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Einen Sitz per Los vergeben

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Erfahrung und frischer Wind im verjüngten Windelsbacher Gemeinderat

WINDELSBACH – Elf Sitze des Gemeinderates konnten eindeutig durch die Stimmen der 592 Wähler besetzt werden. Der zwölfte Sitz muss­te hingegen per Losverfahren vergeben werden, da zwei Bewerber dieselbe Anzahl an Stimmen bekamen. Andreas Raffelsbauer aus Windelsbach hatte das nötige Glück und durfte so zum ersten Mal in das Gremium einziehen.

Am Sitzungstisch werden neben Andreas Raffelsbauer drei weitere Ratsneulinge Platz nehmen: Markus Fohrer, Bernhard Unger und Wilfried Beck, der von seinen Ratskollegen in der konstituierenden Sitzung zum Zweiten Bürgermeister gewählt wurde. Mit 70,06 Prozent liegt die Windelsbacher Wahlbeteiligung im Mittelfeld der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg.

Vier verdiente Ratsmitglieder haben auf eine erneute Kandidatur verzichtet und Platz gemacht für die nächste Generation Bürger-Vertreter. Es schieden aus: Hermann Geim (seit 1990 im Gemeinderat), Gerhard Fohrer (Onkel des Neugewählten Markus Fohrer; seit 2008 im Gemeinderat), Jörg Kolbinger (seit 2002) und Hilde Magiera (seit 2002 im Gemeinderat, davon seit 1996 im Amt der Zweiten Bürgermeisterin).

Unter den 17 Kandidaten für die zwölf Sitze befanden sich auch die acht Gemeinderäte, die sich zur Wiederwahl haben aufstellen lassen. Alle von ihnen dürfen erneut in das Gemeindeparlament einziehen. Wieder mit dabei sind: Christina Dümmler, Günther Schmidt, Rainer Bartl, Herbert Homeier, Markus Korbacher, Günther Albig, Helmut Popp und Herbert Haßold.

Stimmenkönigin wurde mit deutlichem Vorsprung Christina Dümmler mit 435 Stimmen. Ihr folgt mit 354 Stimmen Günther Schmidt. Die wiedergewählte Christina Dümmler ist auch die einzige Frau im Gemeinderat. Im Vorgängerrat leistete ihr die ehemalige Zweite Bürgermeisterin Hilde Magiera Gesellschaft. Lediglich zwei Frauen ließen sich für die Einheitsliste der „Freien Wähler“ aufstellen. Durch die vier neuen Ratsmitglieder wurde das Gremium deutlich verjüngt. Altersmaßig befinden sie sich von Anfang bis Ende 30. Andreas Raffelsbauer ist mit 31 Jahren sogar das jüngste Ratsmitglied. Der Älteste im Rat ist der 58-jährige Helmut Popp. Der Altersdurchschnitt ist 44,25 Jahre.

Die Gemeinde Windelsbach besteht aus neun Ortsteilen. Bei der Verteilung der Ratsmitglieder auf die Ortsteile hat sich zum Vorgängerrat nur wenig verändert. Hornau, Preuntsfelden, Burghausen und Cadolzhofen haben weiterhin einen Vertreter. Birkach und der Kernort Windelsbach haben jeweils ein Mitglied weniger: aus Windelsbach kommen somit noch vier und aus Birkach kein Vertreter mehr. Im Gegensatz dazu konnten Nordenberg und Linden hinzugewinnen und haben nun zwei beziehungsweise einen aus ihren Reihen im Gremium. mes


Ein großer Architekt

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Kurt Ackermann hat in Rothenburg Spuren hinterlassen

HERRSCHING – Mit Kurt Ackermann, 86, ist in Herrsching am Ammersee einer der großen deutschen Industrie-Architekten verstorben. Er ist als gebürtiger Insinger, der in Rothenburg seine Lehre gemacht hat, eng mit unserer Region verbunden.

Beim Wiederaufbau der Altstadt hat der Insinger eigenhändig als gelernter Maurer (Baufirma Moll, Rothenburg) und Zimmerer mitgewirkt, etliche Natursteine des Rothenburger Rathauses sind von ihm bearbeitet und gesetzt worden. Mit seinem Architekturstudium am Oskar-von-Miller-Polytechnikum und an der TH in München legte er die Grundsteine für eine steile Karriere. Die Überdachung des Olympia-Eislaufstadions und zahlreiche herausragende Industriebauten, z.B.im Jahr 2000 die riesige Expo-Halle der Weltausstellung in Hannover stammen von ihm. Ob das Klärwerk Marienhof oder das europäische Patentamt, das BMW-Versuchszentrum oder die fortwährende architektonische Erneuerung des Klosters Andechs – Kurt Ackermann prägte die Nachkriegsarchitektur bei vielen Industrie- und Sportanlagen, aber auch Wohnbebauung und Stadtentwicklung sind mit ihm verbunden.

Kurt Ackermann beim Rotour-Interview 2010. Foto: Müller

Kurt Ackermann beim Rotour-Interview 2010. Foto: Müller

Die Akademie der Künste spricht im Nachruf von seinem „OEvre in der Tradition der klassischen Moderne mit klaren Geometrien und technischer Ästhetik“. Und sie würdigt ihn als „einen Mann mit Haltung“, dessen Tod ein großer Verlust sei (so Klaus Staeck). Wer ihn kannte weiß, dass er ein Mensch mit beispielhaftem Charakter und großer Geradlinigkeit war und einer dem die internationalen Erfolge nicht zu Kopf stiegen, der sich immer an sein Herkommen erinnerte und seiner Heimat verbunden blieb.

Dem erst vor Tagen verstorbenen Karl Korn ist zu verdanken, dass in Rothenburg ein Frühwerk Ackermanns überdauert, denn er hatte ihm um 1980 den Mercedes-Werkstattbau übertragen. Bereits 1955 verwirklichte er die Erweiterung der Volksschule Insingen.

Zu seiner unbeugsamen Haltung gehörte die Freiheit Aufträge abzulehnen oder zurückzugeben, die seiner Überzeugung von Architektur, Ästhetik und Funktion widersprachen. Dass Rothenburgs Oberbürgermeister Alfred Ledertheil um 1970 einen Architekten wie den Olympiaplaner Behnisch mit dem hiesigen Schulzentrum beauftragte und einen landesweiten Wettbewerb für Siedlungsbebauung ausschrieb, hat ihm imponiert. Politiker lassen häufig Sinn für Architektur und anspruchsvolle Stadtplanung vermissen, hatte er im FA-Interview 2011 beklagt. Dass er die Zerstörung des Stuttgarter Kopfbahnhofes für eine Sünde hält, ist nur konsequent.

Prof. Dr. h.c. Kurt Ackermann war bei allen, die mit ihm fachlich zu tun hatten, nicht nur ein menschlich geschätzter Kollege, sondern für viele ein großes Vorbild als überzeugender Architekt. „Es müssen Funktion, Konstruktion und Gestalt eine Einheit bilden“ hatte er gesagt und in seinen Bauten eine Architektur realisiert, die aus sich heraus als ganzheitlich bezeichnet werden kann. Von Gotik und Romanik, der hiesigen Stadtarchitektur, könne man lernen, meinte er. Stadtbildzerstörung durch öde Verbrauchermärkte, wie sie auch bei uns betrieben wird, war ihm ein Gräuel. Prof. Kurt Ackermann wird fehlen; Architekten wie ihn braucht man mehr denn je. Sein Vermächtnis wird lange nachwirken. diba

Stadt wird noch radelfreundlicher

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Tourismusservice und Marketingverein sowie Hotelangebot sorgen für konkrete Angebote

ROTHENBURG – Entgegen dem Zwang, immer schneller neue Erfahrungen zu machen und auch im Urlaub nach Superlativen zu streben, verzeichnet der Radtourismus in den letzten Jahren beachtliche Zuwachsraten. Intensiv und mit allen Sinnen eine Landschaft zu erleben, das lässt sich perfekt vom Sattel aus. Darauf stellt man sich in Rothenburg immer besser ein, jetzt auch mit einer Fahrradunterstellmöglichkeit.

Stadtmarketingverein und Rothenburg Tourismus Service haben sich zum Thema kürzlich auswärts informiert und die Würzburger Praxis vor Ort studiert. Oliver Rappke vom RTS, Vereins-Geschäftsführer und Stadtmanager Peter Heymann sowie Marion Beugler als Vorsitzende des Hotelverbandes und Stadträtin Silke Sagmeister-Eberlein als Vorstandsmitglied des Stadtmarketings ließen sich am Main fahrradfreundliche Lösungen erläutern. In einem Informationsgespräch mit Klaus Walther, dem Tourismus- und Kongressleiter sowie André Hahn, der Stadtbeauftragter für Marketing ist, ging man dem Thema auf den Grund. „Bei der Besichtigung der bestehenden Initiativen Würzburgs konnten wir wertvolle Einsichten gewinnen“, betonten die Rothenburger Marketingleute.

Wichtiger Bestandteil jeder Rad-Tour sind die Zwischenstopps. Als Schnittpunkt von zehn Fahrrad-Wanderwegen steigt die Bedeutung Rothenburgs für den Gästekreis der Radtouristen beständig. Den durchreisenden Radlern die Möglichkeit zu geben, ohne Rad, Gepäck und Helm die Stadt zu erkunden und die gastronomischen Betriebe und Einzelhändler zu besuchen, müsse daher ein wichtiges Anliegen sein, hieß es.

So wurde vor fünf Jahren in Würzburg direkt am Main-Radweg ein bewachter Fahrradparkplatz eingerichtet, auf dem von April bis Oktober jedes Jahr rund 2500 Fahrräder abgestellt werden. Bei erträglichen Einrichtungskosten und Dank zahlreicher Kooperationen (so mit der Agentur für Arbeit, dem Hotel- und Gaststättenverband sowie dem örtlichen Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß“), kann die Stadt diesen Service kostengünstig anbieten.

Von der regen Inanspruchnahme konnten sich die Besucher aus Rothenburg ebenso überzeugen wie davon, welche Rolle den Mitarbeitern des Fahrradparkplatzes als erste Anlaufstation für Auskünfte über die Stadt zufällt. Die Kosten für die Einstellung eines Rades liegen bei einem Euro. Für diese Gebühr erhalten die Nutzer eine Abrisskarte, die neben der Kennzeichnungsfunktion für die Abholung, einen Gutschein zur Einlösung für die teilnehmenden Betriebe (Gastronomie und Einzelhändler) enthält. Hier decken sich ideal die Interessen der lokalen Wirtschaft mit denen der Radfahrer.

Nun ist man gerade dabei in Rothenburg ein ähnliches Konzept umzusetzen, das sich aber an den hiesigen Voraussetzungen und Anforderungen orientiert. Und da kommt gelegen, dass sich mit dem Hotelier Van Evert vom „Goldenen Hirsch“ ein Unternehmer bereit erklärt hat seine Scheunengarage in der Schmiedgasse als Radunterstellplatz zur Verfügung zu stellen. Für zwei Euro Tagesgebühr können dort die Räder mit Gepäck abgestellt werden. Wenn man weiß, dass heutzutage manche Fahrradmodelle weit über tausend Euro oder sogar zwei- und dreitausend Euro kosten, ist eine solche „Radgarage“ ein wichtiger Gästeservice. Allein in diesen Tagen lassen sich allenthalben in der Stadt ganze Radlergruppen entdecken, die nicht nur durchreisen, sondern oft hier übernachten.

Außerdem wird gerade eine neue Radel-Broschüre von der Stadt aufgelegt, bei der kurz vor Drucklegung sogar noch das aktuelle Garagenangebot eingearbeitet werden soll. Für die Besucher ist es natürlich ideal, wenn eine solche Unterstellmöglichkeit direkt in der Altstadt oder zumindest sehr altstadtnah zu finden ist. Frühere Versuche zum Beispiel mit verschließbaren Gepäckboxen am Bezoldweg sind kläglich gescheitert, weil diese Einrichtungen schnell zerstört und die Fächer aufgebrochen wurden. Deshalb ist klar, dass nur sichere, bewachte Rad-Parkplätze in Frage kommen, wo auch das Gepäck sicher ist.

Nach dem Vorbild des Hotels „Goldener Hirsch“ sucht man nun weitere Partner, das können Geschäftsleute oder auch Privatleute mit einer passenden Halle, Garage, Scheune oder einem sicheren überdachten Hof sein. Interessenten können sich beim Tourismusservice oder auch im Büro des Stadtmarketings melden. diba

Ein Drittel Frauen im Rat

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Elf von zwölf Gemeinderatsmitgliedern kommen aus Kernort Gebsattel

GEBSATTEL – Mit vier Gemeinderätinnen hat das zwölfköpfige Gebsattler Kommunalparlament neben der Gemeinde Steinsfeld den höchs­ten Anteil an Frauen in der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg in seinen Reihen. Die meisten Gemeinderatsmitglieder kommen aus dem Kernort Gebsattel

Insgesamt 18 Bewerber wurden auf die gemeinsame Liste der Gemeinde gewählt. 782 Wähler – das entspricht einer Wahlbeteiligung von 57,80 Prozent – gaben ihren Favoriten ihre Stimmen, um sie auf die insgesamt zwölf Sitze des Gremiums zu bringen. Zehn Bewerber wollten neu in den Gemeinderat. Vier von ihnen bekamen auch das Vertrauen von den Wählern ausgesprochen. In den Rat schafften es: Helmut Köhler, Dominik Wenninger, Heidi Seybold und Andreas Klein.

Durch die Neuwahl von Heidi Seybold und die Wiederwahl von drei bisherigen Rätinnen konnte der Frauenanteil von 3 im Vorgängergremium auf nun 4 erhöht werden. Alles in allem haben sich sechs Bewerberinnen für die Gemeinderatswahl aufstellen lassen. Acht der zwölf Gemeinderäte wurden von den Wählern mit einem erneuten Mandat betraut, darunter auch Wolfgang Volland und Elisabeth Stammer. Beide waren bereits in der vergangenen Wahlperiode Zweiter Bürgermeister und Dritte Bürgermeisterin. In diesen Ämtern wurden sie von ihren Ratskollegen auf der jüngsten konstituierenden Sitzung bestätigt.

Ebenfalls wieder mit von der Partie für die Gemeinde sind Franz Seybold, Werner Abelein, Winfried Schiller, Heidi Fiedler, Elke Streng und Josef Schalk. Vier verdiente bisherige Gemeinderäte beendeten auf eigenen Wunsch ihr kommunalpolitisches Ehrenamt. Thomas Hein und Robert Foydl traten nicht mehr zur Wahl an. Beide saßen seit 2008 im Gemeinderat. Auch Josef Wenninger machte für einen Neuen Platz. Er war von 1990 bis 1996 und erneut von 2008 bis 2014 Gemeinderatsmitglied. Auch Franz Hepp zieht sich aus dem Rat zurück, wo er sich seit 1996 für die Gemeinde engagiert hat. Der alte und neue Zweite Bürgermeister, Wolfgang Volland, bekam mit 593 Stimmen den meisten Zuspruch aus der Bevölkerung. Der „Zweitplatzierte“ Helmut Köhler bekam 493 Stimmen.

Insgesamt hat sich der Rat leicht verjüngt. Der Älteste im Rat ist Franz Seybold mit 53 Jahren. Der 35-jährige Dominik Wenninger ist der Jüngs­te. Der Altersdurchschnitt liegt bei 45,42 Jahren. Elf der zwölf Gemeinderäte kommen aus dem Kernort Gebsattel und ein Mitglied vertritt wie in der vorherigen Wahlperiode den Ortsteil Kirnberg. Im Vorgängergremium war Rödersdorf noch vertreten. Aus Wildenhof und Rödersdorf gab es zwar jeweils einen Kandidaten, doch keiner schaffte es an den Sitzungstisch. Aus Bockenfeld ließ sich niemand zur Wahl aufstellen. mes

Gemeinsames Erlebnis

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Lieblingsfarbe Schwarz-Rot-Gold – Public-Viewing im Rothenburger Biergarten

ROTHENBURG – Was für ein Hammer-Start: Im „Rappen“-Biergarten, wo die Fanmeile eröffnet wurde, feierten die Fußballfans vor der Großleinwand den grandiosen 4:0-Sieg der Nationalmannschaft gegen Portugal. Mit jedem Treffer stieg die Stimmung.

Jede Menge Grund zum Jubeln: Vier Tore, eines schöner als das andere – ein grandioser Sieg zum Start. Foto: Schäfer

Jede Menge Grund zum Jubeln: Vier Tore, eines schöner als das andere – ein grandioser Sieg zum Start. Foto: Schäfer

Schon vor dem Anpfiff des Spiels herrschte großer Optimismus. Die Fans zweifelten nicht am Sieg der Deutschen. Einen Zu-Null-Erfolg hatten allerdings die wenigsten vorausgesagt. Die Fans rechneten mit mindestens einem oder mehreren Gegentoren. Die meisten Prognosen lauteten 2:1 oder 3:1. Umso größer war der Jubel, dass die Portugiesen mit ihrem Superstar Cristiano Ronaldo nicht zum Zuge kamen. Die Fans bliesen begeistert in die Fußballtröte. Die Zuschauer zeigten sich wie bei früheren Fanfesten wieder äußerst kreativ

Sie schwenkten Fahnen, Hüte, Mützen in den Deutschlandfarben und tru­gen schwarz-rot-goldenen Körperschmuck in allen Varianten: Stirnbänder, Halsketten, Schminke. Überwiegend junge Leute trugen Fußballtrikots mit dem Namen ihres Lieblingsstars. Auch ein Kanadier und Touristen aus Asien freuten sich mit den Fans. Die Euphorie wächst. Eine Gruppe aus Gebsattel wagte schon den Blick weit in die Fußballzukunft: Deutschland wird Weltmeister, dahinter Holland und Brasilien. sis

Im kommunalen Ehrenamt

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Drei neue und fünf erfahrene Ratsmitglieder unter neuem Bürgermeister

OHRENBACH – Ein neuer Gemeinderat lenkt nun die Geschicke Ohrenbachs. Mit fünf erfahrenen Ratsmitgliedern und drei erstmals Gewählten unter der Führung des 30-jährigen Bürgermeisters Johannes Hellenschmidt ist er gut für die kommenden Aufgaben aufgestellt.

Die kleinste Gemeinde im Landkreis setzte bei der Kommunalwahl ein Zeichen mit einer erfreulich hohen Wahlbeteiligung von 79,30 Prozent. 387 Wähler gaben ihre Stimmen den insgesamt 15 Kandidaten für die acht Sitze. Alle fünf zur Wiederwahl angetretenen Gemeinderatsmitglieder durften erneut in das Gremium einziehen: Jürgen Pfänder, Jutta Mittmann, Martin Keller, Rainer Veeh und Roland Stier. Drei ihrer bisherigen Ratskollegen traten nicht mehr bei der Wahl an: Klaus Schmidt (seit 2008 im Gemeinderat), Wilhelm Zink und Norbert Huprich (beide seit 2002).

Durch ihren Rückzug kamen drei Neue in den Rat: Harald Klenk, Hans-Jürgen Fröhlich und Armin Knorr. Letzterer wurde auf Anhieb Stimmenkönig mit 221 Stimmen, dicht gefolgt von Jürgen Pfänder. Wie in der letzten Wahlperiode schaffte es trotz zweier Bewerberinnen nur eine Frau in den Rat. Der Älteste im Rat ist der 58-jährige Harald Klenk. Mit 38 Jahren ist Martin Keller der Jüngste.

Gumpelshofen ist weiterhin mit einem und Oberscheckenbach mit zwei Ratsmitgliedern vertreten. Im Gegensatz dazu kommen aus Habelsee nicht mehr zwei, sondern nur noch ein Vertreter und aus Reichardsroth keiner mehr. Der Kernort Ohrenbach hat seine Vertreterzahl von zwei auf vier verdoppelt. mes

Urkomischer Spaß ums Theater im Theater

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Nächste Woche Premiere zur Komödie „Gretchen 89ff“

ROTHENBURG – Das Theater, oder besser der Blick hinter die Kulissen, ist das Thema des vielversprechenden Stückes, das kommende Woche am 27. Juni auf der Topplerbühne Premiere hat. Ein Probenbesuch zeigt, dass es ein sehr unterhaltsamer Abend mit „Gretchen 89 ff“ werden dürfte – eine temporeiche Komödie von Lutz Hübner mit kabarettistischen Anklängen.

Wieso haben die klassischen Theaterstücke in wechselnden Inszenierungen über Jahrhunderte immer noch Erfolg? Autor Lutz Hübner geht der Frage nach, „hat aufgrund seiner Erfahrung als Schauspieler und Regisseur ein glaubhaftes Abbild des Theatermilieus gezeichnet”, sagt Regisseur Martin König, der mit dem Probenverlauf sehr zufrieden ist. Seit einer Woche stehen Caroline Betz und Patrick Hellenbrand auf der Rothenburger Bühne, wobei die Vorproben in Stuttgart einen guten Grundstock gelegt haben. Den allerletzten Schliff gibt es dann nächste Woche in den zwei Hauptproben kurz vor der Premiere.

Ein urkomischer Spaß, fast schon kabarettistisch, erwartet das Publikum.Fotos: diba

Ein urkomischer Spaß, fast schon kabarettistisch, erwartet das Publikum. Fotos: diba

Dass Theater keine festgefügte Form ist, sondern der Stoff immer wieder andere Interpretationen und Umsetzungen zulässt, hat Hübner an der Faustschen Szene mit Gretchen und dem Schmuckkästchen aufgezeigt. Auf vergnüglichste Art wird dem Publikum der Theaterbetrieb nahegebracht, man wird Zeuge grotesker Verwicklungen, menschliche Stärken und Schwächen prallen aufeinander. Das Stück setzt im Theater der Nachkriegszeit an. Im schnellen Wechsel proben die unterschiedlichs­ten Regisseure und Schauspielerinnen die „Kästchenszene“ aus Goethes Faust I, Reclamheft, Seite 89.

Martin König dazu: „Das ist so spannend, dass man sich einerseits komödiantisch auslassen kann mit Verwicklungen, die das Publikum sieht und die Akteure noch nicht, was zu Schadenfreude führt. Andererseits gibt es aber auch kabarettistische Züge im Stück”. Wichtig sei gerade dabei, dass man Schauspieler bekomme, die das rüberbringen und dies scheint mit Caroline Betz für das Gretchen auf Anhieb geklappt zu haben. Beim männlichen Part hat der Regisseur länger gesucht und wurde dann von Patrick Hellenbrand überzeugt, den er in einer Inszenierung in Rottweil besucht hat. Das kleine Team ist gut eingespielt, wobei die Regieassistentin Veronica Palmer-Hofmann aus Stuttgart ihren Teil dazu beiträgt. Es gilt die verschiedenen Charakteristiken gut herauszuarbeiten und dazu muss die Regie die Linie vorgeben.

Dass Einfälle der Schauspieler einfließen ist für Martin König selbstverständlich, der sieht den Regisseur als eine Art „Sammler, der am Ende Reihenfolge und Dossierung bestimmt”. Es ist zwar seine erste offizielle Regiearbeit auf einer Bühne, doch als Dozent für Schauspiel hat er jahrelange Erfahrung in szenischen Studien, die es mit Studenten zu erarbeiten gilt.

Dass es nicht vier oder mehr Darsteller sein müssen, um auf eine Bühne Leben zu bringen und die Zuschauer in Atem zu halten, das zeigen Caroline Betz und Patrick Hellenbrand schon während der Proben. „Der Probenstand ist außerordentlich gut und wir können getrost auf die Premiere zugehen”, zeigt sich Martin König zuversichtlich.

Er hat bereits 2010 in „Halbe Wahrheiten“ von Alan Ayckbourn als Schauspieler auf der Klosterhofbühne gestanden – was reizte ihn nun hier an diesem kleinen Theater eine Regiearbeit anzunehmen? Martin König spricht von „Liebe auf den ersten Blick zu dieser Bühne”. Die Lokalität eigne sich wunderbar für ein Sommertheater: „Es hat einen intimen Charakter, was natürlich das Spiel beeinflusst, das war sehr schön und hatte mir großen Spaß gemacht”. Unverfälscht von großem technischem Aufwand könne man hier Szenen schnörkellos und direkt umsetzen, so dass auch das Publikum diese Nähe zum Ensemble schätzt. Gerade „Gretchen” passe hervorragend auf diese historische Bühne. Auch von der Theaterleitung hört man bisher nur Erfreuliches. Mit einer gewissen Routine startet man in die bereits siebte Spielsaison und kann, wie Erich Landgraf positiv hervorhebt, auf gleich mehrere, auch bauliche, Fortschritte verweisen.

Das Theaterhaus Klosterhof 6 hat im Rahmen des allgemeinen Gebäudeunterhalts der Stadt ein erneuertes Dach bekommen. Verbesserungen gibt es im Regieraum und im Erdgeschoss, wo eine neue Lagerfläche sowie eine Registratur geschaffen wurden. Für die Besucher am offensichtlichsten ist jedoch die komplett neue Bestuhlung mit Klappstühlen und jetzt rund 138 Sitzplätzen. Dazu kommen die erhöhten Ränge mit einem erneuerten Holzunterbau. Nun hofft man 2014 zum zweitenmal die beantragte staatliche Förderung zu erhalten. Wenn dann das Wetter noch mitspielt, steht dem Erfolg nichts im Wege. diba

Dem Wein zu Ehren

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Großes Fest für den Rebensaft aus Tauberzell

TAUBERZELL – Wenn innerhalb von vier Tagen an die 10000 Besucher ins 200-Seelenörtchen Tauberzell „einfallen“, kann das nur eines heißen: Es ist wieder Weinfest im Taubertal, wo es wie alle Jahre im Festzelt einen guten Tropfen Frankenwein und gesellige Stimmung geben wird. Zur feierlichen Eröffnung in der Hirtenscheune fanden sich eine Reihe Politiker aus der Region und gekrönte Häupter ein, um auf den lokalen Rebensaft und die vielen Helfer dieses Festes ein Loblied zu singen.

Es war viel von „Tradition“ an diesem Abend die Rede. Mit seiner 28. Auflage hat das Weinfest in Tauberzell bewiesen, dass es zu einem fes­ten Bestandteil des hiesigen kulturellen Kalenders geworden ist. Dabei bleibt man aber nicht auf der Stelle stehen, wie Johannes Schneider, Bürgermeister von Adelshofen und Vorsitzender des Tauberzeller Heimat- und Weinbauvereins, betonte. Durch die verjüngte Vorstandschaft wartet man für dieses Jahr mit einigen Veränderungen auf.

Politik und Adel vereint: Der Bürgermeisterchor lässt den Weinprinzessinnen den Vortritt beim Erinnerungsfoto.    Fotos: Scheuenstuhl

Politik und Adel vereint: Der Bürgermeisterchor lässt den Weinprinzessinnen den Vortritt beim Erinnerungsfoto. Fotos: Scheuenstuhl

Man wechselte den Zeltverleih und hat nun vier gastronomische Betriebe, die die Bewirtung der zahlreichen Gäste übernimmt. „Die Vielfalt ist groß und die Qualität wie immer gut“, bringt es Johannes Schneider auf den Punkt. Damit eine Tradition aufrechterhalten wird, braucht es immer auch den Nachwuchs. Rothenburgs Zweiter Bürgermeister Dieter Kölle lobte, dass in Tauberzell viele junge Leute an den Aufbauarbeiten und dem Ablauf des Weinfests beteiligt sind. Aber nicht nur für das Weiterführen der Weinfest-Tradition an sich ist die nächste Generation wichtig. Gerade hübsche junge Damen sind für das Image des Rebensafts von besonderer Bedeutung.

Deshalb durften zur Eröffnung des Weinfestes die Weinprinzessinnen der „Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße“ nicht fehlen. Die Tauberzeller Regentin, Julia I., stellte ihre Amtskolleginnen vor. In den Reihen der gekrönten Damen befanden sich auch Kaiserin Kunigunde von der Freimarkung Osing und die Fränkische Weinkönigin Christin Ungemach. Herbert Lindörfer, Beauftragter für Kultur und Heimatpflege im Bezirkstag, würdigte dieses Ehrenamt, das „keine Selbstverständlichkeit“ sei, da hierfür ein großer Zeitaufwand neben Beruf und Freizeit nötig ist.

Julia I. begrüßte charmant die Ehrengäste und zog Bilanz für das Erntejahr 2013: einen kalten Frühling und viel Regen im Oktober bescherte der Wettergott den Tauberzeller Winzern. Im Zwischenbericht für 2014 verkündete auch Johannes Schneider keine allzu gute Nachrichten: Frostschäden im April und Schädlinge, die die Knospen der Weinpflanzen abfressen. Da sich die Raupen vor allem nachts an den Knospen gütlich tun, war besonderer Einsatz gefordert, wenn man sie ohne chemische Mittel von den Pflanzen fernhalten wollte: mit einer Taschenlampe bewaffnet, pflückte man zu später Stunde die Schädlinge per Hand.

Wein und gute Stimmung im Festzelt schon vor dem offiziellen Beginn des Weinfests.

Wein und gute Stimmung im Festzelt schon vor dem offiziellen Beginn des Weinfests.

Der hiesige Weinbauverein steht zwar an vorderster Front, wenn es darum geht den eigenen guten Tropfen zu vermarkten. Doch er erhält auch Unterstützung. So kommt in den Rothenburger Meistertrunkhumpen für offizielle Gäste der Stadt auch Tauberzeller Wein, wie Dieter Kölle versicherte. Und auch der Landkreis, an diesem Abend vertreten durch die beiden Stellvertretenden Landräte Kurt Unger und Stefan Horndasch, schätzt den Tauberzeller Rebensaft als edles Geschenk für Ehrungen und andere Besonderheiten.

Eine einmalige Neuerung bei der diesjährigen Weinfest-Eröffnung war das Kurzkonzert des Bürgermeisterchors. Der Anlass: Hermann Schneider, Ehrenvorsitzender des Weinbauvereins, feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag. Ihm zu Ehren trugen die stimmgewaltigen Gemeindeoberhäupter, dirigiert von Rudolf Schwemmbauer, Lieder rund um den Wein vor. Mit einem ansehnlichen Festzug ging es von der Hirtenscheune zum Festzelt. Kinder des Kindergartens Adelshofen führten in Dirndl und Lederhosen den Zug der Ehrengäste an. Den lautstarken offiziellen Startschuss für das Weinfest gaben die Böllerschützen, die sich am Hang hinter dem Festzelt postiert hatten, in dem die Eiersheimer Musikanten bereits für sehr viele Besucher aufspielten. mes


Herber Rückschlag

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Schlechte Nachricht aus der jungen Storchenbrutstadt

ROTHENBURG – Seit Jahren wartete Rothenburg auf Storchenbrut. Groß war die Freude als sich heuer gleich zwei Storchenpaare über den Dächern der Altstadt niederließen und für Nachwuchs sorgten. Die beiden Gelege im kuscheligen Unterschlupf bestanden aus mehreren Eiern, aus denen sechs Küken schlüpften und sich prächtig zu entwickeln schienen. Doch die Storchenpopulation hat einen Rückschlag erlitten.

Die drei Jungtiere im Horst auf dem Markusturm scheinen nicht mehr am Leben zu sein. Als der langjährige Storchenbetreuer des Landkreises, Thomas Ziegler, unterstützt von zwei Feuerleuten mit der Drehleiter die dreieinhalb Wochen alte Brut kürzlich beringte, war sie noch putzmunter. Eine Anwohnerin, die die gefiederten Gäste täglich beobachtete, bemerkte später, dass sich alle drei Jungstörche nicht mehr bewegen und vermutlich verstorben sind. Für den Storchenexperten sind diese Todesfälle keine Seltenheit. „Fünfzig Prozent der Jungstörche erreichen nicht das Ausflugalter“, sagte Thomas Ziegler auf Nachfrage.

Bei der Beringung waren die drei Jungvögel noch munter.

Bei der Beringung waren die drei Jungvögel noch munter.

Der Feuchtwanger führt seit 1969 mit behördlicher Genehmigung der Regierung von Mittelfranken Vogelberingungen durch. Es handelt sich dabei um keinen Tierversuch oder dient auch keiner wissenschaftlichen Un­tersuchung, sondern ist eine Arbeitsmethode, um Vorgänge in der Natur zu erforschen. Rund 3000 Störche hat der anerkannte Fachmann in den letzten vierzig Jahren beringt.

Auch ein Elternteil des Storchenpaares auf dem Markusturm trug einen Ring am Fuß mit Kennung und Nummer. Daran ließ sich ablesen, dass der Storch zwei Jahre alt ist und 2012 im mittelfränkischen Neunstetten beringt wurde. Generell sei es für Erstbrüter, wie es bei dem Jungstorch der Fall war, schwierig die erste Brut durchzubringen. Es kann auch sein, dass einem der beiden Storchen-Eltern etwas zugestoßen ist oder die Brut wegen Futtermangel durch die anhaltende Trockenheit aufgegeben wurde. Offenbar war das Brutpaar nicht mehr in der Lage, die drei Jungen zu ernähren.

In den ersten Wochen werden die Jungtiere mit Regenwürmern versorgt. Jedes Küken benötigt etwa ein Pfund Nahrung pro Tag. Später kommen Mäuse, Frösche oder auch Heuschrecken hinzu. Den beringten Eltern-Storch entdeckte Thomas Ziegler kürzlich 35 Kilometer von Rothenburg entfernt bei der Futtersuche auf einer Kompostanlage in Bechhofen zwischen vergammelten Fleisch- und Gemüseresten. Das Altmühltal mit seinen zusammenhängenden Feucht- und Nasswiesen sei als Storchen-Brutgebiet besser geeignet als Rothenburg, meinte er.

Die ganze Aufmerksamkeit gilt nun den drei Jungstörchen auf dem Wohlfahrt-Haus in der Burggasse. Nach den jüngsten Beobachtungen sind sie in guter Verfassung und richtig propper. Vielleicht haben die Storcheneltern schon Bruterfahrung und kommen mit der Situation besser zurecht. Eine Beringung wäre technisch aufwändig in diesem Altstadtbereich und kommt deshalb nicht in Betracht. sis

Fülle von Eindrücken

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Fülle von Eindrücken Kunst an der Mauer setzt erneut starke Akzente

ROTHENBURG – Kunst unter freiem Himmel in urbaner Umgebung als besonderes Erlebnis: Das ist das Konzept von „Kunst an der Mauer“, mit dem der Kunstkreis Rothenburg mit seinen eigenen Arbeiten und durch die Öffnung für neue Kunst alle zwei Jahre den Bereich der historischen Stadtmauer zwischen Klingentor und Strafturm in ein großes Sommeratelier verwandelt.

Strahlender Sonnenschein tauchte die künstlerischen Arbeiten in ein goldenes Licht. Die breite Palette zeigte: Kunst ist nicht nur in Stil und Aussage kreativ und vielfältig, auch den Möglichkeiten der Verwendung verschiedener Techniken sind lediglich durch die Phantasie der Kunstschaffenden Grenzen gesetzt. Um die richtige Definition von Kunst ringen Künstler, Kunsthistoriker und Kunstwissenschaftler seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Jahrhunderten. Soviel ist klar: Kunst ist das Ergebnis eines menschlichen krea­tiven Prozesses. Und: Kunst ist, was als Kunst gekauft wird. Wir leben in einer Zeit, in der es keinen allgemeingültigen Kunststil mehr gibt, keine übergeordneten Kunstvisionen, noch nicht einmal gemeinsame Kunstströmungen. Etliche ausgestellte Arbeiten wechselten für einen angemessen Preis den Besitzer.

Silvia Stark aus Rothenburg gehört zu den jungen Neuzugängen beim Kunstkreis.  Fotos: Schäfer

Silvia Stark aus Rothenburg gehört zu den jungen Neuzugängen beim Kunstkreis. Fotos: Schäfer

Schwarz-Weiß-Malerei neben intensiv farbigen Gemälden, klein- und großformatig, entfalteten ihren Zauber in einer großzügigen Hängung. Wenn über dreißig Künstlerinnen und Künstler aus Rothenburg, der Region und darüber hinaus, auf ganz unterschiedliche Art und Weise an Kunst herangehen und diese umsetzen, wenn dieser bunt gemischte Kreis ausstellt, dann gibt es viel zu entdecken, denn jede Arbeit zeigt spezielle Eigenheiten.

Zu sehen war Rothenburg-bezogene Malerei im Kontrast zu idyllischen Landschaftsflecken oder Stadtsilhouetten als naturgetreue Abbildungen oder leicht abgewandelt. Dazwischen immer wieder Gegenstandsloses, Figürliches, das Spiel mit den Farben, Spannungsgeladenes, Abstraktes, Erotisches, Akte, Zeitgenössisches und Surrealistisches. Bei der Ausführung ihrer Werke haben sich die Kunstschaffenden unterschiedlicher Techniken bedient. Viel Aquarellmalerei war dabei, auch Acryl nahm eine wesentliche Rolle ein. Dazu kamen Ölgemälde, Feder-, Kreide- und Tuschezeichnungen, Mischtechnik, Airbrush, Scherenschnitte und einige kleinere Skulpturen aus Holz (von Hubert Kilian) und aus Stein (von Corinna Bran).

Helmut Heppel zeigte seine neuen Schreibgerät-Unikate aus der Drechselkollektion. Die vielen Besucher nutzten die Möglichkeit, sich zu vertiefen, Motive zu ergründen und zu vergleichen. Zur lockeren Atmosphäre trugen „Sixbag“ mit guter Musik und der kleine Biergarten bei am Sternturm ein. sis

Neun Männer unter sich

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Gemeinderat in Adelshofen wurde etwas jünger, aber nicht weiblicher

ADELSHOFEN – Die Männer haben sich durchgesetzt. Wie in der vergangenen Wahlperiode sitzt wieder keine Frau mit am Sitzungstisch in Adelshofen. Und das obwohl es vier Bewerberinnen auf den insgesamt fünf Listen gab. Drei Ratsmitglieder konnten zum ersten Mal in das Gremium einziehen.

Ein großes Aufgebot gab es für den achtköpfigen Gemeinderat der Weingemeinde. 35 Kandidaten warben auf den fünf Wählerlisten (Adelshofen, Großharbach, Tauberzell, Tauberscheckenbach und Neustett) um die Gunst der Wähler. 73,84 Prozent der Wahlberechtigten oder 573 Wähler schickten fünf bisherige und drei neue Räte in das Gemeindeparlament. Reiner Holzinger, Klaus Sponsel, Thomas Pflüger und Andreas May bekamen erneut das Vertrauen von den Wählern ausgesprochen. Drei ihrer bisherigen Ratskollegen zogen den kommunalpolitischen Ruhestand vor und traten nicht mehr zur Wahl an. Horst Beck war seit 1996 im Gemeinderat, davon in den letzten 12 Jahren als Zweiter Bürgermeister. Herbert Kleider und Dieter Schmidt übten jeweils seit 2002 das kommunalpolitische Ehrenamt aus.

Mit ihrem Ausscheiden machten sie den Platz frei für Andreas Grießmeyer, Edwin Serby und Stefan Haag. Letzterer ist mit 27 Jahre das jüngste Mitglied im Gemeinderat. Der Älteste ist der 60-jährige Willi Schöller, der zum neuen Zweiten Bürgermeister gewählt wurde. Bei der Verteilung auf die Ortsteile blieb alles beim alten: Adelshofen, Großharbach und Tauberzell haben zwei, Tauberscheckenbach und Neustett jeweils einen Vertreter im Rat. mes

Heiratsantrag vor großer Kulisse

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Motorradtreffen mit romantischer Note – Einem jungen Oestheimer lief das Herz über

GAILNAU – Nach dem wettertechnischen Desaster im vergangenen Jahr konnten die Motorradfreunde Gailnau am vergangenen Wochenende wieder zahlreiche auch weit angereiste Motorradfahrer und Vereine zum 35. Motorradtreffen auf dem Gailnauer Berg begrüßen. Neben der Band wurde am Samstagabend auch ein junger Oestheimer gefeiert, der seiner Freundin von der Bühne aus vor Besuchern aus ganz Deutschland, Tschechien und Holland einen Heiratsantrag gemacht hat.

Symbol des „American Way of Life“ : eine Harley fährt vor dem Zelt vor.     Fotos: Rößler

Symbol des „American Way of Life“ : eine Harley fährt vor dem Zelt vor. Fotos: Rößler

Die Motorradfreunde Gailnau konnten sich auch zum 35. internationalen Motorradtreffen über kons­tante Besucherzahlen freuen. Bei schönem Wetter sind wieder viele Motorradfahrer mit weiter Anfahrt nach Gailnau gekommen, um mit Gleichgesinnten zu feiern. Viele Besucher halten den Gailnauern seit dem ersten Treffen bis heute die Treue und so trifft man neben Neulingen in Gailnau immer wieder die gleichen Vereinsnamen und Teilnehmer wie z.B. Dietmar „Yeti“ aus Mannheim, der schon zur Gründungsparty 1978 nach Gailnau gekommen ist und seitdem kein einziges Treffen in Gailnau ausgelassen hat.

Am 24. März 1978 fanden sich 37 Motorradfahrer im Gasthaus „Kränzlein“ (heute Grüner Baum) in Gailnau zur Gründungsversammlung der Motorradfreunde Gailnau ein. Günter Koch, eine der damals treibenden Kräfte leitete die Versammlung und wurde von den Anwesenden zum 1. Vorstand gewählt. Herbert Gundel, Gerhard und Renate Lay, Sonja Gundel und Dieter Menzel komplettierten das erste Vorstandsgremium des Vereins.

Einige Bedingungen aus der Gründungs-Niederschrift, wie Zahlung einer Strafe von 50 Pfennig bei Erscheinen ohne Clubhemd, einigen Mark für das Stören bei Versammlungen oder 15 Liter Freibier bei Geburtstag sind in der überarbeiteten Vereinssatzung vom 13.04.1979 aber nicht mehr festgehalten worden; auch der „Strafparagraf“ mit 50 Mark Höchststrafe bei „extrem unbeherrschtem Verhalten“ ist in der Satzung entfallen, musste aber laut Erzählung von Gründungsmitgliedern einmal angewandt werden. Lediglich das unentschuldigte Fehlen bei Clubversammlungen wurde weiterhin mit einem Obolus von einer Mark bestraft.

Gute Stimmung im Festzelt: Bikerparty mit „The Woodpeckers“ am Samstagabend.

Gute Stimmung im Festzelt: Bikerparty mit „The Woodpeckers“ am Samstagabend.

Die ersten angefahrenen Treffen anderer Vereine gingen nach Faulbach am Main und Bernau am Chiemsee und die ersten Pokale für die Motorradfreunde Gailnau gab es 1978 im badischen Obertsrot und in Bobingen bei Augsburg. Damit wurde der Grundstein gelegt für die Erfolgsgeschichte des eigenen Motorradtreffens in Gailnau. Heute sind die Vitrinen im Gasthaus „Grüner Baum“ und im Vereinslokal in Obergailnau mit Hunderten Pokalen von Motorradfreunden und Clubs aus ganz Deutschland gefüllt. Außenstehende Kritiker hatten dem Verein damals eine Lebensdauer von maximal ein bis zwei Jahren vorhergesagt, erzählten einige Gründungsmitglieder.

Seitdem sind 36 Jahre vergangen und der aktuelle „Präsi“ Ralf Schönig konnte mit seinen Mitgliedern bereits das 35. Motorradtreffen ausrichten, das ein weiteres Mal ohne Probleme mit einer arbeitslosen Security „über den Berg“ gegangen ist. Am Samstagnachmittag machte der Konvoi des Militärfahrzeuge-Treffens in Dombühl Station auf dem Gailnauer Festplatz und die restliche Zeit wurde sich mit ein paar Spielchen, wie Zylinderkopf-Weitwurf, vertrieben.

Zum Public Viewing des WM-Spiels haben sich dann alle Fußballbegeisterten im bayerischen Biergarten versammelt, während die anderen im Festzelt die Partynacht mit den „Woodpeckers“ eingeläutet haben. Zur Pokalverleihung konnten die Vorstände Ralf Schönig und Thomas Gehr bei „voller Hütte“ viele Motorradclubs aus nah und fern begrüßen und Pokale verteilen.

Die größten Clubs waren in diesem Jahr die Motorradfreunde Großostheim mit 39 Teilnehmern vor den Motorradfreunden Zabergäu mit 33 Teilnehmern, die damit den Wanderpokal an die Großostheimer abgeben mussten. Diese beiden Vereine wechseln sich immer wieder bei den ersten beiden Plätzen ab. Platz 3 belegten die „Clowns und Helden“ aus Asendorf mit 15 angereisten Bikern und in der Wertung Fahrer mal Kilometer holte sich dieser, auch alljährlich anwesende Club mit 7185 Punkten den größten Pokal vor den Motorradfreunden aus Frestedt in Schleswig Holstein.

Besonders gefreut haben sich die Veranstalter über die 9 Teilnehmer des MF Oberaltertheim, deren Treffen die Gailnauer dieses Jahr zum ersten Mal angefahren haben, über die sechs Bikerinnen des Frauenclubs „MF Hawks“ aus Rain am Lech und über die ausländischen Teilnehmer des Jawa Klubs Prag und der „Easy Riders“ Kattuk aus Holland. Die weitest angereiste Motorradfahrerin war in diesem Jahr Diana Mesch aus Asendorf mit 478 Kilometer und bei den Männern erhielt Jensen Ketel aus Risum mit 733 Kilometer den Pokal vor Daniel Heitmann aus Kuden mit 649 Kilometern Anreise.

Nach der Pokalverleihung brachte ein junger Oestheimer Stimmung ins Festzelt, als er seiner Freundin von der Bühne aus vor allen Anwesenden einen Heiratsantrag gemacht hat. Ihre überraschte aber sehr freudige Reaktion als sie auf die Bühne kam wurde von allen als ein eindeutiges „Ja“ gefeiert. Anschließend gab es wieder eine ausgelassene Party bis in die frühen Morgenstunden bevor sich am Montagmorgen wieder alle Mitglieder zum gemeinsamen Abbau versammelt haben. mr

Den Zuschauern Appetit machen

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Kleine Kostprobe um die berühmte „Kästchenszene“ machte neugierig auf „Gretchen 89ff“

ROTHENBURG – Frischer Kaffee zum appetitlich angerichteten Büfett im Restaurant „Meistertrunk“ und Neues vom Toppler-Theater: So sah am Sonntagvormittag das Theaterfrühstück aus, zu dem das Kulturforum als Trägerverein des Toppler-Theaters erstmals einlud.

Dieses Frühstück war zum „Anfüttern“ hervorragend und machte hung­rig und neugierig auf mehr. Regisseur Martin König und die beiden Schauspieler Caroline Betz und Pat­rick Hellenbrand gaben wenige Tage vor der Theaterpremiere in geselliger Runde aufschlussreiche und unterhaltsame Einblicke in die Konzeption der neuen Inszenierung.

Unterhaltsame Szene aus der Nummernkomödie „Gretchen 89ff“. Fotos: Schäfer

Unterhaltsame Szene aus der Nummernkomödie „Gretchen 89ff“. Fotos: Schäfer

„Es ist so schwül, so dumpfig hier…“ Diesen Satz spricht die wohl begehrteste Jungfrau der dramatischen Weltliteratur – Margararete – in Faust I. Nach der ersten Begegnung mit Faust eilt Gretchen nach Hause. So beginnt die berühmte „Kästchenszene“ in Lutz Hübners Kabinettstückchen – ein witziges, skurriles Panoptikum durch verschiedene Stereotypen der Theaterwelt. Es geht um typische Theatermenschen, die ein bißchen überzeichnet, aber nicht der Lächerlichkeit preisgegeben werden.

Welch köstliche Begegnung. Die Gaststube wurde zur kleinen Bühne. Da traf die überdrehte Diva auf einen unerfahrenen Provinzregisseur, dort versuchte eine durchgeistigte Dramaturgin einen von Terminen gehetzten Schauspieler ihre Vision zu erklären. In der Reibung zwischen der blutjungen Anfängerin und dem alten Theaterhasen kamen erstaunliche Möglichkeiten zu Tage. Es ging munter hin und her. Caroline Betz und Pat­rick Hillenbrand erspielten in Ges­ten, auf mustergültige Professionalität bedacht, höchst erheiternde Augenblicke. Als Faustisches Duo sind sie schon fast ein bisschen großartig.

Das Publikum war begeistert. Wer immer schon mal wissen wollte, was Schauspieler fernab des Scheinwerferlichts machen, woran Regisseure leiden, und was das Theater so einmalig und unverwechselbar macht, sollte diese Komödie nicht verpassen. sis

50 Jahre Organist

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Eine außergewöhnliche Leistung erbracht – Weiter im Dienst

TAUBERZELL – Die Kirchengemeinde Tauberzell konnte kürzlich ein besonderes Jubiläum begehen. Seit 50 Jahren spielt Hans Reichert aus Bettwar in Tauberzell die Orgel.

Hans Reichert

Hans Reichert

Bereits im Mai wurde in einem Konzertgottesdienst in der St-Veit-Kirche dieses seltene Jubiläum gefeiert. Kirchenmusikdirektor Ulrich Knörr ehrte den Jubilar mit einer Urkunde des Organistenverbandes. Pfarrer Johannes Raithel dankte Hans Reichert im Namen der Kirchengemeinde für seinen treuen und zuverlässigen Dienst, den er seit fünf Jahrzehnten auch über die Gemeindegrenzen hinaus ausübt. Er wünschte ihm und seiner Frau Gesundheit und weiterhin viel Freude im Dienst an der Orgel und segnete ihn für seinen weiteren Weg.

Auch Bürgermeister Johannes Schneider sprach im Namen der Gemeinde Adelshofen ein Dankeswort. Zu Ehren des Jubilars spielten die drei Posaunenchöre aus Neustett, Bettwar und Heiligenbronn, in denen Hans Reichert als Chorleiter tätig war beziehungsweise ist, zusammen. Geleitet wurde der vielstimmige Chor und ein Bläserquartett von Herbert Meißner aus Rothenburg. Am Trinitatisfest, dem Sonntag nach Pfingsten und damit dem eigentlichen Jubiläum, dankte Pfarrer Raithel im Gottesdienst der Kirchengemeinde noch einmal dem treuen Organisten. eb

Fuhrpark erneuert

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Doppelter Grund zur Freude bei der Feuerwehr

BUCH AM WALD – Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Buch am Wald darf sich nach der Einweihung eines neuen Gerätehauses vor drei Jahren nun auch über ein neues „Mittleres Löschfahrzeug (MLF)“ im Wert von rund 180000 Euro freuen. Die feierliche Übergabe fand im Beisein zahlreicher Feuerwehrführungskräfte im Rahmen eines Festgottesdienstes samt Segnung durch Pfarrer Hermann Horndasch statt.

Die Kommandanten Jürgen Pöbel und Günter Eiffert mit Bürgermeister Fritz Priester

Die Kommandanten Jürgen Pöbel und Günter Eiffert mit Bürgermeister Fritz Priester

Laut Kommandant Günter Eiffert verfügt das neue Fahrzeug über einen Aufbau vom Typ Iveco Magirus mit 180 PS und ein Fahrgestell von MAN, dessen Beladung von der Firma Massong aus Erlangen konzipiert wurde. Neben einer Wärmebildkamera zählen unter anderem ein Lichtmast, ein Stromerzeuger, eine Motorsäge sowie ein Kompaktschaumlöschgerät zur Zusatzausrüstung. An Zuschüssen flossen 40500 Euro vom Freistaat Bayern für das Fahrzeug sowie weitere 2700 Euro für die Wärmebildkamera; für Letztere gab es auch eine Zuwendung in Höhe von 850 Euro von Seiten des Landkreises Ansbach.

Im festlich geschmückten Feuerwehrhaus hielt Pfarrer Hermann Horndasch den Gottesdienst mit Fahrzeugsegnung.            Fotos: hm

Im festlich geschmückten Feuerwehrhaus hielt Pfarrer Hermann Horndasch den Gottesdienst mit Fahrzeugsegnung. Fotos: hm

Dessen stellvertretender Landrat Kurt Unger lobte vor allem die Entscheidung des Gemeinderates, ein Fahrzeug bis zu einem Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen anzuschaffen. Drei Wehrmitglieder hätten daraufhin den dafür notwendigen Führerschein erworben. Von den Feuerwehrführungskräften um Kreisbrand­rat Thomas Müller, Kreisbrandinspektor Werner Tischer und Kreisbrandmeister Johannes Hofmann wurde ein mobiler Rauchverschluss übergeben, mit dessen Hilfe im Brandfall eine Rauchausbreitung in einem Gebäude deutlich verringert werden kann.

Zahlreiche weitere Ehrengäste, darunter Ehrenkreisbrandrat Walter Schwab, der Ehrenkommandant der Ortswehr, Hans Butzer, und zahlreiche Vertreter benachbarten Kommunen und Ortswehren konnte Bürgermeister Fritz Priester willkommen heißen. Dieser ging nach der Fahrzeug-Segnung durch Pfarrer Hermann Horndasch nochmals auf die umfangreichen Beschaffungsmaßnahmen ein.

Demnach sei nach ersten Planungen im Jahr 2008 im Dezember 2012 der dafür notwendige Beschluss im Gemeinderat verabschiedet worden, nachdem die örtlichen Feuerwehrmitglieder sich zuvor schon in und außerhalb des Landkreises Ansbach hinsichtlich möglicher Komponenten kundig gemacht hatten und alle notwendigen Details in einer Ausschreibung zusammenfassen mussten. Am 18. Dezember 2013 konnte das Fahrzeug dann von Görlitz aus überführt werden.

Danach begannen umfangreiche Ausbildungsmaßnahmen an Fahrzeug und Ausrüstung. Ein Schwerpunkt sei dabei die Schulung von 22 Atemschutzgeräteträgern gewesen, neben dem Umgang mit Sprechfunk und zahlreichen Einweisungsübungen. Bei einem Ernstfall Ende April dieses Jahres hätten sowohl die 55 Aktive zählende Mannschaft wie auch das neue Löschfahrzeug ihre Bewährungsprobe mit Bravour bestanden. Damit sei auch unterstrichen worden, dass der örtliche Gemeinderat mit seiner Investition in die Zukunft und Sicherheit aller Gemeindebürger richtig gelegen habe, so Priester weiter.

Abzüglich der Zuschüsse hätte die Kommune einen Eigenanteil in Höhe von 136000 Euro aufwenden müssen. Der Rathauschef dankte im Namen seiner Kommune sowohl den beiden Kommandanten Günter Eiffert und Jürgen Pöbel sowie allen Mitwirkenden für die gelungene Erneuerung des Fuhrparks der Feuerwehr. Auch seien bislang für dieses Vorhaben mehr als 3000 Euro von ortsansässigen Unternehmen gespendet worden, was deren Verbundenheit zur Feuerwehr und Kommune unterstreiche.

Der bisherige Tragkraftspritzenanhänger (TSA) soll auch weiterhin im Bestand geführt werden; deshalb sei das 2011 fertig gestellte Feuerwehrgerätehaus, wo jetzt die feierliche Übergabe stattfand, auch mit zwei Stellplätzen ausgestattet worden. Schon am Vormittag war jetzt ein Festgottesdienst im feierlich geschmückten Feuerwehrdomizil samt Zeltanbau abgehalten worden, bei dem nicht nur Mitglieder der Wehr mit Fürbitten vorstellig wurden, sondern auch die Schützenkapelle Buch am Wald für die musikalische Umrahmung verantwortlich zeichnete. hm


Mit drei Premieren

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Sommermesse bleibt bei Bewährtem und führt auch Neues ein

ROTHENBURG – Auf viel Bewährtes können die Organisatoren auch bei der aktuellen Sommermesse zurückgreifen. Doch es gibt auch Neues: So wird der neu angelegte Verkehrsübungsplatz erstmals weitgehend unter dem Festzelt, unter Fahrzeugen und auch unter Ausstattung des Festwirts verschwinden.

Der neue Verkehrsübungsplatz verschwindet zu einem Großteil unter dem Festzelt der Sommermesse samt „Zubehör“. Foto: Weber

Der neue Verkehrsübungsplatz verschwindet zu einem Großteil unter dem Festzelt der Sommermesse samt „Zubehör“. Foto: Weber

Im Vorfeld des Zeltaufbaus hat ein Begang stattgefunden. Dabei nahm der Festwirt gemeinsam mit Sommermess-Organisator Martin Kamphans die für seinen Betrieb vorgesehene Fläche an der Ostseite des Spitaltorparkplatzes in Augenschein. Wie weit die Oberflächen des frisch angelegten Verkehrsübungsplatzes wohl unversehrt bleiben können beim Aufbau des Zeltes?

Fest steht, dass auf jeden Fall Anker eingeschlagen werden müssen. Ob diese alle im gepflasterten Bereich zu platzieren sind, wo am wenigsten Spuren zurückbleiben werden beziehungsweise wo sie am rückstandslosesten zu beseitigen sind, wird sich zeigen.

Löcher schließen

Falls doch zwingend Anker im asphaltierten Bereich zu setzen wären, müssten die entstandenen Löcher selbstverständlich wieder geschlossen werden, was allerdings in den wenigsten Fällen rückstandslos gelingt.

Eine erstmals freigehaltene Sicherheitsgasse an der Nordseite des Festplatzes wird bei der Sommermesse 2014 zudem Fahrgeschäfte, Imbisswägen und Buden um glatte vier Meter nach Süden verschieben, kündigt Organisator Martin Kamphans an.

Auch beim Sicherheitsdienst für das Außengelände und für das Zelt gibt es eine Neuregelung, die nach Ansicht von Mess-Organisator Martin Kamphans, der zum 7. Mal Regie führt bei der Sommermesse, für Verbesserung und auch für einfachere Abläufe sorgt. Erstmals wird sich alles komplett in einer Hand befinden. Das Rothenburger Unternehmen, das bisher nur im Außenbereich das Sagen hatte, übernimmt zum ersten Mal auch den bisher getrennt geführten Sicherheitsdienst im Festzelt dazu. Zum vierten Mal seit der Neueinführung 2011 wird auch bei der Sommermesse 2014 der von Kamphans entwickelte Rundweg mit Teilung in Schaustellerbereich und in Händlerbereich bestehen.

Weithin signalisiert das komplett montierte Gerippe des Riesenrads schon seit etlichen Tagen, dass nun in Kürze wieder die Sommermesse regieren wird auf dem Spitaltorparkplatz. Am Fahrgeschäft mit den höchs­ten Aufbauten muss bis dahin, ebenso wie an weiteren dieser Sparte, noch gearbeitet werden.

Über 200 Hände dürften es sein, so schätzt Sommermess-Organisator Martin Kamphans, für die es bis zum Start noch etliche zu tun geben wird auf dem Platz: „Ohne die Elektriker, die Mess-Beschicker und ihre Mitarbeiter und auch ohne die Leute vom Bauhof, die für die gesamte Infrastruktur sorgen, funktioniert das hier nicht!“

Nicht zuletzt auch die Wasserqualität muss jederzeit zuverlässig stimmen auf dem gesamten Festplatz. Ein unabhängiger Prüfdienst aus Ansbach sorgt für die entsprechenden Untersuchungen. -ww-

Anerkennung und Ansporn

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Der neue Geslauer Bürgermeister verteilte Lob und Geschenke an tüchtige Gemeindebürger

GESLAU – Guter Einstand: In seiner ersten Bürgerversammlung verteilte der neue Ges­lauer Bürgermeister Richard Strauß wohlverdiente Gaben an junge und ältere Gemeindebürger für besondere Leistungen. Er überreichte Geschenkkörbe, kleine Geldpräsente und sparte auch nicht mit Lob: „Tüchtige Leute muss man fördern.“ Im gut besuchten Sportheim zauberte er freudige Mienen auf die Gesichter.

Anerkennung tut gut. Michael Lehanka, Anna-Lena Döbel und Johann Krauß freuten sich über die Anerkennung ihrer schulischen Leistungen. Alle Drei haben ihr Abitur mit einer Eins vor dem Komma abgeschlossen. Das Gemeindeoberhaupt gratulierte auch Bianca Ostertag für ihre berufliche Abschlussprüfung mit einem Notendurchschnitt von 1,5. Sie arbeitet zur Zeit als technische Assistentin in der Abteilung Projektplanung eines Rothenburger Unternehmens.

Machte eine gute Figur: Bürgermeister Richard Strauß ehrte Mitarbeiter.  Fotos: Schäfer

Machte eine gute Figur: Bürgermeister Richard Strauß ehrte Mitarbeiter. Fotos: Schäfer

Ebenso herzlich würdigte der Bürgermeister den Abschluss von Jochen Balbach als Werkzeugmacher mit 1,33. Die Regierung von Mittelfranken belobigte den erfolgreichen Abschluss der beiden jungen Leute mit einer Anerkennungsurkunde. Jochen Balbach erhielt seinerzeit aus der Hand des Landtagsabgeordneten Jürgen Ströbel sogar den Staatspreis. Als Anerkennung für Erfolg und Fleiß gab es für die jungen Damen Sonnenblumen, für die jungen Herren Süßes und für alle Fünf kleine Geldgutscheine. In den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückte Richard Strauß auch soziale und ehrenamtliche Mitarbeit. Die „gute Fee der Mittagsbetreuung“, Mariella Ruckert, verabschiedete er aus dem Amt. Gabi Pfeiffer dankte er für ihren Einsatz als Alltagsbegleiterin. Die am Amt für Landwirtschaft ausgebildete Betreuungskraft unterstützt hilfsbedürftige Menschen. Mit launigen Worte sorgte der Bürgermeister für Heiterkeit im Saal. Dem Metzger und Landwirt mit eigenem Hofladen, Erwin Horn aus Kreuth, überreichte er einen bunten Warenkorb ohne Fleisch und Wurst, aber mit einer Auswahl vegetarischer Angebote „für eine ausgewogene gesunde Ernährung“. Hintergrund für die lukullische Gabe: Der Selbstvermarkter stellte sich für einen Beitrag des Bayerischen Fernsehens mehrere Stunden zur Verfügung und machte nicht nur sich und seine Rinder, sondern auch Ges­lau „überregional bekannt“, freute sich der Bürgermeister.

Einen herzerfrischenden Beweis für tüchtige Junglandwirte lieferte der 23-jährige Martin Wagner aus Lauterbach mit seinen Semesterkollegen. Die Absolventen der Landwirtschaftsschule in Ansbach drehten zum „Tag der offen Tür“ an der Schule ein Video mit witzig-frecher und flotter Inszenierung als digitale Kampagne für das Berufsbild, das im Netz für Aufsehen sorgt. Der ganze Saal war beim Vorführen des Kurzfilms beindruckt von den jungen Darstellern. Der „nette Bursche“ aus der Gemeinde bekam einen Esskorb als süße Überraschung.

Die Einser-Riege: junge Gemeindebürger glänzen mit ihren hervorragenden Abschlüssen.

Die Einser-Riege: junge Gemeindebürger glänzen mit ihren hervorragenden Abschlüssen.

Martin Wagner will Ende 2015 den Abschluss zum anerkannten Landwirtschaftsmeister machen und dann den elterlichen Betrieb so strukturieren und optimieren, dass er ihn später im Haupterwerb führen kann. Momentan wird der Hof (30 Hektar Grün- und Ackerland, 40 Milchkühe mit Melkstand und Nachzucht) im Nebenerwerb betrieben.

Ein großes Dankeschön bekam auch Maria Schwab für die Blumenpflege zur Ortsverschönerung, und der langjährige Gemeindediener Leonhard Schwab. Seine Arbeit erledigt jetzt Anita Madel. Öffentliche Anerkennung erfuhren außerdem Karl Schwemmbauer für seine 25-jährige Tätigkeit auf der Bauschuttdeponie und Bauhofmitarbeiter Georg Hassold („er hat Wind und Wetter getrotzt“).

Nicht unerwähnt lassen wollte der neue Bürgermeister die Verdienste seines Vorgängers Dieter Mohr. Das frühere Gemeindeoberhaupt habe „geordnete Finanzen und eine intakte Infrastruktur hinterlassen“, lobte sein Nachfolger. Richard Strauß war zuvor als Stellvertretender Bürgermeister bereits an verantwortlicher Stelle tätig und nach einem spannenden Bürgerentscheid und turbulentem Bürgermeisterwahlkampf mit deutlicher Mehrheit an die Spitze der 1300-Einwohner-Gemeinde gewählt worden. Im feierlichen Rahmen mit rund fünfzig geladenen Gästen, darunter politische Weggefährten aus der Gemeinde und dem Landkreis, sollen die Verdienste von Dieter Mohr am Freitagabend im Gasthaus Ettmeyer gewürdigt werden.

In der Bürgerversammlung erläuterte der Bürgermeister einige Zahlen zur Gemeinde. Im Vergleich mit den Vorjahren gebe es beim Etat „ein Auf und Ab“. Bei den Gewerbesteuereinnahmen habe man die Prognosen für heuer auf 330000 Euro zurückgeschraubt. Bei der Einkommensteuerbeteiligung rechne man „weitherin mit einer guten Ertragslage.“ Die Gemeinde will vorerst keine Straßenausbaubeiträge für den Umbau und die Verbesserung von Straßen erheben. Es soll bei der Erhebung von Erschließungsbeiträgen bleiben für die erstmalige Herstellung von Straßen, so Richard Strauß.

Jüngst hat die Gemeinde für 15400 Euro den Eingangsbereich des Rathauses und den Sitzungssaal erneuert („sieht jetzt heller und freundlicher aus“) und 15000 Euro in den gemeindlichen Fuhrpark für Reifen und Kraftstoffe investiert. In der Kindertagesstätte werden momentan 46 Kinder betreut, die 12 Krippenplätze seien „voll belegt“.

Der Bürgermeister gab auch einen Ausblick auf die Zukunft. Die Dorferneuerung soll den kleinen Ortsteil Reinswinden optisch aufwerten. Ein wichtiges Anliegen sei der Erhalt der Grundschule Geslau-Windelsbach. Es gebe verschiedene Überlegungen. Als eine mögliche Option nannte Richard Strauß „die Erweiterung des Schulverbandes“. Kosten kommen auf die Gemeinde im Zusammenhang mit geplanten Investitionen in die Mittelschule Rothenburg zu. Als Mitglied im Schulverband werde man bei der Generalsanierung des aus den 70er Jahren stammenden Gebäudes herangezogen. Die Breitbandversorgung als Zugang zum Internet sei „relativ gut“ sogar „besser“ als in Insingen und Gebsattel, aber sie ausgebaut werden, hieß es. Vor allem Gewerbetreibende benötigen eine hohe Datenübertragungsrate. Alte Aufnahmen zeigten die Entwicklung der Gemeinde in den letzten Jahrzehnten beim Wohn- und Straßenbau, aber auch im Bereich Handwerk und Gewerbe. Der kurze Rückblick von damals bis heute machte deutlich: Es hat sich einiges getan. sis

Zwischen zwei Kontinenten

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Amerikanischer Lehrer begeistert seit 42 Jahren Schüler für Rothenburg

ROTHENBURG – Wenn es so etwas wie einen Orden für die Verdienste um den Rothenburger Tourismus geben würde, Ludwig Gustafson hätte ihn mit Sicherheit verdient. Als Jugendlicher wanderte er mit seiner Familie von Ansbach für immer in die Vereinigten Staaten aus. Sein Herz hat er allerdings an Rothenburg verloren. In den vergangenen 42 Jahren brachte er deshalb in seiner Funktion als Deutschlehrer in Alabama über 1000 Schüler und Erwachsene in die Tauberstadt.

Manchmal klingt das Bayerische schon noch ein wenig durch, wenn Ludwig Gustafson sich auf Deutsch unterhält. Die vergangenen 55 Jahre hat er zwar in Amerika verbracht, doch als ausgebildeter Deutschlehrer hat er zum Glück nie seine Muttersprache verlernt. „Zu Hause haben wir immer Boarisch gesprochen“, erzählt der gebürtige Straubinger lachend.

Seit 42 Jahren reist er nun schon mit seinen Schülern und Gruppen von Erwachsenen nach Europa. Der Abstecher nach Rothenburg ist dabei Pflicht und stets der Auftakt des mehrwöchigen straffen Reiseprogramms. Dieses Mal hatten die 18 Schüler und fünf Begleitpersonen nach ihrer abendlichen Anreise eigentlich nur einen ganzen Tag lang Zeit, um sich umzuschauen. Ein Glück für sie, dass sich Ludwig Gustafson hier so gut auskennt.

Die amerikanische Schüler-Reisegruppe begeht die Stadtmauer an der Stöberleinsbühne. Fotos: mes

Die amerikanische Schüler-Reisegruppe begeht die Stadtmauer an der Stöberleinsbühne. Fotos: mes

Bis zu seinem 15. Lebensjahr wohnte er nämlich in Ansbach, da sein Vater Angehöriger des amerikanischen Militärs war. Durch dessen schwedische Wurzeln erklärt sich auch der Nachname „Gustafson“. Der Rest der Familie ist ebenso international: Seine Mutter kommt aus Österreich und seine Schwiegermutter aus Mexiko. 1960 hat sein Vater ein attraktives Jobangebot im wissenschaftlichen Bereich angeboten bekommen und so zog die Familie in die Vereinigten Staaten. Nach dem Schulabschluss ließ sich Ludwig Gustafson zum Deutschlehrer ausbilden.

Eigentlich ist der heute 68-jährige schon seit einigen Jahren in Pension. Aber eine katholische Privatschule in Huntsville im Bundesstaat Alabama fragte ihn, ob er ins Klassenzimmer zurückkehren könnte, da ihr ein Deutschlehrer fehlte. Die deutsche Sprache ist in Alabama nicht so beliebt wie Spanisch, da in den letzten Jahrzehnten verstärkt Südamerikaner in die Südstaaten der USA einwanderten. In seinen drei Klassenstufen unterrichtet Ludwig Gustafson deshalb nur rund 40 Schüler.

Mit viel Herzblut versucht er den 17- bis 18-jährigen Schülern die Besonderheiten Rothenburgs und die deutsche Kultur näherzubringen. Als jemand, der beide Länder kennt, weiß er um die zahlreichen Unterschiede im täglichen Leben: seien es die kleinen Bäckereien und Metzgereien, bei denen die Deutschen einkaufen oder dass die Deutschen scheinbar aus fast jeder Frucht Marmelade machen. Wenn man über 40 Jahre lang immer wieder in dieselbe Stadt reist, bekommt man auch deren Entwicklung mit. Die auffälligste Veränderung stellte der Amerikaner bei der Unterkunft fest. Als er 1972 zum ersten Mal mit einer Schülergruppe nach Rothenburg kam und in der Jugendherberge übernachtete war der Standard noch sehr niedrig.

Voll des Lobes ist Ludwig Gustafson deshalb für die Leitung und den sehr guten Standard der Jugendherberge heute. Den Mitarbeitern bringt er deshalb auch mal Süßigkeiten oder Walnüsse mit. In der Stadt selbst habe sich eher weniger verändert, war er der Meinung. Aber nur solange bis er etwa 200 Meter später in der Unteren Schmiedgasse vor dem neuen Trinkwasserbrunnen erstaunt stehen blieb. Die Stadt ist halt immer für eine Überraschung gut. Das Rothenburg-Programm für die Schüler beinhaltete neben eines kurzen Gangs auf der Stadtmauer auch einen Blick über die Stadt vom Rathausturm aus, ein Besuch des Kriminalmuseums und der St.-Jakobs-Kirche. In der Kirche steht auch die schönste Sehenswürdigkeit für den Lehrer einer katholischen Schule: der Marienaltar.

Mittlerweile befinden sich in Ludwig Gustafsons Schüler-Reisegruppen schon die Kinder ehemaliger Schüler, die mit ihm vor vielen Jahren selbst nach Rothenburg gekommen sind. Ab und an erreicht ihn auch eine Postkarte mit den bekannten Motiven der Tauberstadt, abgeschickt von einem ehemaligen Schüler, der nun mit seiner Familie erneut Mittelfranken besucht. Bereits am nächsten Tag machte sich die rund zwanzigköpfige Gruppe auf den Weg zu ihrem nächsten Ziel. Mit Kleinbussen ging es zunächst in den Bayerischen Wald.

In den kommenden drei Wochen werden sie außerdem noch Wien, Salzburg, Garmisch-Partenkirchen, das Berner Oberland, Lindau und Rüdesheim besuchen. Am heutigen Donnerstag verfolgen sie in Garmisch-Partenkirchen das WM-Spiel Deutschland gegen USA. Die Schüler sind sich schon einig. Sie werden selbstverständlich das amerikanische Team anfeuern. Ludwig Gustafson hingegen ist sich noch nicht sicher, ob er seiner neuen oder alten Heimat die Daumen drücken soll. mes

Deutlicher Generationswechsel

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In Buch am Wald besteht Gemeinderat zur Hälfte aus Neulingen – Verdiente verabschiedet

BUCH AM WALD – Die jüngste Übergabe des neuen Feuerwehrfahrzeugs nutzte Bürgermeister Fritz Priester, um im Beisein von Altbürgermeister Fritz Lippert nebst Gattin zahlreiche langjährige Gemeinderatsmitglieder in feierlichem Rahmen zu verabschieden und ihre Nachfolger vorzustellen.

Exakt die Hälfte der bisherigen Ratsmitglieder sei jetzt in den kommunalpolitischen Ruhestand getreten, so Priester, der sich im Namen der Gemeinde für die konstruktive, vertrauensvolle und ratgebende Mitarbeit bei allen Weggefährten bedankte. Alle hätten stets das Wohl der Allgemeinheit im Blick gehabt und stets ein offenes Ohr für die Wünsche der Mitbürger. Es seien weitreichende Entscheidungen mit einem hohen Finanzvolumen getroffen worden, die oft mit einem Zähneknirschen verabschiedet worden waren.

Verabschiedet (v.li.): Helmut Fenn, Erwin Keitel, Martin Freiman und Erwin Klein. F: hm (2), privat.

Verabschiedet (v.li.): Helmut Fenn, Erwin Keitel, Martin Freiman und Erwin Klein. F: hm (2), privat.

Der Rathauschef erinnerte dabei an die Abwasserbeseitigung in den Ortsteilen, die Flurbereinigung, den Zusammenschluss der Kommunalen Allianz „Obere Altmühl“, das Golfplatzprojekt in Schönbronn sowie an die Fernwasserproblematik. Man habe aber auch fröhliche und ungezwungene Stunden miteinander verbracht. Zum Abschied gab es jetzt neben einer Urkunde einen Reisegutschein sowie ein Luftbild des jeweiligen Heimatortes.

Martin Freiman (Buch am Wald) und Erwin Klein sen. (Traisdorf) gehörten dem Gremium seit 1990 über 24 Jahre hinweg an. Ersterer fungierte in der letzten Amtsperiode als zweiter Bürgermeister und zeichnete darüber hinaus für den Veranstaltungskalender und die Wanderwege verantwortlich während Erwin Klein neben den Belangen für die Landwirtschaft auch die Auswirkungen des demografischen Wandels stets im Auge hatte. Mit seinem Akkordeon, welches er ab und an betätigte, hat er so manche kommunale Sorge kleiner erscheinen lassen, wie es hieß.

Neue Gemeinderäte (v.li.): Erwin Klein jun., Gerda Pfeiffer, Andreas Keitel und Manuel Reinhard.

Neue Gemeinderäte (v.li.): Erwin Klein jun., Gerda Pfeiffer, Andreas Keitel und Manuel Reinhard.

Helmut Fenn (Sengelhof) gehörte dem Gremium seit 2002 an und kümmerte sich als Waldbeauftragter, was er auch nach seinem Ausscheiden bleiben wird, auch um die Landschaftspflege. Ebenfalls zwölf Jahre war jetzt Erwin Keitel sen. (Hagenau) im Gemeinderat vertreten, der sich neben seiner Funktion als Wanderwegewart seit 2011 als Deponiewart der gemeindlichen Bauschuttdeponie engagierte, was er auch über seine Mandatszeit als Gemeinderat hinaus fortsetzen wird. Auch habe er sich der Verwirklichung eines Dorfgemeinschaftshauses in Hagenau verschrieben.

Den Ehefrauen wurde für die Zeit, in der sie auf ihre Männer wegen deren Tätigkeit im Gemeinderat verzichten mussten, mit einem Blumenstrauß gedankt. Vorgestellt wurden jetzt auch nochmals die neuen Gemeinderatsmitglieder Erwin Klein jun., Gerda Pfeiffer, Andreas Keitel und Manuel Reinhard sowie der neue zweite Bürgermeister Friedrich Stadelmann. hm

Die richtige Decke macht’s

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Bauausschuss schaute sich im Heckenacker die neuen Fußwege an

ROTHENBURG – Unspektakuläre Tagesordnung, schnelle Beschlussfindung: Die jüngste Bauausschusssitzung dauerte nur etwas über eine halbe Stunde, zumindest was den öffentlichen Teil ohne den Ortstermin betraf. Im Heckenacker machte sich das Gremium ein Bild über die fertiggestellten Fußwege. Im Rathaus war dann unter anderem über die Errichtung eines Mehrfamilienhauses, den Bau einer Dachgaube mit Wohnungssanierung und einige Vergaben zu entscheiden.

An den Rand der Stadt führte der Ortstermin die Bauausschussmitglieder. Im Neubaugebiet Heckenacker Nord wurden besondere Fußwege angelegt. Als Art Schmutzschleuse ist nur ein kurzes Stück am Anfang und Ende des Fußwegs gepflastert. Der Rest hat eine wassergebundene Oberfläche aus Splitt. Dieser sorgt dafür, dass das Wasser gut versickert und ist deutlich kostengünstiger. Ein Quadratmeter der wassergebundenen Deckschicht kostet unter einem Euro, dieselbe Fläche an Pflaster hingegen etwa 35 Euro. Der Unterbau ist dabei immer gleich und es kann jederzeit nachgepflastert werden. Außerdem ist die Oberfläche relativ benutzerfreundlich, wie ein Anwohner vor Ort bestätigte. Allerdings müssen Fahrradfahrer in den Kurven ihre Geschwindigkeit etwas verlangsamen

Laufprobe auf den neuen Fußwegen mit gepflasterter und wassergebundener Oberfläche.    Foto: Scheuenstuhl

Laufprobe auf den neuen Fußwegen mit gepflasterter und wassergebundener Oberfläche. Foto: Scheuenstuhl

Auf das Neubaugebiet bezog sich auch ein Antrag, der anschließend im Sitzungssaal vorgestellt wurde. Die Wohnbaugesellschaft Top Wohnbauprojekt GmbH hat in dem betreffenden Gebiet insgesamt drei Grundstücke erworben. Für eines dieser Grundstücke lag dem Ausschuss nun der Antrag vor, darauf ein Mehrfamilienwohnhaus errichten zu dürfen. Zwölf Wohneinheiten sollen in dem dreigeschossigen (vier Stockwerke wären maximal erlaubt), unterkellerten und barrierearmen Haus entstehen.

Der Bauwerber konnte 21 Stellplätze nachweisen. Das Stadtbauamt äußerte an ihn jedoch einen Wunsch: Aus städtebaulicher Sicht ist seine Lösung links und rechts vom Gebäude die Stellplätze auszuweisen eher schlecht. Deshalb schlug man vor, das Bauobjekt ein wenig nach Westen zu verschieben, um alle 21 Plätze (mit etwas Begrünung) an einer Seite unterzubringen. Von Seiten der Anwohner regte sich im Vorfeld Widerstand gegen das Projekt. Mit einer Unterschriftenliste an die Stadtverwaltung wollten sie ihrer Sorge um eine deutlich erhöhte Verkehrsbelastung Ausdruck verleihen. Ein Termin zur Aussprache zwischen Stadtverwaltung und Anwohnern wurde mittlerweile vereinbart. In der Sitzung gab der Ausschuss dem Bauprojekt bereits einstimmig grünes Licht.

Ein weiterer Antrag, über den das Gremium zu entscheiden hatte, kam von einem Bauwerber in der Herrngasse. Er möchte eine Dachgaube errichten (wodurch die bestehende Dachluke verschwindet). Zusätzlich sollen die auf der anderen, der Westseite des Daches, vorhandenen Dachflächenfenster ausgetauscht werden. Die neuen Fenster gehen mit der Gestaltungssatzung konform und sind von der Straße aus nicht einsehbar. Dem Stadtbauamt liegen hierfür positive Stellungnahmen des Landesamts für Denkmalpflege sowie des Stadt-heimatpflegers vor. Der Ausschuss erteilte ohne Gegenstimmen das gemeindliche Einvernehmen.

Ebenso harmonisch wurde der Beschluss zur Fertigstellung der Dr.-Bühler-Straße und der Wilhelm-Staudacher-Straße gefasst. 1999 wurden die Straßen angelegt, allerdings ohne Deckschicht. Da mittlerweile die Tragschicht ausgemergelt ist, muss dies nun nachgeholt werden und zugleich werden Pkw-Stellplätze gebaut. Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 535000 Euro. 300000 Euro davon sind momentan im Haushalt vorgesehen, der Rest im Haushalt von 2015.

Zwei Vergaben standen ebenfalls auf der Tagesordnung. Für die Bodenbelagsarbeiten in städtischen Mietgebäuden wurde per Dringlichkeitsentscheidung ein anderes Unternehmen mit den Arbeiten betraut. Mit dem Unternehmen, das den Erstzuschlag bekam hatte man zuvor einvernehmlich den Vertrag wieder aufgehoben, da Nachberechnungen stattfinden sollten, die im Angebot des zweiten Unternehmens bereits enthalten waren. Für die Sanierung des Sockels und die Erdarbeiten am Altenpflegeheim im Spitalhof in Höhe von 57000 Euro bekam das Rothenburger Bauunternehmen Hepp den Auftrag. Unter dem Tagesordnungspunk Bekanntgaben informierte Stadtbaumeister Michael Knappe die Ausschussmitglieder zum einen, dass das geplante Blindenstadtmodell noch etwas auf sich warten lässt.

Ein Brand in der Werkstatt des mit dem Auftrag betrauten Egbert Broerken in Soest (Westfalen) verzögert die Fertigstellung des Rothenburg-Modells wahrscheinlich noch bis zum Jahresende. Zum anderen legte der Stadtbaumeister eine Erklärung ab, die sich auf eine Anfrage in der vorhergehenden Ausschusssitzung von UR-Stadt­rat Fritz Sommer bezog. Dieser kritisierte damals, dass die Hoffläche eines städtischen Mietgebäudes geteert wurde, während man Privatleuten auferlegt, ihre Innenhöfe in der Altstadt zu pflastern. Der betreffende Sachbearbeiter ließ mitteilen, dass es in diesem Fall nicht anders möglich war, da der Hof sonst neu befestigt hätte werden müssen, was höhere Kosten nach sich gezogen hätte, die im Haushalt nicht eingeplant sind. Zwei Anfragen kamen aus den Reihen der Ausschussmitglieder. UR-Stadtrat Schönborn wollte wissen, wem der Parkplatz des Seniorenheims am Krankenhaus gehört. Er wurde diesbezüglich von einer Person angesprochen, die sich über den schlechten Zustand der Parkplätze ärgerte. Michael Knappe erklärte, dass dies ein nichtstädtisches Gelände sei.

FRV-Vorsitzender Dr. Karl-Heinz Schneider äußerte sich zu der neuen Praxis zusätzlich zu einem redaktionellen Hinweis im Fränkischen Anzeiger auf Stadtrats- und Ausschusssitzungen die ganze jeweilige Tagesordnung als offizielle Bekanntmachung der Stadt Rothenburg dort zu veröffentlichen. Er möchte geprüft haben, wieviele Bürger dadurch erreicht werden und ob ein eigenständiges Amtsblatt nicht das geeignetere Bekanntmachungsmedium sei. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurde eine Überlassungsvereinbarung mit dem Alpenverein getroffen. Dieser darf nun eine Mauer im städtischen Steinbruch zum Klettern benutzen. Durch die Vereinbarung wird die Stadt von jeglicher Haftung befreit. mes

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