Hermann Baumann vermachte der Doerfler-Galerie etliche wertvolle Kunstgegenstände
SCHILLINGSFÜRST – Für die Schillingsfürster ist es eine große Überraschung und Freude: Der Unternehmer Hermann Baumann aus Rothenburg hat die bis dato als Leihgaben verbliebenen Kunstgegenstände aus seinem Eigentum an die Ludwig-Doerfler-Galerie geschenkt.
Zur offiziellen Übergabe in der Doerfler-Galerie trafen sich Museumsleiterin Hai Yan Waldmann-Wang, Bürgermeister Friedrich Wieth, 2. Bürgermeister Peter Dinzl und der Spender. Schon seit 2001 hatte der gebürtige Schillingsfürster immer wieder Objekte aus seinem Privatbesitz an das Museum gegeben, um das „Haus der Heimat“ mit wertvollen Exponaten auszustatten.
Museumsleiterin Hai Yan Waldmann-Wang und Bürgermeister Friedrich Wieth nahmen stellvertretend für die über 200 Schenkungsobjekte eine Schillingsfürster Bibel aus dem Jahr 1763 entgegen. „Ein sehr seltenes Objekt, das eigens für den Schillingsfürster Fürsten Karl Albrecht I. gemacht wurde“, kommentiert staunend Peter Dinzl.
Nicht weniger interessant sind die 57 Zinn-, 25 Steinzeug- und 12 Glasgegenstände, dazu 27 sogenannte „Feierabendziegel“, 50 Pfeifen und vieles mehr, darunter auch Möbel und Textilien – alles historische Pretiosen, fast immer mit Bezug nach Schillingsfürst und Umgebung. „Die Exponate gehören nach Schillingsfürst und sollen auch für immer dort bleiben,“ meint Herr Baumann, der die Schenkung in seiner Rolle als Ehrenbürger der Stadt begreift.
Ein offiziell beidseitig unterzeichneter Schenkungsvertrag, in dem alle Gegenstände penibel aufgelistet sind, soll diesen Willen beurkunden. Dr. Hellmuth Möhring, der Leiter des Reichsstadtmuseums und Geschäftsführer der Stiftung Baumann in Rothenburg, hat den Spender dabei tatkräftig unterstützt.
Auch er freut sich über diesen Schenkungsakt: „Es ist immer zu begrüßen, wenn solch wertvollen Dinge der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Damit werden nicht nur materielle Werte, sondern auch ein Stück Heimatgeschichte, ein Teil Schillingsfürster Identität gestiftet.“
Besonders erfreut zeigte sich Friedrich Wieth, der es sich nicht hat nehmen lassen, als Stiftungsratsvorsitzender der Ludwig-Doerfler-Stiftung die Schenkung entgegenzunehmen. „Zum Ende der Amtszeit ist dies ein besonders freudiger Anlass“, sagt das Stadtoberhaupt und schmunzelt: „So etwas erlebt man in seiner politischen Karriere nicht oft, dass man auf so hohes bürgerschaftliches Engagement wie im Fall der Schenkung durch Herrn Baumann trifft!“
Auch Hermann Reyh, ehemaliger Museumsleiter der Doerfler-Galerie, ist voll der Freude. Er war entscheidend beim Aufbau der Stiftung beteiligt und hat aus der kleinen Kultureinrichtung mit viel Engagement, Kompetenz und Enthusiasmus einen lebendigen und interessanten Veranstaltungsort in der Schillingsfürster Kulturmeile gemacht.
„Die wertvollen Leihgaben von Hermann Baumann haben bisher schon einen hohen Stellenwert bei uns und es ist uns eine große Ehre, dass wir sie nun ganz in den Fundus übernehmen dürfen,“ betont er.
Ganz ohne Geschenk durfte aber auch der Spender nicht nach Hause gehen. Museumsleiterin Hai Waldmann-Wang übergab Hermann Baumann aus Dankbarkeit eine Tafel mit einer chinesischen Kalligraphie, die übersetzt „Glück“ bedeutet. mö/-ww-