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„Leiharbeit abschaffen“

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Forderung nach fairen Löhnen auf der Maikundgebung in Rothenburg

ROTHENBURG – Unter dem Motto „Gute Arbeit, Soziales Europa“ waren der Mindestlohn und die Europawahl zentrale Themen der Gewerkschaftsveranstaltung am Maifeiertag in Rothenburg. Auf dem Grünen Markt sprachen Reiner Gehring (IG Metall Fürth) und Walter Nees (DGB-Ortsverband Rothenburg). Sie forderten weitere arbeits- und sozialpolitische Verbesserungen in einem geeinten, an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichteten Europa. Die rigorose Sparpolitik sowie der Abbau von sozialen Errungenschaften müsse gestoppt werden.

„Seit vielen Jahren begleiten uns Themen wie gute Arbeit, Rente und soziale Lage, faire Löhne, prekäre Beschäftigung oder Mindestlöhne und schließlich die europäische Sozialpolitik, denn viele Fragen können wir nicht auf Landesebene beantworten“, so der DGB-Ortsverbandsvorsitzende. „Wir wollen ein Europa der Menschen, nicht der Märkte, und Zu­kunfts­perspektiven für die Jugend.“ In der beruflichen Realität lasse man junge Arbeitnehmer befristet arbeiten – und das immer wieder – obwohl man ihnen feste Stellen geben könnte, schicke sie von Praktikum zu Praktikum oder lasse sie durch den Rost fallen, wenn sie nicht spuren und dem Anforderungsprofil der Wirtschaft nicht entsprechen.

Hauptredner der Maikundgebung: Reiner Gehring. Fotos: Schäfer

Hauptredner der Maikundgebung: Reiner Gehring. Fotos: Schäfer

Den älteren Arbeitnehmern werde das Gefühl vermittelt, nicht mehr gebraucht zu werden. Man will sie loswerden: „Am besten so, dass damit verbundene finanzielle Nachteile ausschließlich zu Lasten der Arbeitnehmer gehen“, beklagte Walter Nees. „Sehr subtil“, man könnte auch sagen „hinterfotzig“ würden die Dinge nicht direkt zum Ausdruck gebracht, sondern eingefädelt, um schlussendlich sogar einen Beweis zu haben, „diesen Mann oder diese Frau können wir nicht mehr gebrauchen.“ Mit Blick auf die Koalitionsvereinbarungen zu Mindestlohn und Rente habe man „endlich etwas erreicht“, meinte Walter Nees. Manchmal könne man aber auch schier verzweifeln. „Wenn man scheinbar kurz vor dem Ziel, sich wieder und wieder mit alten, schon tausendmal widerlegten Argumenten herumplagen muss.“ Dann stelle er sich die Frage: „Geht denn gar nichts voran? Geht es uns wie Sisyphus, der schafft und strampelt und sich plagt, aber nie ans Ziel kommt? Oder bewirken wir vielleicht sogar mehr, als uns manchmal bewusst ist?“

Der Gewerkschaftsvertreter bedankte sich bei den Mitgliedern des DGB-Ortsverbandes für die Mitarbeit das ganze Jahr über, besonders in Bezug auf die Maikundgebung. Sein Dank galt auch den Detwangern, der Evangelischen Jugend, dem TSV Rothenburg und der Getränkehandlung Mayer für das Ausleihen von Tischen, Bänken, Geschirr und Gläsern. Es gab neben Weißwürsten, Schmalz- und Schnittlauchbrote, die am Ende des Maifestes ausverkauft waren. Annähernd zweihundert Teilnehmer zählte Walter Nees und freute sich über den „sehr guten Besuch“. Die vorausgegangene ökumenische Andacht in der Jakobs-Kirche mit Dekan Hans-Gerhard Gross und Pastoralreferentin Monika Angermeier besuchten etwa achtzig Personen – im Vergleich zu den Vorjahren soviel wie nie.

Als Hauptredner der Maifeier hielt Reiner Gehring eine kämpferische Ansprache, die immer wieder von App­laus unterbrochen wurde. „Wir brauchen Arbeit, von deren Lohn man leben kann. Es soll um die Menschen und deren Gesundheit, Glück und Zufriedenheit gehen, nicht nur um Geld, Gewinn und Boni. Wir brauchen ein Europa, das für die Menschen da ist und nicht für die Konzerne.“ Der IG-Metall-Vertreter warnte vor Versuchen, die Macht von Konzernen durch Handelsabkommen weiter zu stärken und demokratische Strukturen auszuhöhlen.

Die Streichung von Arbeitnehmer- und Streikrechten und die Zerschlagung der Sozialsysteme in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland seien bedenkliche Entwicklungen. „Wir brauchen ein demokratisches und sozial gerechtes Europa“, so Reiner Gehring. Die Sparpolitik sei unsozial. Demokratie und Mitbestimmung müssten ausgebaut werden, statt Politik über die Köpfe der Menschen hinweg zu machen. Außerdem warb er dafür, Migration und Einwanderung als etwas Positives zu begreifen.

„In Deutschland zocken die Banken weiter“, beklagte der IG-Metall-Vertreter. Die Kluft zwischen Arm und Reich habe sich seit der Wiedervereinigung stark vergrößert. Gründe für die Ungleichheit sei der Anstieg von Mini-Jobs, Teil- und Zeitarbeit. Die sogenannte „Flexibilisierung des Arbeitsmarktes“ haben diesen Trend noch einmal verschärft. Zeitgleich seien die Kapitaleinkommen gestiegen. Die Reallöhne dagegen sinken. „Leiharbeit muss abgeschafft werden“, forderte Reiner Gehring und meinte: „Facharbeiter bekomme ich nicht durch Sklavenhandel.“ Und: „Betriebe, die nicht ausbilden, sollen zahlen“. Als Beispiele für betriebliche Ausbeutung nannte er Adidas, KiK, C & A. H

eftige Kritik übte er auch am Electrolux-Konzern wegen der Auslagerung der Distriparts-Mitarbeiter nach Langensteinach. Die Beschäftigten bewerkstelligen seit vier Jahren für den Logistikdienstleiter Hegele das komplette Lagergeschäft für das Ersatzteilwesen des schwedischen Hausgeräteherstellers Electrolux und stehen unter enormem Kostendruck. Pro Mitarbeiter sollen 10000 Euro im Jahr eingespart werden. Für die Unternehmenspolitik im Rothenburger Werk machte Reiner Gehring Werkleiter Johann Reindl verantwortlich und kritisierte ihn heftig wegen der Entlohnung und wegen des Wegfalls der Wechselschichtprämie. Damit würden die Einkommen spürbar geschmälert. Der Gewerkschaftsvertreter kritisierte auch die Nicht-Verlängerung des RoSi“-Vertrags zur Standortsicherung.

Der Gescholtene vernahm die markigen Worte als Zuhörer der Maikundgebung. Den musikalischen Abschluss der Maifeier gestaltete auch in diesem Jahr die Blaskapelle Gebsattel. Danach sorgte erstmals Till Schlegel alias „Till di soil“ mit Bastian für Unterhaltung. sis


Tipp: Erst Zeit wählen

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Neuer Parkautomat erfordert schon etwas Umgewöhnung

ROTHENBURG – „In spätestens zwei Wochen wird sich die ganze Aufregung wegen der neuen Parkscheinautomaten gelegt haben.“ Davon ist Roland Pfaffelhuber, der Chef des städtischen Ordnungsamts, fest überzeugt. Unsere Erfahrungen bei der ersten Konfrontation mit einem dieser Apparate kommentiert er mit der Anmerkung: „So etwas passiert einem in der Regel nur einmal. Dann weiß man Bescheid.“

Was unsere erste schnelle Begegnung mit dem Automaten etwas schwierig gemacht hat (siehe Beitrag nebenan): Bei den Geräten mit EC-Karten-Schlitz (davon gibt es in der Altstadt 3 Stück) ist der Schlitz für die RothenburgPlus-Karte so untergeordnet angebracht, dass er auf den ersten Blick gar nicht auffällt. So manche(r) dürfte da (wie auch die Presse) vergeblich versuchen, seine RothenburgPlus-Karte zum Einsatz zu bringen. Auf den anderen Schlitz muss ohne Frage besser hingewiesen werden.

Außerdem fehlt auf den Automaten völlig der Hinweis auf die kostenlose Parkregelung „eine halbe Stunde in der Altstadt und zwei Stunden vor der Mauer“ mit dieser speziellen Service-Karte der Stadtmarketing-Organisation, des Handels und des Gewerbes. „Gut zu wissen. Wir werden da sicher noch Ergänzungen vornehmen,“ sagt Roland Pfaffelhuber und nimmt unseren Hinweis als Anregung auf. Dass es bei dem Parkautomaten weder Rückgeld noch Wechselmöglichkeiten gibt, sollte vielleicht auch einen Hinweis wert sein. Rothenburg möchte doch nicht als Ort eingestuft werden, der sich vom Autofahrer gern mehr einbehält als eigentlich ausgewiesen. Die häufigsten Bedienungsfehler lassen sich nach Überzeugung des städtischen Ordnungsamtschefs vermeiden, wenn man folgendermaßen vorgeht: Bevor Geld eingeworfen wird, mit EC-Karte (wo möglich) oder auch mit RothenburgPlus-Karte bezahlt wird, muss die Parkzeit vorgewählt werden. Das geschieht mit dem zweiten Button von oben „Vorwahl Parkzeit“.

Die Vorwahl der gewünschten Parkzeit geht durch mehrfaches drücken des Buttons „Vorwahl Parkzeit“ bis zum Erreichen des gewünschten Parkzeit-Endpunktes vor sich. Bezahlt wird dann entweder durch Münzeinwurf, durch RothenburgPlus-Karte, oder mit EC-Karte. Das Ticket wird gedruckt und ausgeworfen. Man sollte nicht vergessen, es gut sichtbar hinter die Windschutzscheibe zu legen. -ww-

Versteckter Schlitz

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Einschub für RothenburgPlus-Karte außerhalb des Bedienerfelds

ROTHENBURG – Gar nicht so einfach, die Bedienung der neuen Parkscheinautomaten! Selbst wenn es ganz einfach aussieht. Wir machten gestern kurz vor Mittag am Kapellenplatz die Probe aufs Exempel – und scheiterten im ersten Anlauf. Bei Durchlauf 2 klappte es dann, mit der kleinen Einschränkung, dass der Rothenburger, dem wir „assistieren“, einigermaßen enttäuscht feststellen muss, dass der freundliche graue Kasten kein Wechselgeld zurückgibt und Überzähliges der Einfachheit halber einfach einbehält.

Mit Frust für Christina Zang aus Weikersheim fing die Begegnung mit den neuen Parkscheinautomaten in Rothenburg an. Am Kapellenplatz wollte sie sich den Parkschein lösen, nur für eine halbe Stunde. Sie hatte nur kurz etwas zu erledigen und war sichtlich in Zeitdruck. Wir sind hilfsbereit und machen sie darauf aufmerksam, dass eine halbe Stunde nichts kostet, was nirgends auf dem Automaten vermerkt ist. Mit der RothenburgPlus-Karte. Die hat sie nicht. Also „leihen“ wir ihr unsere Karte aus. Wir wollen uns schließlich auch als gastfreundliche Vertreter unserer Stadt zeigen.

Die Weikerheimerin Christina Zang probiert ihr Glück. F.: Weber

Die Weikerheimerin Christina Zang probiert ihr Glück. F.: Weber

Die dankbare Dame wählt als Zeit 20 Minuten. Wir schieben die Karte in den Schlitz: Karte nicht lesbar! Wir probieren’s nochmal, nochmal, nochmal, nochmal und nochmal. Immer die gleiche Anzeige. Die Weikersheimerin ist mindestens genauso verwundert wie wir. „Vielen Dank für die Freundlichkeit, aber ich muss dringend zum Termin“, meint sie, setzt an zum erneuten Anlauf. Diesmal wählt sie 20 Minuten und wirft Geld ein. Der Automat spuckt anstandslos den Parkbeleg aus. Derweil hat sich hinter uns eine Schlange gebildet. Ein Rothenburger möchte kurz parken. RothenburgPlus-Karte? Hat er nicht. Wir wollen auch ihm mit unserer aushelfen. Nur wie?

Da entdecken wir – ganz unscheinbar – ziemlich weit unten im Bedienerfeld: Es gibt da noch einen zweiten Schlitz. Der ist nur für die RothenburgPlus-Karte. Wir stecken sie dort ein. Da kommt ein Finger von der Seite und schiebt die Karte so nach, dass sie auch wirklich einrastet. Er gehört Josef Kiss, einem städtischen Angestellten „Fest einschieben“, merkt er an. Der junge Rathaus-Bedienstete war ges­tern zusammen mit den Parküberwachern unterwegs, um Autofahrer beim Bedienen der Parkautomaten zu unterstützen. „Wir machen heute praktisch nichts anderes,“ meint die Verkehrsüberwacherin an seiner Seite. Diesmal funktioniert die Sache mit der RothenburgPlus-Karte. Doch als unser Freund aus Rothenburg etwas Münzgeld nachschiebt, für den Fall, dass es doch etwas länger dauern sollte als eine halbe Stunde, wartet der Automat mit der nächsten Überraschung auf. „Wo bleibt mein Rückgeld,“ fragt unser Rothenburger fordernd.

Auf dem Display war ein niedrigerer Betrag ausgewiesen worden als von ihm bezahlt wurde. Doch unser Automat spuckt nichts mehr aus. Nur den Parkbeleg, den liefert er noch höchst zuverlässig. -ww-

Schöne Dinge selber machen

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Licht und Klangkunst im Wildbad – Junge Leute machen elektronische Musik

ROTHENBURG – Was können Ältere von den Jungen lernen? Den Umgang mit Technik zum Beispiel. Oder Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem. Und: Die Fähigkeit, das Leben zu genießen. Schönes Beispiel: Die Neuauflage der „Sundowner“-Veranstaltung am Mittwochabend im stilvollen Wildbad-Theatersaal lockte die junge Generation in das altehrwürdige Gebäude mit Türmchen, Stuckdecken, Skulpturen und Fresken.

Zum Sonnenuntergang („Sundowner“) kamen Pärchen und Grüppchen, Verliebte und Feierabend-Genießer in Scharen. Über 650 zahlende Besucher wurden gezählt. Die Verbindung von schönem Ambiente und Lichtkunst zur malerischen Unterstützung elek­­tronischer Musik bietet ein besonderes Erlebnis. Unter die vorwiegend junge Generation mischten sich auch ältere Semester, die Gefallen fanden an dem besonderen Flair und an der erfrischend jugendlichen Art, Musik und Kunst zum Ausdruck zu bringen.

 Papierlampen schaffen eine stimmungsvolle Atmosphäre: Im Wildbad-Park war zusätzlich ein Zelt aufgebaut.  Fotos: Schäfer

Papierlampen schaffen eine stimmungsvolle Atmosphäre: Im Wildbad-Park war zusätzlich ein Zelt aufgebaut. Fotos: Schäfer

Der Projektversuch vom letzten Jahr mit erfolgversprechendem Auftakt veranlasste die jungen Initia­toren weitere konkrete Schritte in diese Richtung zu planen. Johannes Keitel (19) studiert Internationale Wirtschaft und Entwicklung in Bayreuth, spielt Gitarre und interessiert sich für Musik und Technik. Sein älterer Bruder Stephan (23) arbeitet bei der Messe München, die internationale Kongresse und Veranstaltungen durchführt.

Das Brüderpaar kennt das Wildbad in- und auswendig, denn es hat dort seinen Zivildienst geleistet und beim Arbeitgeber einen guten Eindruck hinterlassen. Die evangelische Tagungsstätte zeigte sich Neuem gegen­über auf­ge­schlossen. Die Führung des Hauses unterstützte die Jugend bei der selbstständigen Organisation und Gestaltung im letzten Jahr und auch heuer. Zusammen mit anderen jungen Leuten (Lina Gerber, Alexander Schmid­tell und Lukas Schmidt) haben Johannes und Stephan Keitel inzwischen den Verein „Grenzkunst“ gegründet, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen.

Wildbad-Führungskraft Stephan Michels lobte die Jugend für ihre professionelle und kompetente Arbeit. „Einziger Knackpunkt ist die Lautstärke der Musik, die mit Rücksicht auf Hausgäste und Nachbarn leiser werden muss“. Die jungen Leute trieben für die Veranstaltung einen Riesenaufwand und jede Einzelheit war genauestens geplant. Rund fünfzig freiwillige Helfer packten mit an und trugen zum Gelingen des Abends bei. Der originelle Ausdruck der Selbstständigkeit zeigte sich auch bei der Saal- und Bühnenausstattung. Für den Ausschank wurde eine lange Theke gebaut. Aus Paletten zimmerten sie großzügige Wohnlandschaften mit gepolsterten Sitzecken für ein im Garten aufgestelltes Zelt. Buchstäblich ein ganzes Arsenal von Papierlampen an der Decke schafften ein Gefühl von Atmosphäre und Gemütlichkeit. Für Bilder an der Zeltwand sorgte der Künstler und gelernte Schreiner Franz Xaver Kuchler aus Bettwar, der in Rothenburg eine Galerie betreibt und seine Mitarbeit angeboten hatte.

Aus einer Vielzahl von Lautsprechern erklang elektronische Musik, mal mehr im Vorder-, dann wieder im Hintergrund. Zu den Klangkompositionen wurden Lichtakzente eingesetzt. Moderne Technik macht es möglich, Klänge in einem Computer sowohl zu speichern als auch sie mittels der Tastatur abrufen zu können und sie auf jede gewünschte Tonhöhe zu bringen, um sie formbar zu machen.

Der Erlös des Abends soll einem indischen Projekt zugute kommen. Dafür verbürgen sich zwei junge Leute, die sich bei der Rothenburg-Veranstaltung persönlich vorstellten und bereitwillig Fragen zu der Organisation Prem Sewa beantworteten. Sie ist ein Partner der deutschen Entwicklungshilfe und betreibt vor den Toren der Industriestadt Nagpurs ein Internat für Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren. Nicole Hartmann (26), die mit Johannes Keitel in Bayreuth den gleichen Studiengang absolviert, hat in der Einrichtung ein halbes Jahr Freiwilligendienst geleistet und sieht sie als unterstützungswürdig an. Von ihr kam der Vorschlag für den gemeinnützigen Spendenzweck.

Bei der Abwicklung hilft Franzis Naik (23), der dort als Musiklehrer arbeitet. Der junge Inder hält sich momentan in Deutschland auf. Er nutzt die Chance, im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres für sich und andere Menschen etwas zu tun, während er gleichzeitig seine Deutsch­kenntnisse verbessert, die er sich in seiner Heimat übers Internet und aus Büchern selbstständig angeeignet hat und nun ausbauen will. sis

Klagen gegen die Stadt

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Streitfälle landen vor dem Verwaltungsgericht – Ausgang des Rechtswegs offen

ROTHENBURG – Entwicklung mit zunehmender Tendenz: Entscheidungen der Lokalpolitik landen bei der Justiz. So musste sich die neunte Kammer des Verwaltungsgerichts Ansbach unter dem Vorsitz von Vizepräsident Jürgen Wünschmann kürlich mit zwei Rothenburger Streitfällen in Bausachen beschäftigen. Die fünfköpfige Gruppe aus drei Haupt- und zwei ehrenamtlichen Richtern reiste zum Ortstermin an. Mit dem Ziel, sich einen Eindruck von den Örtlichkeiten zu verschaffen, um die bauordnungsrechtlichen Verfügungen besser beurteilen zu können.

Im einen Fall geht es um die Baugenehmigung zur Errichtung von Schaufenstermarkisen an einem Geschäftsgebäude am Markplatz, das als Baudenkmal geführt wird. Im anderen Fall geht es um das Verfahren zur Notsicherung eines denkmalgeschützten Hauses im Krebengäßen, von dessen desolatem Zustand nach Auffassung der Bauverwaltung eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ausgehe. Die beiden kommunalpolitisch brisanten Klagen sorgen für Aufsehen. Es gab vorerst keine Entscheidung.

Rückansicht: Das Problemhaus mit dem Überbau. Der Garten gehört den Nachbarn.  Fotos: Schäfer

Rückansicht: Das Problemhaus mit dem Überbau. Der Garten gehört den Nachbarn. Fotos: Schäfer

Die Eigentümerin des baufälligen Hauses steckt schon über längere Zeit in einer Problemsituation, die sich im Laufe der Jahre verstärkt hat. Ihr Mann, mit dem sie das Anwesen gekauft hat, ist in seine ausländische Heimat zurückgekehrt und hat sie mit dem heruntergekommenen Haus alleingelassen. Es steht leer und verfällt zusehends. Ihr fehlen die Mittel für die Sanierung. Sie selbst lebt in einer städtischen Wohnung, die noch von ihrem damaligen Mann angemietet wurde. Er hatte seinerzeit angedroht, sich vom Dach des Rathauses zu stürzen, wenn ihm keim Wohnraum zur Verfügung gestellt würde. Um eine Eskalation zu vermeiden, kam ihm die Stadt entgegen.

Seit vier Jahren geht das Hin und Her um den fortschreitenden Verfall des Hauses im Krebengäßchen. Das Anwesen war vermüllt und wurde zwischenzeitlich entrümpelt. Im August 2013 erklärte die Hauseigentümerin im Grundsatz ihr Einverständnis mit der Durchführung von Notsicherungsmaßnahmen und legte ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse vor. Der daraufhin von der Stadt beauftragte Sachverständige, Eduard Knoll, kam in seinem Schadenbericht zu dem Ergebnis, dass Sofortmaßnahmen zur Sicherung des Gebäudesbestandes und zum Erhalt des Denkmals mit einem Kostenvolumen von rund 40 000 Euro erforderlich seien. Die Stadt handelte aus Pflicht als Sicherheitsbehörde und Untere Denkmalbehörde.

Eduard Knoll, von der IHK-Nürnberg für Instandsetzungen historischer Gebäude öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger, verwies in seinem Gutachten auf die nennenwerte denkmalpflegerische Be­deutung des noch vorhandenen Restbestandes aus der Zeit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Als Beispiele für Instandsetzungen mit noch größeren Schäden, die zu einem erfolg­reichen Ergebnis geführt haben, nannte er Sanierungen in der Juden- und Klostergasse. Ein Abbruch des Anwesens aus städtebaulicher Sicht („Störung im bisher geschlossenen Bild der Gasse“) und aus baulichen Gründen nicht zu empfehlen. Die Standortsicherheit des Nachbarhauses könnte dann nicht mehr gegeben sein. Der Gewölbekeller liegt unter dem Nachbarhaus und bestehende Innenwände im Wohnbereich würden zur Fassade werden. „Die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen am verbleibenden Nachbarhaus würden mindenstens den Kosten der Notsicherungsmaßnahmen entsprechen“, so Eduard Knoll.

Die Hauseigentümerin ließ daraufhin von ihrem Rechtsanwalt mitteilen, dass sie wirtschaftlich nicht in der Lage sei, die Kosten für Instandsetzungsarbeiten aufzubringen und reichte Klage gegen den Bescheid ein. Im Bemühen um eine einvernehmlich Lösung beschränkte sich die Stadt vorläufig auf kurzfristige Sicherungsmaßnahmen, um zu verhindern dass Ziegel oder das ganze Dach herabstürzen und die Außenwand herauskippt. Mit der Gefährdungssituation und Feuchtstellen durch die poröse Bausubstanz muss die Nachbarschaft schon länger leben. Die Stadt verschickte einen zweiten Bescheid mit reduziertem Kostenumfang auf 10000 Euro für Gerüstbau, Anbringen von Sicherheitsnetzen, Abstützen von Mauern und Tragkonstruktion.

Ob die Eigentümerin innerhalb der möglichen Einspruchsfrist Rechtsmittel einlegt, ist noch offen. Das Gericht besah sich das Gebäude eingehend und unternahm mit Zustimmung der Eigentümerin, die ihrem Partner und dem Rechtanwalt das Wort überließ, eine Innenbesichtigung. Die Notsicherung erlaubte nur vorsichtige Schritte. Es gab keine Erklärung für die weitere Vorgehensweise, ob das Gebäude erhalten oder abgerissen werden soll. Ein Antrag zum Abriss liegt bisher nicht vor. Dann droht ein neuer Rechtsstreit um das Haus und die Auseinandersetzung mit dem Denkmalamt.

Die Eigentümerin hätte sich Ärger und Kosten durch Eigenleistungen sparen können. Für Außenstehende ist unverständlich, warum sie das Problem über Jahre vor sich herschob und verschiedene Lösungsansätze ausschlug. Die Stadt bemühte sich in Gesprächen mit einer benachbarten Erbengemeinschaft und Investoren um Nutzungsmöglichkeiten. Aber die Frau ging auf die Hilfsangebote nicht ein. Sie ließ die Stadt im Unklaren, welche Ziele sie verfolgt. Die Dinge spitzten sich zu bis zur ordnungsbehördlichen Maßnahme der Notsicherung.

Ihr Partner sieht die Sache aus seinem Blickwinkel. Beim Ortstermin mit dem Gericht übte er heftige Kritik am Umgang des Stadtbauamtes. Die Situation sei für die Eigentümerin so schlimm, dass sie sich fast das Leben genommen hätte, sagt er. „Ich habe sie vom Strick weggeholt“. Das Knoll-Gutachten steht nach seiner Meinung unter dem Einfluss wirtschaftlicher Interessen: „Der ist selbst scharf aufs Gelände“. Reichlich starker Tobak. Das Gericht ging nicht darauf ein und machte sich auf zum nächsten Ortstermin am Markplatz.

Am „Geschenkehaus“ will Harald Wohlfahrt Schaufenstermarkisen anbringen, um seine Waren vor dem Ausbleichen durch Sonnenlicht zu schützen. Eine moderne Sonnenschutzverglasung sei zu teuer. Als Stadt­rat hat das SPD-Fraktionsmitglied die Baugestaltungssatzung mit auf den Weg gebracht, um die baugestalterische Qualität der städtebaulichen und architektonischen Situation Rothenburgs sicherzustellen. Die im Rahmen der Satzung getroffenen Regelungen beschränken in gewissem Umfang die ansonsten freien Eigen­tümerinteressen, insbesondere was Fassaden, Überdachungen und Werbeanlagen anbelangt.

Als Geschäftsführer von Käthe Wohlfahrt beantragte Harald Wohlfahrt die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung. Ursprünglich wollte er an seinem Ladengeschäft eine durchgehende Markise über die Rundbogen-Schaufenster anbringen. Als gestalterische Kompromisslösung riet ihm die Verwaltung zur Rundbogenmarkise über jedem einzelnen Schaufenster. Im Bauauschuss gab es ein Patt-Ergebnis. Damit war das Vorhaben abgelehnt – auch aus Gründen des Denkmalschutzes. Das Anbringen der Markisen verändere das Erscheinungsbild des Baudenkmals. Durch die Bohrungen muss auch die Wandfläche geöffnet werden.

Harald Wohlfahrt klagte gegen die ablehnende Haltung vor dem Verwaltungsgericht. Beim Ortstermin machte er mit seinem Anwalt das Gericht auf die Vielzahl von Geschäften mit Markisen in unmittelbarer Nachbarschaft aufmerksam. Rechtsrat Michael Sommerkorn verwies darauf, dass es sich dabei um genehmigte Altbestände handelt, wie sie vor der Neugestaltung der Altstadtsatzung zulässig waren. Das Gericht zog sich nach der Ortsbesichtigung zur Beratung in den Sitzungssaal des Rathauses zurück, fällte aber kein Urteil. Es verlangte einen neuen Bescheid mit detaillierter denkmalschutzrechtlicher Bewertung von der Denkmalbehörde, die die Klägerseite beantragen muss, und von der Stadt eine klare Abwägung zwischen städtebaulicher Belange und den Interessen des Antragstellers. Das Verfahren wird jetzt tiefer aufgerollt.

Auf der einen Seite wird Bürokratie beklagt. Auf der anderen Seite sorgt die erhöhte Klagebereitschaft bei Entscheidungen der Kommune für eine weitere Reglementierung. Der aus Höchberg kommende Fachanwalt von Wohlfahrt nannte die Rothenburger Baugestaltungssatzung „zu detailliert und zu Deutsch“ mit ihren Regelungen und Vorschriften. Der städtische Jurist konnte sich einen Seitenhieb in Richtung Klägerseite nicht verkneifen. Die Markisen-Klage zeige, wie komplex der gesetzliche Rahmen geworden. Da komme man um ein amtliches Regelwerk mit buchstabengetreuer Umsetzung nicht herum. sis

Erfahrung im Rat erhalten

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Kommunalwahl in Wörnitz: Junge und Frauen sind unterrepräsentiert

WÖRNITZ – Auf der Frankenhöhe lenkt ab der konstituierenden Sitzung am 8. Mai ein Rat die Geschicke der Gemeinde, dessen zwölf Mitglieder in den besten Jahren sind. Sieben bisherige Ratsmitglieder haben es im Wörnitzer Gemeindegremium in die neue Amtsperiode geschafft. Einer Kandidatin war die Wiederwahl hingegen nicht vergönnt.

Eine gute Mischung weist der Wörnitzer Gemeinderat mit seinen sieben Wiedergewählten und fünf Neuen auf. Insgesamt ließen sich 18 Kandidaten für die zwölf Sitze aufstellen und bekamen die Stimmen von 709 Wählern (entspricht einer Wahlbeteiligung von 52,44 Prozent).

Den erstmaligen Sprung in das Gremium schafften so die fünf Neuzugänge Gerlinde Mebs, Bernd Uhl, Manfred Suttor, Elmar Büttner und Thomas Riedel. Folgende bisherige Gemeinderäte traten nicht mehr zur Wahl an: Rainer Uhl und Gisela Raab (beide seit 1996 im Gemeinderat), Mathias Braun und Karlheinz Strauß (beide seit 2008).

Acht Räte traten wieder an, aber nur sieben bekamen letztlich auch genügend Stimmen für den erneuten Einzug in den Rat. Für gewöhnlich werden erneut antretende Kandidaten wieder in das Amt gewählt. Ausnahmen bestätigen aber die Regel und so wird Irene Möller-März (seit 2008 im Rat) dem neuen Rat nicht mehr angehören. Das Vertrauen per Stimmzettel erneut ausgesprochen wurde hingegen Georg Hörner (bisheriger Zweiter Bürgermeister), Ralf Bitter, Wolfgang Strauß, Wolfgang Zoll, Stefanie Ströbel, Michael Teutsch und Georg Utz. Mit 432 Stimmen wurde Georg Hörner Stimmenkönig vor der neu gewählten Gerlinde Mebs mit 398 Stimmen.

Bei einem Altersdurchschnitt von 49,25 Jahren kann man bedingt von einem verjüngten Gremium sprechen. Das älteste Ratsmitglied ist Georg Hörner mit 63 Jahren und die Jüngste ist die 34-jährige Stefanie Ströbel. Sie war eine von drei Kandidaten in den Dreißigern, von denen es letztlich nur zwei (außerdem noch der 38-jährige Bernd Uhl) in den Rat schafften. Jüngere Kandidaten ließen sich nicht aufstellen.

Die Verteilung der Ratsmitglieder auf die insgesamt 17 Ortsteile sieht folgendermaßen aus. Wörnitz ist mit vier Räten vertreten und Bösennördlingen mit zwei. Jeweils ein Ratsmitglied kommt aus Mittelstetten, Mühlen, Arzbach, Erzberg, Oberwörnitz und Biegfeld. Im Vergleich zur letzten Wahlperiode ist die Verteilung weitestgehend gleich geblieben und recht ausgewogen. Ebertsmühle hat keinen Vertreter mehr (Gisela Raab ist freiwillig ausgeschieden) und Mühlen hat mit Wolfgang Strauß noch einen Vertreter (Irene Möller-März wurde nicht mehr gewählt). Oberwörnitz und Biegfeld können sich freuen, da jeweils ein Ratsmitglied von dort (Gerlinde Mebs und Thomas Riedel) gewählt wurde. Der Frauenanteil hat sich von drei auf zwei Damen verringert. mes

Baugewerbe optimistisch

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Positive Töne bei der Bauinnung Rothenburg-Uffenheim – Gute Auftragslage

ROTHENBURG – 20 Maurer- und 15 Zimmererbetriebe sind Mitglied der Bauinnung Rothenburg-Uffenheim als zuständige Organisation zur Vertretung der Fachinteressen. Bei der Jahreshauptversammlung im „Goldenen Fass“ ging es vor allem um rechtliche Fragen, die am Bau eine immer größere Rolle spielen.

Bauinnungs-Obermeister Alfred Schubart, er leitet in dritter Generation ein Bauunternehmen in Ergersheim, das vorwiegend im Hochbau tätig ist und rund zwanzig Mitarbeiter beschäftigt, schätzte die mittelfristigen Zukunftsaussichten als gut ein. Der Aufschwung im Bayerischen Bau- und Ausbaugewerbe stehe auf „breitem Fundament“. Das zeigen die neuesten Umfragewerte.

Geschäftsführerin Sieglinde Rauch, Obermeister Alfred Schubart, Referent Klaus Haller. Fotos: Schäfer

Geschäftsführerin Sieglinde Rauch, Obermeister Alfred Schubart, Referent Klaus Haller. Fotos: Schäfer

Nur vier Prozent der befragten Unternehmen seien derzeit mit ihrer Geschäftslage unzufrieden. „Auch bei den Umsätzen überwiegen die positiven Eigenschaften“, so Alfred Schubart. Jeder zweite Handwerksbetrieb spreche sogar von guten beziehungsweise sehr guten Erlösen. Insgesamt blicken die Unternehmen „sehr optimistisch“ ins Sommerhalbjahr. „Etwa sechzig Prozent der Bauhauptbetriebe erwarten gute Geschäfte und der Rest geht von einer immerhin noch befriedigenden oder ausreichenden Geschäftslage aus“. Es gebe daher keinen Grund, die Lage schlecht zu reden.

Der Fachkräftemangel sei eine der größten Herausforderungen für die Bau- und Ausbauhandwerker. Dies spüren die Betriebe sowohl bei der Suche nach Lehrlingen als auch nach Facharbeitern. Nach Berechnungen des statistischen Landesamtes stiegen die Umsätze im Bauhauptgewerbe im Jahr 2013 um 8,6 Prozent. Sie stiegen deutlich stärker als erwartet und höher als im Bundesdurchschnitt. Der Obermeister hofft, „dass dieser Trend noch recht lange anhält“.

Als Referent war Klaus Haller geladen. Der Geschäftsführer der Bau-Innung Nürnberg erläuterte Urteile und aktuelle Rechtsprechung zum Bauvertragsrecht, etwa was Regie- oder Stundenzettel anbelangt, um bei Streitigkeiten auf der sicheren Seite zu sein. Das kennt jeder: Oft sind auf Weisung des Bauherren oder seines Architekten kleinere Arbeiten außerhalb des eigentlichen Auftrags auszuführen. In der Hektik kommt es vor, dass Stundenzettel nicht zur Abzeichnung eingereicht werden. Dann kommt es auf die Vereinbarung zwischen den Parteien an. Haben sich diese auf eine Pauschale geeinigt, kann später nicht nach Stunden abgerechnet werden. Wird über Geld nicht geredet, wird normalerweise nach Einheitspreisen abgerechnet. Eine Stundenaberechnung setzt eine Einigung gerade über diese Abrechnungsart voraus.

Insbesondere bei größeren Baumaßnahmen finden regelmäßig Baustellengespräche statt, über deren Inhalt ein Teilnehmer des Gesprächs dann anschließend ein Baustellenprotokoll fertigt. Das Protokoll beinhaltet dabei in der Regel einzelne zwischen den Vertragspartnern getroffene Abreden, etwa über Nachtragspreise, Ausführungsfristen und andere Dinge. Ein solches Protokoll wird von der Rechtsprechung wie ein sogenanntes kaufmännisches Bestätigungsschreiben behandelt. Geht also das Protokoll kurzfristig nach der Besprechung den Gesprächsteilnehmern zu, ohne dass diese umgehend gegen einzelne Punkte des Protokolls Widerspruch erheben, werden die dortigen Festlegungen Vertragsinhalt. Bauunternehmer müssen täglich mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Problemen fertig werden. Sie müssten eigentlich Jurist, Betriebswirt, Steuerfachmann und Ingenieur in einer Person sein und sind deshalb gut beraten, sich über rechtliche Hürden, Fallstricke und Lösungen zu informieren. Bei öffentlichen Aufträgen spielen auch europäische Übereinkommen eine wichtige Rolle.

Ehrenobermeister der Bauinnung ist Johann Stein (Wachsenberg) und Schriftführer Willy Pümmerlein aus Insingen. Weitere Vorstandsmitglieder sind Friedrich Schurz, Karl Breitenbücher und Alexander Wüst. In der Stollengasse hat die Bauinnung zwei Räume als Büro angemietet. Die Sprechstunden werden variabel angeboten. Je nach Bedarf und abgestimmt auf die Bedürfnisse der Mitgliedsbetriebe. Geschäftsführerin Sieglinde Rauch und der Obermeister erhalten für ihren Einsatz eine jährliche Aufwandsentschädigung von rund 5100 beziehungsweise 2140 Euro.

Bei den Mitgliedern kommt neben Fachfragen zum betrieblichen Alltag auch die Geselligkeit nicht zu kurz bei Stammtisch, Wanderungen und Ausflügen. Der nächste Kollegenbesuch führt nach Insingen zur Firma Keller und Hahn. Der Fachbetrieb für Bohr- und Brunnenarbeiten beschäftigt derzeit insgesamt zwanzig Mitarbeiter. sis

Voll ins Schwarze getroffen

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Schützenverein Geslau feierte vor vollem Haus sein 50-jähriges Bestehen

GESLAU – Mit Stolz kann der Schützenverein Geslau auf 50 Jahre Bestehen zurückblicken. Im Kreis geladener Gäste ist das Jubiläum gebührend gefeiert und die Bedeutung herausgestellt worden. „Der Verein hat ins Schwarze getroffen“, sagte Bürgermeister Richard Strauß in seinem gelungenen Grußwort.

Im Leben eines Menschen sei der Fünfzigste eine „nicht ganz unkritische Marke“, sagte Barbara Ernst zu Beginn ihrer Ansprache. Ganz anders dagegen bei einem Verein. Da habe das Alter eine völlig andere Bedeutung. „Nach 50 Jahren haben wir uns längst etabliert: hier in der Gemeinde, bei unserem Patenverein SV Hohe Tanne Steinbach sowie bei den vielen anderen Vereinen und den hier wohnenden Menschen“, führte die Vorsitzende aus. Und zu jedem Jubiläum werde der Stolz auf die lange Zeit guter Zusammengehörigkeit größer.

Erste Vorsitzende Barbara Ernst bei der Ansprache.

Erste Vorsitzende Barbara Ernst bei der Ansprache.

„Für unseren Verein zählt nicht mehr das Vergangene, sondern die neue Zeit mit ihren Herausforderungen“, betonte Barbara Ernst. Dies zeige, wie gut sich die Idee des Vereins bewährt habe, äußerte sie und verwies auf eine Aussage von Wilhelm von Humboldt, dass es im Grunde doch die Verbindungen mit Menschen seien, welche dem Leben seinen Wert geben. „In diesem Geiste wurde unser Geburtstagskind vor 50 Jahren aus der Taufe gehoben, um die Verbindungen mit Menschen zu fördern und der Leidenschaft des Schießsports nachzugehen“, führte die Vorsitzende aus. Nicht ohne Stolz feiere man heute diesen Anlass. Die Geselligkeit, das sportliche Engagement sowie viele kleine und größere Festlichkeiten hätten nicht zuletzt für den Erhalt des Vereins beigetragen.

Der besondere Dank der Vorsitzenden galt im vollbesetzten Schützenhaus in der Fichtenstraße vor zahlreichen Mitgliedern Gästen und Ehrengästen auch den ­anwesenden Gründungsmitgliedern. Als Gründungsmitglied und Schirmherr blickte Altlandrat Rudolf Schwemmbauer in seiner Festrede auf die Anfänge und die weitere Entwicklung des Schützenvereins Geslau zurück.

Es waren gerade die sechziger Jahre, die einen gewissen Gründerboom im Schützenwesen ausgelöst haben. Ein Gründungsprotokoll für Geslau gibt es nicht. Der Chronik vom 25-jährigen Gründungsjubiläum ist zu entnehmen, dass der eigentliche Gründungstag der 15. März 1964 war. Erster Vorsitzender damals war Willi Kohlbauer aus Geslau. Bereits drei Wochen später konnte der Schießbetrieb im Saal des Gasthauses Treiber aufgenommen werden. Den bes­ten Schuss auf die ­Einweihungsscheibe gab Ernst Treiber ab.

Blick in die Reihen der zahlreichen Mitglieder und Gäste bei der Jubiläumsfeier. Fotos: Pfänder

Blick in die Reihen der zahlreichen Mitglieder und Gäste bei der Jubiläumsfeier. Fotos: Pfänder

In einer ordentlichen Mitgliederversammlung wurde beschlossen, sich vom Kyffhäuser Bund und von der Soldaten- und Kriegerkameradschaft zu trennen und den Schützenverein in eigener Regie und Verantwortung zu führen. Neben dem normalen Schießbetrieb wurde bei Freundschaftsschießen besonders auch das gesellige und freundschaftliche Miteinander gepflegt. Aus eigenem Erleben konnte Schwemmbauer berichten, dass es im Treibersaal „tolle Faschingsbälle“ gab. Zu den regulären Wettkampfschießen kam 1969 auch das Königsschießen hinzu. Schwemmbauer selbst war der erste Schützenkönig.

Eine längere freundschaftliche Verbindung war Grundlage, dass der SV „Hohe Tanne“ Steinbach an der Holzecke die Patenschaft zu Geslau übernahm. Einen Meilenstein und eine herausragende Mannschaftsleistung nannte Rudolf Schwemmbauer den Bau des Schützenhauses im Jahre 1983. Ein Höhepunkt war die Feier des 25-jährigen Gründungsfestes. 65 Vereine nahmen am Festzug teil. Mit dem Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen jüngst (Erweiterung des Schützenhauses und Einbau der elektronischen Schießanlage) gab es jetzt einen weiteren Grund zum Feiern. Der Verein feiere wohl ein goldenes Jubiläum, sei aber „jung geblieben durch die vielen Jungschützen“, führte Bürgermeister Richard Strauß in seinen lockeren Grußworten aus.

Auch Landrat Dr. Jürgen Ludwig stellte heraus, wie wichtig die Jugendarbeit in den Sport- und Schützenvereinen sei. Glückwünsche und Geschenke überbrachten die Vertreter der Schützenvereine von Steinbach an der Holzecke und Colmberg. Eine ganze Reihe von langjährigen Mitgliedern war schließlich durch den zweiten Gauschützenleiter Rudi Leidenberger aus Lehrberg zu ehren. Ehrenurkunden für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten Manfred Preiß, Rudolf Schwemmbauer und Ernst Treiber (alle Geslau). Für 40 Jahre ausgezeichnet wurden Erwin May (Geslau) und Herbert Schlichting (Gunzendorf), für 25 Jahre unter anderem auch Barbara Ernst (Hornau). Seit sechs Jahren ist die 54-jährige Barbara Ernst auch erste Vorsitzende des Schützenvereins Geslau.

Der Verein hat zur Zeit 110 Mitglieder, davon 20 Aktive und zehn Jugendliche. Jungschützenkönig wurde in diesem Jahr Chris Grimm, Schützenkönig Christian Krauß. Mit einem Umzug mit der Blaskapelle Geslau zur Kirche St. Kilian hatten die Festlichkeiten bereits am Morgen dieses großen Jubiläumstags ihren Auftakt genommen. hap


Mit unveränderter Spitze

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Gebsattel: Volland bleibt 2. Bürgermeister und Stammler 3. Bürgermeisterin

GEBSATTEL – In der Gemeindeführung bleibt für Gebsattel personell alles beim alten. Die Beteiligten haben signalisiert, die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde fortsetzen zu wollen. Bei seiner konstituierenden Sitzung bestätigte der neue Gemeinderat am Montagabend im evangelischen Gemeindesaal nach der Vereidigung der vier neu gewählten Mitglieder des Gremiums die bisherigen Stellvertreter des Bürgermeisters in ihrem Amt.

Damit bilden Zweiter Bürgermeister Wolfgang Volland (mit 13:0 Stimmen ohne Gegenkandidat wiedergewählt) und Elisabeth Stammler (mit 11:2 Stimmen gegen Gegenkandidat Helmut Köhler wiedergewählt) zusammen mit dem seit 1. Mai nicht mehr ehrenamtlichen sondern hauptamtlichen Bürgermeister Gerd Rößler für weitere sechs Jahre die Gemeindespitze. Gemeindesekretärin und Protokollführerin Tina Schmidt fungierte bei der schriftlichen und geheimen Abstimmung als Wahlhelferin. Man freue sich auf eine weitere Periode des Zusammenwirkens in dieser erprobten und erfolgreichen Konstellation, versicherten sich die Beteiligten gegenseitig.

Neue, alte Spitze: v.l. Rößler, Stammler und Volland.

Neue, alte Spitze: v.l. Rößler, Stammler und Volland.

Das Gemeindeoberhaupt hatte als offizielle Handlung noch eine kleine Formalie zu erledigen: Es nahm seine beiden bisherigen ehrenamtlichen Stellvertreter erneut unter Eid, wie es die Gemeindeordnung zu Beginn jeder Periode festlegt. Damit bekunden der Mann und die Frau, dass sie sich auch diesmal mit voller Kraft für Gebsattel einsetzen und für das Wohl der Gemeinde stark machen werden.

Gleich zu Beginn der Sitzung hatte Bürgermeister Rößler den vier Neuen im Gemeinderat den Eid auf die Bayerische Verfassung und auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland abgenommen. Nacheinander waren sie vorgetreten und hatten einzeln, die rechte Hand zum Schwur erhoben, die Eidesformel gesprochen: Andreas Klein (seines Zeichens Vorsitzender des örtlichen Fußballvereins), Helmut Köhler (örtlicher Bauernverbands-Obmann), Heidi Seybold (von Beruf Landschaftsgärtnerin) und Dominik Wenninger (örtlicher Feuerwehr-Kommandant).

Mit Gratulation zur Wahl ins Gremium und Dank für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung im Gemeinderat hieß sie der Bürgermeister willkommen. Für die kommenden sechs Jahre gelte es auch für sie, sich ohne Streit und Zorn und im guten Recht auf eine eigene Meinung einzubringen. Unter den fünf Zuhörern auch bei der konstituierenden Sitzung mit von der Partie: Gerhard Gackstatter, Ernst Breiter und Werner Schübel, die bisher zu den treuesten auf den Rängen zählen. Sie konnten verfolgen, dass der Gemeinderat in neuer Besetzung schnell zur Einstimmigkeit fand an diesem Abend. Ausnahmslos alle folgenden Beschlüsse waren Zu-Null-Entscheidungen.

Legen vor Bürgermeister Rößler (r.) den Eid ab: v.l. Wenninger, Seybold, Köhler und Klein. Fotos: Weber

Legen vor Bürgermeister Rößler (r.) den Eid ab: v.l. Wenninger, Seybold, Köhler und Klein. Fotos: Weber

Auf Empfehlung des Gemeindetags legte das Gremium die Entschädigung pro Kopf und Sitzung auf 20 Euro fest. Auch der Verfügungsrahmen des Bürgermeisters wurde festgelegt. Das Gemeindeoberhaupt bekräftigte, dass es auch weiterhin für Entscheidungen unterhalb dieser Grenze die Zustimmung des Gemeinderats einholen werde: „Das hat sich bewährt.“ Künftig wird es nur noch eine offizielle Anschlagtafel in der Gemeinde geben, und zwar die in der Schulstraße. Die weiteren­ ­werden untergeordnet weiterbetrieben.

Der Bauausschuss als vorberatendes Organ des Gemeinderats hat Fortbestand in Gebsattel, entschied das Gremium. Ihm gehören in der neuen Periode an: der Bürgermeister sowie Elisabeth Stammler, Winfried Schiller, Werner Abelein und Dominik Wenninger. Im Rechnungsprüfungsausschuss sitzen Franz Seybold, Josef Schalk, Elke Streng, Andreas Klein und Helmut Köhler. Jugendbeauftragte bleibt Heidi Fiedler. Neben dem Bürgermeister vertreten Gebsattel in der Versammlung der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg: Franz Seybold (Vertreter Werner Abelein) und Heidi Fiedler (Elke Streng). In den Schulverband ist erneut Elisabeth Stammler (Heidi Seybold) entsandt. In der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung ist Gebsattel durch den Bürgermeister (2. Bürgermeister) vertreten. Das Gremium beschloss die Erstellung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) voranzutreiben und in diesem Zusammenhang auch eine Vorauswahl bei den in Frage kommenden Planern zu treffen.

Nach 20 Jahren ist das alte Wasserrecht in der Gebsattler Dorfmühle ausgelaufen. Unter dem Aspekt der Wasserkraftnutzung mit eingebauter Turbine ist seit 1992 mehr Durchfluss erforderlich als bei der früheren Nutzung als Getreidemühle. Bei der jetzt anstehenden Verlängerung des Wasserrechts im Zusammenhang mit dem Bau einer Wehranlage auch als Hochwasserschutz müsse das gemeindliche Entwicklungskonzept für Gewässer dritter Ordnung berücksichtigt und die Durchgängigkeit für Fische gewährleistet sein, so der Gemeinderat in einer Stellungnahme. Genehmigungsbehörde ist das Landratsamt. In den Streckenabschnitten zwischen Pleikartshof und Kirnberg sowie zwischen Kirnberg und Wildenhof stehen Straßensanierungen an. Kostenumfang insgesamt 250000 Euro. Es läuft eine beschränkte Ausschreibung der Arbeiten. Submission ist am 28. Mai. Für die Ingenieurleistungen bei der Planung kassiert das Büro Härtfelder rund 24500 Euro.

Erneuert werden muss beidseitig das Geländer der alten Eisenbahnbrücke, und zwar durch Ergänzungen beim Rahmen und bei den Zwischenstreben, wobei hierbei eine addierte Gesamtlänge von 97 Meter anfällt. Der Auftrag über ein Volumen von gut 10000 Euro geht an den örtlichen Fachbetrieb Breiter. In nichtöffentlicher Sitzung legte das Gremium die Dienstaufwandsentschädigung für den von staats wegen in der Besoldungsstufe A 13 (zwischen 3777,32 Euro und 4664,59 Euro) eingestuften hauptamtlichen Bürgermeister auf 310,32 Euro monatlich fest, die monatliche Fahrtkosten-Pauschale auf 270 Euro.

Für den zweiten Bürgermeister wurde die Grundvergütung im Vertretungsfall auf 211 Euro bis zum 21. Tag festgelegt. Ab dem 22. Tag kommen dann pro Tag ein Dreißigstel bzw. ein Einunddreißigstel der Bürgermeister-Bezüge hinzu. Die Regelung für die 3. Bürgermeisterin will das Gremium bei der nächsten Sitzung festlegen. -ww-

Bleibt Rothenburg ein „gallisches Dorf“?

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Das abgenommene Metropolregion-Schild an der Autobahn A 7 spielt auch in jüngstes Treffen der IHK-Gremien hinein

ROTHENBURG – Sie ist im Kreis von Wirtschaftsvertretern aus dem Mittelfränkischen immer wieder und immer noch gut für ein Schmunzeln über die Tauberstadt: die Sache mit dem Schild „Metropolregion Nürnberg“ vor den Toren der Stadt. Das Schild war auf Betreiben des Stadt-rats an der Autobahn von der großen braunen Hinweistafel auf das touristische Besichtigungsziel Rothenburg wieder abmontiert worden, weil es der Stadtrat so wollte.

Auch beim Treffen der Vorsitzenden und Stellvertreter der 14 IHK-Gremien aus dem Bezirk, dem ersten bisher in Rothenburg, in den Räumen der VR-Bank, ist das nicht anders. Wenngleich das Thema zunächst sozusagen mehr beim Gedankenaustausch im Vorfeld eine Rolle spielt, dafür sozusagen auf höchster Ebene. Dirk von Vopelius, der Präsident der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, der später die Sitzung leitete, nutzt dabei die Gelegenheit zu einem amüsierten Schlenker im Gespräch mit dem Rothenburger Gremiums-Vorsitzenden Gerhard Walther.

Er sei da gar nicht sicher. Das Metropol-Schild wirklich abmontiert? Könne er sich gar nicht vorstellen, meint er mit einem fast spitzbübischen Augenzwinkern. Wohl wissend, dass besagtes Schild längst abmontiert und irgendwo deponiert ist. Das damit verbundene Rascheln im Blätterwald war unüberhörbar. Rothenburg hat sich mit seinem weit und breit einmaligen Vorgehen zum gallischen Dorf nach dem Vorbild in „Asterix und Obelix“ erklärt und erntet in Wirtschaftskreisen Gespött.

Gerhard Walther (v.li), Dr. Sabine Jarothe und Dirk von Vopelius. Fotos: Weber

Gerhard Walther (v.li), Dr. Sabine Jarothe und Dirk von Vopelius. Fotos: Weber

Der frühere SPD-Stadtrat Harald Wohlfahrt, seines Zeichens Unternehmer in der Weihnachtsartikel-, Andenken- und Geschenkartikelbranche, vertritt die Ansicht, dass sich die beiden Schilder, genauer gesagt die Botschaften darauf, überhaupt nicht vertragen, ja dass sie sich sogar richtiggehend „beißen“. Einerseits der Hinweis auf das romantische Besichtigungsziel und andererseits der Hinweis auf besagte „Metropolregion Nürnberg“ als dazu im Widerspruch stehender neuzeitlicher Kontrapunkt. Ein Autofahrer könne laut Untersuchungen nur soundsoviele Botschaften in enger Folge erfassen und behalte sich deshalb womöglich die falsche.

Statt irgendeines Hinweises auf jenes Metropolregion-Gebilde müsse doch eher Rothenburg als Inbegriff der Romantik zur Geltung kommen. Auf Wohlfahrts Betreiben fass­te der Stadtrat deshalb den Beschluss, das damals nachträglich an der Rothenburg-Tafel befestigte Metropolregion-Schild wieder abmontieren zu lassen. Er bekräftigte dies dann später mit einem erneuten Beschluss, als angesichts des verursachten öffentlichen Wirbels und der Verwunderung im Metropolregion-Verbund der Städte und Gemeinden um eine erneute Beratung gebeten worden war.

In besagter Runde im VR-Penthouse vor der dann folgenden Sitzung in der Lounge des Geldhauses gibt es kein Signal, das auch nur auf das geringste Verständnis für diese Argumentation Wohlfahrts schließen ließe. Der Rothenburger Unternehmer sei damals zum Gespräch gebeten worden und habe ausführlich seine Sichtweise dargelegt, erinnert sich IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch in der Runde. „Interessant,“ nennt er das Papier, das er damals mitgebracht hatte und das auch dem Stadtrat „als Diskussionsgrundlage“ vorlag, in vielsagender Anspielung. Aber „zielführend“ ist diese Ansicht und ist auch besagte Ausarbeitung aus der IHK-Sicht keinesfalls, kann sie gar nicht sein. Am Ende lag man in den Positionen genauso weit auseinander wie vorher, lässt der Geschäftsführer durchblicken.

Mit der Metropolregion Nürnberg verbinde sich das Verständnis, dass nur im Verbund etwas zu erreichen ist im Wettbewerb der immer größeren Zusammenschlüsse und Namen, betont Markus Lötzsch. Einer auf sich allein gestellt werde es in Zukunft kaum zu etwas bringen können. Aber es sei ja noch nicht aller Tage Abend in dieser Hinsicht, gibt er mit diesem Hinweis zu verstehen.

Für Gerhard Walther, den Vorsitzenden des IHK-Gremiums Rothenburg, ist die Schilder-Angelegenheit ein Fehltritt mit nicht unerheblichen Folgen fürs Image der Tauberstadt. Als Mann der Wirtschaft muss er sich nicht selten an das wenig ruhmreiche Kapitel erinnern lassen, wenn er andernorts unterwegs ist. Da geht es ihm nicht anders als den offiziellen Vertretern der Stadt und den Repräsentanten des politischen Rothenburg. Jetzt setzt Gerhard Walther darauf, einen Strich unter dieses unrühmliche Kapitel machen zu dürfen. Er erhofft sich vom neuen Stadtrat, wie er im Gespräch im Penthouse bekräftigt, dass er sich dieser Sache annimmt und den unglücklichen Beschluss rückgängig macht. In diesem Zusammenhang beruft er sich übrigens auf ein Versprechen.

Auch später, zum Schluss der Sitzung in der Lounge, klingt das Schilder-Kapitel noch einmal an. Als Gastgeber spielt Gerhard Walther auf die unerfreuliche Sequenz an. Das Rothenburger Gremium habe als Ausrichter des Treffens aber alles getan, um wieder Boden gut zu machen, meint er schmunzelnd. Jetzt werde es am neuen Stadtrat liegen, die Schilder-Angelegenheit so zu regeln, dass die Position der Tauberstadt als westlichster Außenposten der Metropolregion Nürnberg auch gebührend zum Ausdruck komme.

Unter den Vertretern der 14 mittelfränkischen Gremien befanden sich unter anderem Abordnungen aus Ansbach, Bad Windsheim, Dinkelsbühl und Neustadt. Auch Karin Bucher, die Gremiums-Geschäftsführerin und Regionalbeauftragte für Weißenburg/Gunzenhausen, Ansbach und Rothenburg war gekommen. Im Rothenburger Gremium laufen jetzt, wie in den anderen mittelfränkischen Gremien, die Vorbereitungen für die Neuwahlen im September an. Bei den Urnengängen wird über die künftige Zusammensetzung der Gremien entschieden.

Dr. Sabine Jarothe, Ministerialdirigentin des Staatsministeriums für Wirtschaft, Medien, Energie und Technologie, Abteilung Erneuerbare Energien, Energie Innovativ, informierte bei der Sitzung über den aktuellen Stand bei den Ausführungsbestimmungen zur bayerischen Energiewende. Sie entschuldigte Ministerialrat Dr. Bernhard Schwab, der aus ihrem Haus als Referent vorgesehen war. Er habe zum Thema wichtige Dinge vor Ort zu besprechen, sagte sie und ließ bei ihren Ausführungen mehrfach durchblicken, dass immer noch in Details verhandelt wird.

„Jeden Tag sind wir da Lernende“, merkte sie und betonte, nur im Schulterschluss von Politik und Wirtschaft sei die Energiewende zu schaffen. Bayern stehe nach wie vor zur Energiewende und wolle den Ausbau der erneuerbaren Energien. Es bleibe dabei: Bis 2021 sollen 50 Prozent der benötigten Energie aus regenerativen Quellen kommen. Derzeit liege der Anteil bei 36 Prozent: „Aber wir werden schauen, dass wir das steigern.“

Dies solle unter anderem mit mehr Markt beim Stromvertrieb erreicht werden, ab 2017 nicht mehr durch den Gesetzgeber, sondern durch Wettbewerb, mit bestimmter Förderhöhe für Anlagen, mit mehr Preisdynamik durch neue Vergütungssätze (statt bisher 17 Cent pro Kilowattstunde künftig 12 Cent pro Kilowattstunde) und gestrichene Boni. Im Zusammenhang mit der Förderung von Windkraftanlagen auf See (Offshore) und an Land sowie bei Photovoltaikanlagen kündigte sie „atmende Deckel“ an. Bestandsschutz, aber für alle künftigen Projekte ein Maximum von 100 Megawatt, werde für Biomasse-Anlagen gelten. Weiter rentieren soll sich nach ihren Worten die Nutzung der Windkraft.

In diesem Zusammenhang kündigte sie einen Windatlas für Bayern an, der die in Frage kommenden und verwertbaren Bereiche ausweise. Die Abstandsprämisse 10 mal Höhe (10 h) eines Windrads zur nächsten Bebauung werde in der Bauordnung verankert. Allerdings könne davon in der Bauleitplanung der Kommunen abgewichen werden, wenn ein Konsens bestehe: „Ich glaube, das ist ein guter Kompromiss.“

Bei der Eigenstromerzeugung sollen bestehende Anlagen von der EEG-Umlage befreit und Anlagen bis 10 Kilowatt von ihr ausgenommen werden. Zur Ausgleichsregelung für die Industrie nannte sie zwei Listen, wovon die erste die 68 privilegierten Sektoren umfasst. Ob Vergütungen zurückgezahlt werden müssten, sei noch nicht abschließend entschieden: „Wir wollen das verhindern.“

Der Versorgungssicherheit gelte besonderer Augenmerk. Nur mit erneuerbarer Energie sei sie aber nicht möglich. Deshalb brauche Bayern ein Reserve-Kraftwerk wie möglichst bald eines (mit Gasbetrieb) ausgeschrieben werden soll. Daneben gelte es einen Kapazitäts-Markt zu installieren, „mit Baden-Württemberg im Boot“. Das Stromnetz müsse ausgebaut werden. Die Schiene aus Thüringen, die ja nicht unumstritten ist, werde dringend gebraucht. -ww-

Runderneuerter Gemeinderat

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Außer dem Bürgermeister wurden acht neu Gewählte im Geslauer Gremium vereidigt

GESLAU – Mit einem überwiegend neu besetzten Gemeinderat startet Geslau in die sechsjährige Wahlperiode. Zu Wochenbeginn wurde nicht nur der ehrenamtliche Bürgermeister Richard Strauß vereidigt, sondern mit ihm gleich acht erstmals ins Amt gewählte Bürger für das zwölfköpfige Gremium. Der neue Bürgermeister betonte in seiner Antrittsrede den Gemeinschaftsgeist.

Nur eine einzige Frau hat es in den Gemeinderat geschafft: Sonja Stowasser. Das Wahlergebnis mit den vielen neuen Gesichtern verdeutlicht wie in manch anderer Gemeinde auch, dass bei dieser Wahl ein Generationenwechsel stattgefunden hat. Auch wenn man gerne auf die Erfahrung altgedienter Gemeinderäte setzt, so bringt der Wandel doch Chancen für eine Zukunft, die von der jüngeren Generation gestaltet wird. So sieht das Bürgermeister Richard Strauß, der seinen bisherigen Stellvertreterstuhl mit dem des 1. Bürgermeisters getauscht hat und am Montag vereidigt wurde.

Gleich acht neue Gemeinderäte (nur eine Frau gehört dazu) waren in Geslau zu vereidigen. Darunter auch der neue 2. Bürgermeister Florian Braumandl (Bildmitte vorne).

Gleich acht neue Gemeinderäte (nur eine Frau gehört dazu) waren in Geslau zu vereidigen. Darunter auch der neue 2. Bürgermeister Florian Braumandl (Bildmitte vorne).

Er appellierte an den Gemeinderat die Interessen aller Bürger im Blick zu haben, auch gerade derjenigen, „die sich nicht rühren“ und die keine Fürsprecher haben. Strauß betonte in seiner Rede zum Amtsantritt: „Es ist wichtig, dass sich jeder bei uns einbringt”. Gemeinsam könne man die Gemeinde voranbringen, wobei es nicht nur darum gehe „Bescheide rauszuschicken, sondern auch Visionen zu haben“. Auch Kritik solle man offen ansprechen.

Bürgermeister Strauß wird als seine Vertretung Florian Braumandl zur Seite haben, der mit acht Stimmen gewählt wurde, während Wolfgang Nölp in der geheimen Abstimmung nur auf drei Stimmen kam (bei Enthaltungen) und auch davon absah sich ums Amt des dritten Bürgermeisters zu bewerben, obwohl er vorgeschlagen wurde. Diese Aufgabe fiel dann Hans Krauß bei zwölf Ja-Stimmen zu.

Auf das neue Gremium warten zahlreiche Aufgaben, die der Bürgermeister kurz ansprach. Zu einem Entwicklungskonzept für die Gemeinde gehörten unter anderem Mehrgenerationenhäuser oder die Eingliederung von Behinderten in die Gemeinschaft. Eine flurbereinigungsähnliche Maßnahme stehe für den Feldwegebau an und in Ortschaften erfolge noch die Dorferneuerung. Für wichtig sieht man in Geslaus Entwicklung auch eine gute Anbindung an das Weltnetzwerk an. Von einer leistungsfähigen DSL-Datenversorgung ist die Rede. Hinzu kommt laut Richard Strauß die Absicherung des Schulbetriebes in Geslau, denn bei sinkenden Schülerzahlen könne es kritisch werden. Zum Schluss seiner Rede wünschte er sich eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit für die nächs­te Legislaturperiode.

Ernst Schmidt nahm die Vereidigung des 1. Bürgermeisters Richard Strauß vor.   Fotos: diba

Ernst Schmidt nahm die Vereidigung des 1. Bürgermeisters Richard Strauß vor. Fotos: diba

Bei der Beschlussfassung über die Zahl der weiteren Bürgermeister hatte man wegen der vielen Termine einen Sinn darin gesehen auch einen dritten zu bestimmen, denn die Gemeinde wolle auch auswärts bei verschiedensten Anlässen gut vertreten sein und da es Ehrenämter sind, ist die Abkömmlichkeit vom Beruf nicht immer einfach. Problemlos verlief die Abstimmung über die Geschäftsordnung, ehe es dann um weitere Positionen in diversen Gremien ging. Der erste und zweite Bürgermeister sowie Hans Krauß vertreten die Gemeinde in der VG-Versammlung, dazu wurden deren Vertreter bestimmt. Herbert Schmidt ist der gewählte Vertreter für den Schulverband. Außerdem hat man jetzt drei Jugendbeauftragte in Markus Lindner, Markus Förster und Sonja Stowasser. Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses wurde Wolfgang Nölp, dazu kommen fünf weitere Mitglieder.

In der öffentlichen Sitzung am Montagabend im Rathaus stimmte man einer Bauvoranfrage zur Errichtung einer Güllegrube vorbehaltlich der Einreichung des Bebauungsplanes zu. Unter Bekanntmachungen wies der Bürgermeister darauf hin, dass man zum beschlossenen Kauf des Feuerwehrautos für April 2015 noch zwingend eine Rettungsgeräteausrüstung für 25000 Euro braucht. Diese kommen zu den rund 270000 Euro Fahrzeugkosten hinzu, wobei man insgesamt mit 65000 Euro an Förderung rechnet.

Nichtöffentlich legte der Gemeinderat dann die Sätze für die Entschädigungen der Bürgermeister fest. Der 1. Bürgermeister erhält für seine ehrenamtliche Tätigkeit eine monatliche Entschädigung von 2911 Euro, der zweite Bürgermeister bekommt 136 Euro bis 21 Tage, dann kommt pro Tag ein entsprechender Bruchteil des Bürgermeistergehaltes dazu. Der dritte Bürgermeister erhält keine feste Entschädigung, kann aber Sachausgaben geltend machen. Das Sitzungsgeld liegt wie alle anderen Beträge auch unverändert bei 15 Euro. Abschließend betonte Bürgermeister Strauß, dass man sich für die Sicherung der heimischen Betriebe einsetzten wolle und auch Firmenbesuche plane. Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept werde Geslau die nächsten Jahre fordern. diba

Verständnis füreinander

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Schüleraustausch festigt deutsch-französische Freundschaft

ROTHENBURG – Großer Ereignisse wird 2014 gedacht: 100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkrieges, 75 Jahre Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und 25 Jahre Mauerfall. Kriege verursachen Leid und Zerstörung. Und sie belasten die Beziehungen zwischen Menschen und Völker noch Jahrzehnte danach. Umso wichtiger ist es nach dem Friedensschluss die Aussöhnung voranzubringen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Jugend. Ein Werkzeug hierfür ist der Schüleraustausch, in dessen Genuss über die Jahre auch viele Rothenburger Schüler gekommen sind.

Salatköpfe, Dosenmais, Gurken, Senf, Nudeln und viele weitere Zutaten liegen auf den Arbeitsplatten der beiden Schulküchen bereit. Die rund 50 Schüler laufen emsig durch die Räume auf der Suche nach Olivenöl und anderen Lebensmittel, um ihren Salat zu verfeinern. In einer bunten Mischung aus Deutsch und Französisch beratschlagen sich die Schüler des Reichsstadt-Gymnasiums mit ihren französischen Austauschpartnern aus Athis-Mons über die beste Zubereitungsweise.

Neue Menschen, neue Sprache, neue Umgebung. Dies ist das bekannte Schüleraustausch-Dreieck. Der ganze ideologische Überbau unter dem Stichwort „Völkerverständigung“ läuft parallel und teilweise unbewusst zu den alltäglichen Aufgaben und Unternehmungen während der Austauschwoche. Zunächst gilt es einmal die sprachliche Verständigung zu meistern, der Rest ergibt sich dann so gut wie von alleine. Dass sich ihre Vorfahren vor drei oder vier Generationen noch im Krieg gegenüberstanden merkt man heute natürlich nicht mehr, wenn man die 50-köpfige Schülerschar aus zwei Nationen beim Kochen oder beim offiziellen Empfang im Rothenburger Rathaus sieht. Die deutsch-französischen Beziehungen wurden im Laufe der Jahrzehnte zu einer deutsch-französischen Freundschaft.

Deutsch-französisches Kochteam: Thibault, Bérénice, Julia, Hannes, Leandra und Lukas (v.l.).         Fotos: Scheuenstuhl

Deutsch-französisches Kochteam: Thibault, Bérénice, Julia, Hannes, Leandra und Lukas (v.l.). Fotos: Scheuenstuhl

Grundstein hierfür war der sogenannte Elysée-Vertrag, den Charles de Gaulles und Konrad Adenauer am 22. Januar 1963 mit dem Ziel die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland zu begründen, unterzeichneten. Durch direkte Begegnungen zwischen Deutschen und Franzosen sollte der Aussöhnungsprozess zwischen den einstigen „Erbfeinden“ auf den Weg gebracht werden.

Vorurteile gegenüber den Schülern aus dem jeweils anderen Land haben sie nicht, erklären Bérénice, Thibault und Lukas aus Athis-Mons sowie Hannes, Julia und Leandra vom Reichsstadt-Gymnasium. Die unterschiedliche Nationalität spielt für sie überhaupt keine Rolle. „Bei den Jungen gibt es zwischen Deutschen und Franzosen keine Unterschiede, sie machen die gleichen Witze“, erzählt Hannes lachend.

Man merke jedoch, dass die Franzosen praktisch aus einer Großstadt kommen (Athis-Mons gehört zum Pariser Umland) und die Deutschen aus einer Kleinstadt. Die Geschehnisse in ihrem Nachbarland verfolgen die Schüler eher selten in den Nachrichten, mit Ausnahme großer Ereignisse wie Staatsbesuche und Wahlen. Die Schüler aus Athis-Mons sind in einer Europa-Klasse, das heißt sie werden in Erdkunde und Geschichte auf Deutsch unterrichtet. Die deutsche Geschichte hat dadurch einen besonderen Platz in ihrem Lehrplan.

Um ein Kapitel geteilter Geschichte ging es auch während der Aus- tauschwoche. In diesem großen Gedenkjahr stand der Besuch des Nürnberger Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände wie in den Jahren zuvor wieder auf dem Programm für die Jugendlichen. Thibault zeigte sich beeindruckt von der Größe der Ausstellung und den detailreich dargestellten Themen wie der Entwicklung vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg.

Bei Leandra rief die Ausstellung auch bei ihrem mittlerweile zweiten Besuch erneut ein beklemmendes Gefühl hervor; vor allem die Karte mit den Konzentrationslagern, die bewusst werden lässt, wie viele Menschen dort den Tod fanden. In deutsch-französischen Gruppen erkundeten die Zehntklässler das Dokumentationszentrum. Um den sprachlichen Austausch anzuregen bekamen sie einen von Christine Mägerlein, der den Austausch koordinierenden Lehrerin des Reichsstadt-Gymnasiums, erstellten Fragebogen.

Neben Fragen, die rein auf Fakten abzielten, wurden die Schüler auch aufgefordert ihre Eindrücke und Empfindungen zu dem Gesehenen festzuhalten. Durch das Gespräch darüber mit ihren Gruppenpartnern haben sie sich in das Thema „hineingearbeitet“, so die Schüler. Indem man länger über seine persönliche Sicht spricht und die des Partners aus dem Nachbarland erfährt, verbessert man seine Sprachfertigkeiten und reflektiert beide Sichtweisen auf denselben Gegenstand. Gerade dieser Austausch über einschneidende gemeinsame Ereignisse, wie der Zweite Weltkrieg, sind ein wichtiger Teil des Aussöhnungsprozesses. Bei der Aufarbeitung der eigenen Geschichte muss auch die Perspektive der beteiligten Nachbarländer miteinbezogen werden.

Den jugendlichen Austauschschülern wird dies vielleicht nicht bewusst gewesen sein. Dies kann aber gerade der Vorteil eines Schüleraustausches sein: keine staatstragenden Reden zur Völkerverständigung, sondern der Umgang miteinander im Alltag fördert die gegenseitige Akzeptanz und baut Vorurteilen vor. mes

Denkmalrat zur Mehrzweckhalle

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Regionalvorsitzende spricht von „bayernweiter Bedeutung“ – Stellungnahme wird erarbeitet

ROTHENBURG – Wegen des nach Aussage der Vorsitzenden „wichtigen Falls von bayernweiter Bedeutung“ befasst sich aktuell der Landesdenkmalrat mit dem Bau der Mehrzweckhalle. Damit dürfte nochmal eine kritische Erklärung seitens der Denkmalschützer zu erwarten sein. Am Mittwoch informierte sich der Regionalausschuss vor Ort.

Zu ihrer eigenen Überraschung bekam die Stadt die Mitteilung, dass sich nun der Landesdenkmalrat nochmals mit der Standortfrage Mehrzweckhalle befasst und am 7. Mai um 14 Uhr ein Besichtigungstermin in Rothenburg vorgesehen sei, bei dem alle Seiten ihre Argumente nochmals vortragen könnten. Ebenso „ahnungslos“ waren laut eigener Aussage der Bürgerinitiativ-Vertreter Bernhard Mall oder der Vorsitzende des Vereins Alt-Rothenburg Dr. Karl-Heinz Schneider. Man habe den Denkmalrat nicht eingeladen und von nichts gewusst, betonten beide auf Nachfrage.

Die Vorsitzende des Regionalausschusses und stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Karin Dengler-Schreiber gab der Presse die Auskunft, es habe sie niemand aus Rothenburg aufgefordert den Fall Mehrzweckhalle nochmals aufzurollen: „Wir wurden von uns aus tätig, so wie wir das bei wichtigen Fällen tun und das hier ist von bayernweiter Bedeutung, denn schließlich ist Rothenburg ein Aushängeschild für Bayern“, betonte sie sinngemäß. Auf dem Spitaltorparkplatz versammelten sich dann der Regionalausschuss Franken (normal zehn Mitglieder, aber am Mittwoch nur zur Hälfte vertreten) mit den Stadtvertretern (OB, Rechtsrat, Stadtbaumeister) sowie dem Vorsitzenden von Alt-Rothenburg und dem Initiativvertreter Bernhard Mall. Dazu der Stadtheimatpfleger Dr. Konrad Bedal und der Gebietsbeauftragte des Landesamtes für Denkmalschutz, Tobias Lange.

Am Ort der künftigen Baustelle mit OB und Stadtbaumeister: Vorsitzende Dengler-Schreiber, daneben Ulrich Pfannschmidt (Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung) Fotos: diba

Am Ort der künftigen Baustelle mit OB und Stadtbaumeister: Vorsitzende Dengler-Schreiber, daneben Ulrich Pfannschmidt (Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung) Fotos: diba

Schon eingangs zeigte sich, dass beim Gremium ein großer Informationsbedarf besteht, deshalb ist man auch gekommen und im Anschluss an die öffentliche Anhörung vor Ort fand dann eine interne Sitzung im Rathaus statt. Dort konnte die Verwaltung auch nochmal in einer kleinen Präsentation ihre Überlegungen zum Hallenstandort darstellen. Beim Landesdenkmalrat, dem sein Regionalausschuss zuarbeitet, handelt es sich um ein Fachgremium, das in gravierenden Fällen das Kultusministerium berät und letztlich eine fachliche Stellungnahme abgibt. Diese hat aber keine rechtlichen Folgen, sorgt jedoch für Öffentlichkeitswirksamkeit.

Wohl nur in seltenen Fällen konnte durch den Denkmalrat „das Rad nochmals zurückgedreht“ werden. „Obwohl wir wissen wie spät die Stunde ist, wollen wir sehen, welche Möglichkeiten es noch gäbe“, meinte die Vorsitzende, denn Oberbürgermeister Hartl wies auf das eindeutige Bürgerbegehren ebenso wie auf den fortgeschrittenen Planungsstand und den rechtskräftigen Bebauungsplan der Stadt hin.

Beim Rundgang auf dem Gelände wurden alle Blickwinkel geprüft und es zeigte sich auch, dass die Annahme, man verstelle die Ansicht der Stadtmauer durch die Halle kaum zutrifft, denn von der Mauer war vor lauter Bäumen nichts zu sehen. Dr. Karl-Heinz Schneider sprach von einem „neuralgischen Punkt“ auf einem bisher unbebauten Gelände im Spitalvorfeld, das auch noch Einzugsgebiet der Quellen des ehemaligen Spitals sei, was bei Grabungen zu beachten wäre.

Bernhard Mall stellte schlicht fest: „Wir brauchen eine Turnhalle, aber keine Mehrzweckhalle“. Es gäbe mit der Reichsstadthalle und dem Wildbad-Saal genügend Veranstaltungsorte, wobei die alte Zehntscheune nur minimal belegt sei und deshalb eine bessere Auslastung verlange. Mall: „Da soll ein Bedarf gedeckt werden, der gar nicht da ist!“ Solch schöne ausgedehnten Grünflächen wie am Spitalhofparkplatz gebe es sonst kaum noch und dies sei auch aus meteorologischen Gründen für das Klima schützenswert.

Seine ganz erheblichen Bedenken wiederholte der Stadtheimatpfleger Dr. Konrad Bedal vor Ort. Es sei eine „enorme Baumasse vor der Mauer“, ein „Koloss“ entstehe da am Kappenzipfel, der auch den Blick von der Mauer beeinträchtige. Bei der kritischen Gesamtdimension komme es auf einen Meter mehr oder weniger in der Gebäudehöhe gar nicht so sehr an. Schade sei, dass man nicht schon früher den geschützten Grünbestand vergrößert habe. Denkmalschützer Dipl.-Ing. Tobias Lange kritisierte die Veränderung in der Hallenplanungsphase, bei der das Bauwerk höher als vorgesehen geworden sei.

Die Stadtvertreter erläuterten ausführlich das aufwändige Planungsverfahren und die Gründe für den Standort aus Sicht einer sinnvollen Stadtentwicklung. Schon im Handlungskonzept „Soziale Stadt“ sei in diesem Bereich eine solche Halle vorgeschlagen worden, alle möglichen Standorte habe man gewissenhaft geprüft. Im Rathaus wurden die Gründe nochmals näher erläutert, nachdem zuvor sogar noch ein Stadtmauerrundgang mit Blick durch die etwa drei Schießscharten angesagt war, durch die man künftig aufs Hallendach schauen könnte, das bekanntlich teilbegrünt wird.

Vorsitzender des insgesamt 31 Mitglieder umfassenden Landesdenkmalrates ist der Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Goppel (früher Staatsminister). Dem Gremium gehören mehrere Abgeordnete, aber auch Vertreter der Kirchen, des Bauernverbandes, der Architektenschaft, des Hausbesitzerverbandes, des Städtetages und der Akademie der Schönen Künste an. Sie werden in der Plenumssitzung am 16. Mai ihre Erklärung zur Rothenburger Mehrzweckhalle aus Denkmalsicht abgeben. diba

Vorfreude auf neue Schule

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Das Richtfest am großen Erweiterungsbau der alten Topplerschule gefeiert

ROTHENBURG – Glückwünsche, der traditionelle Richtspruch und Beiträge der Schulkinder prägten das Richtfest des Erweiterungsbaues der Topplerschule, das am Dienstag begangen wurde. Allein für dieses neue Bauwerk werden rund 4,3 Millionen Euro ausgegeben, hinzu kommt die Altbausanierung.

Viele Generationen haben die ehrwürdige Topplerschule schon durchlaufen, die nun eine Aufwertung als zentraler Schulstandort erfährt, denn die Kinder aus dem Luitpoldschulhaus werden dann auch in den Topplerweg 15 umsiedeln. Für das dann leerstehende historische Luitpoldschulhaus besteht die Hoffnung auf spätere Unterbringung eines Zweiges der Fachhochschule Ansbach. Dazu laufen politische Bemühungen.

Der Blick vom Baugerüst auf den Vorplatz mit den Schulkindern und Gästen zum Richtfest.   Fotos: diba

Der Blick vom Baugerüst auf den Vorplatz mit den Schulkindern und Gästen zum Richtfest. Fotos: diba

Die staatliche Summe von insgesamt über 7,4 Millionen Euro gibt die Stadt (die dafür auch Zuschüsse erhält) für die Generalsanierung und Erweiterung der Grundschule aus. Das Richtfest diese Woche stellte einen wesentlichen Schritt dar, wobei noch in diesem Jahr der große Erweiterungsbau fertig werden soll. Nach der Generalsanierung des Altbestandes ist dann in den Sommerferien 2015 der große Umzug von der Luitpold- in die Topplerschule vorgesehen. Damit vervollständigt sich in diesem Bereich unmittelbar vor der Stadtmauer auch eine zentrale Schulanlage, zu der die generalsanierte Realschule ebenso gehört wie die Sportstätten und der neue Verkehrsübungsplatz sowie künftig noch die Dreifachturnhalle mit Mehrzwecknutzung.

Für den neu gewählten Stadtrat, der erst gestern vereidigt wurde, war das Richtfest der erste offizielle Anlass zum gemeinsamen Auftreten. So hielt auch der bisherige Bürgermeister Kurt Förs­ter in Vertretung des Oberbürgermeisters seine kurze Ansprache „ohne noch in Amt und Würden“ zu sein, denn seit 1. Mai ist eigentlich der neue Stadtrat zuständig. Und der wählte erst gestern die Bürgermeister.

Die Kinder der Grundschule erfreuten mit Liedvorträgen und hatten ihren Spaß beim Auffangen der Süßigkeiten, als es einen Bonbonregen vom Baugerüst gab – allerdings mischte der sich mit richtigen Regentropfen, denn das Wetter war ziemlich nasskalt. Kurt Förster und Stadtbaumeister Michael Knappe hielten sich kurz in ihren Reden und würdigten die Handwerks- und Planerleistungen. Man machte deutlich, dass die Kinder allen Grund haben sich auf ihre neue Schule zu freuen, die allen modernen Ansprüchen in den Funktionen wie in der Ausstattung entsprechen wird.

Zusammen mit den am Bau beteiligten Firmen und den Gästen, darunter Elternvertreter und Nachbarn, ging es nach dem festlichen Akt, der von Bläsern mit dem „Nun danket alle Gott“ umrahmt wurde, zu einem kleinen Imbiss. Außer den Bonbons erhielten die Schulkinder auch noch kleine Päckchen mit Süßigkeiten ausgehändigt, während die Musikanten das Lied „Lobe den Herren“ anstimmten. So ist das Ritual des Richtfestes mit Richtbaum und Spruch, zu dem das Zerschmettern eines Glases gehört, bis heute eine verbreitet ausgeübte Tradition. Glasscherben sollen neben den guten Wünschen in diesem Falle dem Bau und den Bewohnern Glück bringen. diba

Ämter einstimmig besetzt

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Wettringen: drei Gemeinderäte vereidigt – Leichte Veränderungen an der Spitze

WETTRINGEN – Mit einem Glückwunsch-Schreiben eines Gailnauer Ehepaares für die neue Wahlperiode startete der Wettringer Gemeinderat in seine konstituierende Sitzung. Die Ratsneulinge wurden vereidigt, die weiteren Bürgermeister gewählt und Mitglieder für verschiedene Verbände und Gremien bestellt. Alles mit einstimmigen Ergebnissen. Lediglich die leicht veränderte Geschäftsordnung bot Anlass zur Diskussion.

Reibungslos ging die Vereidigung der drei neu gewählten Ratsmitglieder in Wettringen vonstatten. Mit zum Schwur erhobener Hand sprachen Matthias Rößler, Manuela Vogt und Volker Mack einzeln die vorgegebene Eidesformel und nahmen anschließend als offizielle Ratsmitglieder wieder am Sitzungstisch Platz. Der bisherige Zweite Bürgermeister Markus Wack hat sich für eine Neubesetzung seines Amtes ausgesprochen. Da in der vergangenen Wahlperiode der Neubau der Kläranlage Wettringen anstand, war es sinnvoll, dass der Zweite Bürgermeister aus diesem Ortsteil stammt.

Zweiter, Erster und Dritter Bürgermeister: Matthias Rößler, Karl Augustin, Markus Wack (v.l.). Foto: Scheuenstuhl

Zweiter, Erster und Dritter Bürgermeister: Matthias Rößler, Karl Augustin, Markus Wack (v.l.). Foto: Scheuenstuhl

In den kommenden Jahren wird es genau umgekehrt sein. Bei der Gailnauer Kläranlage stehen größere Baumaßnahmen an, was eine Besetzung des Postens mit einem Gailnauer aufgrund der Behördengänge sinnvoll macht, so der scheidende Zweite Bürgermeister. Sein Vorschlag für den Amtsnachfolger: Matthias Rößler. In geheimer Abstimmung wurde der Ratsneuling ohne Gegenstimme gewählt und anschließend vereidigt. Wahlhelfer waren Ernst Nehfischer und Florian Beck von der Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst. Man stimmte dafür ab auch weiterhin einen Dritten Bürgermeister zu haben. Die Entscheidung fiel in geheimer Wahl wiederum einstimmig auf den bisherigen Zweiten Bürgermeister Markus Wack. Auch die weiteren Personalentscheidungen wurden in Übereinstimmung getroffen.

In der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst sitzt Bürgermeister Karl Augustin kraft Amtes. Seine Stellvertreter sind die beiden weiteren Bürgermeister, sowie Jürgen Christ. In den Mittelschulverband wurde Manuela Vogt als Vertreterin des Bürgermeisters bestellt.

Mit Karl Augustin und Markus Wack bleibt die Vertretung der Gemeinde im Zweckverband Interfranken wie gehabt. Als einziger Ausschuss wurde ein Rechnungsprüfungsausschuss gebildet. Irene Lang wurde zur Vorsitzenden, Jürgen Christ und Volker Mack zu Mitgliedern gewählt. Irene Lang bleibt auch weiterhin die Jugendbeauftragte in Wettringen. Matthias Rößler löst in Gailnau Erwin Kiertscher in dieser Funktion ab.

Beim Erlass einer Geschäftsordnung war die Expertise der beiden Fachleute aus der Verwaltungsgemeinschaft gefragt. 70 bis 80 Prozent der vorgeschlagenen neuen Geschäftsordnung seien identisch mit der bisherigen Version. Ein neuer Punkt betrifft das Kommunikationsmedium des Rates. Ein interner Zugang für die Ratsmitglieder auf der Netzseite der Gemeinde Wettringen soll in Zukunft den Austausch von Informationen vereinfachen und beschleunigen.

Die vom Gesetzgeber beschlossene Kompetenzerweiterung der Bürgermeister wurde miteingeflochten, hat aber in der Praxis für Wettringen keine Relevanz. Bis zur Einkommensgruppe 8 (bisher 6) dürfen nun Bürgermeister Einstellungen vornehmen, ohne den Gemeinderat informieren zu müssen. In Wettringen sind höchs­tens Posten in der Einkommensklasse 5 zu besetzen.

Diskussionsbedarf gab es bei der Erhöhung des Verfügungsrahmens des Bürgermeisters. Dieser wurde von 2500 Euro auf 5000 Euro für laufende Angelegenheiten des Bürgermeisters heraufgesetzt. Auch bei Erlass, Niederschlagung, Stundung und Aussetzung der Vollziehung wurde der Verfügungsrahmen heraufgesetzt. Diese Fälle kamen in den vergangenen sechs Jahren aber nicht vor und sind auch für die neue Wahlperiode eher nicht zu erwarten.

Der größere Finanzspielraum des Bürgermeisters abseits des Gemeinderates löste Skepsis aus. Gemeinderätin Irene Lang äußerte die Befürchtung, dass nun einiges ohne Kenntnis des Rates ausgegeben wird. Bürgermeister Karl Augustin betonte, dass er auch weiterhin den Gemeinderat über Ausgaben unterrichten werde. Manchmal werde dies aber nicht vor Tätigung der Ausgabe möglich sein. Schließlich wurde die Geschäftsordnung mit 8 Stimmen bei einer Gegenstimme angenommen. Die Entschädigung des ehrenamtlichen Gemeindeoberhaupts wird erst in einer der kommenden Sitzungen beschlossen. Bislang bekam der Erste Bürgermeister 2176 Euro im Monat (inklusive Aufwandsentschädigung). Der Zweite Bürgermeister erhält monatlich ein Zwölftel der Entschädigung des Ersten Bürgermeisters. Und der Dritte Bürgermeister bekommt nur wenn er als Bürgermeister tätig ist pro Tag den 360. Teil der Jahresentschädigung. Das Sitzungsgeld wurde von 20 auf 25 Euro erhöht.

Auf der weiteren Tagesordnung stand die Auftragsvergabe zur Wasserversorgung der Ortsteile Reichenbach und Seemühle sowie zur Abwasserversorgung des Wettringer Sportheims. Die Erlanger Firma Rotec Rohrtechnik bekam den Zuschlag für das knapp 250000 Euro teure Projekt. Zu keinem Beschluss gelangte man hingegen in der Frage, wie man weiter mit dem Problem der mittlerweile undichten Fenster des Wettringer Feuerwehrhauses verfahren soll. Da man noch auf ein Angebot der Fachfirma wartet, wurde der Beschluss vertagt. Dafür kann der geplante Dorfladen in Wettringen nun in die Planungsphase gehen. mes


Kurt Förster und Dieter Kölle gewählt

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Jutta Striffler wurde als weitere Vertreterin benannt

ROTHENBURG – Als Nachfolger von Irmgard Mittermeier sitzt künftig Dieter Kölle als 2. Bürgermeister (CSU) zur Rechten von Oberbürgermeister Walter Hartl, während erwartungsgemäß Kurt Förster (SPD) als bewährter 1. Bürgermeister seinen Stammplatz zur Linken behält und in die bereits dritte Amtsperiode geht. Als dritte Stellvertreterin hat der Stadtrat Jutta Striffler (FRV) benannt, die gegen Dieter Kölle unterlegen war.

Die konstituierende Sitzung am Donnerstag war abgesehen von der Bürgermeisterwahl und der Besetzung von Ausschüssen geprägt von den üblichen Formalien. Da ging es um die Geschäftsordnung, die Entschädigung der Ehrenamtlichen und die Bestellung von Verbandsräten sowie Aufsichtsratsmitglieder. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst (siehe eigenen Artikel) ging es ins Rathaus, wo Oberbürgermeister Walter Hartl in öffentlicher Sitzung zunächst die sechs neuen Stadträte vereidigte. Dabei sprach er den Wunsch aus, dass man sich bei aller sachlichen Auseinandersetzung immer „mit dem nötigen persönlichen Respekt“ begegnen möge.

Vereidigung der Neuen: Stefan Stiegele, Peter Staudacher, Peter Holstein, Peter Wack, Silke Sagmeister-Eberlein, Stefan Reihs. diba-fotos

Vereidigung der Neuen: Stefan Stiegele, Peter Staudacher, Peter Holstein, Peter Wack, Silke Sagmeister-Eberlein, Stefan Reihs. diba-fotos

Die Wahl zum 1. Bürgermeister und damit direkten OB-Stellvertreter verlief erwartungsgemäß eindeutig für Kurt Förster, der 22 Ja-Stimmen erhielt, wobei es drei ungültige Stimmen gegeben hat. Dr. Günther Strobl hatte Förster namens der Sozialdemokraten mit der Begründung vorgeschlagen, er habe schon zwölf Jahre in diesem Amt die Stadt würdig vertreten und sei den Anforderungen in allen Facetten gerecht geworden, seine Aufgabe habe er „in hervorragender Weise“ erfüllt. Obwohl vorher unter den Fraktionen abgesprochen, lag doch bei der Wahl des 2. Bürgermeisteramtes leichte Spannung in der Luft, denn die FRV hatte Jutta Striffler ins Rennen geschickt. Dr. Wolfgang Scheurer hob den Bewerber Dieter Kölle mit vielen Attributen hervor, betonte seine sachliche Art, er habe sich viel Anerkennung in der Bevölkerung erworben, leite einen Großverein und habe ein herausragendes Wahlergebnis erzielt. Darin sehe man auch einen Wählerauftrag, ihm das Bürgermeisteramt als zweiten Stellvertreter zu geben.

Dr. Karl-Heinz Schneider von der FRV erinnerte an den besonders von einer Fraktion sehr frauenbetont geführten Wahlkampf und sah es geradezu als folgerichtig an in Nachfolge von Irmgard Mittermeier wieder eine Frau zu wählen. Jutta Striffler erfülle alle Voraussetzungen, denn sie habe in zwölfjähriger Ratsarbeit große Einsatzfreude gezeigt, stets Loyalität bewiesen und ein offenes Ohr für die Bürgerbelange gehabt. Das Vertrauen der Wähler habe sich im Ergebnis gezeigt und wenn die Parteien die Betonung der Frauenrolle ernst nähmen, dann hätten sie jetzt die Gelegenheit dazu. Bei der – stets geheim durchgeführten – Abstimmung entschieden sich 14 Ratsmitglieder trotzdem für Dieter Kölle und elf für Jutta Striffler. Wie man hörte hatten sich Grüne, FRV und UR mit zusammen zwölf Stimmen auf Jutta Striffler verständigt gehabt, somit könnte es einen „Abweichler“ gegeben haben (über den bereits munter spekuliert wird, obwohl dessen Stimme ja auch nichts am Ergebnis geändert hätte).

Schließlich ging es um die nach der Gemeindeordnung mögliche Bestimmung eines weiteren Vertreters (oder mehrere) im Falle der Verhinderung aller gewählten Bürgermeister. Hierzu gibt es jedoch keine geheime Wahl, sondern der Stadtrat bestimmt bzw. beschließt mehrheitlich. Bürgermeister Förster meinte die Wahl Kölles hänge mit der Tradition zusammen, dass die großen Fraktionen den Bürgermeister stellen, man wolle aber Jutta Striffler als weitere Vertreterin haben und schlage gleichzeitig vor auch die Fraktionen Grüne und UR noch Vertreter benennen zu lassen. Auch wenn dem mehr „symbolische Bedeutung“ zukommt, wie Stadtrat Dr. Scheurer feststellte, so einigte man sich doch auf dieses Verfahren. Als gewissermaßen „erste weitere Vertretung“ wurde dann Jutta Striffler (FRV) bestimmt. Die UR nannte Susanne Landgraf, und die Grünen schlugen Edith Hümmer vor, was so einstimmig beschlossen wurde. Als Entschädigung für die ehrenamtlichen zwei weiteren Bürgermeister hat der Stadtrat tausend Euro für den ersten und achthundert Euro monatlich brutto für den zweiten Bürgermeister beschlossen. Die Beträge erhöhen sich analog künftiger Besoldungsanpassungen für kommunale Wahlbeamte auf Zeit.

Bei den Fraktionsvorsitzenden, die von den Parteien und Gruppen bestimmt werden, gibt es kaum Änderungen. Lediglich die SPD hat zwangsläufig nach dem Ausscheiden von Dr. Berger einen neuen Fraktionssprecher: Dr. Günther Strobl (Vertreter Bernhard Benz). Bei der CSU bleibt Dr. Scheurer (Vertreter Peter Schaumann), bei der FRV Dr. Karl-Heinz Schneider (Vertretung Jutta Striffler), bei der UR Hermann Schönborn (Vertretung Thomas Schmid) und bei den Grünen Dieter Seiferlein (Vertretung Edith Hümmer). Es folgten die Besetzungen der ge­samten Ausschüsse und Gremien sowie der Beschluss einer angepassten umfangreichen Geschäftsordnung. Nach einem kurzen nichtöffentlichen Teil traf sich der neue Stadtrat noch zur geselligen Runde. diba

Auf frisch versiegeltem Parkett

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Bei der ersten Gemeinderatssitzung der Amtsperiode fünf Neuzugänge vereidigt

WÖRNITZ – In seiner konstituierenden Sitzung hat der Wörnitzer Gemeinderat die ersten Weichen gestellt für diese Legislaturperiode, wobei vor allem in personeller Hinsicht Schwerpunkte zu setzen waren. Allerdings nutzte Bürgermeister Karl Beck auch die Gelegenheit, um auf neu versiegeltem, aber hoffentlich nicht zu glattem Parkett des alten Kindergartens, wie er zum frisch überarbeiteten Boden meinte, anstehende Aufgaben zu lenken.

In jenem kleinen, flachgeduckten Gebäude gleich neben der Gemeindekanzlei hatten früher die Wörnitzer Lehrer und Kinder ihren Schulraum, bis in Schillingsfürst der Schulverband gegründet wurde. Der Kindergarten rückte nach in das gen Süden reichlich durchfensterte Zimmer. Als die Vorschule umzog ins eigene Gebäude an der gegenüberliegenden Seite des Gemeindegrundstücks, stand es leer. Jetzt darf es der Gemeinde als Sitzungssaal dienen.

Bürgermeister Karl Beck nimmt (v.l.) Thomas Riedel, Bernd Uhl, Gerlinde Mebs, Manfred Suttor und Elmar Büttner den Eid ab. Foto: Weber

Bürgermeister Karl Beck nimmt (v.l.) Thomas Riedel, Bernd Uhl, Gerlinde Mebs, Manfred Suttor und Elmar Büttner den Eid ab. Foto: Weber

Ein ganz großes Tier, das aus der Zeit der letzten Nutzung noch als Gemälde an der Wand prangt, schaut den Wörnitzer Gemeinderäten überaus interessiert bei ihren Beratungen zu. Dazu mischt sich in einer Ecke, als eine Art Reminiszenz an die Pionierphase der Wörnitzer Gemeindeentwicklung in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrtausends, eine kleine, allerdings noch nicht ganz ausgereifte Präsentation besonderer Stücke.

Es handelt sich um Büro- und Gemeinderats-Gegenstände aus der Zeit des längst verstorbenen früheren Bürgermeisters Friedrich Trump: Sekretär, Wahlurne und auch gerahmtes Foto seines in den Besitz des Zweckverbands „Interfranken“ übergegangenen Gehöfts im Bereich des Ortsteils Bottenweiler. Zum Auftakt der neuen Sitzungsperiode war dies alles Kulisse für den Einstand der fünf neuen Wörnitzer Gemeinderäte. Bürgermeister Karl Beck hieß Manfred Suttor, Thomas Riedel, Gerlinde Mebs, Bernd Uhl und Elmar Büttner willkommen im Gremium und nahm ihnen gesammelt den Amtseid ab.

Mit dem ersten Beschluss legte das neue Gremium fest, dass es auch künftig nur einen Zweiten Bürgermeister als Stellvertreter des Gemeindeoberhauptes geben wird. In dieser Funktion wurde in geheimer Wahl ohne Gegenstimme der schon zwei Perioden als Vize amtierende Georg Hörner in seinem Amt bestätigt, wobei besagte alte Urne aus der Zeit von Becks Vorvorgänger zu Ehren kam. Außerdem vergab das Gremium diverse weitere Posten. In die Gemeinschaftsversammlung entsendet Wörnitz laut Votum des Gemeinderats den Bürgermeister (bzw. als Vertreter den 2. Bürgermeister), Georg Hörner (Stefanie Ströbel) sowie Elmar Büttner (Wolfgang Strauß). Im Schulverband Schillingsfürst hat die Gemeinde wegen der zurückgegangenen Schülerzahlen nur noch einen Vertreter: von Amts wegen den Bürgermeister.

Dem Rechnungsprüfungsausschuss, so entschied das Gremium einstimmig, gehören künftig Wolfgang Zoll (Vorsitzender) sowie Gerlinde Mebs und Michael Teutsch an. Den Ausschuss für Straßen, Wege und Gewässer bilden Elmar Büttner, Bernd Uhl und Georg Utz. Als Jugendbeauftragte wirken Thomas Riedel und Manfred Suttor. Im Zweckverband Interfranken wird Wörnitz durch den Bürgermeister (Michael Teutsch) und Georg Hörner (Wolfgang Strauß) vertreten. Das Amt der Senioren- und Behindertenbeauftragten vergab das Gremium in Abwesenheit extern an zwei dafür besonders qualifizierte Gemeindebürgerinnen. Gisela Raab und Brigitte Babel hatten vorab ihre Bereitschaft zur Übernahme dieser Aufgabe bekundet.

Der derzeit amtierende Geschäftsstellenleiter Ernst Nehfischer der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schillingsfürst und der angehende VG-Kämmerer Florian Beck waren zur ersten Sitzung nach Wörnitz gekommen, um den Entwurf der neuen Geschäftsordnung und der neuen Satzung des Gemeinderats vorzustellen. Die Geschäftsordnung regelt unter anderem auch die Bezüge des ehrenamtlichen Bürgermeisters. Sie liegen seit dem 1. Januar 2013 bei 3700 Euro brutto im Monat. Der neue Gemeinderat hat demnächst zu entscheiden, wieviel er seinem Vorsitzenden künftig zubilligt, wobei der 2. Bürgermeister am Zug wäre, diesen Tagesordnungspunkt aufzurufen.

Für den Stellvertreter des Gemeindeoberhauptes hat das Gremium die Entschädigung von bisher 250 Euro im Monat auf 308 Euro im Monat angehoben. Der Verfügungsrahmen des 1.Bürgermeister, also der Höchstbetrag für Ausgaben ohne Gemeinderatsbeschluss, ist auf 5000 Euro festgelegt worden.

Bei Erlass (statt vorgeschlagener 1000 Euro nun 500 Euro), Niederschlagung (statt 10000 Euro nun 2000 Euro), Stundung (statt 10000 Euro nun 4000 Euro) und die Aussetzung der Vollziehung (statt 5000 Euro nun 2000 Euro) von Steuern, Beiträgen und Gebühren sind erheblich reduzierte Werte beschlossen worden. Das trifft auch für die Gewährung von Zuschüssen zu. Statt 1000 Euro im Entwurf billigt der Wörnitzer Gemeinderat seinem Bürgermeister bis 400 Euro ohne seine Zustimmung zu. In der Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts ist alles festgelegt, was den Gemeinderat, seine Ausschüsse und die Entschädigung der ehrenamtlichen Mitglieder angeht. Auch ob der Bürgermeister und sein Stellvertreters hauptamtlich oder ehrenamtlich ihren Dienst versehen, ist hier geregelt.

Zudem sind hier die Entschädigungssätze der Gemeinderats-Mitglieder festgeschrieben. Für ihre Tätigkeit erhalten die Wörnitzer Gemeinderäte einen Pauschalbetrag von halbjährlich 250 Euro. Für die Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses hat das Gremium den im Entwurf vorgeschlagenen Pauschalsatz von 75 Euro auf 150 Euro verdoppelt. Wie die Senioren- und Behindertenbeauftragten entschädigt werden, soll nach einem halben Jahr festgelegt werden, wenn mehr zur Beanspruchung der beiden Damen feststeht.

Dann richtete das Gremium den Blick noch ein wenig in die Zukunft: Wörnitz wird, wie andere Gemeinden im Altkreis Rothenburg auch, mit einem Gemeinde-Entwicklungskonzept seinen Weg, genauer gesagt seinen möglichen Weg in die Zukunft näher umreißen und festlegen. Das Büro Landimpuls Regenstauf ist mit der Erstellung dieser Planung beauftragt. Das Konzept kostet rund 50000 Euro, wovon das Amt für Ländliche Entwicklung 75 Prozent übernimmt. Zum Thema ist am Donnerstag, 10. Juli, eine Auftaktveranstaltung in Wörnitz vorgesehen. -ww-

Hartl kritisiert Staatsregierung

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Barrierefreies Bayern 2023 zu vollmundiges Versprechen ­– Abschluss Inklusionswoche

ROTHENBURG – Bei der Abschlussveranstaltung für die Woche der Inklusion hat am Samstag im Rathausgewölbe Oberbürgermeister Walter Hartl das Versprechen der Staatsregierung als zu vollmundig kritisiert, Bayern bis 2023 barrierefrei und damit rollstuhl- und behindertengerecht machen zu wollen. Damit würden nur falsche Hoffnungen geweckt.

Denn ein solches Vorhaben würde viele hundert Milliarden Euro in den verschiedensten Bereichen verschlingen. Geld, das trotz augenblicklich und hoffentlich auch künftig sprudelnder Steuerquellen in dieser Fülle nicht vorhanden sei, vom relativ knappen Zeitrahmen bis zum Ziel ganz zu schweigen. Eine solche Formel sei aus seiner Sicht deshalb völlig vermessen, gab das Stadtoberhaupt zu verstehen.

Walter Hartl hält es für besser und vernünftiger, auf diesem Weg in den unterschiedlichsten Bereichen weiter kleine Schritt zu tun und damit insgesamt spürbare Verbesserungen zu erreichen. Rothenburg habe in dieser Hinsicht in den letzten Jahren einiges vorzuweisen, wenn es auch angesichts der besonderen historischen Situation in der Altstadt noch Nachholbedarf gebe, sagte er in seiner kurzen Ansprache zu Beginn der Veranstaltung.

Oberbürgermeister Walter Hartl (r.) spricht zur Eröffnung der Inklusions-Veranstaltung.

Oberbürgermeister Walter Hartl (r.) spricht zur Eröffnung der Inklusions-Veranstaltung.

Aber es werde weiter versucht, den Belangen der Mobilitätseingeschränkten gezielt Rechnung zu tragen und mit Investitionen Besserungen herbeizuführen. Als nächstes konkretes Beispiel in dieser Hinsicht nannte der Oberbürgermeister die geplanten und teilweise schon eingeleiteten Veränderungen am Ämtergebäude Grüner Markt der Stadtverwaltung. Dort wird es in absehbarer Zeit schon in einer weiteren Stufe einen barrierefreien Zugang mit Aufzug geben, sodass Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte ohne Hilfe Dritter in die verschiedenen Bereiche kommen können. Die entsprechenden Beschlüsse durch den Stadtrat seien schon getroffen.

Den 2011 in Rothenburg gegründeten Arbeitskreis Inklusion, der sich auch bei der Veranstaltung im Rathausgewölbe als Aktivposten mit vielen Ideen und Impulsen zeigte, lobte das Stadtoberhaupt ausdrücklich für seine Initiativen. Der Rollstuhlfahrer Herbert Holzinger gehört dieser Gruppierung an. Er erinnerte an eine zentrale Aussage des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker („Es ist normal, verschieden zu sein“), der damit sozusagen zu einem Vorzeige Vater der Inklusion geworden ist.

Der frühere erste Mann des Staates brachte zum Ausdruck, es sei das Ziel, dass Behinderung nur als Verschiedenheit aufgefasst wird. In der Wirklichkeit sei Behinderung nämlich nach wie vor etwas, womit Betroffene benachteiligt und bestraft würden. Es sei eine schwere, aber notwendige, eine gemeinsame Aufgabe für uns alle, diese Benachteiligung zu überwinden.

Es gelte für die Gesellschaft alle einzubeziehen, also die mit und ohne Behinderung, die Jungen und Alten, die Inländer bzw. Eingeborenen und die aus anderen Nationen Kommenden, betonte Irmgard Fischer vom Bereich „Gemeinwesen und Soziales“ der Stadt Rothenburg. Die von ihr federführend organisierte Woche der Inklusion, bei der man sich in vieler Hinsicht gegenseitig unterstützt habe, um die verschiedensten Angebote machen zu können, habe den Arbeitskreis weiter zusammengeschweißt, betonte sie. Um vor Augen zu führen und ins Bewusstsein zu rufen, dass gesellschaftliche Solidarität nur gelingen kann, wenn sich die Ganzheit als Summe der Verschiedenheit begreift, hatte der Arbeitskreis Inklusion zur Abschlussveranstaltung einiges aufgefahren.

Einfühlsamkeit darf sicher als eines der Schlüsselworte auf dem oft schwierigen Feld dieses integralen Ansatzes gelten. Grundsätzlich gilt es für das gegenseitige Verständnis als förderlich, sich wenigstens etwas in die Lage des anderen versetzen zu können. Gut ist es deshalb, wenn man den Anderen und sein Anderssein etwas kennt. Am Samstag war dafür im Rathausgewölbe etwas Gelegenheit gegeben. „Wir wollen hier das Gefühl vermitteln, wie das ist als Rollstuhlfahrer, beim Umgang mit dem Rollator oder auch als Mensch mit Sehbehinderung“, erläuterte Petra Underbrink vom Arbeitskreis. Mehrere Rollstühle und auch Rollatoren standen für die Besucher bereit, um damit zunächst einmal einen kleinen Slalom-Parcours auf Klinker-Boden unter Dach zu absolvieren und dann noch eine Schleife übers holprige Pflaster des Grünen Marktes zu drehen und sich dabei ordentlich durchschütteln zu lassen.

Unter den Veranstaltungsgästen waren auch die beiden frisch in ihrem Amt bestätigten bzw. frisch ins Amt gewählten Bürgermeister-Stellvertreter, etliche Stadträtinnen und Stadträte. So manche und mancher von ihnen hat die Gelegenheit genutzt, ist in den Rollstuhl gestiegen oder hat sich einen Rollator geschnappt, um auf Probierrunde zu gehen und dabei einmal etwas den Betrachtungspunkt zu wechseln.

Auch eine Station mit besonderen Brillen war aufgeboten. Diese Spezial lösungen simulieren verschiedene Seheinschränkungen. Hilfen für Blinde wie der weiße Langstock kamen hinzu. Der Blindenstock unterstützt Menschen, die blind oder stark sehbehindert sind, bei der sicheren, selbstständigen und effektiv Mobi-lität und Orientierung. Voraussetzung für einen sicheren und erfolgreichen Umgang damit ist allerdings ein Orientierungs- und Mobilitätstraining. Er gilt darüber hinaus auch als ein optisches Erkennungsmerkmal, das Sehenden signalisiert, Rücksicht zu nehmen. Besucher waren hier eingeladen, sich in die Welt des erheblich eingeschränkten oder gar ganz verloschenen Augenlichts vorzutasten und einzufühlen.

Zur Kulisse im Rathausgewölbe gehörten, neben einer Fotoausstellung zum Thema, zahlreiche Informationen und nicht zuletzt auch die musikalische Begleitung. Die „Werkstattfinken“ von der Diakonie Neuendettelsau steuerten unter ihrem Leiter Ralf Schuband am Keyboard weltliche und christliche Lieder bei. Birgit Schalk sang zur Begleitung von Wolfgang Kuntzsch (Ges­lau) einfühlsame Songs wie „Ich wollte nie erwachsen sein“ von Peter Maffay, „Engelsmensch“ von Kathy Kelly und Michael Kraft oder „Shackles“ des Duos Mary Mary sowie Gospels.

Der rote Teppich war gelegt für ein wichtiges Thema in Rothenburg, und zwar auch im wahrsten Sinn des Wortes. Knallfarben signalisierte der am südlichen Eingang bis über den Herrngassen-Gehsteig ausgerollte Bodenbelag, dass es hier um eine Veranstaltung von Bedeutung geht. So mancher Passant (darunter auch der eine oder ander Tourist) ließ sich davon einladen, ins Rathausgewölbe zu kommen, sich dort umzusehen und sich informieren zu lassen in Sachen Inklusion. -ww-

Im ganz besonderen Rahmen

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Gemeinderat Ohrenbach nahm in der „Frohen Einkehr“ nicht nur Schwung für neue Amtsperiode

REICHARDSROTH – Einen besonderen Rahmen hatte die erste Sitzung des Ohrenbacher Gemeinderats in dieser Amtsperiode. In der „Frohen Einkehr“ in Reichardsroth versammelte sich das Gremium mit dem erweiterten Kreis der Ehemaligen um Ex-Bürgermeister Robert Karr samt besseren Hälften (auch die der aktuellen Gemeinderäte), um erst zur Vereidigung der Neuen zu schreiten und dann beim gemeinsamen Essen auf das Zurückliegende und Kommende anzustoßen.

Er fühle sich geehrt, in diese Runde eingeladen worden zu sein und in dieser guten Tradition, die in der kleinsten Gemeinde Mittelfrankens nach wie vor hochgehalten wird, begrüßen zu dürfen, sagte das Ex-Gemeindeoberhaupt eingangs und wünschte eine „ertragreiche Sitzung“. Die Schlüssel fürs Rathaus hatte er nach 24 Jahren Amtszeit seinem Nachfolger Johannes Hellenschmidt schon pünktlich am letzten Tag seines Wirkens übergeben. Der neue Mann an der Spitze Ohrenbachs gab seinem herzlichen Dank an seinen Vorgänger und seiner großen Verbundenheit Ausdruck und leitete zum offiziellen Teil der Sitzung über.

Der Bürgermeister vereidigt (v.l.) Armin Knorr, Hans-Jürgen Fröhlich und Harald Klenk.

Der Bürgermeister vereidigt (v.l.) Armin Knorr, Hans-Jürgen Fröhlich und Harald Klenk.

Im Mittelpunkt stand da zunächst die Vereidigung der neuen Mitglieder und Amtsträger sowie später die Zusammensetzung der Ausschüsse und auch die Bestellung der gemeindlichen Vertreter in den Gemeinschaften und Verbänden. Als ältestes Gemeinderatsmitglied nahm Rainer Veeh dem neuen Bürgermeister den Amtseid ab. Damit war Johannes Hellenschmidt offiziell installiert und konnte seinerseits die Vereidigung der drei neuen Gemeinderäte Hans-Jürgen Fröhlich, Harald Klenk und Armin Knörr vornehmen.

Bei der Wahl des Bürgermeister-Stellvertreters setzte sich einer Kampf-Abstimmung der schon bisher in dieser Funktion amtierende Jürgen Pfänder mit sieben Stimmen gegen den Stimmenkönig bei den zurückliegenden Gemeinderatswahlen durch. Auf Armin Knorr entfielen zwei Stimmen. Den Wahlausschuss hatten gemeinsam die beiden früheren Gemeinderäte Klaus Schmidt und Norbert Hup­rich gebildet. In frischer Formation kommt der Rechnungsprüfungsausschuss seiner Aufgabe nach. Jutta Wittmann ist Vorsitzende und ihr zur Seite stehen Armin Knorr und Harald Klenk. Als weiterer Vertreter der Gemeinde in der Versammlung der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg ist, neben Bürgermeister und 2. Bürgermeister als dessen Vertreter, für den Fall, dass beide ausfallen sollten, Rainer Veeh bestimmt worden. Der Bürgermeister (bzw. dessen Stellvertreter) halten auch künftig als einzige das Fähnlein hoch für die kleinste Gemeinde Mittelfrankens im Schulverband Mittelschule Rothenburg und auch im Zweckverband Industrie- und Gewerbepark Endsee.

Um Trauungen vornehmen zu können, wobei für das rein Rechtliche dabei immer die Verwaltungsgemeinschaft zuständig bleibt, ist Johannes Hellenschmidt als neuer Bürgermeister per einstimmigem Gemeinderatsbeschluss zum Standesbeamten bestellt worden. Als neue und noch größere Einheit treten die Kommunalen Allianzen Obere Altmühl und Rothenburger Land gemeinsam auf und ziehen künftig an einem Strick. Für die einzelnen Gemeinden werden integrierte Entwicklungskonzepte aufgelegt. Der Ohrenbacher Gemeinderat hat in seiner ersten Sitzung einstimmig beschlossen, dass für das zu beauftragende Planungsbüro eine erste Vorauswahl getroffen werden soll.

Bürgermeister Johannes Hellenschmidt (li.) erhält von Vorgänger Robert Karr die Gemeindeglocke. Fotos: Weber

Bürgermeister Johannes Hellenschmidt (li.) erhält von Vorgänger Robert Karr die Gemeindeglocke. Fotos: Weber

Mit herzlichem Dank und Worten der Anerkennung verabschiedete der neue Bürgermeister drei Gemeinderäte, die sich für diese Periode nicht mehr zur Wahl gestellt hatten. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er ihnen eine Glasskulptur mit Ohrenbacher Gemeindewappen und Uhr sowie einen Trunk. Für die besseren Hälfte der Ausgeschiedenen gab es jeweils einen blühenden Gruß. Klaus Schmidt gehörte dem Gemeinderat von 2008 bis 2014 an. Er habe sich in vieler Hinsicht ehrenamtlich engagiert, unter anderem ganz besonders in Sachen Grillplatz und Toilettenwagen, betonte der Bürgermeister. Von 2002 bis 2014 saß Wilhelm Zink im Gemeinderat. Ihn lobte der Bürgermeister für sein offenes Auge, mit der er durch die Gemeinde ging, für seine Funktion als Bindeglied zu den Hofbauern und für seine Herzensangelegenheiten Denkmalschutz, Natur und Ferienhofanbieter.

Ebenfalls von 2002 bis 2014 war Norbert Huprich Mitglied des Ohrenbacher Gemeinderats. In dieser Zeit habe er viele Stunden unentgeltlich für das Gemeinwohl geleistet, betonte der Bürgermeister. Er hob einerseits das Engagement hervor, mit dem der Ausgeschiedene als „eingefleischter Hobelsmer“ für seinen Ortsteil eintrat. Andererseits unterstrich er aber, dass er großen Wert auf Gleichbehandlung der Ortsteile gelegt habe. Unter anderem besonders bei Anschaffungen sei der Rat des Unternehmers gefragt gewesen.

Die Zeit der Schlussworte war gekommen, bevor man in geselliger Runde auf das Geschaffte und auf das Kommende anstieß und den Abend beim gemeinsamen Essen genoss. So manche Nuss werde es wohl zu knacken geben in den kommenden Jahren, meinte der neue Bürgermeister, verbreitete aber Zuversicht, dass die Herausforderungen im Team und in gemeinsamer Anstrengung zu bewältigen sind. Es liege eine spannende Zeit vor Ohrenbach und dem Gemeinderat, auch mit sehr viel Schönem wie dem Jubiläum der Schwarzen Schar am letzten Mai-Wochenende und dem der Bauernkapelle im Juli dieses Jahres. Er wünsche sich, so betonte Johannes Hellenschmidt, dass „wir nicht immer der gleichen Meinung sind. Nur so können wir die Dinge von vielen Seiten beleuchten“ und gute Beschlüsse zum Wohle der Gemeinde treffen.

Als derjenige, der 30 Jahre kommunalpolitisch in Ohrenbach gewirkt und dabei 24 Jahre als Bürgermeister Akzente gesetzt hat, unterstrich Robert Karr die besondere Verpflichtung des Gemeinderats für das Wohl der Allgemeinheit und das Dienen zum Gemeinwohl. Sein von Herzen kommender Dank galt den Ausgeschiedenen für ihre hervorragenden Verdiens­te. Ihnen und ihren Familien sprach er ebenso seine besten Wünsche aus wie seinem Nachfolger und dem neuen Gemeinderat. „Eine glückliche Hand“ möge dem neuen Verantwortlichen an der Spitze Ohrenbachs beschieden sein und allen, die mit ihm Entscheidungen zu treffen haben.

Als Zeichen des Stabwechsels hielt er die Gemeindeglocke in der Hand. Sie hatte bei ihm immer für das Klingelzeichen im Fall der überlauten Auseinandersetzung und überschäumenden Diskussion auf dem Beratungstisch bereitgestanden, war aber nie zum Einsatz gekommen. Gleiches wünsche er seinem Nachfolger, sagte er und drückte sie ihm in die Hand. Das fand das neue Gemeindeoberhaupt so rührend, dass bei ihm das eine oder andere Tränchen kullerte über die Wangen. Aber so sei das eben mit dieser besonderen Verbundenheit, die in Ohrenbach gepflegt werde, entschuldigte sich der Bürgermeister und hatte alle Sympathien auf seiner Seite. -ww-

Mit weiterem Zuwachs

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Stadtbücherei blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück – Als Faktor immer bedeutender

ROTHENBURG – Für die Stadtbücherei war 2013 zweifellos ein besonders erfolgreiches Jahr, bei dem der Bestand an Literatur ebenso ausgebaut werden konnte wie die Zahl der Entleihungen und der Nutzer. Nicht zu vergessen der Stellenwert der Einrichtung als kultureller Veranstaltungsfaktor. Er konnte durch eine Vielzahl von Aktivitäten weiter gefestigt werden. Nach innen sorgt jetzt Klartextsystematik für bessere Transparenz bei der Auswahl des Lesestoffs. Wichtig war auch der Schritt in die Ausleihe virtueller Medien, der im Oktober erfolgte.

Die drei „E-Book-Reader“ (tragbare Lesegeräte für elektronisch gespeicherte Buchinhalte), die bei der Stadtbücherei bis auf weiteres für die Ausleihe zur Verfügung stehen, sind überaus begehrt. Büchereileiterin Hannelore Hochbauer verweist auf den stolzen Bestand mit insgesamt 25486 Medien, was eine Zunahme von mehr als 3000 bedeutet. 300 davon waren Schenkungen. Hinzugekommen sind mehr als 17000 Medien, die den Nutzern der Stadtbücherei seit Ok-tober über den Verbund E-Medien Franken zur Verfügung stehen. „Die Bandbreite unseres Angebots reicht nun vom Buch in gedruckter oder virtueller Form über verschiedene Hörbuch- und Film-Formate bis hin zu 71 Zeitungs- und Zeitschriften-Abonnements, die teils als Papierausgabe, teils virtuell, zum Teil auch in beiden Formaten angeboten werden. Hinzu kommen noch 188 Brett- und Kartenspiele,“ betont sie.

Auch dieser Bereich wird herausgeputzt und geschmückt: Büchereileiterin Hochbauer in der Halle. Fotos: Weber

Auch dieser Bereich wird herausgeputzt und geschmückt: Büchereileiterin Hochbauer in der Halle. Fotos: Weber

Erfreut verweist sie auf eine Zunahme bei den Gesamtausleihen von 4,9 Prozent. Zum ersten Mal seit Jahren war auch bei der Sachliteratur wieder ein kleines Plus von 1,46 Prozent zu verzeichnen. Die übersichtlichere Einordnung des Lesestoffs nach der Bayerischen Klartext-Systematik und viele thematische Medienpräsentationen hat sicher ihren Anteil daran. 4 Prozent Plus gab es bei den Romanen. Vergilbte Ausgaben wurden verstärkt durch neue ersetzt.

Besonders gut genutzt sind Kinder- und Jugendbücher. Im Durchschnitt 5,4 mal ist jedes Exemplar verliehen. Beim Gesamtbestand beträgt die Vergleichs­zahl 3,9. Kinderfilme erwiesen sich mit einem Plus von 29 Prozent als Renner im Non-Book-Bereich (Sparte abseits des Buches). Aber auch die Hörbücher erfreuen sich in allen Altersgruppen großer Beliebtheit.

Auf Anhieb auf 640 Entleihungen brachte es der Bereich der virtuellen Medien zum Anlauf des neuen Angebots im letzten Vierteljahr 2013. Mit insgesamt genau 99839 Entleihungen schrammte die Stadtbücherei ganz knapp die 100000er-Marke. Zum Angebot der Einrichtung gehören 5 Internet-Plätze, Fernleihe, Leseförderung für Kindertagesstätte und Schule, Kopierer, Kaffee und auch ein Lesegarten. Gern genutzt wird darüber hinaus der seit Juli angebotene Service einer automatischen Erinnerung per E-Mail drei Tage vor Ablauf der Leihfrist.

Ein Höhepunkt 2013 war die Veranstaltung zum „Welttag des Buches“ gemeinsam mit Kulturforum und der Goethegesellschaft mit 65 Zuschauern im Rokokosaal des Wildbads. 70 Zuhörer kamen zur Lesung von Manfred Kern („Meine Oma“) in die Stadtbücherei. Gerne wären auch mehr als die 24 Angemeldeten zum literarischen Spaziergang „versteckte Gartenparadiese“ gekommen. Aber aus Kapazitätsgründen war es nicht möglich, mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufzunehmen in den Kreis. Als Schmankerl darf der Abend mit Gerd Berghofer in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule bei der jüdischen Woche „Le Chajim“ gelten.

Wöchentliches Vorlesen und das monatliche „Bücher in Bewegung für Grundschulkinder“ erfreut sich großer Beliebtheit beim etwas jüngeren Nachwuchs unter den Bücherwürmern. Für Begeisterung sorgten das Bilderbuchkino „Der Wolf im Nachthemd“ und die Geschichte vom dicken, fetten Pfannekuchen, von Klaus Adam bei der Märchenwoche witzig und frech erzählt. Neu angeschaffte Brettspiele konnten im September beim Spielenachmittag für die ganze Familie ausprobiert werden. Die erste Sonntagsbücherei Ende Oktober lockte viele Besucher, die während der Woche nicht genug Ruhe und Muse zum Stöbern und Lesen finden, in die Einrichtung. Viele große und kleine Ausstellungen zu verschiedenen Anlässen rundeten das Veranstaltungsangebot ab, das zusammen 817 Besucher anlockte.

Leseförderung in Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten wird nach wie vor groß geschrieben. 5 Bausteine (Bücherei, Zahlen, Brief, Reime, Schrift) können sich Einrichtungen einzeln oder im Paket buchen. In der Stadtbücherei kommt darüber hinaus dem Austausch mit Kollegen außerhalb gehobene Bedeutung zu. Der Gesamtbestand an Medien einschließlich des Magazins ist 2013 einer eingehenden Überprüfung unterzogen worden. Nach positiven Erfahrungen um einen Besuch in der Einrichtung durch Teilnehmerinnen eines Deutschkurses zur Integration baut die Stadtbücherei ihr Angebot in der Sparte „Deutsch lernen“ aus. 2013 sind auch einige zweisprachige Bilderbücher angeschafft worden.

Als Praktikumsplatz für Schülerinnen und Schüler ist die Stadtbücherei begehrt. Drei Mädchen, darunter eine Französin aus Athis-Mons, und ein Junge, nutzten die Chance, die Einrichtung eine Woche lang kennenzulernen. Darüber hinaus leistete eine Gymnasiastin ihr freiwilliges soziales Schuljahr in der Stadtbücherei ab und erarbeitete den Themenkreis 16+ mit Lektüre für junge Erwachsene. Nach wie vor gibt es für die Einrichtung Platzprobleme. Im Jugendbereich reichen die Regale kaum mehr aus. Es fehlt hier und anderswo an gemütlichen Leseecken. Auch Arbeitstische sind Mangelware. Die Internet-Arbeitsplätze und der Bereich für Zeitungs- und Zeitschriftenleser warte nach wie vor auf räumliche Trennung. Eng geht es auch hinter der Ausleihtheke zu.

In diesem Jahr wird die Beschriftung nach der Bayerischen Klartext-Systematik weiter ausgedehnt, unter anderem für den Bereich 60plus. Mit Frühlingstupfern, Shakespeare-Abend und Kinderveranstaltung zum Welttag der Poesie hat die Stadtbücherei schon die Basis für ein erfolgreiches 2014 gelegt. Der literarische Adventskalender, eine Lesung mit Gunter Haug und vieles andere dürften ein Übriges tun. Wenn es um das Recht des Lesers geht, zeigen sich die Stadtbücherei und ihre Leiterin kämpferisch und setzen sich für die Änderung des Urheberrechts für den Bereich der elektronischen Medien ein. Denn momentan versagen einige Verlage mit Hinweis auf die nach Eigentum und Nutzung geteilte Rechtslage den Bibliotheken komplett die Ausleihe. Hannelore Hochbauer kritisiert das als inakzeptabel.

Sie fühlt sich für 2013 den Dienstags-Vorleserinnen und Vorlesern Irmgard Endlein, Dr. Frank Endter, Erwin Leicher, Joachim Lock, Anna Mund, Dagmar Petersen, Margot Schleier, Gabriela Schmidt-Schwänke und Sabine Schuhmacher-Oppelt besonders verbunden sowie den Kooperationspartnern Kulturforum, Goethegesellschaft, Volkshochschule, Impuls Quartiersbüro, Evangelisches Bildungswerk, Arbeitskreis Inklusion, dem Mühlenverein und den Verantwortlichen der „Tauberesel-Skulptur“. Darin schließt sie die Betreiber der Ehrenamtsbude auf dem Reiterlesmarkt 2012 (für die großzügige Spende), Hans-Peter Nitt und sein „Quartett Crescendo“ (für die musikalische Gestaltung der „Italienischen Reisen“), die Vortragenden bei den „Italienischen Reisen“ und bei den „Gartenparadiesen“, Oliver und Willi Kößer für die musikalische Gestaltung bei „Der Sinn des Lebens ist gelebt zu werden“ und die Gartenbesitzerinnen, die im Juni ihre Gartentore weit geöffnet hatten.

Außerdem: (fürs Bücherei-Logo) Hans-Gustav Weltzer, die beteiligten Schüler und Leonie Schauer, die Schulen und Kindergärten für die gute Zusammenarbeit, den Kindergarten „Alter Stadtgraben“ für die Bewirtung beim Spiele-Nachmittag und alle Leser, die Bücher gespendet und durch Lob und konstruktive Kritik unterstützt haben. -ww-

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