Frisch vereidigter Bürgermeister Jürgen Geier schwor Gemeinderat auf Arbeit ein
DOMBÜHL – Bekenntnisse zu mehr Offenheit und Vertrauen im Gemeinderat und Signale für eine Phase des Neubeginns hat es bei der konstituierenden Sitzung im Bürgersaal gegeben. Dombühl stehe vor großen Aufgaben, die nur gemeinsam geschultert werden können, betonte der neue Bürgermeister Jürgen Geier. Er war von Dr. Manfred Albrecht, dem ältesten Mitglied des Gremiums, vereidigt und zum ehrlichen Streit für die Entwicklung der Marktgemeinde zum Wohle der Bürger willkommen geheißen worden.
Das neue Gemeindeoberhaupt nahm seinerseits den neuen Gemeinderäten Silvia Poschner, Andreas von Berg und Gerhard Maurer einzeln den Schwur auf das Grundgesetz der Bundesrepublik, auf die Verfassung des Freistaats und auf die Wahrung der Selbstverwaltung ab und führte sie damit in ihr Amt ein. Die frisch in das Gremium Gekommenen bekräftigten den Eid mit Erheben der rechten Hand.

Die neuen Gemeinderäte Gerhard Mauer, Andreas von Berg und Silvia Poschner (v.l.) werden vereidigt. Fotos: Weber
Vorher verabschiedete das gleich zu Beginn selbst vereidigte Gemeindeoberhaupt die ausgeschiedenen Gemeinderäte mit ehrenden Worten aus dem Gremium. Claudia Seefahrt, die auf zwei Amtsperioden zurückblicken kann, und Pia Grimmeisen-Haider, die eine Amtsperiode hinter sich hat, dankte er ausdrücklich für ihr herausragendes Engagement im Dienste der Marktgemeinde. Sie seien echte Dombühler Vorbilder, besonders auch für die neuen Gemeinderäte, sagte der Bürgermeister.
Er überreichte ihnen als Ausdruck des Dankes Körbe aus heimischer Produktion (Korbmacher Habelt aus Ziegelhaus), die mit allerlei leckeren Erzeugnissen aus Dombühl und unter anderem auch mit „Ladybier“ (Damenbier) aus Crailsheim (der Heimatstadt des Hohenlohers) gefüllt waren. Außerdem übergab er zur Erinnerung an ihre Zeit im Gemeinderat Dombühler Ehrenstelen aus Hartholz. Sie tragen, ins Material gebrannt, neben dem Namen und dem Wappen der Marktgemeinde auch ganz groß die Zahl der Jahre ihres Wirkens im Gemeinderat. Ernst Rogner, der dem Gremium immerhin 18 Jahre lang angehört hat, sei leider terminlich verhindert, sagte der Bürgermeister. Er werde ihm im nachhinein einen Besuch abstatten, ihm für seinen Einsatz danken und ihm dabei auch die Ehrung zuteil werden lassen.
Das neue Gemeinderatsmitglied Andreas von Berg, Gymnasiallehrer in Feuchtwangen, ist vom Gremium mit großer Mehrheit auf Anhieb zum 2. Bürgermeister gewählt worden. Er war als einziger Kandidat für den Posten angetreten und hat bei der geheimen Abstimmung 9 der insgesamt 13 Stimmen auf sich vereinigen können. Bürgermeister Jürgen Geier gratulierte ihm und versprach ihm eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Bei der Vereidigung des neuen Mannes an der Spitze von Dombühl hatte Dr. Albrecht unter anderem die Tradition am Ort angesprochen. Seit 500 Jahren gebe es beispielsweise das Marktrecht, das aus seiner Sicht in letzter Zeit immer weniger genutzt wurde. Hier wie auf vielen anderen Gebieten wie bei der Siedlungstätigkeit und auch bei den Gewerbe- und Industrieflächen brauche es neue Impulse.
In einer eigenen Erklärung schwor der neue Bürgermeister, der zuletzt Hauptamtsleiter der Gemeinde Rainau (rund 3.300 Einwohner) im Ostalbkreis war, einer Nachbargemeinde zur Großen Kreisstadt Ellwangen, den gesamten Gemeinderat später mit wohl abgewogenen Worten auf die begonnene Periode bis zum Jahr 2020 ein.
Es komme viel Arbeit zu auf das Gremium in dieser Zeit, betonte der Diplom-Verwaltungswirt (FH) ohne auf Details einzugehen: „Dombühl steht vor großen Aufgaben und Herausforderungen. Es gibt einen großen Nachholbedarf.“ Viele kleine Dinge, die aber wichtig sind, genügten nicht mehr den heutigen Anforderungen. Bürgermeister Jürgen Geier unterstrich aber auch, dass es für Dombühl gute Entwicklungschancen gebe, die es jetzt zu nutzen gelte. Das sei für den Gemeinderat auch mit dem Bohren dicker Bretter verbunden und es sei nur zu schaffen, wenn gemeinsam daran gearbeitet und an einem Strick gezogen werde.
Dombühl brauche deshalb einen entscheidungsfreudigen Gemeinderat und auch Gemeinderäte für mutige Beschlüsse. Er stehe für eine offene und ehrliche Kommunikation und für einen fairen und respektvollen Umgang, betont der neue Mann an der Spitze des Gremiums: „Das sollte hier die Richtschnur sein.“ In seiner konstituierenden Sitzung benannte der Dombühler Gemeinderat auch die Vertreter der Marktgemeinde in der Versammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schillingsfürst und im Grundschulverband Dombühl-Weißenkirchberg.
In der VG-Versammlung halten demnach künftig der Bürgermeister, sein Stellvertreter beziehungsweise Wilhelm Schurz das Fähnlein hoch für die Marktgemeinde. Ein Vertretungsring mit Bernd Walter, Günter Krieger und Paul Lehmann sorgt dafür, dass immer drei Entsandte für Dombühl vorhanden sind. Beim Schulverband ist neben dem Bürgermeister, der von Amts wegen einen Sitz hat und bei Bedarf vom 2.Bürgermeister vertreten wird, Norbert Strauß (im Vertretungsfall Günter Krieger) mit von der Partie. Die für alle VG-Kommunen gleich vorgesehene Geschäftsordnung erläuterten bei der Sitzung Ernst Nehfischer und Florian Beck von der VG Schillingsfürst. -ww-