren sei es an der Zeit, diese Chance zu ergreifen. Mit Ende 50, ist er überzeugt, wäre dies „sicher schwerer“.
Allgemein werden dem gebürtigen Ansbacher die Menschen hier fehlen. Gerade auch mit den Bürgermeistern der Schulverbandsgemeinden – Gerd Rößler, Peter Köhnlechner und Rudolf Glas – sei es stets eine „vorbildliche Zusammenarbeit“ gewesen.   Alle Drei sei­­-en „sehr auf-geschlossen“ gegenüber der Schule, lobt er deren Engagement. Und so dürfen auch sie, wie das gesamte Schulteam sowie ehemalige Kollegen, natürlich bei der kleinen, internen Feierstunde zum Abschied von Markus Erlinger heute nach Schulschluss nicht fehlen.
Den Kindern wird er dann bereits „Tschüss“ gesagt haben. Wer ihnen nach den Sommerferien als neuer Schulleiter „Hallo“ sagen wird, stehe noch nicht fest. Er selbst verlasse die Schule mit einem „äußerst positiven Gefühl“. Auch wenn es die eine oder andere schwierige Situation gegeben haben mag, er sei stolz hier an der Schule sechs Jahre lang gewesen zu sein, betont Markus Erlinger.
Der heute 49-Jährige legte 1988 in Ansbach sein Abitur ab. Nach dem Wehrdienst begann er 1990 sein Lehramtsstudium in Würzburg. Seine Referendariatszeit verbrachte er in Ges­lau. Daran schlossen sich jeweils zwei Jahre an der Grund- und Hauptschule Bechhofen und der Grundschule Brodswinden an.
Im Jahr 2000 begann Markus Erlinger ein berufsbegleitendes Erweiterungsstudium zur Beratungslehrkraft neben seiner Tätigkeit an der Grundschule Geslau. 2007 wechselte er dann als Schulleiter an die Grund- und Mittelschule Lehrberg, bevor er 2012 nach Gebsattel kam. mes

Den Spiegel vorhalten

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Schillingsfürst gab Befragung zur Lebensqualität in Auftrag

SCHILLINGSFÜRST – „Schillingsfürst – immer auf der Höhe“: Mit diesem Slogan wirbt die Schloss-Stadt unter anderem auf ihrem Internetauftritt für sich. Dass diese selbstbewusste Aussage nicht nur heiße Marketing-Luft ist, sondern durchaus einen wahren Kern hat, wurde jüngst durch eine Befragung der Hochschule Ansbach belegt.

Idyllisch, aber nicht verschlafen: Schillingsfürst hat eine gute Entwicklung hingelegt und weiß nun um die Schwachstellen. Fotos: Scheuenstuhl

Ziel dieser Untersuchung war es, sich einmal den „Spiegel vorhalten“ zu lassen, so Bürgermeister Michael Trzybinski, um zu wissen, wo man stehe.  Wer das Stadtoberhaupt kennt, der weiß, dass es ihm nicht an Enthusiasmus für „seine“ Stadt mangelt, doch selbst er war überrascht, dass auch Andere die Entwicklung von Schillingsfürst so positiv bewerten. Bemerkenswert ist dabei, dass das Urteil bei jenen Befragten, die nicht aus Schillingsfürst oder einem der Ortsteile kamen, in der Regel ein wenig besser ausfiel, als bei den Einheimischen. Aber im Garten des Nachbarn ist das Gras ja bekanntlich immer etwas grüner. Der Großteil der insgesamt 600 Teilnehmer, nämlich 461, sind in der Schloss-Stadt gemeldet. Aber auch Passanten aus beispielsweise Wörnitz, Dombühl, Diebach und Ansbach nahmen an der Befragung teil.

In Sachen Attraktivität schnitt Schillingsfürst gut ab. Lediglich bei den Aspekten Außenbestuhlung, Arbeitsplatzangebot, Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Einzelhandelsangebot wurde man mit der Note 3 bewertet. Mit dem Ambiente in der Schloss-Stadt sind die Befragten ebenso zufrieden. Verbesserungsbedarf sieht man vor allem beim Zustand der Straßen und bei der Lebendigkeit in der Innenstadt.

Stellten die Auswertung vor (v.l.): Mustafa Radha Jassim, Öder Titiz und Julia Leykauff. Foto: privat

Die Mitglieder des Stadtrats bekamen mit den Antworten zur Frage nach der Stadtentwicklung von Einheimischen wie Auswärtigen ein recht gutes Zeugnis ausgestellt. Das Freizeitangebot mit Museen, Jagdfalkenhof, Fischhausbad, Stadtbücherei und den Radwegen trifft ebenfalls weitgehend den Geschmack der Befragten. Auch die Attraktivität der verschiedenen Feste und Veranstaltungen in der Schloss-Stadt sollte ermittelt werden, schließlich beteiligt sich die Kommune in einigen Fällen mit Zuschüssen. Kirchweih und Weihnachtsmarkt stehen vor allem bei den 16- bis 40-Jährigen hoch im Kurs, während Heimatfest, das Lager des Bauernhaufens und auch der adventliche Budenzauber bei den Bürgern ab 65 Jahren am beliebtesten sind.

Subjektiv empfundener Mangel
Beim Einzelhandelsangebot konnte die Stadt in den Bereichen Bäcker-eien, Supermärkte und Lebensmittelangebot punkten. Auswärtige bewerteten das Angebot an Bekleidung sowie für Schreibwaren und den Freizeitbedarf etwas besser als die Einheimischen. Diesem subjektiv empfundenen Mangel an gewissen Einkaufsmöglichkeiten (etwa Drogeriemarkt oder bestimmte Bekleidungsgeschäfte) wurde auch bei der Frage nach ihren Ideen für die Verbesserung der Lebensqualität Ausdruck verliehen, deren Antwort die Teilnehmer mit eigenen Worten formulieren konnten.
Ebenso auf dieser Wunschliste zu finden, unter anderem: mehr Angebote für Jugendliche, bessere Anbindung der Außenorte, gesteigertes Gastronomieangebot, Sanierung der Leerstände mittels staatlicher Förderung, Tempobeschränkung Hohenlohestraße, behindertengerechter Marktplatz und stärkere Einbindung der Bürger in Entscheidungen.
Der Kontakt zur Hochschule Ansbach entstand Anfang des Jahres durch die internationale Konferenz „Business Meets Technology“. Das begleitende Kulturprogramm enthielt auch einen Besuch in Schillingsfürst. Schnell war man sich von Seiten der Stadt und der Hochschule einig, dass es Ansatzpunkte für eine weitere Kooperation gebe. Das entscheidende Bindeglied dabei war schließlich     Patrick Gröner, der aus Schillingsfürst kommt und an der Hochschule Ansbach als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist.
Er war auch der Leiter dieses Projekts, das im Rahmen des Seminars „Multivariate Analyse mit Befragungsdaten“ der drei Professoren Dr. Barbara Hedderich, Dr. Walter Kiel und Dr. Oliver Schwindler, durchgeführt wurde. Man wollte Erkenntnisse gewinnen, wie Einheimische und Auswärtige die aktuelle Situation der Schloss-Stadt wahrnahmen, um davon Maßnahmen abzuleiten, die die Lebensqualität steigern.
Weitere wichtige Aspekte
Ein Teil der Fragen gehörte zum Standardrepertoire und wurde eins zu eins bereits bei Erhebungen in Leutershausen und Ansbach verwendet. In Rücksprache mit dem Bürgermeister wurden für den zweiten Teil des Fragebogens für Schillingsfürst weitere wichtige Aspekte mit aufgenommen. Zudem konnten die Befragten selbst schreiben, welche Verbesserungen sie sich wünschen.
Julia Leykauff, Ömer Titiz und Mustafa Radha Jassim, drei der insgesamt zwölf Studenten, die daran mitarbeiteten, stellten die Ergebnisse jüngst dem Schillingsfürster Stadtrat vor. Dr. Barbara Hedderich betonte, dass es nicht nur darum gehe, die Mängel aufzudecken, sondern auch darum zu erkennen, was gut läuft. Schillingsfürst brauche sich nicht zu verstecken, ist sie überzeugt.
Derartige Erhebungen, die bei einer Vergabe an ein Unternehmen in der  freien Wirtschaft sehr teuer gewesen wären, nehmen normalerweise bis zu eineinhalb Jahre Zeit in Anspruch. Die Studenten schafften dies während nur eines Semesters. Es besteht aber die Möglichkeit, eine Feinauswertung an die bisherige Analyse anzuschließen.   mes

Die Zukunft mitgestalten

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Absolventen der Berufsfachschule für Kinderpflege verabschiedet

ROTHENBURG – 19 ehemalige Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Kinderpflege dürfen sich ab nun „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“ / „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ nennen – sie haben ihre Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt.

19 ehemalige Schülerinnen und Schüler sind jetzt staatlich geprüfte Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger. Foto: Schwandt

In einer heiteren Feierstunde gab es Kurzweiliges und Nachdenkliches, dazu viel Lob für die Absolventinnen und Absolventen. Der Schulleiter, Dr. Friedhard Nichterlein betonte, der Erfolg der jungen Menschen sei kein Zufallsprodukt, sie seien optimal von ihren Eltern und Erziehungsberechtigten, aber auch von ihren Lehrern und Praxisanleiterinnen in der Kita betreut und begleitet worden.

Die zurückliegenden zwei Jahre seien eine intensive Zeit mit einer intensiven Persönlichkeitsentwicklung gewesen. Nun hätten die frischgebackenen Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger den Auftrag, die „Zukunft unseres Landes“ weiterzuentwickeln, indem sie die ihnen anvertrauten Kinder betreuen, begleiten und fördern.
Er dankte der Klasse zudem für den respektvollen Umgang mit den Schülern der Berufsintegrationsklassen: Sie seien ihnen stets wohlwollend und hilfsbereit begegnet.
Der Leiter der Berufsfachschule, Studiendirektor Thomas Amann, erinnerte an die vielen Aktionen, die während des Schuljahres durchgeführt wurden, beispielsweise an die Adventsfeier mit den Flüchtlingen, die Adventsfenstergestaltung im Rothenburger Rathaus, Ausflüge in einen Regigokindergarten oder zum Wildkräuterhof, die Kindergartenaktionstage oder die Klassenfahrt nach Prag. Jeder der Absolventen habe jetzt ein Ziel erreicht und müsse nun für sich überlegen, wie die Zukunft sinnvoll und ganzheitlich erfüllend weiter gestaltet werden kann.
Die Klassensprecher, Nils Gerlinger und Marissa-Milena Stein, resümierten, sie seien keine einfache, aber eine lustige Klasse gewesen. Sie dankten den Lehrkräften für ihre Offenheit und ihre stete Hilfsbereitschaft: Sie hätten in den zwei Jahren sehr viel gelernt und sich weiterentwickelt, seien als Persönlichkeiten gereift.
Die Klassenlehrerin Christa Markert erklärte, ein neuer Übergang in einen neuen Lebensabschnitt stehe bevor: vier Übergänge hätte wohl jeder bereits hinter sich, so sei der Eintritt in die Kita, die Einschulung, die Orientierung nach der vierten Klasse und der Eintritt in die Berufsfachschule jeweils mit einer Weichenstellung verbunden gewesen.
Etliche der Absolventen haben sich auf einer Erzieherschule angemeldet, um sich weiter zu qualifizieren. Einzelne starten mit einer erneuten Berufsausbildung in einem ganz anderen Bereich und einige haben bereits einen Arbeitsplatz in einer Kita. Und auch der Weg in „die große weite Welt“ stehe allen offen, so  die Klassenlehrerin.
Viele der Schülerinnen und Schüler, die beim Eintritt in die Berufsfachschule für Kinderpflege noch keinen Mittleren Bildungsabschluss vorweisen konnten, erhielten – bei einem entsprechenden Notendurchschnitt – auch ihre Mittlere Reife. Diese ist der EQR-/DQR-Stufe 3 zugeordnet.
Lea Meyer aus Burgbernheim umrahmte die Feier mit ihrer Trompete und die Klasse hatte ein Lied getextet, in welchem jeder einzelne Schüler eine abschließende Wertschätzung erfuhr. Ein Damengesangsquintett (Kris­-
tin Hautum, Julia Kern, Mara Mack, Lea Meyer, Julia Mietzschke) präsentierte „Stitches“ und es galt, in einem Quiz Kinderbilder den Mitschülern zuzuordnen. Julia Mietzschke nebst Freund Lukas tanzten vor den Augen der begeisterten Gäste eine Rumba und hatten dazu auch noch ein weiteres Vortänzerpaar eingeladen.
Herausragend sind die Leistungen dreier junger Damen, die alle in der Gemeinde Steinsfeld leben: so hat Marissa-Milena Stein aus Hartershofen in ihrem Abschluss einen Schnitt von 1,3 erreicht. Kristin Hautum aus Gypshütte und Julia Mietzschke aus Hartershofen haben nur Einser im Zeugnis und damit einen Schnitt von 1,0 erreicht – das ist aller Ehren wert.
Der Abschluss der Berufsfachschule für Kinderpflege ist der EQR-/DQR-Stufe 4 zugeordnet und steht auf der gleichen Ebene wie eine fachgebundene oder allgemeine Fachhochschul- oder Hochschulreife. Wenn die KinderpflegerInnen anschließend die Erzieherschule durchlaufen und erfolgreich abschließen, erhalten sie die EQR/DQR-Stufe 6: Diese steht
auf dem Bachelor-Niveau einer Fachhochschule oder Hochschule und ermöglicht über die berufliche Quali­fizierung eine Hochschulzugangsberechtigung für alle Studiengänge. sw

Große Namen, viel Abwechslung

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Auch in der 23. Runde bleibt Kunst Kultur Korn sich und seinen Ansprüchen treu

ROTHENBURG – Kunst Kultur Korn geht in die 23. Runde – und setzt dabei auf die gewohnt abwechslungsreiche und erfolgreiche Mischung aus Kabarett, Musik (von E bis U) und bildender Kunst. Heute, Freitag, beginnt der Vorverkauf. Es ist der übliche Ansturm auf die Karten zu erwarten.

Verbindet Pop und Weltmusik: „Fjarill“ mit Hanmari Spiegel (Geige und Gesang). Fotos: privat

Die Retrospektive des in Rothenburg geborenen Künstlers Heinz Gustav Mauer, der 2016 in Nürnberg verstorben ist, begleitet das aktuelle Programm vom Start über den Jahreswechsel hinweg bis zum Ausklang. Der Titel der Ausstellung lautet „Kunst ist meine Sprache, mein Ausdruck…“ Die Bilder des gebürtigen Rothenburgers schmücken die Galerie im ersten Stock der Kulturhalle vom 21. September bis zum 30. April.

Echte Marke

Am Freitag, 28. September, gibt mit der „Blues Company“, eine echte Marke der Blues-Szene das Zeichen zum Einstieg ins Musikprogramm: Das Ensemble ist Preisträger der Deutschen Schallplattenkritik, zählt zu den Wegbereitern des Blues in Deutschland und gehört zu den erfolgreichsten und beständigsten Bluesbands.

Christian Springer eröffnet am Freitag, 5. Oktober, den Kabarett-Reigen in der aktuellen Reihe. Er gastiert mit seinem neuen Soloprogramm „Alle machen, keiner tut was“. Springer ist eines der Aushängeschilder des deutschen Kabaretts. Als einer der Gastgeber der BR-Fernsehreihe „Schlachthof“ sammelt er gern Haudegen und „Newcomer“ der Szene um sich. Er engagiert sich humanitär in besonderer Weise, geht dorthin, wo große Not herrscht.

Mit seinem von ihm gegründeten Verein „Orienthelfer“ unterstützt er Opfer des Syrienkrieges. Mit seinem neuen Soloprogramm „Deppenmagnet“ schließt sich Günter Grünwald am Freitag, 19. Oktober, an. Der durch seine Fernsehsendung „Grünwalds Freitagscomedy“ bekannte Kabarettist bezeichnet sich ironisch als Botschafter des guten Geschmacks und persifliert die täglichen Auswüchse in der Politik und Gesellschaft.

Als Formation, die bei Kunst Kultur Korn schon fast Tradition hat auf der Liste der Gäste, spielt das Pasadena Roof Orchestra auf am Mittwoch, 7. November. „Rhytmus is our Bussiness“ heißt das Programm. Seit drei Jahrzehnten begeistert das in England beheimatete Orchester mit einer Mischung aus Swing und Tanzmusik der 20er bis 40er Jahre.

Es geht weiter mit einem inzwischen traditionellen Gastspiel am Freitag, 9. November. Im Rahmen des Rothenburger Märchenzaubers macht das Orchester der Russischen Kammerphilharmonie unter Jury Gilbo wieder Halt in Rothenburg. Mit einem breit gefächerten Repertoire für Jung und Alt unter dem Titel „ Große Klassik für kleine Hörer“ wird das Ensemble aufhorchen lassen.

Passt in keine Schublade

„Kom hem“ heißt es beim Konzert von „Fjarill“ am Freitag, 16. November. Das Musikerduo Aiono Löwenmark (Piano-Gesang) und Hammari Spiegel (Geige, Gesang) vertritt ein Musikgenre, das in keine Schublade passt. Bei ihnen verbindet sich Popmusik und Weltmusik mit klarem intimen Sound.

Programmpunkt drei jener Sparte, in der sich darstellende Kunst (schauspielerische Szenen, Monologe, Dialoge, Pantomime), Lyrik (Gedichte, Balladen) und Musik in satirischer oder polemischer Form der Satire verbinden: Am Donnerstag, 22. November, gastiert Mathias Tretter, Deutscher Kleinkunstpreisträger, mit seinem aktuellen Kabarettprogramm „Pop“. Er widmet sich dabei dem Irrsinn der postdemokratischen Gesellschaft von Pop bis Populismus, geht dabei höchst polemisch und komisch aktuell zur Sache.

„A Tribute tu Johnny Cash“ lautet der Titel des Gastpiels mit Cash Bags am Freitag, 11. Januar. Die Band um den charismatischen US- Sänger Robert Tyson gilt als authentischste Revival Band des US-Countrysängers Johnny Cash in Europa. Sie kommt in Klang und Erscheinungsbild seinem berühmten Vorbild sehr nahe.

Seit 1996 reist Quadro Nuevo durch die Welt, stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. Dabei lässt sich das Ensemble inspirieren von anderen Kulturen und deren Menschen. Am Freitag, 8. Februar, gastiert das mit dem Mehrfach-Echo gekrönte Ensemble mit seinem Programm „Fyling Carpet“ unter dem Sterndach der Kornschen Kulturhalle.

Am Donnerstag, 21. Februar, schaut Ingo Appelt mit seinem Programm „Besser…ist besser!“ vorbei bei Kunst Kultur Korn. Der bekannte Kabarettist ist unter anderem Gastgeber der Sendung „Kabarett aus Franken“ und Dauergast bei Dieter Nuhr im ersten Programm (ARD). Gern greift er Themen auf, die andere beschämt links liegen lassen. Dabei findet er simple Lösungen für die kompliziertesten Probleme.

Freunde von A-Cappella-Kunst können am Freitag, 1. März, auf ihre Kosten kommen beim Gastspiel von „Cash’n Go“ in Zusammenarbeit mit der Windelsbacher Kulturinitiative „WIKI“. Die sechs Musiker begeistern unter anderem auch mit herrlichen Persiflagen von Hits der Bee Gees oder von Freddy Mercury. Das aussergewöhnliche Gesangsensemble begeisterte bereits 2013 vor ausverkauften Haus die Freunde der A-Cappella-Musik.

Zwei Tage vor dem irischen Nationalfeiertag St. Patricks Day am Sonntag, 15. März, gibt’s eine Verbeugung vor der kleineren der beiden großen britischen Inseln. Am Freitag, 15. März, bringt die Gruppe „Cara“ Irish Folk mit in die Halle.

Aufregender Sound

Die Band gilt als eine der gefragtesten ihres Genres und ist schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. „Cara“ bringt Musiker aus Schottland und Deutschland zusammen und verbindet die reichen Musiktraditionen ihrer Heimatländer mit der Irlands zu einem aufregenden und einzigartigen Sound.

Fast schon ein Dauergast bei Kunst Kultur Korn ist der bekannte Kabarettist Urban Priol. Am Donnerstag, 4. April, präsentiert er als Schlusspunkt der Reihe sein neues Soloprogramm „gesternheutemorgen“. Neben dem Heute, das morgen schon ein Gestern sein wird, gönnt sich der Spötter in unvergleichlichem Parforceritt auch einen spekulativ-utopischen Ausblick auf die Zukunft. -ww-

Nähere Informationen gibt es unter www.kkk.rothenburg.de. Karten sind ab heute, Freitag, 27. Juli, bei Reservix (www.reservix.de) oder beim Ticketservice (09861) 704-23 erhältlich. Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr, mit Ausnahme der Russischen Kammerphilharmonie, die schon ab 19 Uhr unterm Sterndach gastiert.

Botschafter und Werbeträger der Stadt

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Bei der 18. Sportlerehrung des TSV 2000 Rothenburg wurden 127 Aktive aller Altersklassen für ihre Leistungen ausgezeichnet

ROTHENBURG – Alljährlich nach Ablauf der Spiel- und Wettkampfrunden in den einzelnen Sportarten veranstaltet der TSV 2000 Rothenburg seine Sportlerehrung.

Zum Gruppenfoto trafen sich alle geehrten Sportlerinnen und Sportler auf der Tribüne in der Mehrzweckhalle. Foto: Schulze

Wegen Renovierung des Kaisersaals im Rathaus wurde mit der Sportlerehrung heuer in die neue Mehrzweckhalle ausgewichen.

Die Sportlerehrung ist neben der Jahreshauptversammlung die wichtigste Veranstaltung des größten Rothenburger Sportvereins mit knapp 2500 Mitgliedern. Während bei der Jahreshauptversammlung u.a. der Rechenschaftsbericht des Vorstandes vom abgelaufenen Sportjahr auf der Tagesordnung steht, wird bei der Sportlerehrung über die Erfolge und die herausragenden sportlichen Leistungen einzelner Sportler und Mannschaften Rechenschaft abgelegt.
In diesem Jahr wurden 127 Sportlerinnen und Sportler aller Altersklassen von ihren Abteilungen zu dieser feierlichen Veranstaltung in der Mehrzweckhalle vorgeschlagen.
Die Anwesenheit der erschienenen Ehrengäste, Oberbürgermeister Walter Hartl und Bürgermeister Kurt Förster waren leider verhindert, die aber trotzdem Grüße übermittelten, macht deutlich, welch hohe Wertschätzung und Bedeutung der Sport und insbesondere auch der TSV 2000 in unserer Stadt hat, nicht zuletzt als Wirtschaftsfaktor mit seinen vielen Veranstaltungen, zu denen auswärtige Sportler unsere Stadt besuchen sondern auch als Werbeträger außerhalb der Tore der Stadt.
TSV-Vorsitzender Dieter Kölle würdigte die hervorragenden Leistungen der erschienenen Sportlerinnen und Sportler und dankte gleichzeitig den vielen Verantwortlichen sowie Trainern und Betreuern und auch den Eltern für ihren unermüdlichen Einsatz, was sich schließlich in den Erfolgen der Sportler widerspiegelt. Mit ihren Leistungen und Erfolgen sind die Sportler vom TSV 2000 auch Vorbilder in unserer Stadt und bringen vielleicht auch andere Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu, zum Verein zu gehen und Sport zu treiben, so Dieter Kölle.
Neben dem Sport lernen vor allem die jungen Sportlerinnen und Sportler frühzeitig, sich in die soziale Gemeinschaft einzufinden, Disziplin zu lernen und Teamgeist zu entwickeln. Sie lernen aber auch mit Niederlagen umzugehen und sie zu akzeptieren, um daraus wieder Mut und Kraft für weitere Erfolge zu schöpfen.
Insgesamt 47 Mannschaften, davon 23 im Seniorenbereich und 24 im Jugendbereich, sowie zahlreiche Einzelsportler stehen im Wettkampfbetrieb. Über die Ergebnisse und zahlreichen Erfolge wird fast täglich in der örtlichen Presse berichtet und informiert. Der TSV 2000 hebt in seiner Sportlerehrung die erfolgreichen Mannschaften und Sportler noch einmal besonders hervor und sorgt damit für einen weiteren Höhepunkt im Vereinsjahr, der sicherlich bei den Sportlern in guter Erinnerung bleiben wird.
In diesem Jahr wurden 6 Mannschaften und 44 Einzelsieger sowie deren Trainer und Betreuer in 8 verschiedenen Sportarten geehrt und ausgezeichnet. Als Anerkennung für die guten Leistungen bekamen die Sportler Gutscheine und Zuschüsse für die Mannschaftskasse. Die Geehrten freuten sich über die überreichten Auszeichnungen und die öffentliche Anerkennung unter dem Applaus von Eltern, Geschwistern, Vereinskameraden und Ehrengästen.
Den Gratulationsreigen eröffneten die Spielerinnen und Spieler von der Badminton-Abteilung. Die 1. und 2. Mannschaft wurde jeweils in der Bezirksklasse A West und B Süd souverän Meister und spielen in der nächsten Saison eine Klasse höher.
Daniela Schmidt (12 Jahre) und Alina Schmitt (11 Jahre) wurden für ihre hervorragenden Ergebnisse bei Ranglistenturnieren geehrt.
Im Jugend-Handball zeigen sich immer mehr die Erfolge der unermüdlichen Trainingsarbeit, die männliche B-Jugend erreichte in der übergreifenden Bezirksoberliga souverän die Meisterschaft.
Im Team sind gleich fünf Auswahlspieler im Bezirks- bzw. Bayernkader, wo Florian Schmidt den Sprung sogar bis in den erweiterten DHB-Kader schaffte. Er wird ab der kommenden Saison seine Handball-Kariere künftig beim VFL Gummersbach fortsetzen.
Die jungen Judokämpfer Arthur Kölz, Jonah und Lucia Rohn sowie Peter Burkhardt erkämpften bei den Nordbayerischen und Bayerischen Einzelmeisterschaften sehr gute Platzierungen.
Die Kegler können auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Bei den Kreis-Meisterschaften konnten Margit und Tobias Härtig im Tandem Mix sowie Michael Zobel bei den Herren, Waldemar Kerner bei den Senioren A und Siegfried Sakalowsky bei den Senioren C souverän den Meisterpokal mit nach Hause nehmen. Die 1. Männermannschaft wurde Meister in der Bezirksliga mit insgesamt 13 Siegen bei nur zwei Unentschieden und drei Niederlagen.
Gleich 10 junge Leichtathleten/-innen machten in der abgelaufenen Saison auf sich aufmerksam. Bei den Hallen- und Freiluftwettkämpfen in Mittelfranken sowie beim Internationalen Leichtathletikmeeting in Ellwangen konnten die Rothenburger Sportler immer im vorderen Feld beim Kugelstoßen, Sprint, Mehrkampf sowie beim Hoch- und Weitsprung punkten. Diese Erfolge sind das Ergebnis der hervorragenden Jugendarbeit über die letzten Jahre.
Die 1. Herrenmannschaft der Tischtennisabteilung wird in der 1. Kreisliga mit 34:2 Punkten Meister und schafft somit den Aufstieg in die Bezirksliga.
Bei den Deutschen Special Olympics in Kiel gewannen die beiden Tischtennis-Spieler Daniel Reckziegel die Goldmedaille und Joannis Chatzopoulos die Bronzemedaille. Beide sind aus der Sportgruppe des Haus Gottesweg und starten für den TSV 2000 Rothenburg.
Die Turnabteilung ist mit ihren knapp 500 Mitgliedern eine der größten Abteilungen im TSV 2000 und die jungen Gerätturnerinnen konnten heuer bei Mittelfränkischen Meisterschaften, Gauliga-Wettkämpfen, Turntalentiaden auf Bezirks- und Bayernebene sowie bei den Bayerischen Meisterschaften hervorragende Einzel- und Mannschaftsergebnisse und zahlreiche Meistertitel erzielen. Hier zeigt sich, wie dominierend die TSV-Turnerinnen bei Wettkämpfen auftreten. Über ihre Erfolge wird fast wöchentlich in der örtlichen Presse berichtet.
Beim Bayern-Pokal in Ansbach erturnten alle Rothenburger Mannschaften der Jahrgänge 2000 bis 2010 jeweils den ers­ten Platz.
Besonders erwähnenswert sind die Bayerischen Vize Meistertitel für Lucy Schneider im Mehrkampf sowie für Eva Beyerbach und Luisa Endreß im Kür-Wettkampf ihrer Altersgruppen.
Das Team vom Haus Gottesweg wurde Deutscher Meister im Basketball bei den Deutschen Special Olympics in Kiel. Alle Spielerinnen und Spieler waren überglücklich über den Gewinn der Goldmedaille. ms

Großen Schritt vorwärts gefeiert

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Richtfest beim Anbau der Kindertagesstätte Neusitz – Künftige Nutzer waren dabei

NEUSITZ – Nachdem der erste Spatenstich zum Anbau der Kindertagesstätte in Neusitz im November letzten Jahres vorgenommen worden war, konnte jetzt Richtfest gefeiert werden.

Zimmerermeister und Pfarrer blicken vom Dach auf die Gäste. Fotos: Vorlaufer

Zweiter Bürgermeister Florian Meyer begrüßte dazu viele Kinder und Eltern der Tagesstätte, Handwerker und Gäste, unter ihnen zahlreiche Gemeinderäte und Kirchenvorsteher. Nach dem Richtspruch des Zimmerermeisters wünschte Pfarrer Pfarrer Markus Dörrer dem neuen Haus Gottes Segen.

Zusammen mit ihren Erzieherinnen steuerten die Kindergartenkinder zwei Lieder zum festlichen Tag bei. Zum Abschluss des Richtfestes „regnete“ es jede Menge Süssigkeiten und es gab für alle Anwesenden Kaffee und Kuchen im Garten der Kindertagesstätte. vr

Vorbildliche Schule hinterlassen

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Realschuldirektor Dieter Schulz mit viel Anerkennung in den Ruhestand verabschiedet

ROTHENBURG – Wenn die Oskar-von-Miller-Realschule heute in Vielem Vorbildcharakter hat, dann ist das wesentlich ein Verdienst ihres engagierten Direktors Dieter Schulz, der 19 Jahre lang die Leitung inne hatte und jetzt in den Ruhestand verabschiedet wurde. Dies stellte der Ministerialbeauftragte in seiner Laudatio heraus, wobei es in zahlreichen Reden und nicht zuletzt von der Schülerschaft viel Lob gab.

Im Kreis der Gäste und Gruß-Redner: Dieter Schulz mit Ehefrau Susanne (Bildmitte). Fotos: diba

„Sie machen mir den Abschied alle nicht gerade leicht”, sagte der zum Monatsende ausscheidende Schulleiter und meinte, bei so viel anerkennenden Worten habe er noch manch Neues über sich erfahren. Vertreter der Politik, der Wirtschaft, der Kirchen und die ganze Schulgemeinschaft kamen am Donnerstag zusammen (darunter die ehemaligen Schulleiter Hans Becker, Helmut Rienecker und Johann Seitz), um in einer über zweistündigen Feier mit Reden, Musik-, Tanz- und Liedeinlagen Dankeschön zu sagen. Da war zu hören und zu spüren, dass die dreißigjährige Tätigkeit an der hiesigen Realschule viele Spuren hinterlassen hat.

Die Anerkennung für Dieter Schulz von der Schülerschaft, von Ehemaligen und aus dem Lehrerkollegium sowie von den Eltern war groß. Aber auch das, was von staatlicher Seite, vom Landkreis und von der Stadt betont wurde, verdeutlichte, dass Dieter Schulz auf vielen Feldern seine Schule vorangebracht hat. Dazu zählte auch politisches Geschick im Umgang mit  zuständigen Stellen und die nötige Hartnäckigkeit, um wichtige Ziele für das Ganze zu erreichen.
Nach dem kammermusikalischen Concertino-Auftakt der Schülergruppe und der Begrüßung durch Konrektor Alexander Müller erinnerte der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Mittelfranken, Michael Schmidt, an 35 Jahre im aktiven Schuldienst des gebürtigen Erlangers, dessen Fächer Deutsch und Sport waren. Mit vielen außerunterrichtlichen Aktionen habe er sich schon als Klassleiter eingebracht und Projekte wie „Brunnen für Afrika“ und das Pionierprojekt für Sponsorenläufe ins Leben gerufen. Mit seinem bereits 1997 entwickelten Schulleitbild sei er seiner Zeit weit voraus gewesen.
Die Staatliche Realschule Rothenburg stehe für einen hohen Bildungsanspruch und ein wertorientiertes, vielfältiges Schulleben. Das sei Ergebnis der Arbeit aller Lehrkräfte, aber doch maßgeblich der Leitung zuzuschreiben. Die Förderung von Kompetenzen in den MINT-Qualifikationen (d.h. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sei Markenzeichen dieser Realschule. Aber auch Kunst und Kultur würden großgeschrieben wie sich an Musikgruppen und Filmdokumentationen zeige.
Die regelmäßig hervorragenden Abschlusszeugnisse und das ausgefeilte Berufsvorbeitungskonzept sorgten für erfolgreiche Übergänge ins Berufsleben. Michael Schmidt: „Die Realschule Rothenburg fördert den Ruf der bayerischen Realschulen insgesamt, leistet einen entscheidenden Beitrag zur Charakterbildung und setzt Innovationen zeitgemäß um”.

Nach dem Festtagslied des Lehrerchors lassen Schüler die Sektkorken zum Anstoßen knallen.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig ging für den Sachaufwandsträger auf die Investitionen in den Schulbau ein, die Erweiterung (vier Millionen) und Sanierung des Altbaus mit allein zehn Millionen Euro. Er würdigte das „Vorausdenken” von Schulz und auch dessen kommunalpolitische Arbeit sowie sein Mitwirken in Sport und Kultur. Oberbürgermeister Walter Hartl meinte im Grußwort, Dieter Schulz habe über den Schulalltag hinaus Zeichen gesetzt und der Realschule viele Auszeichnungen beschert. Die Verbindung Schule-Wirtschaft sei ihm für die berufliche Zukunft der Schüler wichtig gewesen und sein Sozialprojekt der gesponserten Lebensläufe für Afrika habe sogar die Welthungerhilfe übernommen.

Der „ideale Schulleiter”
Von einem „ausgezeichneten Pädagogen”, der mit Geschick eine Schule mit über 600 Menschen führte, über den Tellerrand schaute und bei allen anerkannt war, sprach der Personalratsvorsitzende Marcus Pfalzer. Ebenso war Lob vom Elternbeiratsvorsitzenden Thomas Breitschwert zu hören: „Sie waren nicht nur Lehrer und Rektor, sondern Kümmerer, Psychologe, Strippenzieher, Manager, Bauherr und wurden liebevoll von ihrer Schulfamilie Chef genannt”. Thomas May, Max Keitel und Dominik Kloster verstanden es humorvoll die Qualitäten ihres Schulleiters hervorzuheben, Ehemalige von 2004  (Katharina Unger, Klemenz Saalbach) erinnerten sich an Dieter Schulz als „den idealen Schulleiter”. Von einigen Rednern gab es beziehungsreiche Geschenke, das reichte vom Lebenskompaß bis zu Rucksack und Gutscheinen oder dem Stifteset für „analoge Postkarten”.
Dieter Schulz dankte für die große persönliche Zuwendung; zeitweilig habe er sich gefragt, ob es wirklich um ihn gehe, und das Berufsleben erfülle ihn „mit etwas Stolz“, weil vieles gut gelaufen sei. Sein Dank galt allen Unterstützern der Schule, vor allem dem Landkreis, der Neubau war eine Wegmarke. Ebenso die Digitalisierung, bei der man Vorreiter sein konnte. Er wisse die Schule beim Nachfolger in guten Händen. Kollegium, Schüler und Eltern hätten die Schule positiv geprägt, sie habe eine gute Zukunft.   Zum Abschluss sang der Lehrerchor, ehe Schüler die Sektkorken knallen ließen und noch ein kleiner Empfang stattfand.   diba

Name bleibt bestehen

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Mehrzweckhalle wird nicht in „Haneda-Halle“ umbenannt

ROTHENBURG – Kehrtwende im Stadtrat: Obwohl der Kultur- und Tourismusausschuss mit 7 zu 4 Stimmen die Umbenennung der Mehrzweckhalle in Haneda-Halle dem Stadtrat eigentlich empfohlen hatte, besannen sich dessen Mitglieder in ihrer jüngsten Sitzung eines Besseren. Mit 16 Stimmen wurde der Namensvorschlag der Verwaltung abgelehnt – maßgeblich weil viele Bürger im Vorfeld gegenüber einzelnen Stadträten ihrem Unmut Ausdruck verliehen haben.

Nicht nur im allgemeinen Sprachgebrauch, sondern auch offiziell bleibt die Mehrzweckhalle einfach die Mehrzweckhalle. Foto: Scheuenstuhl

„Springen Sie über Ihren Schatten“, appellierte Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler, aus dessen Dienststelle der Namensvorschlag kam, an die Ratsmitglieder. Doch alles bitten nutzte nichts. Die Mehrzahl positionierte sich klar gegen diese Referenz an den japanischen Partnerflughafen.

Seit 2005 bestehen enge Beziehungen zwischen dem Flughafen und Rothenburg, die soweit gehen, dass die Botschaft am Spitaltor „pax intrantibus – salus exeuntibus“ den Terminal 2 des Flughafens gleich in zweifacher Form ziert. Die Nähe der Mehrzweckhalle zum Spitaltor begünstige, aus Sicht der Verwaltung, sie „Haneda-Halle“ zu nennen. Zudem ziehe sich der Präsident des Flughafens, Isao Takashiro, zunehmend aus dem aktiven Geschäft zurück. Die Rothenburger Stadtverantwortlichen befürchten, dass sich dadurch ihre Beziehungen zu Japan auflösen könnten. Mit der Hommage an den Flughafen möchte man ein Signal dagegen setzen.
„Der Sport verbindet Menschen und der Tourismus verbindet Menschen“, unterstrich der städtische Chef-Touristiker. Auch Jutta Striffler (FRV) stellte den verbindenden Aspekt bei ihrer Argumentation für den Namen „Haneda-Halle“ in den Vordergrund. Denn ungeachtet des offiziellen Namens, werde es bei den Sportlern weiterhin die Mehrzweckhalle bleiben, ist sie überzeugt.
Bernhard Benz (SPD-Fraktion) sprach sich klar und deutlich gegen den Vorschlag aus. Die Rothenburger Bevölkerung könne seiner Ansicht nach mit dem Namen und dem Flughafen „wenig anfangen“. Auch Hermann Schönborn (UR-Fraktionsvorsitzender) sieht den Bezug als „nicht so intensiv“ an.
„Es ist ein guter Vorschlag, dem wir aber nicht zustimmen können“, meldete sich Dieter Seiferlein (Grünen-Fraktionsvorsitzender) zu Wort. Er erinnerte an den Einsatz der Jugendlichen, die ihre Turnschuhe an den Bauzaun banden als Zeichen ihrer Positionierung für die Halle. Sie ist deshalb ein „Rothenburger Urgewächs“ und dürfe nicht in Verbindung mit dem Tourismus gebracht werden. Schließlich hätten geschätzte 80 Prozent der Tätigkeiten in der Stadt nichts mit dem Tourismus zu tun. Dem gelte es, Rechnung zu tragen, so Dieter Seiferlein.
Peter Wack (CSU-Fraktion) sieht sogar das Ansehen und die Glaubwürdigkeit des Stadtrats in Gefahr wenn man sich für diese Bezeichnung entscheide. Denn das Gremium habe die Aufgabe, die „Interessen der Bürger und nicht die des Rothenburg Tourismus Service“ zu vertreten. Jeder, der für die Halle auf die Straße gegangen ist, würde sich an dem Namen stören, so seine Überzeugung.
„Schuss ist draußen“ 
Sein Fraktionskollege Dieter Kölle erinnerte ebenfalls an die „bitterbösen Diskussionen“, die die Entstehung der Mehrzweckhalle begleiteten und „tiefe Gräben“ zwischen die Rothenburger und sogar innerhalb von Familien gerissen haben. Mit einer neuerlichen Diskussion um den Namen würde man diese wieder öffnen, prophezeit er. Man hätte schon zur Einweihung einen Namen parat haben sollen, denn „jetzt ist der Schuss draußen“, erklärte er.
Dr. Karl-Heinz Schneider (Vorsitzender der FRV-Fraktion) äußerte  Unverständnis dafür, dass man von Seiten der Verwaltung in diesem Fall auf den emotionalen Anker, den „Haneda“ darstellt, Wert legt, während man für das Reichsstadtmuseum den seiner Ansicht nach funktionellen Namen „RothenburgMuseum“ präferiert. Dies war nämlich die zweite Entscheidung in Sachen Namensgebung bei dieser Sitzung.
Obwohl es lediglich um den neuen Namen für die seit Jahren defizitäre Einrichtung ging, stellte Dr. Jörg Christöphler auch noch einmal den Ansatz für eine grundlegende Neupositionierung des Museums. In diesem Fall folgte der Stadtrat der Empfehlung des Kultur- und Tourismusausschusses und beschloss mit drei Gegenstimmen die Umbennung des Reichsstadtmuseums in „RothenburgMuseum“ im kommenden Jahr. Dem Vorschlag „Haneda-Halle“ für die Mehrzweckhalle folgten 5 Ratsmitglieder, 16 sprachen sich dagegen aus. mes

Einander besser kennenlernen

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Achtklässler werden beim Inklusionstag in der Mittelschule für das Thema Behinderung sensibilisiert

ROTHENBURG – „Der ist ja behindert“, so betiteln sich Jugendliche manchmal gegenseitig und wollen sich damit negativ über andere ausdrücken, ohne zu bedenken, was sie da eigentlich sagen. Was eine Behinderung für einen Menschen tatsächlich bedeutet, konnten die 8. Klassen aller Rothenburger Schulen beim Inklusionstag an der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule kennenlernen.

Auf der Tartanbahn wird sich ein heißes Rennen mit einem Dreirad und einem Fahrrad mit Handbedienung geliefert. Fotos: privat

Jedes Jahr im Juli gestalten der Inklusionsbeirat und Irmgard Fischer vom Bereich Gemeinwesen und Soziales der Stadt Rothenburg gemeinsam einen Vormittag zu diesem Thema. Ziel dieser Veranstaltung ist es, die  Schüler über Behinderung zu informieren, sie zu sensibilisieren und ihnen aufzuzeigen, wie Betroffene  damit umgehen. Der große Wunsch behinderter  Menschen ist es, in die Gesellschaft aufgenommen zu werden und am öffentlichen Leben teilzuhaben, also Inklusion zu leben.

Die Aktion Mensch beschreibt den Begriff Inklusion so: Jeder Mensch erhält die Möglichkeit, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten, ethnischer wie sozialer Herkunft, Geschlecht oder Alter. Diesem Ziel will die Rothenburger Inklusionsgruppe durch die verschiedenen Aktivitäten etwas näher kommen.
In der Sporthalle zeigten Mitglieder des Inklusionsbeirates wie man mit dem Rollstuhl richtig umgehen kann. Die Schüler merkten schnell, dass es schon bei gesunden Menschen eine gewisse Fertigkeit und Anstrengung erfordert, vor allem wenn man mit dem Rollstuhl Boccia oder Basketball spielen will.

Schüler legt Alters-Simulationsanzug an.

Draußen auf dem Sportgelände konnten die Schüler beim Verein „Mein zweites Leben“ ein Fahrrad mit Handbedienung, Dreirad und Elektro-Scooter  selbst ausprobieren. Es wurde sogar eine Rallye veranstaltet.  Die Blinden- und Sehbehinderten- Gruppe Rothenburg  legte den Schülern  schwarze Stoffbrillen an, so dass diese nur mit ihrem Tastsinn beim Mensch-Ärgere-dich-nicht-Spiel, beim Wasser einschenken und anderen Tätigkeiten zurechtkommen mussten. Auch ein Blindenstock wurde eingesetzt.

Wie es möglich ist zu kommunizieren, auch wenn das Gehör ausfällt, zeigte Harald Büchel anhand der Gebärdensprache. Die Schüler lernten den eigenen Namen zu buchstabieren.  Vertreter der Wegwarte und des Seniorenbeirates zeigten durch Anlegen eines Alters-Simulationsanzuges mit welchen Schwierigkeiten alte Menschen im täglichen Leben zu kämpfen haben und wie schwer einfache Tätigkeiten fallen. Über die ehrenamtliche Arbeit der Wegwarte wurde berichtet und wie wichtig es ist, dass sich jüngere Menschen um Senioren kümmern.
Pfarrerin Barbara Müller erzählte von ihrer Tätigkeit als Notfallseelsorgerin und von der Hemmschwelle, auf andere Menschen, die gerade einen Schicksalsschlag erlebt haben, zuzugehen und mit ihnen zu sprechen. Anhand von Beispielen gab sie wertvolle Tipps und Ratschläge.
Einige Achtklässler hatten in der Werkstatt der Diakonie die Gelegenheit, mit einigen Bewohnern im Rahmen des Projektes Klangwerkstatt zu musizieren und Kontakte zu knüpfen. In der Textilwerkstatt lernten sie hochwertige Arbeitsplätze kennen und sie durften sie am Laser ein Glas mit dem eigenen Namen gravieren.
Alles in allem war es für die Schüler ein interessanter Tag, der hoffentlich noch nachwirkt. Die Rückmeldungen machen Hoffnung. if

Lobpreis im Gailnauer Steinbruch

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Zweites Openheaven-Festival der „Christen in Bewegung“ lockte zahlreiche Zuhörer an

GAILNAU – Auch die zweite Auflage des Openheaven-Festivals der CiB (Christen in Bewegung) im Gailnauer Steinbruch konnte sich trotz der widrigen Wetterbedingungen an stabilen Besucherzahlen erfreuen. Etwa 450 Gäste kamen, um sechs verschiedene Lobpreis-Bands auf dem idyllischen Festivalgelände im alten Steinbruch Gailnau mitten im Wald zu feiern.

„Rest in Praise“ aus dem Rothenburger Raum waren eine der vielen Bands.

Der tolle Erfolg der ersten Veranstaltung im vergangenen Jahr gab den Initiatoren den nötigen Ansporn und die Motivation das Lobpreis-Festival in Gailnau auch in diesem Jahr wieder auszurichten. Die Veranstalter, allen voran Volker Barthelmeß und Armin Humpfer aus Gailnau waren mit vielen Helfern wieder eine ganze Woche mit Auf- und Abbau für das Festival beschäftigt.

Viktor Rohn und Joel Kienapfel sorgten mit vollem Eifer für eine fachlich korrekte Stromversorgung und Verteilung, die im Steinbruch nur mit vielen Metern Kabeln zu bewältigen ist. Das Programm umfasste in diesem Jahr zirka acht Stunden Unterhaltung für die Besucher. Während die letzten Vorbereitungen noch bei leichtem Regen gemacht werden mussten, wurde es pünktlich um 16 Uhr zum Familienprogramm „Familie live“ freundlicher und der Steinbruch füllte sich zusehends.
Bands wechselten sich ab
Anschließend wechselten sich immer durch kurze Umbaupausen unterbrochen die Workship-Bands ab. „Skycrew“, „Passion“, „Coram Publico“ und „Rest in Praise“ und auch die Tanzformation „e-Motion“ waren auch schon beim letzten Festival dabei. Die Profimusiker von „Mal angenommen“ aus Aschaffenburg und „Gsus Praise“ wurden dieses Jahr zusätzlich engagiert. Letztere konnten dann aber aufgrund eines starken Gewitterregens, der gegen 21 Uhr einsetzte, ihren Auftritt nicht mehr absolvieren.

Blick von der Bühne aus: Das regnerische Wetter konnte die Besucher nicht abschrecken. Fotos: Rößler

Etwa die Hälfe der Besucher ließ sich aber den Spaß nicht verderben und so wurde noch bis 23.30 Uhr weiter gefeiert obwohl zwischendurch auch der Strom durch die Wassermassen einmal ausgefallen ist. Die Finanzierung des Open Heaven Festivals in Gailnau erfolgt überwiegend durch Sponsoren, durch die Einnahmen am Veranstaltungstag und durch Spenden.
Und obwohl fast alle Bands ohne Gage spielen haben sämtliche Einnahmen gerade so die entstandenen Kosten gedeckt, so Volker Barthelmeß. Auch in der zweiten Ausgabe war das Workship-Festival eine tolle Veranstaltung mit guter Besucherresonanz und die Initiatoren der „Christen in Bewegung“ waren rundum zufrieden.     mr

Luftfahrtgeschichte im Zeitraffer

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Der Modellflug-Club Rothenburg feierte sein 20. Elektroflieger-Treffen

ROTHENBURG – Der Luftraum über der Tauberstadt war am vergangenen Wochen­ende wieder fest in der Hand des Modellflug-Clubs Rothenburg. Bereits zum 20. Mal trafen sich zahlreiche Kapitäne der Lüfte aus nah und fern „Im Kreuzfeld“, um beim Elektrofliegertreffen ihre selbstgebauten Modellflugzeuge in den Himmel steigen zu lassen.

Wilfried Theuerlein vom Modellflug-Club Rothenburg macht seine Dornier 128 bereit, in den Himmel aufzusteigen.

Ausgehend von den Anfängen als Entwicklertreffen ist die Veranstaltung heute vor allem ein geselliges Beisammensein für die „Elektroflieger-Familie“. Über die Jahre hat sich ein fester Kreis an Piloten und Stammbesuchern aufgebaut, die an den beiden Tagen die ungezwungene Stimmung bei Musik sowie Speis und Trank genießen. Für die Jubiläumsausgabe wurde außerdem eine Tombola auf die Beine gestellt.

Das hiesige Treffen ist auch bei Modellfliegern im Ausland wie etwa Italien, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden beliebt, erklärt Ralf Hofmann, zweiter Vorsitzender des Rothenburger Vereins. Die beiden Tage ganz im Zeichen des Elektrofliegens sollen auch zeigen, dass mit dieser Antriebsform „alles möglich ist“, so der zweite Vorsitzende – und sogar mehr Leistung erbracht werden kann als mit einem Verbrennungsmotor.
Selbst wer kein ausgewiesener Elektroflieger-Experte ist, hat seine Freude daran, wie die ganz unterschiedlichen Maschinen über das Flugfeld hinwegdüsen und die Piloten bei Start und Landung Fingerspitzengefühl beweisen müssen. Enige vollführen mit ihren Fliegern wahre Kunststücke. Und anderen genügt es, einfach hin und her zu fliegen, um zu zeigen wie schnell ihr Modell ist und wie es sich bei den Wetterbedingungen verhält.
Gegen Wolken abzeichnen
Am Samstag gab es aus Pilotensicht diesbezüglich wenig zu klagen. Und auch die Zuschauer profitierten davon, denn dank der Wolken zeichneten sich die Maschinen hoch in der Luft deutlicher vom Himmel ab.
Beim Gang entlang der aufgereihten Parade an Modell-Elektrofliegern schnappt man auch die eine oder andere Fachsimpelei der stolzen Besitzer und Bastler der Miniatur-Modelle auf. Und zum mittlerweile 12. Mal erklärt Rudi Pichler, das wandelnde Lexikon, am Mikrophon den Besuchern alles Wissenswerte zu dem Flieger, der sich gerade in der Luft befindet.
Eine technische Innovation suchte man jedoch vergeblich. Der komplett im 3D-Drucker entstandene Flieger von Wolfgang Halbritter hatte ein abgebrochenes Spornrad und war somit nicht flugfähig. 200 Stunden sind nötig, um die Einzelteile des Doppeldeckers zu drucken. Da sie aus Maisstärke bestehen ist der Flieger, nachdem er hoffentlich viele Flugstunden hinter sich hat, vollständig kompostierbar. Doch Wolfgang Halbritter kam dennoch nicht mit leeren Händen zum Treffen. Er hatte zumindest seinen Hubschrauber mit dabei.
Mit einem etwas größeren Modell reiste Klaus Seidel aus Geisenhausen an. Er zeigte dem Publikum in Rothenburg, was seine zweieinhalb Jahre alte DeHavilland „Tiger Moth“ DH82 alles kann. Auf einem Flugplatz hatte er einst das Original erspäht. Da es seiner Ansicht nach mal wieder Zeit war, sich dem Bau eines Doppeldeckers zu widmen, machte er sich kurzerhand daran, das als Schulungsflugzeug konzipierte  Modell aus Basalholz nachzubauen.
Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Mit einer Spannweite von 2,80 Meter und einem Gewicht von 10,5 Kilogramm ist seine „Tiger Moth“ eines der größeren Exemplare vor Ort. Einzig der Miniatur-Pilot fehlt noch, um das Bild perfekt zu machen.
Ausstattung mit Soundmodulen
Aber nicht nur auf die Optik wird Wert gelegt. Das Elektrofliegen ist im Vergleich zu den großen Maschinen in der Regel eine recht geräuscharme Angelegenheit. Manche Piloten rüsten ihre Flieger deshalb mit Soundmodulen aus, um noch etwas näher an das Original heranzukommen. Bei Antikmodellen, deren Vorbilder etwa im Ersten oder Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen, kann dies durchaus auch durch imitierte Maschingengewehr-Salven erweitert werden.
Oder man macht es wie Robert Walter vom hiesigen Modellflug-Club. Für seinen Flieger, den er liebevoll der „olle Blériot“ nennt, hat er sich etwas ganz besonderes ausgedacht: Auf Knopfdruck ertönt die Titelmelodie des Films „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“. Bei schönem Wetter kommen die Elektroflieger-Camper in den Genuss dieses Stücks – wenn Robert Walter am Sonntagmorgen um 7 Uhr seinen Weckflug über dem Areal macht.
„Jetzt habe ich richtig Blut geleckt“, sagt Timo Preuß vom MFC Noris Nürnberg nachdem er vom Flugfeld zurückgekehrt ist. Es war erst der 3. Flug mit seiner DeHavilland DHC-2T „Turbo Beaver“ und der nächste ließ angesichts dieser Begeisterung sicherlich  auch nicht lange auf sich warten. Die Firma „Black Horse“ bringt die einst als Buschflugzeug in vielen Ländern beliebte Maschine als Modell heraus. Timo Preuß’ Exemplar ist eine Besonderheit, weil „Turbo Beaver“ mit Rädern anstatt Schwimmern eher die Ausnahme sind.
Zudem hat er seinen Flieger extra mit einer Beleuchtung ausgestattet, wofür er einen separaten Akku einbauen musste. Er weist eine Spannweite von 2,25 Meter und ein Gewicht von vier Kilogramm auf. Mit seiner Leidenschaft für die Modellfliegerei hat Timo Preuß auch seine Partnerin angesteckt. Schon nach zehn Minuten im Flugsimulator habe sie besser landen können als er, erzählt er. Natürlich lässt auch sie in Rothenburg einen Flieger in den Himmel steigen.
Sie ist aber nicht die einzige, die Timo Preuß aus dem Nürnberger Raum mitgebracht hat. Auch sein Vereins-kollege Michael ist mit dabei. Etwas über einen Monat habe er an dem Bausatz für den Aero L-39 Albatros gesessen, erzählt er. Dahinter verbirgt sich ein tschechischer Jet, der einst im Ostblock zur Pilotenausbildung verwendet wurde. „Mir hat er schlicht und ergreifend gefallen, gibt er als Antwort auf die Frage, warum er sich gerade dieses Modell ausgesucht habe.
In die Entscheidung mit hinein spielte wohl auch, dass es zwar ein Jet ist, er aber nicht für den kriegerischen Einsatz genutzt wurde. So hat Michaels „Albatros“ auch eine zivile Lackierung. Das Modell ist 1,86 Meter lang, hat eine Spannweite von 1,45 Meter und wiegt etwas über sechs Kilogramm – und bringt es auf eine Geschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde. mes

Inwendig unruhig bis zuletzt

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Kulturkritik: Fesselndes Solo „Riemenschneider“ von Markus Grimm im Toppler Theater

ROTHENBURG – Ein alter Mann geht gebückt und gestützt auf seinen Stock den schmalen Gang am Publikum entlang zur Bühne. Kein Zweifel, es ist Tilmann Riemenschneider, der berühmte Bildhauer und Holzschnitzer, der Schöpfer des Heiligblut-Altars in der St. Jakobskirche. Auch wenn sich der gesunde Menschenverstand sagt, dass sich in dem mittelalterlichen Gewand der Schauspieler, Autor und promovierte Theologe Markus Grimm verbirgt, so kommt er kaum an gegen die suggestive Kraft des in Würzburg lebenden Solokünstlers.

Bilanziert sein Leben: Solist Markus Grimm als Tilman Riemenschneider Foto: Hirschberg

Leicht irritiert, aber freundlich in die gut gefüllten Reihen blickend, fragt er: „Sind Sie sicher, dass Sie zu mir wollen?“. Denn immerhin befände sich das Publikum in seiner Werkstatt und er sei nicht bei der Arbeit, sondern in einer nostalgisch-nachdenklichen Stimmung. Aber sei’s drum, keine Berührungsängste, er wolle seine Erinnerungen gerne mit allen Anwesenden teilen. Und dann strömen diese autobiographischen Reflexionen für insgesamt anderthalb Stunden in einer derart faszinierenden Weise, dass man erst beim heftigen Applaus wieder in der Jetztzeit ankommt.

Zu Beginn Reminiszenzen an ers­te künstlerische Prägungen: „Ich weiß nicht, wie das Gefühl in den Stein gekommen ist“, bekennt   der Sohn dem Vater beim Betrachten einer Pieta gebannt.  „Mit dem Material Freundschaft schließen“, rät ihm dieser, „bis das Material mit dir redet, wenn du Glück hast.“ Aus dieser engen Beziehung zum Werkstoff entstand auch Riemenschneiders Vorliebe für das „Holzsichtige“ im Gegensatz zur zeitgemäß üblichen, farbigen Gestaltung auch von Altarfiguren. Zu den von Markus Grimme klug eingestreuten Fiktionen gehört es wohl, dass die zweite von Riemenschneiders Ehefrauen die revolutionäre Idee gehabt habe, beim Heiligblut-Altar nicht Jesus, sondern Judas zum Bildzentrum zu machen. Außerdem habe sie ihm empfohlen, keine Figuren zu schnitzen, sondern „die Menschen, die du in dir hast“. Schwierig für einen Künstler, der die Renaissance ablehnte.    „Kunst und Dürer – beide sind rote Tü­cher!“, so bricht es aus Rie­men­schnei­der hervor. Nein, kein Künstler sei er, sondern ein Handwerker, der „Gott die Ehre gebe, nicht dem Menschen!“.
Riemenschneiders Zwie­spalt durch seine Empathie für die Unterdrückten bzw. den Bauernaufstand (1525)  einerseits und seine ängstliche Abwehr eines neuen, dem Recht auf Individualität pochenden Menschenbilds auf der anderen Seite, führt Markus Grimm berührend vor Augen. Kein kulturhistorisch abzuhakendes Bühnenspektakel bietet der vielseitige Darsteller mit seiner souverän minimalistischen Spielkunst. Seine Dramaturgie bei der Auswahl aus diesem   Künst­ler­leben bietet gedankliche Hinweise an, dass wir heute ebenfalls in einem Schwellenzeitalter leben. bhi

Grundlage für weiteren Weg

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ANregiomed-Akademie: Sieben Schüler der Krankenpflegehilfe erlangten ihren Abschluss

ROTHENBURG – Vor einem Jahr haben sich sieben Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen auf den Weg gemacht, an der Akademie von ANregiomed einen der wichtigsten Berufe für die Gesellschaft zu erlernen. Nun bekamen sie bei einer kleinen Feier im Speisesaal des Rothenburger Krankenhauses ihr Zeugnis ausgehändigt. Sie sind jetzt staatlich geprüfte Krankenpflegehelfer.

Die erfolgreichen Absolventen (eine Absolventin fehlte krankheitsbedingt) der Krankenpflegehelfer-Ausbildung mit ihrem Kursleiter Markus Messerer (obere Reihe links). Foto: Scheuenstuhl

„Meine Hochschätzung und Anerkennung vor dem, was Sie tun“, sprach stellvertretender Landrat Stefan Horndasch den sieben frischgebackenen Krankenpflegehelfern aus. „Sie können stolz auf ihren Abschluss sein“. In dem Jahr der Ausbildung haben sie viel erlebt, sind ein Stück weit gereift und haben Neues gelernt und mitbekommen – die schönen Erlebnisse wie Geburten, aber auch die schweren Momente am Ende des Lebens, so Stefan Horndasch.

Die ANregiomed-Häuser in Rothenburg und Dinkelsbühl  seien „ganz gut in Schuss“. Die Politik könne aber nur das „äußere Ambiente“ bieten, weiß der Kreisrat. In der eigentlichen Pflege müsse man mit Fachwissen herangehen, damit es dem Patienten nachher besser gehe als vorher. Vor allem angesichts des Pflegemangels sei es wichtig für die Gesellschaft, die Ausbildung auf verschiedenen Qualifikationsebenen durchzuführen.
Stefan Horndasch hofft, dass die nun gut ausgebildeten Pflegekräfte direkt im Anschluss oder zumindest nach einer Zeit des Erfahrungensammelns wieder dem Klinikverbund als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Auch Oberbürgermeister Walter Hartl würde sich darüber freuen. Er weiß aus seines dreimonatigen Einsatzes im Krankenhaus während des Zivildienstes, „welche Leistung sich hinter der Pflege verbirgt“.
Ansprüche größer geworden
Inzwischen habe sich vieles verändert und die Ansprüche seien größer geworden, ist das Stadtoberhaupt überzeugt. Es sei schade, dass es erst zu einem Pflegemangel kommen musste, damit der Wert dieses Berufes in der Gesellschaft erkannt wird. Er dankte den Absolventen, dass sie den Schritt in die Pflege gewählt haben. Mit der Ausbildung hätten sie nun die Grundlagen und können ihren Weg weitergehen.
„Alles, was ich sagen wollte, habe ich Ihnen im Unterricht erzählt“, leitete Schulleiter Hans-Peter Mattausch seine kurze Ansprache an seine nun ehemaligen Schützlinge Omar Ammar Jowad, Celina Anderson, Theresita Ausborn, Josef Barani, Mihaijla Turkalj und Alexandra Unbehauen (Janina Pletz fehlte krankheitsbedingt) ein. Er konnte dann allerdings doch nicht umhin, die aktuelle Situation der Pflege anzusprechen. So kritisierte er, dass „nur die Not geregelt“ werde und gerade in diesem gesellschaftlich wichtigen Bereich auch noch über den „letzten Cent verhandelt“ werde.
Ebenso prangerte er an, dass man Bildung nicht mit betriebswirtschaftlichen Maßstäben messen könne, denn dann habe man irgendwann keine Bildung mehr. Jeder der Absolventen sei eine „Investition in die Zukunft“. Um dies zu würdigen, fand die Zeugnisübergabe im Rahmen einer kleinen Feier statt, auch wenn es „nur“ sieben Absolventen waren.
Eine besondere Erwähnung erfuhren Mihajla Turkalj, die sich mit der Note 1,6 über den zweitbesten Abschluss freuen durfte und Celina Anderson. Dank ihrer Glanzleistung von 1,0 erhielt sie aus den Händen von stellvertretendem Landrat Stefan Horndasch einen Staatspreis. mes

Natur und Kunst im Einklang

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Bei Wanderungen auf der Frankenhöhe auf den Spuren Ludwig Doerflers wandeln

SCHILLINGSFÜRST –Ludwig Doerfler ist einer der berühmtesten Söhne der Schloss-Stadt. Seine Werke, in denen er seiner Heimat ein ehrendes Denkmal setzte, bewegen die Menschen in Schillingsfürst und Umgebung noch heute. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn von April bis Oktober bietet das Ludwig-Doerfler-Museum einmal pro Monat Wanderungen auf der Frankenhöhe in Verbindung mit Bildern des Heimatmalers an.

Die Teilnehmer der Wanderung bei ihrer Rast im alten Bockenfelder Bahnhof. Fotos: privat/Scheuenstuhl

Herz und Seele dieser Veranstaltungsreihe ist Alexandra Raidel. Als Mitarbeiterin des Museums hat sie per se einen besonderen Bezug zu dessen Namenspatron. Als die Naturliebhaberin mal wieder auf einer ihrer regelmäßigen Wanderungen die Schönheit der Frankenhöhe bewunderte, dachte sie bei sich: „So ist Ludwig Doerfler bestimmt auch durch die Gegend gelaufen und hat gemalt“. Auf diese Weise entstand die Idee, sich wortwörtlich auf die Spuren des Malers und seiner Werke zu begeben.

Hai Yan Waldmann-Wang, Leiterin des Ludwig-Doerfler-Museums, war von Anfang an begeistert von diesem Vorhaben. Und so kommt nun mittlerweile im 5. Jahr Monat für Monat eine Gruppe an wanderfreudigen Kunstinteressierten zusammen, um Neues über den Heimatmaler zu erfahren und die ungezwungene Atmos­phäre im Kreise Gleichgesinnter zu genießen.
Alexandra Raidel achtet genau darauf, den Teilnehmern immer wieder andere Impulse zu geben. So wurde noch nie eine Wanderung zweimal gemacht. Zudem überlegt sie sich für jedes Jahr ein eigenes Motto. Meist kommen ihr die Ideen dafür im Schlaf, erzählt sie. Dann muss sie sofort aufstehen und sie aufschreiben, damit sie sie nicht vergisst.
Nachdem man sich im vergangenen Jahr den Mühlen widmete, drehten sich heuer die Wanderungen um die Weggefährten Ludwig Doerflers, wie etwa Ulrich Modersohn. Dabei werden unter anderem auch die Gemälde verglichen und auf Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede hingewiesen. Man darf sich die Wanderungen aber nicht wie eine trockene Unterrichtsstunde unter freiem Himmel vorstellen. Allein mit ihrer Begeisterung für Kunst und Natur lässt Alexandra Raidel das Wirken des Heimatmalers vor dem inneren Auge der Teilnehmer lebendig werden. Sie beweist ein erstaunlich fundiertes Wissen.  Dabei ist die 48-Jährige nicht etwa eine studierte Kunsthistorikerin.
Vielmehr sei sie an sich einfach ein sehr neugieriger Mensch und habe sich schon immer für Kunst und Geschichte interessiert, erklärt sie. In den 20 Jahren, in denen sie bereits für das Doerfler-Museum tätig ist entwickelte sie einen gewissen Bezug zu dem Heimatmaler. Zudem bekam sie von Hai Yan Waldmann-Wang einige seiner Bilder erklärt. Weitere Informationen hat sie dann in Büchern und im Internet gefunden.

Ein Schild an der alten Bahnlinie zwischen Oestheim und Schillingsfürst weist auf den Heimatmaler hin.

Zwei Stunden unterwegs

Für die etwa zweistündige Wanderung sucht Alexandra Raidel Wege aus, die jeder bewältigen kann. Um dabei auf Nummer sicher zu gehen, läuft sie die Strecke zweimal ab – einmal in die eine und dann in die andere Richtung. Die schönste wählt sie schließlich aus. Gestartet wird in der Regel immer am ersten Donnerstag im Monat um 14 Uhr am Doerfler-Museum, wo man auch wieder ankommt. Einmal in der Saison findet außerdem eine Auswärtswanderung statt. Im vergangenen Jahr führte diese zur Leinbachmühle bei Jochsberg.
Der 1992 verstorbene Maler war dort ein gern und häufig gesehener Gast. Ihn zog es vor allem dorthin, wenn ihn die Lust auf eine Schlachtschüssel überkam. Natürlich hielt er die Mühle auch auf der Leinwand fest – und zwar gleich mehrfach. Nach einem neckischen Wortgefecht mit der Wirtin bezüglich der ungeputzten Fenster des Anwesens verewigte Ludwig Doerfler sie auf schelmische Weise – nämlich als Gans.
Alexandra Raidel kann sich noch gut an ihre allererste Doerfler-Wanderung erinnern. Mit einem leeren Bilderrahmen ausgestattet, ließ sie die Teilnehmer selbst die malerischen Motive der Frankenhöhe einfangen – ganz wie einst Ludwig Doerfler es getan hat. „Ich war so nervös“, erzählt sie. Erst nach etwa vier Wanderungen legte sich diese Aufregung.
Austausch untereinander
Mittlerweile sind sie ihr sehr ans Herz gewachsen. Vor allem weil weit mehr als nur Bewegung an der frischen Luft dahinter steckt. Die Geselligkeit und der Austausch untereinander spielen eine ebenso große Rolle. In der Kaffeepause und beim Vesper (hierfür wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben) entwickeln sich interessante und bereichernde Gespräche auch zwischen Teilnehmern, die sich vorher nicht kannten.
Einige Teilnehmer haben zudem ganz besondere Anekdoten über den Heimatmaler parat und warten mit überraschenden Informationen auf. So führte einst eine Wanderung an Sonnenblumen vorbei. Alexandra Raidel wies bei dieser Gelegenheit auf das Bild Doerflers hin, das zwei Sonnenblumen und eine unbekannte Frau zeigt. Da meldete sich ein Teilnehmer zu Wort und erklärte: „Die Frau ist gar nicht unbekannt, das ist meine Tante.“ In diesen Fällen greift Alexandra Raidel schnell zum Stift und schreibt sich die neuen Erkenntnisse sofort auf.
Von Anfang an sei das Angebot sehr gut angenommen worden. Ein fester Kreis von 10 bis 15 Teilnehmern ist immer bei den Wanderungen dabei. Es kann aber jeder hinzukommen, der möchte. Eine Anmeldung ist kein Muss. Gestartet werde übrigens bei jedem Wetter, betont Alexandra Raidel. Gegebenenfalls passt sie die Strecke an die Witterung an.
Spannung hochhalten
Doch wo es genau hingeht, wissen die Teilnehmer im Vorfeld nicht (es sei denn jemand äußert Bedenken, ob er den ganzen Weg auch schafft). Für die Ankündigung der jeweiligen Wanderung überlegt sich Alexandra Raidel immer einen geheimnisvollen Text, der die Spannung hochhält und auf die Veranstaltung Lust macht. Auch bei der Verpflegung lässt sich die 48-Jährige etwas Besonderes einfallen. Sie soll sich entweder an  Doerflers Geschmack anlehnen oder einen thematischen Bezug haben. Beim Besuch des Brunnenhausmuseums beispielsweise zauberte Alexandra Raidel deshalb „Keltenkringel“ aus salzigem Honigteig.
Am morgigen Donnerstag findet ab 14 Uhr (Treffpunkt: Doerfler-Museum) die nächste Wanderung statt. Danach besteht noch am Donnerstag, 6. September, (selbe Zeit, selber Ort) die Möglichkeit, auf Doerflers Spuren zu wandeln. Und darüber hinaus gibt es am Dienstag, 2. Oktober, noch eine Abschlusswanderung. mes
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