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Zukunft des „Bären“ ist wieder ungewiss

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Wohnungskonzept geht nicht auf, Verkauf ist denkbar

ROTHENBURG – Einst gehörte er zu den besten Häusern unter den Rothenburger Hotels, dann begann nach dem altersbedingten Ausscheiden der Familie Müller und dem mehrmaligen Verkauf des Anwesens der Abwärtstrend und nun steht der „Bären“ erneut leer. Das Bemühen des neuen Eigentümers, Käufer für die Umwandlung der Zimmer in Eigentumswohnungen und einen Pächter für das Restaurant zu finden, haben vorerst nicht gefruchtet.

Teil des renovierten Bären-Saals im Obergeschoss, der sich für verschiedene Nutzungen durchaus wieder anbieten würde. Fotos: diba

Teil des renovierten Bären-Saals im Obergeschoss, der sich für verschiedene Nutzungen durchaus wieder anbieten würde. Fotos: diba

„Das sind anspruchsvolle Wohnungen, die jemand auch gut als zweiten Wohnsitz nutzen könnte und dabei noch den Vorteil eines Restaurants im Haus hätte”, so Peter E. Klenner, der mit seiner Firma „M&A Immobilien GmbH“ Nürnberg das Hotel-Hauptgebäude vom Vorbesitzer kaufte. Er bedauert, dass das Hotelanwesen geteilt und das ehemalige Gästehaus separat verkauft wurde: „Zusammen würde das natürlich andere Perspektiven eröffnen”, meint der Investor, der Objekte kauft, saniert oder ausbaut und wieder verkauft.

Allerdings war der „Bären“ nach der Pleite von Olaf Kappelt und seinem Ritterhotel, das er zuletzt zum Erotik-Hotel machte, sogar für die finanzierende Sparkasse zu einem Klotz am Bein geworden. Die Gläubiger wollten Geld sehen, genug davon war abzuschreiben.

Schöne Träume

„Eine einzigartige Unterkunft im Herzen von Rothenburg in zwei benachbarten historischen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert” wird noch immer in manchen Internetportalen für das längst nicht mehr existente Biohotel „Garni Diller Schneeballenträume“ geworben. Aber nach seinen Glanzzeiten unter Fritz und Irmgard Müller (bis 1988) und noch einem Intermezoo als ausgezeichnetes Restaurant und Hotel mit Sohn Fritz Müller blieben große finanzielle Probleme. Fritz Müller hat sich nach Auslandsaufenthalten mit dem Schloss-Restaurant Reichenschwand einen Namen gemacht. Alle Träume der Nachbesitzer des „Bären“ dagegen wurden schnell zu Schäumen.

Damals war man froh in Olaf Kappelt einen Käufer für das Haus in finanzieller Schieflage zu haben, die Bank wollte Geld in der Kasse sehen und der etwas skurille Eigentümer rauschte bald trotz Erotik-Medienspektakel in die Pleite. Heute führt er Touristen in der Uniform des „Alten Fritz“ durch Berlin und beglückt auch schon mal Besucher aus Rothenburg mit seinem Rollenspiel.

Mit dem Verkauf des Gästehauses war klar, dass der Hotelbetrieb eines wesentlichen Teils seiner wirtschaftlichen Grundlage beraubt wurde. Auch der jüngste Käufer, die Nürnberger Immobilienfirma, erkannte dies und setzte deshalb auf ein ganz anderes Modell mit dem Einbau von Eigentumswohnungen plus verpachtetem Restaurant.

Doch wie es aktuell weitergehen kann mit dem Haupthaus in der Hofbronnengasse steht derzeit in den Sternen. Dabei vermittelt der Blick auf das völlig heruntergekommene und nur noch als abbruchreif anzusehende „Hinterhof-Areal“ des Hotels nur die halbe Wahrheit, denn im Innern des Gebäudes hat sich tatsächlich etwas getan, es wurde auch schon in diverse Räume und Appartements investiert. Im Gespräch mit dem Eigentümer Peter E. Klenner bei einer Hausbesichtigung wird dessen persönliche Wertschätzung für das historische Objekt deutlich.

Viele Details erhalten

Die drückt sich auch in der Liebe zum Detail aus, wenn beispielsweise das alte Bären-Wappen an der Säule mit Blattgold restauriert wird und der historische Saal hergerichtet ist sowie einige Zimmer und Toiletten modernisiert wurden. Anderes ist erst im Entstehen, manches ist im Rohbau­stadium, lässt aber durchaus reizvolle Eigentumswohnungen erahnen.

Die Eingangshalle mit Balken und Treppe sieht fast noch aus wie einst im Hotelbetrieb.

Die Eingangshalle mit Balken und Treppe sieht fast noch aus wie einst im Hotelbetrieb.

Als Rothenburger, der im Bären-Saal und in der Bar vor 45 Jahren nächtelange Feiern erlebt und dort den Tanzkurs absolviert hat, bekommt man nostalgische Gefühle und denkt an das Wiederaufleben geselliger Ereignisse. Die Räumlichkeiten würden es sogar hergeben, denn der (teilbare) große Bären-Saal ließe sich ebenso nutzen wie die von Klenner voll funktionsfähig und in Details im Stil der Zwanziger ausgestattete Bar im Obergeschoss. Bereits vor einem Jahr hatte er die Baugenehmigung von der Stadt erhalten. Der beantragten Nutzungsänderung vom Hotelbetrieb zum Wohnraum stimmte der Bauausschuss zu. Und mit Dipl.-Ing. Architekt Andreas Burkart wurde vom Eigentümer auch ein in örtlichen Denkmalpflege-Projekten erfahrener Architekt beauftragt.

Das Problem ist jedoch, dass die Eigentümer-Erwartungen sich bis dato nicht erfüllt haben. „Ich habe vor allem einen Pächter für das Restaurant gesucht, um damit einen Anreiz für die Wohnungskäufer zu bieten, hatte auch Interessenten in Aussicht, die aber leider wieder abgesprungen sind” erzählt Peter E. Klenner. Vor Ort kann man sich davon überzeugen, dass für den Restaurantbetrieb eigentlich alles vorhanden wäre und der herrliche holzvertäfelte Gastraum mit Theke sowie Nebenzimmer und Küche nur auf neues Leben warten.

Hallenbad-Abbruch

Dass es mit dem weiteren Ausbau und dem unumgänglichen Abbruch des hinter dem Haus liegenden alten Hallenbades nicht mehr vorwärtsging, lag sowohl an der mangelnden Nachfrage, wie auch an einem anderen größeren Projekt. Die Firma (sie besitzt Büros in Nürnberg, Budapest und Valletta) ist immer wieder mit Millionen-Sanierungen für historische Gebäude im In- und Ausland befasst. Derzeit läuft in Ansbach die aufwändige denkmalpflegerische Sanierung des markgräflichen Gästehauses am Johann-Sebastian-Bach Platz 22 (Stempfle-Haus von 1598). Die ungarischen Facharbeiter, die u.a. dafür eingesetzt werden, wohnen vorübergehend in den Zimmern des „Bären”. Peter E. Klenner betont, er würde am liebsten seine Idee mit Eigentumswohnungen und Restaurant selbst verwirklichen. Aufgrund der Marktlage kann er sich aber inzwischen auch einen Verkauf im jetzigen Ausbaustadium vorstellen.

Es geht um rund 1350 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche mit zwölf Eigentums-Wohnungen in der „Residenz Goldener Bär” wie es dann heißen sollte. Vielleicht aber eigne sich das ganze Objekt auch als ein Firmensitz, meint der Eigentümer. Allerdings kämen auf einen Käufer noch erhebliche Kosten zu, um das alte Hotel-Hallenbad abzureißen und die Gesamtsanierung fortzusetzen, was dann widerum vom Nutzungszweck abhängig ist. Sechs Monate lang habe man schon ausgebaut und in Brandschutz investiert, unterstreicht Peter E. Klenner, der die Hoffnung noch nicht ganz aufgibt, dass sich Interessenten finden.

Eigentums-Wohnungen von 32 bis 180 Quadratmeter Größe müssten in einem Umfeld wie Rothenburgs Altstadt doch gefragt sein, meint er optimistisch, wobei prinzipiell eine finanzkräftige Käuferschicht angesprochen wird. Ob für diese aber ein solches Altstadt-Domizil so verlockend ist, darf nach jüngster Erfahrung erst recht bezweifelt werden. Gleich daneben stehen mit dem ehemaligen Puppenmuseum (früher Schneidersche Druckerei) sogar noch zwei weitere Häuser in der Gasse leer. diba


Familienglück statt Labor

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Beagle aus Forschungsinstituten meistern den Alltag in Freiheit

BOCKENFELD – Über Wiesen toben, mit Artgenossen spielen, in einem Bach abkühlen, die unbekannte Umgebung erkunden: Für rund 25 Beagle wurde die Natur rund um den „Alten Bahnhof“ in Bockenfeld einen Tag lang zu ihrem Spielplatz. Den meisten dieser Vierbeiner war ein derartig freies und abwechslungsreiches Hundeleben teilweise jahrelang verwehrt. Ihr Zuhause war stattdessen eine Forschungseinrichtung, denn sie waren Laborbeagle.

Roxy, Seven und Yogi haben sich nach dem Spaziergang ihre Verschnaufpause im Schatten redlich verdient.  Fotos: Scheuenstuhl

Roxy, Seven und Yogi haben sich nach dem Spaziergang ihre Verschnaufpause im Schatten redlich verdient. Fotos: Scheuenstuhl

Ein kurzes Beschnuppern, einmal um den anderen herumgelaufen und schon hat sich das Wiedersehen der Beagle-Brüder Anton und Rowdy für die beiden wieder erledigt. Zugegebenermaßen gab es aber auch viel Ablenkung durch zahlreiche andere Artgenossen, die sich zum regionalen Beagle-Treffen in Bockenfeld einfanden. Organisiert wurde der Tag von Diana Kuntz aus Bad Windsheim vom „Laborbeagleverein“ e.V. Mit ansteckender Freude begrüßte sie die Hunde. Die meisten kennt sie mit Namen. Sie weiß noch, wie sie sich verhielten, als sie sie von ihrem bisherigen Zuhause, einem Labor, abholte und mit ihren neuen Besitzern zusammenbrachte.

Zweite Chance bekommen

Auch Anton hat nach seiner Zeit als Versuchstier eine zweite Chance bekommen. Seit Dezember lebt er bei Familie Schatek in Ludwigshafen am Rhein. Er ist 15 Monate alt und damit mitten in der Pupertät. Deshalb ist er noch recht lebhaft, was sich – so die Prognose der Familie – aber noch legen wird. Als sehr intelligenten Hund, mit dem man richtig arbeiten muss beschreibt ihn sein Frauchen Franziska Schatek. Also ganz entgegen dem Vorurteil, das viele gegenüber Laborhunden haben. Natürlich habe Anton seine Zeit gebraucht, um sich einzuleben, erklärt Franziska Schatek. Aber er sei ein äußerst lieber Rüde, der auch gut sozialisiert sei. Denn auch im Labor lebte er von Anfang an im Rudel. Sein zweiter Bruder Pinsel bekommt demnächst vielleicht bei ihm in der Nähe ein neues Zuhause.

Große Verpackung

Laborbeagle, so Franzika Schateks Erfahrung, seien wenn sie zu den Familien kommen meist wie „Welpen, nur halt eben in einer großen Verpackung“. Und bei Anton ist das sogar eine ziemlich große Verpackung. Denn der Riesenbeagle auf hohen Beinen ist ein sogenannter „FBI“. Dahinter verbirgt sich eine Hunderasse, die es so nur in Labors gibt. Sie ist eine Mischung aus Foxhound, Boxer und „Ingelheim-Labrador“. Letzteres ist ein eigener Stamm des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim. „FBIs“ sind wahre Liebhaberhunde. Manche Interessenten warten mitunter fünf Jahre darauf, dass einer aus einem Labor entlassen wird.

Trotz dieser Nachfrage nach ganz konkreten Hunden aus dem Labor, sei es nicht gerechtfertigt, den Besitzern oder der Vermittlungsorganisation vorzuwerfen, sie würden dadurch die Tierversuche unterstützen. Zum einen fließe dabei kein Geld, wie Diana Kuntz betont. Zum anderen gäbe es für die Labors aus rechtlichen Gründen keine andere Wahl, als Tiere zu Versuchszwecken einzusetzen, obwohl bekannt ist, dass es in bestimmten Bereichen nicht notwendig wäre. Selbst eine Ärztin aus einem Institut hat Diana Kuntz gegenüber geäußert, dass sie gerne darauf verzichten würden. Zumal der Unterhalt für die Hunde auch entsprechende Kosten für die Labore mit sich bringt. Für die Bad Windsheimerin steht deshalb klar die EU als Gesetzgeber in der Pflicht, eine neue Rechtsgrundlage zu schaffen.

Seit insgesamt acht Jahren engagiert sich Diana Kuntz für Laborbeagle, seit einem Jahr nun im neu gegründetetn Laborbeagleverein. In den vergangenen zwölf Monaten vermittelte der Verein etwa 35 Hunde, meist Beagle und Beaglemixe aus dem Labor, in Aus­nahmefällen auch jene von Züchtern. Demnächst nimmt sich der Verein beispielsweise zweier Zuchthündinnen an, die aufgrund ihres „hohen Alters“ von sieben Jahren schwieriger zu vermitteln sind als Welpen. Nicht die Quantität, sondern die Qualität der Vermittlung hat oberste Priorität. Einen großen Teil der Arbeit stecken die Ehrenamtlichen deshalb in die Vor- und Nachkontrollen. Mit regionalen Beagle-Treffen wie in Bockenfeld soll ein gegenseitiger Austausch von Erfahrungen und Hilfestellungen gefördert werden.

Interessenten für Laborhunde sollten sich – wie übrigens bei allen anderen Hunden auch – im Vorfeld darüber gründlich informieren, was auf sie zukommen kann. Zwar haben die ehemaligen Versuchshunde keinen „Batscher“, wie landläufig meist angenommen wird, und es ist auch genau dokumentiert an welchen Erkrankungen sie gegebenenfalls leiden und wogegen sie geimpft sind, aber nicht, welche Versuche wofür an ihnen durchgeführt wurden. Dennoch kann es Zeit, Geduld und Nerven erfordern (muss es aber nicht zwangsläufig), bis aus einem frisch entlassenen Laborhund ein „alltags­tauglicher Begleiter“ wird.

Pfleger bauen Beziehung auf

Im Grunde sind Beagle aufgeschlossene, robuste, familienfreundliche und verschmuste Zeitgenossen. Da sie gut im Rudel gehalten werden können, sind sie für Labore die erste Wahl. Ihrem Charme erliegen auch die dortigen Tierpfleger. Sie kümmern sich gut um die Tiere und bauen mitunter enge Beziehungen zu ihnen auf. Teilweise nehmen sie sie auch nach der Entlassung zu sich nach Hause, erzählt Diana Kuntz. Viele erkundigen sich auch bei ihr, wie es „ihren“ ehemaligen Vierbeinern in ihren neuen Familien geht.

Es war reiner Zufall in Form eines Aushangs in einem Geschäft für Tierbedarf, durch den ein Laborbeagle vermittelt werden sollte, der Diana Kuntz 2006 zur Aktivistin für die Versuchshunde werden ließ. Mit Emma fing es damals an und dank ihres Mottos „Ein Beagle ist kein Beagle“ hat die Bad Windsheimerin heute vier Exemplare der fidelen Jagdhunde zuhause, zwei davon auch aus einem Labor.

Ein Traum-Trio: Marcus und Jennifer mit ihrer Beagle-Hündin Holly.

Ein Traum-Trio: Marcus und Jennifer mit ihrer Beagle-Hündin Holly.

Ins Schwärmen über Beagle und ganz besonders ihren eigenen kommen auch Marcus Preuß und Jennifer Löblein aus Bad Windsheim. Seit einem Monat komplettiert Holly die kleine Familie. Ihre ersten sechs Lebensjahre verbrachte auch sie zu Versuchszwecken in einem Labor. In der neuen Umgebung musste sie sich mit allem erst vertraut machen. Sie war damals wie ein Baby, erzählt Jennifer Löblein. Zwar war sie innerhalb weniger Tage stubenrein. Doch weder mit einer hundetypische Mimik noch durch Laute kommunizierte sie mit ihrer Umwelt. An die verschiedenen Bodenbeläge wie Fließen, Stein und Teppich musste sie sich, die zu Beginn noch ganz rosa Füße hatte, auch erst einmal gewöhnen.

Ebenso hielt Holly zu ihren neuen Herrchen Abstand. Es durfte niemand in der Küche sein, wenn sie fraß und im Wohnzimmer zog sie sich immer auf einen Sicherheitsplatz vor dem Sofa zurück, erzählt Markus Preuß. Mittlerweile hat sie aber Zutrauen gefasst und fordert nun Zuwendung und Liebe von ihren beiden Zweibeinern ein. Man braucht jetzt bei ihr schon eine große „Schmuseausdauer“, freut sich Jennifer Löblein über diese positive Entwicklung ihres Schützlings, die angesichts ihrer bisherigen Erfahrungen mit Menschen bemerkenswert ist. „Laborbeagle können verzeihen. Sie haben ein viel größeres Herz als Menschen“, schwärmt die Bad Windsheimerin.

Liebe auf den ersten Blick

Für Jennifer Löblein, die eine sehr ausgeprägte Ader hat, Tieren zu helfen und auch schon ein Pony vor dem Schlachthof rettete, war es eine bewusste Entscheidung, einen ehemaligen Versuchshund aufzunehmen. Allerdings, so gibt sie zu, war ihr nicht bewusst wie „extrem“ es werden würde, sie an den Alltag mit Menschen zu gewöhnen. Eine Trennung stand aber nie zur Debatte. Schließlich war es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, als sie Holly im Hof eines Münchener Instituts zum ersten Mal sah und in Freudentränen ausbrach, erinnert sie sich. mes

Weitere Informationen über Laborbeagle und die Arbeit des Vereins erhalten Interessierte von Diana Kuntz unter Telefon (09841) 6825910 oder auf der Netz­seite www.laborbeagleverein.com.

Mit Curd Jürgens im Pulverer

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Erinnerungen von Werner und Fritz Staudacher, die hautnah die Filmgrößen erlebten

ROTHENBURG – In den autobiographischen Notizen der Werner-Staudacher-Stiftung berichtet der 1942 in Rothenburg geborene und als 20-Jähriger in die Schweiz ausgewanderte Werner Staudacher über einen Abend in der Weinstube „Zum Pulverer“. Gedreht wurde im Sommer 1960 gerade der Spielfilm „Gustav Adolfs Page“ und durch Zufall saßen er und sein Bruder Fritz, der damals für den „Fränkischen Anzeiger“ fotografierte, mit Curd Jürgens zusammen. Nachfolgend die herrliche Geschichte, die an Rothenburgs Film-Glanzzeiten erinnert.

Curd Jürgens zum Bildreporter Fritz Staudacher: „Schöne Bilder geworden beim Empfang. Habe sie heute schon im Blatt gesehen. Was machst Du nun?“. Gedreht wird 1959 hier gerade am Plönlein eine Aussenszene des Remakes „Blauer Engel“.

Curd Jürgens zum Bildreporter Fritz Staudacher: „Schöne Bilder geworden beim Empfang. Habe sie heute schon im Blatt gesehen. Was machst Du nun?“. Gedreht wird 1959 hier gerade am Plönlein eine Aussenszene des Remakes „Blauer Engel“.

Dass Rothenburg ob der Tauber mit seinen knapp elfltausend Einwohnern nicht Provinz ist, sondern mit seinen mehr als einer Million internationalen Touristen einen interessanten Mix von Weltläufigkeit und Bürgerstolz repräsentiert, zeigte sich exemplarisch 1960 an einem Abend mit Curd Jürgens. So wie es in meiner heutigen eidgenössischen Heimat und Bundeshauptstadt Bern gang und gäbe ist, begegnete man mit etwas Glück auch in Rothenburg Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kultur in nächster Nähe. In guter Erinnerung geblieben ist mir die Bekanntschaft mit Curd Jürgens, einem Weltstar der Bühne („Jedermann“) und auf der Leinwand („Des Teufels General“ oder „Schinderhannes“).

„In Rothenburg ob der Tauber . . . hab‘ den schönsten Traum ich geträumt . . .“, sang der nach zwei Anlaufschoppen am Piano frisch drauflos klimpernde Alleinunterhalter Robert Stolzing in der Weinstube „Zum Pulverer“, und alle sangen mittlerweile den Refrain mit. Im hinteren Teil der direkt neben dem Burgtor liegenden und altdeutsche Gemütlichkeit ausstrahlenden Wirtschaft saßen diejenigen illustren Filmschauspieler, die vor einer Stunde noch vor der Stadt in einer Zeltlagerkulisse gedreht hatten; sie stand genau auf dem Feld, auf dem einige Jahre später die AEG-Fabrikgebäude errichtet werden sollten.

Die große Statisten-Gage

Auf ihrem Wirtshaustisch standen zwei mit Iphöfer Burgweg und Nordheimer Vögelein gefüllte Weinheber, umgangssprachlich „Saufmaschinen“ genannt. Als Statisten waren wir am Drehort auch dabei gewesen und hatten für die Kulissensteherei in Festspielkleidern am selben Abend noch 15 Mark bar ausbezahlt bekommen; soviel Geld hatten wir beide bisher noch nie so schnell und so leicht verdient. Gedreht wurde hier in Rothenburg ob der Tauber im Sommer 1960 nach Conrad Ferdinand Meyers gleichnamiger Novelle der Film „Gustav Adolfs Page“ mit Curd Jürgens – dem normannischen Kleiderschrank –, Lilo Pulver und Helmuth Schmidt in den Hauptrollen.

Die Erotik überschminkt

Unvergesslich auch die Marketenderin Ellen Schwiers: ihr Décolleté war vom Kostümbildner so weit ausgeschnitten, dass die damals von der Freiwilligen Selbstkontrolle verbotenen sekundären Geschlechtsmerkmale – schöne Brustwarzen – optisch zu prägnant hervortraten und vom Maskenbildner direkt vor unseren Augen überschminkt werden mussten; einen so vollkommenen Busen hatten wir noch in keinem Film gesehen, galt ein solcher Anblick in der prüden Nachkriegsgesellschaft doch als obszön und verpönt. Es dauerte noch fast ein Jahrzehnt, bis das Zeitalter der sexuellen Aufklärung durch Oswald Kolle.

Der Regisseur der Hollywood-Neuverfilmung des „Blauen Engel“ Edward  Dmytryk genehmigt sich aus dem Meistertrunkhumpen von Kellermeister Karl Schneider einen kräftigen Schluck.  Fotos: st

Der Regisseur der Hollywood-Neuverfilmung des „Blauen Engel“ Edward Dmytryk genehmigt sich aus dem Meistertrunkhumpen von Kellermeister Karl Schneider einen kräftigen Schluck. Fotos: st

Verabschiedet vom hinteren Wirtshaustisch hatten sich so­eben die den burschikosen Pagen spielende und lauthals lachende Bernerin Liselotte „Lilo“ Pulver und der einen schwedischen Offizier darstellenden blauäugige Helmuth Schmidt: man müsse noch eine längere Dialogpartie für den morgigen Drehtag einstudieren, entschuldigen sich beide beim augenzwinkernden Curd Jürgens, der als Hauptdarsteller den schwedischen König Gustav Adolf verkörperte. Und wahrlich, Lilo und Helmuth brachten die Szene am nächsten Tag mit nur zwei Klappen sehr authentisch hin; so gut sogar, dass aus dieser Übung eine lebenslang haltende Ehe entstand!

Reporter unter sich

Kaum war also das Liebespaar vom Tisch, so holte uns auch schon Curd Jürgens auf die frei gewordenen Plätze. Er kannte meinen kleinen Bruder Fritz noch vom letzten Jahr, als der blonde 1,93 Meter große Curd in einer Neuverfilmung des „Blauen Engels“ in Rothenburg Emil Jannings‘ Rolle des Professors Unrat übernommen hatte, und May Britt die Lola-Rolle der unerreichten Lili Marleen vergeblich zu toppen suchte (literarische Vorlage von Heinrich Mann).

Den 16-jährigen Fritz kannte Curd Jürgens bereits aus dem Vorjahr vom Oberbürgermeister-Empfang im Rothenburger Rathaus, wo er ihn und seine französische Mannequin-Gattin Simone Bichéron fotografiert sowie im Anschluss mit der Kamera durch die Rathausverliese begleitet hatte. Denn zusätzlich zu seiner Ausbildung zum Schriftsetzer agierte mein kleiner Bruder mit seiner bei Photo-Porst auf Raten gekauften Kodak Retina II als Fotoreporter des „Fränkischen Anzeigers“.

Seine Bilder hatten Curd Jürgens damals gut gefallen, und da er vor seiner großen internationalen Filmkarriere in Berlin selbst einmal als Reporter gearbeitet hatte, betrachtete er meinen kleinen Bruder gewissermassen als Kollegen. Schon ein Jahr zuvor hatte der große Schauspieler den Glockenwirt Karl Thürauf irritiert, als er den kleinen Staudacher zu einem Empfang eingeladen hatte und dieser Schulfreund Walter Lassauer mitbrachte, um gemeinsam Festspiellieder anzustimmen. Wie man erst nach dem Tode des großen Mimen erfuhr, hatte Jürgens vor seiner Bekanntschaft mit der Französin ein Techtelmechtel mit der wesentlich jüngeren Romy Schneider, die Rothenburg aus privaten Kontakten zur Familie des Kunsthändlers Ernst Geissendörfer kannte und hier verschiedentlich auf Besuch war.

Schneller als die Polizei

Ähnliches wie mit Curd Jürgens ist meinem Bruder Fritz noch einmal ein Jahr später passiert: diesmal sei eine Filmcrew aus Hollywood in unsere Heimatstadt gekommen, um mit Harvey Keitel Grimms Märchen zu verfilmen; als Still-Fotografen hatten sie Weegee (bürgerlich: Ascher Fellig) mitgebracht. Das war jener Verbrechens-Reporter im gewalttätigen New York der 40-iger und 50-ziger Jahre, der manchmal am Ort des Geschehens war und bereits fotografierte, als die Polizei erst davon erfuhr.

Wie man heute weiss, hatte Weegee diese heissen Tipps nicht alleine dem Abhören des Polizeifunks, sondern auch der Mafia zu verdanken, die die New Yorker Polizei mit Weegees Dokumenten gelegentlich sehr alt aussehen liess. Weegees Teilnahme bei diesem Filmprojekt und die Reise nach Deutschland war ein Altersgeschenk und erfolgte in Kombination mit einer Weegee-Sonderausstellung an der Kölner Photokina. Auf langen Wanderungen entlang der Stadtmauer schilderte er dem jungen Kollegen Fritz mit einer Mischung aus Wienerisch-Galizisch und Brookleenisch seine Tricks. Glauben mochte mein Bruder diese Stories aber erst, als er zwei Jahrzehnte später im „Spiegel“ darüber etwas las.

Leo Stolzing und der Wein

Im „Pulverer“ ist es mittlerweile spät geworden. Als die Nachtrundenpolizisten die Sperrstunde bekannt geben, sitzen wir mit der Filmcrew noch immer um Curd Jürgens. Immer mehr Verse und Lieder hatte der Frankenwein locker gemacht, so dass Stolzing sich langsam am Piano zu verhaspeln und mit immer feuchter werdender Aussprache zu lispeln beginnt. Wir müssen einsehen, dass der gemäss Brigitte Bardot „Normannische Kleiderschrank“ über mehr Erfahrung, eine größere Leber und ein dickeres Portemonnaie verfügt als wir und daß er großzügig unsere Zeche gleich mitbegleicht. Gottseidank waren wir als bleiche kränkelnde Statisten am nächsten Tag nur in den Kulissen zu sehen. Wir hatten uns beide zwei Tage Urlaub genommen und so viel hinzu verdient wie sonst in zwei Wochen als Lehrling.

Ob ich die Lilo Pulver einmal in Bern getroffen habe, als ich dann auch nach Bern zog, wurde ich auch schon gefragt. Nein, aber in Bern lernte ich Jahre später im damaligen SVP-Parteivorstand ihren Bruder Dr. Pulver kennen. Ich weiß nicht, ob Lilo Pulver sich an diesen Rothenburger „Pulverer“ noch erinnert. Wahrscheinlich schon, denn sie und Helmuth Schmidt hatten eine bis zum Tod des Mannes glückliche Ehe geführt. Und da vergisst man solche Tage doch nie! Werner staudacher

„Zuviel Bürokratie“

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Bundeslandwirtschaftsminister in Geslau zu Gast

GESLAU – Zum Auftakt der dreitägigen Feierlichkeiten anlässlich des 55-jährigen Bestehens der örtlichen Landjugend war auf Einladung des Geslauer CSU-Ortsverbandes und des Ansbacher Kreisverbandes der seit dem Vorjahr amtierende Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt aus Obernzenn, vorstellig geworden. Der Ortsverband nutzte die Veranstaltung, um zahlreiche verdiente Mitglieder auszuzeichnen.

Der CSU-Ortsvorsitzende Dieter Mohr begrüßte Landwirtschaftsminister Chrstian Schmidt.

Der CSU-Ortsvorsitzende Dieter Mohr begrüßte Landwirtschaftsminister Chrstian Schmidt.

Der Bundesminister schnitt dabei zahlreiche außen- und innenpolitische Themen an, ohne dabei groß ins Detail zu gehen oder grundlegend neue Erkenntnisse zu vermitteln. Dies tat er dafür umso mehr bei seinem Kernthema, der Landwirtschaft. Gerade deshalb waren auch viele landwirtschaftlich orientierte Zuhörer neben CSU-Mitgliedern aus dem Landkreis Ansbach in die Geslauer Festhalle gekommen.

Nach wie vor sei die Landwirtschaft in der Region eine Triebfeder des ländlichen Raumes, so Schmidt, der aber die Milchquotenregelung seines Vorgängers Ignaz Kiechle im Rückblick als nicht zielführend bezeichnete. „Sie hat nicht das gebracht, was man sich davon versprochen hatte“, will der Bundesminister das Augenmerk aktuell auf bessere Absatzmöglichkeiten für die Milch richten. Derzeit gebe es nur noch zwei milchwirtschaftliche Betriebe in Ges­lau, was den Trend bestätige. Gab es noch vor der Wiedervereinigung bis zu 700000 solche Betriebe in Westdeutschland, so zähle man heute nur noch 76000.

Auch die immer mehr überbordende Bürokratie, welche vereinfacht und zurückgefahren werden müsse, ist ihm ein Dorn im Auge. Ein spezielles Thema waren jetzt auch geltende Düngevorschriften. Schmidt verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, dass inzwischen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stünden, welche in die Verbesserung der landwirtschaftlichen Infrastruktur und damit in den Fortschritt eingesetzt werden könnten.

Über eine notwendige ethische Grundlage, welche auch in die Landwirtschaft eingebracht werden könnte, verfüge gerade auch die Evangelische Landjugend, so der Minister, der sich aber auch anderen wichtigen Themen, wie der Griechenland-Problematik und der Asylbewerberzunahme zuwandte. Vordringlich sei es, den Schleppern und damit den Profiteuren des Asylantenstromes das Handwerk zu legen.

Die Mehrheit der Asylanten komme aber immer noch aus Südosteuropa, was fast ausschließlich wirtschaftliche Gründe habe. Dem gelte es zu begegnen und die Last der Asylproblematik müsste auf mehrere Schultern gerecht verteilt werden, seien doch Deutschland und Schweden immer noch die Spitzenreiter, was die Aufnahme von Asylanten anbelangt. Auch die Kirche nehme im Freistaat noch immer eine wichtige Rolle ein, welche Schmidt bei einem baldigen Treffen mit den Kirchenoberen beider Konfessionen beleuchten will.

Die Veranstaltung nutzte der Ges­lauer Ortsverbandsvorsitzende Dieter Mohr, um zusammen mit dem Bundesminister und dem CSU-Kreisvorsitzenden Jan Helmer (Windsbach) zahlreiche Mitglieder für ihre langjährige Zugehörigkeit sowohl zum CSU-Ortsverband wie auch zur Partei mit einer Urkunde sowie einer Ehrennadel auszuzeichnen. Diese Ehrung wurde für 45 Jahre Hermann Keitel zu teil.

Öffentliche Anerkennung: Es ist ein gutes Zeichen für die CSU, wenn Mitglieder der Partei ihr über Jahrzehnte die Treue halten. Fotos: Meyer

Öffentliche Anerkennung: Es ist ein gutes Zeichen für die CSU, wenn Mitglieder der Partei ihr über Jahrzehnte die Treue halten. Fotos: Meyer

40 Jahre gehören der Ortsverbandsehrenvorsitzende Hans Schwab, Ernst Eberlein, Erich Stein, Fritz Lippert, Johann Schwab, Ludwig Krauß und Maria Schwab der Partei an. Seit 35 Jahren ist Peter Lehmann dabei. Für ihre 30-jährige Zugehörigkeit wurden Altlandrat Rudolf Schwemmbauer sowie Georg Nölp und Dieter Mohr ausgezeichnet. Hermann Rieger ist 25 Jahre dabei und Walter Ettmeyer sowie Thomas Thumshirn gehören dem Ortsverband seit 15 Jahren an.

Schließlich wurden Klaus Herbolsheimer, Christina Dümmler, Wolfgang Nölp, Wolfgang Binder, Johann Keitel, Jürgen Hofmann und Erich Binder für ihre zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. Gastredner Christian Schmidt war jetzt nur Teil einer politischen Tradition mit Auftritten in Geslau gewesen, welche zuvor schon Horst Seehofer, Barbara Stamm, Eberhard Sinner und Günther Beckstein in die Gemeinde gebracht hatte, wie der Ortsverbandsvorsitzende betonte.

Dieser beglückwünschte die Evangelische Landjugend Geslau nicht nur zu ihrem Jubiläumsfest, sondern konnte zum Auftakt der dreitägigen Veranstaltung auch zahlreiche politisch Verantwortliche wie die beiden bayerischen Landtagsabgeordneten (MdL) Artur Auernhammer und Jürgen Ströbel (Rügland) willkommen heißen. Daneben waren zahlreiche weitere Würdenträger in die Festhalle gekommen, in deren Umfeld die Junge Union mit einem Infostand auf aktuelle Themen aufmerksam machte. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Blaskapelle Geslau. hm

Misstöne bei Museumseinweihung

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Feierliche Militärparade im Schlosshof von Schillingsfürst unter Ausschluss der Öffentlichkeit

SCHILLINGSFÜRST – Kanonenschüsse, Marschmusik und militärisches Zeremoniell mit Abschreiten der angetretenen Ehrenformationen und gegenseitiger Ehrenbezeugung der uniformierten Institutionen im Hof vor dem Schloss. Feierliches Zeremoniell begleitete am Samstagnachmittag die Eröffnung des ersten deutschen Museums der französischen Fremdenlegion. Ihre Anfänge gehen auf das Regiment Hohenlohe zurück, das mit anderen Royalisten 1789 vor den Revolutionswirren geflüchtet und auf der Frankenhöhe Aufnahme gefunden hatte.

Würdiges Reglement: Das Abschreiten der Ehrenformationen im Gleichschritt und der militärische Gruß – begleitet von Marschmusik. Fotos: sis

Würdiges Reglement: Das Abschreiten der Ehrenformationen im Gleichschritt und der militärische Gruß – begleitet von Marschmusik. Fotos: sis

Seine Durchlaucht, Fürst Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, und der aktuelle Oberkommandierende der Fremdenlegion, Jean Maurin, waren eingerahmt von mehreren französischen Generälen, Vertretern der Nato und französischen Diplomaten aus Berlin, aktiven sowie ehemaligen Legionären. Die Fremdenlegion, einst von Franzosenkönig Louis Philippe gegründet, betrachtet sich als eine große Familie. Die Wahrung ihrer Traditionen ist ein Garant für ihre Existenz sowie zugleich unabdingbar für die Disziplinierung und das Zusammenleben der verschworenen Truppe unterschiedlicher Rassen und Religionen aus über 130 Ländern der Erde seit mehr als eineinhalb Jahrhunderte.

Feste sind ein fester Bestandteil eines Legionärs und nicht zuletzt für den Korpsgeist von großer Wichtigkeit. Auch Ehrengäste aus der Politik nahmen an der Veranstaltung teil: der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel, Landtagsabgeordneter Jürgen Ströbel, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Bezirksrat Wolfgang Hofmann und Bürgermeister Michael Tryzbinski. Der Schillingsfürster Stadtrat gehörte nicht zu den geladenen Gästen und wurde damit erneut brüskiert. Auch 2013 bei der Enthüllung der Erinnerungstafel am heutigen Schlosscafè, wo die ersten Soldaten der „Legion Hohenlohe“ einst stationiert waren, stand das Ratsgremium nicht auf der Gästeliste.

Für Misstöne sorgte der Ausschluss der Öffentlichkeit. Es war unverständlich, warum die Bevölkerung nur Zaungast am geschlossenen Tor sein durfte. Rund hundert Inte­ressierte machten auf dem Absatz kehrt und gingen schimpfend weg. Einen Logenplatz hatte die fürstliche Familie. Die 89-jährige Fürstin Ladislaja zu Hohenlohe-Schillingsfürst schaute mit Tochter und Enkelin aus dem Fenster des Schlosses zu. Man sah eine angeregte Unterhaltung.

Der Schlossherr begrüßte die französischen Gäste in deren Landessprache. Er hatte eigens sein Schul-Französisch aufgefrischt. Leider funktionierte das Mikrophon nicht richtig, so dass ihn die große Versammlung im Hof nur schlecht verstehen konnte. General Jean Maurin, der im August letzten Jahres zum 24. Oberkommandierenden der Fremdenlegion ernannt wurde, sprach auf Französisch mit Dolmetscher für die deutsche Sprache, und dankte für die Schillingsfürster Initiative, ein Museum einzurichten im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft. Bereits seit 1989 pflegt die Stadt eine Partnerschaft mit Chamberet im Gebiet Limousin in Frankreich.

Das Museum besteht aus einem einzigen Ausstellungsraum und wird ehrenamtlich geführt.

Das Museum besteht aus einem einzigen Ausstellungsraum und wird ehrenamtlich geführt.

Ehrenamtlich hatten sich die beiden Schillingsfürster Johannes Munique und der frühere Stadtrat Siegberth Holter für die neue Schau im Schloss engagiert. In seiner Rede erläuterte Siegberth Holter noch einmal die Phasen von der Idee bis zur konkreten Umsetzung. Die Ausstellung mit Orden, Uniformen, Ausrüstung, Waffen und Informationstafeln gibt Einblick in die Geschichte der Eliteeinheit, die in den schlimmsten Krisenregionen der Welt eingesetzt wird. Oft erfährt die Öffentlichkeit nichts von den verdeckten Operationen in Europa, Afrika, Amerika und Asien.

In den 50er Jahren zogen die Fremdenlegionäre für Frankreich in den Indochina-Krieg, fast die Hälfte davon waren Deutsche. Viele hatten für die Wehrmacht oder Waffen-SS gekämpft und dann die Seiten gewechselt. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs in Osteuropa kamen auch Soldaten aus der ehemaligen DDR, aus Polen, Tschechien oder Russland zur Fremdenlegion. 1999 kämpfte die Truppe, die offiziell zum französischen Heer gehört und direkt dem Präsidenten von Frankreich untersteht, im Kosovo, 2000 in Mazedonien oder 2002 in Afghanistan.

Über das Militär wurde in Schillingsfürst nur ganz allgemein gesprochen. Von Ehre, Treue, Werte und Disziplin war in den Ansprachen die Rede. Angesichts der Geschichte und Bedeutung der Fremdenlegion, in deren Reihen Staatsmänner und Geschäftsleute vom höchsten Format dienten, hätte es etwas mehr Tiefgang geben müssen. Manch einer der uniformierten Gäste sah auch den Begriff „Museum“ zu hoch gegriffen. „Der Ausstellungsraum ist optisch und inhaltlich noch ausbaufähig“, kommentierte ein altgedienter Soldat mit grünem Barett seine persönlichen Eindrücke. sis

Die Nachfolge geregelt

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Stefan Sterner zum neuen Feuerwehrkommandanten gewählt

SCHILLINGSFÜRST – Nach dem Tod des langjährigen Kommandanten und Kreisbrandmeisters Helmut Wägner rief die Stadt Schillingsfürst die Feuerwehr zur Dienstversammlung ein, um einen Nachfolger zu wählen.

Dominik Wenninger, Michael Trzybinski, Holger Spang, Stefan Sterner und Dieter Jakoby.

Dominik Wenninger, Michael Trzybinski, Holger Spang, Stefan Sterner und Dieter Jakoby.

In Gedenken an den engagierten Leiter der Stützpunktwehr eröffnete Bürgermeister Michael Trzybinski die Versammlung mit einer Totenehrung. Der Nachfolger Helmut Wägners als Kreisbrandmeister, Dominik Wenninger aus Gebsattel, war ebenso als Gast bei der Versammlung wie zahlreiche Stadträte, passive Feuerwehrleute und Ehrenkommandant Ludwig Haas. In seiner Begrüßungsrede betonte das Stadtoberhaupt die Wichtigkeit der Feuerwehr. Die Stadt unterstützt die Wehr derzeit bei der Beschaffung eines neuen Fahrzeuges, bei der Planung des neuen Gerätehauses und durch die Freistellung der Stadtarbeiter für Hilfeleistungsaufgaben.

Der Bürgermeister bedankte sich ausdrücklich beim bisherigen stellvertretenden Kommandanten Stefan Sterner für dessen großen Einsatz und die Übernahme von Führungsaufgaben während der zurückliegenden schweren Zeit für die Wehr. Dieter Jakoby schloss sich als Vereinsvorsitzender den Ausführungen des Stadtoberhauptes an und wies auf die zahlreichen anstehenden Aufgaben, die im Rahmen des Heimatfestes für die Feuerwehr anfallen, hin.

Mit großer Erfahrung

Die Wahl des Kommandanten und seines Stellvertreters lief sehr harmonisch ab. Als Kommandant wurde Stefan Sterner vorgeschlagen, als Stellvertreter Holger Spang. Beide Kandidaten wurden ohne Gegenstimme von der aktiven Wehr als neues Führungsteam gewählt und nahmen die Wahl an. Der neue Kommandant, Stefan Sterner ist bereits seit 1993 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und übernahm 1999 das Amt des stellvertretenden Kommandanten. Auch Holger Spang kann auf einen großen Erfahrungsschatz aufbauen, er gehört bereits seit 32 Jahren der Feuerwehr an und hat lange Jahre das Amt des Gerätewartes begleitet.

Erster Gratulant war Kreisbrandmeister Dominik Wenninger, der den neuen Verantwortlichen alles Gute für die neuen Aufgaben wünschte und sich in seinem Grußwort auf eine gute Zusammenarbeit freute. In seiner Antrittsrede als neuer Kommandant, der nun noch vom Stadtrat bestellt werden muss, stellte Stefan Sterner seine Planungen und Erwartungen vor. Ein erweiterter Kreis von Gruppenführern soll gemeinsam die umfangreichen Schulungs- und Wartungsaufgaben wahrnehmen. Hierbei legt der neue Feuerwehrleiter großen Wert darauf, dass auch die Nachwuchskräfte eingebunden werden.

Einführung einer „Tagschicht“

Die Zusammenarbeit mit den Ortsteilwehren und dem Roten Kreuz soll gestärkt werden, indem vermehrt gemeinsame Besprechungen und Übungen absolviert werden sollen. Als Neuerung wird neben den bestehenden Übungsgruppen eine neue „Tag­schicht“ eingeführt, die es Schichtarbeitern, Müttern und den nicht in Schillingsfürst wohnenden Stadtarbeitern erleichtern soll, an den Übungen teilzunehmen.

Zum Abschluss blickte Kommandant Stefan Sterner in die Zukunft, in der es neben den laufenden Projekten auch bereits Planungen zu Neuerungen in der Öffentlichkeitsarbeit und in der Ausarbeitung der Übungsplanung gibt. Der große Rückhalt der Wehr für das neue Führungsteam zeigte sich am eindeutigen Wahlergebnis und am starken Applaus für die Ausführungen, ebenso an der großen Anzahl der Gratulanten. eb

Essenz des Laufens

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Die Menschen hinter den Startnummern beim Halbmarathon

ROTHENBURG – So viele gab es in den ganzen sieben Jahren noch nicht: 1148 Teilnehmer meldeten sich insgesamt für die unterschiedlichen Strecken beim diesjährigen Rothenburger Halbmarathon an. Sie alle eint die Freude am Laufen. Doch welche Bedeutung hat dieser Sport im Leben der Teilnehmer?

Unter dem Jubel der Zuschauer und bei strahlendem Sonnenschein fiel der Startschuss für den 7. Halbmarathon.Fotos: Scheuenstuhl

Unter dem Jubel der Zuschauer und bei strahlendem Sonnenschein fiel der Startschuss für den 7. Halbmarathon. Fotos: Scheuenstuhl

„Die letzte Steigung war schon eine kleine Herausforderung“, gibt Gün­ther Fluhrer im Schatten der Schrannenscheune zu. Der Oberdachstettener ist mit seinem Lauf durch Rothenburgs Gassen und Umland dennoch ganz zufrieden. In seiner Disziplin, den 5,5-Kilometer Walking, belegte er den dritten Platz bei den Herren. Als Jahrgang 1935 war er darüber hinaus der älteste Teilnehmer des gesamten Läuferfeldes.

Ältester Läufer mit 79 Jahren: Günther Fluhrer.

Ältester Läufer mit 79 Jahren: Günther Fluhrer.

Beim Laufen schaut Günther Fluhrer regelmäßig auf seinen Herzfrequenzmesser, um eine Überforderung zu vermeiden. Für ihn ist der gesundheitliche Aspekt des Laufens wichtiger, als der sportliche Wettkampf. Die am Schluss gemessene Zeit ist deshalb eher zweitrangig. Ihm gehe es vielmehr darum, seine Kondition zu erhalten, denn ein aufbauen sei nicht mehr möglich, erklärt er augenzwinkernd mit Verweis auf sein Alter.

Deshalb lässt er es auch entspannt angehen, wenn er mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter vom TSV Ansbach im Laufschritt unterwegs ist. Ansons­ten hält sich der pensionierte Berufsschullehrer, der auch 25 Jahre lang in Rothenburg unterrichtete, mit Golf und Bogenschießen fit. Im Jahr 2000 war er Mitbegründer der Walking-Gruppe im Rahmen des Ansbacher Kneipp-Vereins, als diese neue Sportart in Bayern noch nicht sehr bekannt war.

Einen Monat vor seinem 80. Geburtstag bestritt er nun am Sonntag in Rothenburg sein letztes Straßenrennen. Er habe das Alter erreicht, in dem er nicht mehr die öffentliche Aufmerksamkeit beim Laufen suche, begründet er offen seine Entscheidung. Um weiterhin in Bewegung zu bleiben, könne er sich auch vorstellen mit seinem Kollegen auf Weitwanderungen umzusteigen.

Einen besonderen Einstand bei ihrem ersten Halbmarathon in Rothenburg legte Kelly Knapp hin. Die 37-jährige gebürtige Australierin lief als erste Frau nach 21,1 Kilometern über die Ziellinie. Der Kopf sei dabei ganz wichtig, erklärt sie. Bei der Zeit kommt es ihr nicht auf den Vergleich mit den anderen an, sondern sie ist ganz auf sich fokussiert. Sie schaut vielmehr, wie sie ihre eigene Leistung immer weiter steigern kann. Sie sucht immer die Herausforderung, ergänzt ihr Ehemann lachend. Über den Sieg freut sie sich aber dennoch.

Vorsatz fürs neue Jahr

Rothenburg, das sie schon öfters mit ihren Eltern besucht hat, gefällt ihr sehr. Als sie zum Jahreswechsel den Vorsatz fasste, heuer drei bis fünf Halbmarathons zu laufen, war es fast unumgänglich, dass einer davon in der Tauberstadt sein wird. Dabei hat sie vor acht Monaten eigentlich erst mit dem Laufen angefangen. Seitdem sie nämlich ihre beiden Kinder hat, die fast vierjährige Matilda und den zweieinhalbjährigen Raphael, hat sie eine läuferische Pause eingelegt. Dass sie dennoch praktisch auf Anhieb ganz nach oben aufs Siegertreppchen lief, liegt daran, dass sie schon durch ihre tägliche Arbeit sehr gut trainiert ist, da sie als Fitness­trainerin ihren Lebensunterhalt verdient.

Sport als Arbeit und in Freizeit

Unter dem Namen „Fit Mamas – Get Fit Würzburg“ bietet sie unterschiedliche Sportprogramme für jedermann, aber auch speziell für frischgebackene Mütter an. So sieht man seit einiger Zeit Mütter mit ihren Kinderwägen durch Würzburg laufen und dabei verschiedene Gymnastikübungen machen. Neben dem Sport als Arbeit nimmt sie sich einmal in der Woche Zeit für einen längeren Lauf. Für sie sei dies eine Art „Bewegungsme­ditation“, bei der sie ganz Zeit für sich allein hat und so über Gott und die Welt nachdenken kann.

Die studierte Wirtschaftslehrerin hat bereits eine erste Sportlerkarriere hinter sich in der Mehrkampfsportart „Ironman“, einer Kombination aus Surfdisziplinen und jenen für Rettungsschwimmer in Australien. Im Alter von 16 bis 22 Jahren trainierte sie hierfür an die fünf Stunden täglich Schwimmen, Laufen, Paddeln, Surfen und Kajaken.

Ganz am Anfang einer möglichen Profi-Läuferkarriere stehen hingegen Esseyas Hadush, Filimon Habtmicael und Membratom Gebrehiwet. Die drei minderjährigen Flüchtlinge aus Eritrea leben zurzeit in Würzburg und sind erst vor drei Monaten mit dem Laufen in Berührung gekommen. Ihre Deutsch-Lehrerin, Sabine Treutlein, nimmt selbst an Extremläufen und Ultramarathons teil. Sie weiß deshalb um die positive Wirkung von Sport und Herausforderungen: „Sport ist immer Integration“. Die Jungen lernen dabei fürs Leben, dass sich ihr Einsatz lohnen kann.

Freud und Leid lagen beim Team Ostafrika nah beieinander.

Freud und Leid lagen beim Team Ostafrika nah beieinander.

Sabine Treutlein schlug deshalb ihren Schützlingen, die auch sehr gut Fußball spielen, vor, mit dem Laufen anzufangen. Sofort war sichtbar, dass sie ein besonderes Talent dafür haben. Wichtiger noch: Sie fanden Spaß daran. „Beim Laufen können sie abschalten“, erklärt Sabine Treutlein. Die ganze Last, die sie tragen, sei in dieser Zeit vergessen.

Schon bei ihren ersten Wettbewerben ließen die drei jungen Laufwunder die Konkurrenz hinter sich. So ein Sieg hebe natürlich das Selbstbewusstsein der Jungen, ist die Deutschlehrerin sich sicher. Darüber hinaus wird auch die Integrationsbereitschaft der Anderen gefördert, wenn sie sehen, was die drei Eritreer leisten können.

Hohe Erwartungen

Demenstprechend hoch waren ihre eigenen Erwartungen am Start in Rothenburg. Der ers­te Rückschlag kam aber schon vor der Anreise. Aufgrund einer Verletzung am Bein konnte Filimon Habtmicael nicht antreten. Und auch der Halbmarathon verlief dann alles andere als reibungslos, obwohl sie von Zuschauern und ihren mitangereisten Freunden lautstark unterstützt wurden.

Zwar konnten sich Mebratom und Esseyas sehr schnell von ihren Mitläufern absetzen. Doch das Glück blieb ihnen nicht hold. Etwa bei Kilometer 9 ging es Mebratom plötzlich nicht mehr gut. Er klagte über Bauschmerzen. Sabine Treutlein vermutet, dass er wahrscheinlich eher Seitenstechen hatte, dies aber aufgrund seiner Deutschkenntnisse nicht als solche ausdrücken konnte. Im Ziel mit etwas Abstand bezeichnete er den Lauf als gut, obwohl es „sehr heiß und schwierig“ war.

Kein Beinbruch

Esseyas traf es umso schlimmer. Sechs Kilometer vor der Ziellinie fing er plötzlich an vor Schmerzen zu schreien, erzählt Sabine Treutlein. Die Mitarbeiter des Rothenburger Krankenhauses, darunter besonders Schwester Nicole, kümmerten sich mit viel Hingabe um ihn. Gebrochen sei nichts, so die erste Diagnose. „Vielleicht ist ihre Muskulatur einfach noch nicht auf derartige Rennen vorbereitet“, mutmaßt die erfahrene Läuferin. Zudem sei das Kopfsteinpflaster gerade für sehr schnelle Läufer eine Herausforderung.

Dass sie an dem Lauf überhaupt teilnehmen konnten, ist dem Veranstalter Sebastian Vorherr zu verdanken, der ihnen die Startplätze in seinem Team kostenlos überlassen hat. Mit den Helfern, die unterhaltsam durch die Veranstaltung führten und die Läufer auf den Strecken begleiteten, konnte er sich über eine gelungene 7. Auflage des Halbmarathons mit Rekordbeteiligung freuen. mes

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Campus kommt

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Neben Touristen- bald auch Hochschulstadt

ROTHENBURG – Das Engagement der vergangenen Monate hat sich ausgezahlt, die Entscheidung ist gefallen: Der Hochschulcampus in Rothenburg ist beschlossene Sache, teilte Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle mit. „Eine Flasche Sekt darf man für diese Nachricht schon aufmachen“, meinte Oberbürgermeister Walter Hartl freudig.

Einer der Fürsprecher für den Campus: Innenminister Joachim Herrmann.   Fotos: sis/gr

Einer der Fürsprecher für den Campus: Innenminister Joachim Herrmann. Fotos: sis/gar

Man sei „sehr froh über diese für Rothenburg und die Region wichtige Entscheidung“, unterstreicht das Stadtoberhaupt und schließt den besonderen Dank an alle an, die das Projekt unterstützt haben. Vor Ort sei dies ganz besonders die CSU gewesen, die auch ihre internen Kontakte genutzt hat. Aber ebenso sei die Industrie- und Handelskammer, die Metropolregion, die Umland-Bürgermeister und Landrat Dr. Jürgen Ludwig dahintergestanden.

Ferner weist Hartl, der auf dem Betriebsausflug der Stadt gestern Mittag telefonisch aus München vom Kabinettsbeschluss unterrichtet wurde, an vorderer Stelle auf die Ansbacher Hochschulpräsidentin Professor Dr. Ute Ambrosius hin, die zusammen mit allen Stellen das Konzept für einen Rothenburg-Campus erarbeitet hat. Dabei wird es ein internationaler Campus für mindestens 30 Studenten werden, der unter anderem auch den Bereich Tourismus beinhaltet.

Bei der örtlichen CSU ist die Freude über den positiven Beschluss aus München ebenfalls groß. Für Dr. Wolfgang Scheurer, Fraktionsvorsitzender und vormaliger Ortsverbandsvorsitzender, war dies eine „super tolle Neuigkeit“. Was die Stadt mit ihrem Konzept eingebracht habe, sei nun zum Tragen gekommen. Dazu gehört zum einen, dass der Stadtrat jeweils 500000 Euro für 2017 und 2018 zur Finanzierung von Investitionen für das Projekt beschlossen hat.

Luitpoldschule: Grundschüler ziehen aus und Studenten ein.

Luitpoldschule: Grundschüler ziehen aus und Studenten ein.

Zum anderen signalisierte der Stadtrat, die geforderte Stiftungsprofessur sicherzustellen, indem er den Differenzbetrag dafür übernehme. Ebenso ins Gewicht mag die Entscheidung des Landkreis Ansbach gefallen sein, schätzt Dr. Scheurer, der 1,7 Millionen Euro in das hiesige Gastronomische Berufsbildungszentrum investieren wird.

CSU-Landtagsabgeordneter Jürgen Ströbel aus dem Stimmkreis Ansbach Nord zeigt sich ebenfalls „froh und glücklich, dass es so ausgegangen ist“. Die letzten fünf bis sechs Wochen habe er sich hierfür „massiv reingehängt“. Er lobt die Stadt, seine Rothenburger CSU-Kollegen sowie die Ansbacher Hochschulleitung. Zudem dankt er dem CSU-Abgeordneten Manuel Westphal, der Mitglied im Wissenschaftsausschuss ist und ihn in der Frage des Hochschulstandorts beraten hat.

Neue Studiengänge im ländlichen Raum waren das Ziel des Wettbewerbs „Partnerschaft Hochschule und Region“, eines Kernelements des von Dr. Spaenle 2014 initiierten wissenschaftsgeleiteten Struktur- und Regionalisierungskonzepts der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen in Bayern. Die eingegangenen Anträge waren durch eine Jury von außerbayerischen Wissenschaftlern und Hochschulpräsidenten bewertet worden. Minister Spaenle hatte die Vorschläge von Dr. Annette Strauß, Professor Dr. Ute von Lojewski und Professor Dr. Bastian Kaiser angenommen.

„Beeindruckend war für mich die Ausrichtung der geplanten Studiengänge auf die Bedürfnisse der Menschen und der Unternehmen der Region sowie das starke Engagement der Regionen, die gemeinsam mit den Hochschulen das Studienangebot unterstützen. Die Hochschulen selbst erweisen sich hier als Dienstleister für Wissenschaft und Region zugleich“, so Minister Spaenle anlässlich der Verkündigung der zehn neuen Hochschulstandorte.

Alle Beteiligten hätten die Verantwortung für die Region wahrgenommen, fasst Oberbürgermeister Hartl zusammen, und man gehe jetzt tatkräftig an die Planung für die in der heutigen Luitpoldschule vorgesehene Hochschul-Außenstelle. Das Gebäude werde bis Mitte 2017 frei, wobei die zwei Jahre Vorbereitung- und Planungszeit ein guter Zeitrahmen wären. mes


Im Zeichen des Holzes

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Rothenburger Forsttag bringt verschiedene Akteure zusammen

ROTHENBURG – Mit feierlichen Bläserklängen im Festzelt auf der Rothenburger Eiswiese eröffnete die Posaunenchor Gastenfelden unter der Leitung von Christopher Uhl den diesjährigen Rothenburger Forsttag, der bereits zum 7. Mal nahe der Bronnenmühle ausgetragen wurde.

Der Forsttag auf der Eiswiese ist eine Institution und lockt jedes Jahr zahlreiche Aussteller und Besucher ins Taubertal.   Fotos: Schwandt

Der Forsttag auf der Eiswiese ist eine Institution und lockt jedes Jahr zahlreiche Aussteller und Besucher ins Taubertal. Fotos: Schwandt

Gut besucht war der Gottesdienst, dem Pfarrer Ernst Schülke vorstand. In seiner Ansprache betonte er, dass wir Menschen es vielleicht schaffen könnten, unseren Lebensraum zu zerstören, es uns jedoch nicht gelänge, die Schöpfung Gottes kaputt zu machen. Naturwissenschaft und Religion stellten an sich keinen Widerspruch dar, die Erde sei dem Menschen zu dessen Nutzen anvertraut. Gerade in der Forstwirtschaft habe sich ein großer Wandel vollzogen, hin zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder. Er forderte die Menschen auf, jeden Tag die Wunder der Schöpfung zu erkennen. Ihre Jagdhörner ließen die Mitglieder der Jägervereinigung Rothenburg unter der Leitung von Gernot Fohrer erschallen und Oberbürgermeister Walter Hartl begrüßte die zahlreichen Gäste, die ins Festzelt gekommen waren: Der Forsttag sei zur Institution geworden, das Gelände der Eiswiese ideal und die Zusammenarbeit mit den Organisatoren und Ausstellern unkompliziert. Der Wald müsse nachhaltig genutzt werden, Gewinnoptimierung wäre hier der falsche Weg. Er lud die Besucher ein, sich umfassend zu informieren und dabei den herrlichen Sommertag zu genießen. Ziel des Forsttages sei es, für die Bevölkerung und die Waldbesitzer alle forstwirtschaftlichen Akteure zusammenzuführen, Fachkompetenz zu bündeln und fachliche Auskünfte zu geben, zudem sei der Schulterschluss der Waldbesitzer mit der Jägerschaft von großer Bedeutung, so Friedrich Luger, Behörden- und Bereichsleiter der Forstbetriebsgemeinschaft Ansbach-Fürth. Immerhin gäbe es 15000 Waldbesitzer im Landkreis Ansbach. Die Vielfalt der Wälder zu bewahren und zu schützen forderte Forstbetriebsleiter Norbert Flierl aus Rothenburg und lud dazu an den Stand der bayerischen Staatsforsten ein, um die Besucher für den aktiven Naturschutz zu sensibilisieren.

Groß und Klein testeten ihr Wissen und versuchten die verschiedenen Holzarten zu erraten.

Groß und Klein testeten ihr Wissen und versuchten die verschiedenen Holzarten zu erraten.

Jüngere und ältere, große und kleine Besucher hatten sich eingefunden, spazierten über das Gelände, informierten sich über Bäume und Pflanzen, Hirschkäfer und den Fuchsbandwurm, lösten Baumrätsel, bastelten Piratenboote, ließen sich in luftige Höhen entführen oder über die Tauber gleiten und hielten im Schatten inne. Schreiner und Zimmerleute, Holzbildhauer, Drechsler und Motorsägenschnitzer zeigten die breite Palette ihres Könnens. Große Begeisterung lösten die verschiedenen Technikvorführungen aus, wie der Einsatz von Sägespalt- oder Brennholzsägeautomaten. Am „Natura 2000“ Stand schließlich startete eine zirka 3 Kilometer lange Naturführung mit Herbert Kolb vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, gemeinsam mit dem Rothenburger Winzer Karl Thür­auf entlang der Lebensader Tauber – wo den Wanderern die große Bedeutung der Kopfweiden und Maulbeerbäume für Mensch und Tier nahe gebracht wurde, insbesondere als perfekte Biotopbäume. Ein besonders schönes Exemplar eines Maulbeerbaumes findet sich am Nuschweg vor dem Hause Berger. Dass Rothenburg von unterirdischen Gängen durchzogen ist, ist wohl allgemein bekannt, doch die Bedeutung des Quaderkalks? Karl Thürauf erläuterte den Wert der extrem witterungsbeständigen Kalksteine für Rothenburg, denn der Quaderkalk wurde nicht nur zur Errichtung der Häuser innerhalb der Stadtmauer gebrochen und verarbeitet, er war ein äußerst begehrter Exportartikel. Nachweisbar ist der Rothenburger Quaderkalk in Lindau am Bodensee, in Hamburg und Königsberg in Ostpreußen. Nicht zuletzt wurde der Nürnberger Hauptbahnhof aus Rothenburger Quaderkalksteinen errichtet. Und so spazierten die Naturfreunde weiter, um den Blick ins Taubertal vom Thüraufschen Weinberg aus zu genießen und letzte Informationen mitzunehmen – über die dort lebende Schlingnatter. Sie ist das Reptil des Jahres 2013 und liebt sonnenexponierte Hanglagen, Weinbaugebiete und Steinbrüche – in der Rothenburger Eich findet sie also ideale Lebensbedingungen.

Kein Mitläufer

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Die Diskussion um die Umbenennung der Ludwig-Siebert-Straße hat in den Leserbriefen dieser Zeitung leider immer abstrusere Formen angenommen, sodass ich sie aus der Sicht eines Historikers nicht mehr länger unkommentiert stehen lassen kann. Zunächst muss eines ganz deutlich herausgestellt werden: Ludwig Siebert hat das menschenverachtende, mörderische Unterdrückungsregime der Nazis aktiv mitgestaltet. Jemand, der im Januar 1931 (zwei Jahre vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler) als erster Oberbürgermeister Bayerns in die NSDAP eintrat, kann nicht nur ein Mitläufer gewesen sein. Und ganz sicher wird man nicht drei Monate nach der Machtübernahme der Nazis zum Bayerischen Ministerpräsidenten ernannt, wenn man die geisteskranken Ideen eines Herrn Hitler nicht weitgehend teilt. Darüber hinaus hat sich Ludwig Siebert immer wieder mit antidemokratischen und antisemitischen Äußerungen in der Öffentlichkeit gezeigt. Konsequenterweise wurde er im Zuge der Entnazifizierung zunächst als „Hauptschuldiger“ eingestuft und erst nach Einspruch seiner Familie der Gruppe der „Belasteten“ zugeordnet. Darin ist sicher keine weniger kritische Einschätzung seiner Schuld zu sehen, sondern (wie damals häufiger zu beobachten) ein Entgegenkommen gegenüber seiner Familie, weil so nur die Hälfte seines Vermögens eingezogen wurde. Jeder Versuch, die Schuld eines Herrn Siebert zu relativieren und ihn als großen Wohltäter Rothenburgs zu feiern, ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die unter dem von Ludwig Siebert mitgestalteten Regime zu leiden hatten. Natürlich hat jeder Mensch nicht nur schlechte Seiten; aber nur, weil ein Nationalsozialist „auch gute Seiten“ hatte, rechtfertigt das noch lange nicht, eine Straße mit seinem Namen zu ehren. Und wenn schon Gutes gegen Schlechtes aufgerechnet werden soll, dann muss man auch mit einberechnen, dass Ludwig Siebert das geistige Fundament für den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg mit gebaut hat. Er hat sich damit an zwei der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte mitschuldig gemacht. Zur Rolle der Kirche im Dritten Reich: Dass besonders die Evangelische Kirche eine beschämende Rolle während der NS-Zeit gespielt hat, ist weithin bekannt. Es sei aber betont, dass Herr Dr. Gußmann das nie verleugnet hat und dass die Rolle der Kirche auf seiner Internetseite „Rothenburg unterm Hakenkreuz“ in mehreren Beiträgen äußerst kritisch beleuchtet wird. Es ist daher reichlich unverschämt, wenn versucht wird, Herrn Dr. Gußmann mit Verweis auf seine Zugehörigkeit zur Evangelischen Kirche in der Sache Ludwig Siebert den Mund zu verbieten (wie in Leserbriefen der jüngeren Vergangenheit geschehen). Herr Dr. Gußmann gehört der Kirche des Jahres 2015 an und nicht der Kirche der NS-Zeit. Besonders verärgert haben mich daher die persönlichen Angriffe gegenüber seiner Person. Die Behauptung, er lasse „die Marionetten tanzen“ ist eine Beleidigung nicht nur ihm gegenüber, sondern auch gegenüber den angeblichen Marionetten, also den Stadträten. Es gehört großer Mut dazu, Missstände anzuprangern und ich spreche Herrn Dr. Gußmann hiermit meinen großen Dank dafür aus, dass er den Mut und die Beharrlichkeit aufgebracht hat, um den Stadtrat von der Richtigkeit der Umbenennung der Ludwig-Siebert-Straße zu überzeugen.

Dr. Markus Naser, Wolfsau

Aus weißer Wand wird bunte Welt

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Preisverleihung im Schloss – Beim Kunstwettbewerb räumen Schüler richtig ab

HABELSEE – Es wäre zu schön gewesen, aber es hat nicht sollen sein. Die heutige Preisverleihung des Schülerwettbewerbs „Die Jugend und ihr Jugendstil“ auf Schloss Habelsee findet ohne die Schirmherrin Katharina Wagner statt.

Eingespieltes Team: Dem launig-rührigen Schlossehepaar Gisela und Reinhold Wiedenmann gehen die Themen und Gäste nicht aus.

Eingespieltes Team: Dem launig-rührigen Schlossehepaar Gisela und Reinhold Wiedenmann gehen die Themen und Gäste nicht aus.

Die Intendantin der Bayreuther Festspiele steckt in der Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ zur Vorbereitung der neuen Spielsaison auf dem Grünen Hügel. Sie lässt beste Grüße übermitteln. Thema des Schülerwettbwerbs war in diesem Jahr die Epoche des Jugendstils, die durch den Ersten Weltkrieg ein jähes Ende fand. Die Verspieltheit der Architektur und die brutale Realität dieser Zeit passten nicht zusammen. Nach dem Krieg setzte sich dann die neue Sachlichkeit bei der Gestaltung durch. Die Jugend stand vor zwei kniffligen Aufgaben bei dem bildnerischen Wettbewerb. Neben der Darstellung eines Jugendstil-Baudenkmals sollte eine imaginäre Baulücke neben dem historischen Jugendstilbaus mit einem kreativen Konzept gefüllt werden. Es entstanden 3352 Arbeiten, die eine Fülle der Möglichkeiten zeigen. Kunsterzieher trafen eine Vorauswahl der besten Beiträge. Der mit 1000 Euro dotierte erste Preis geht an die 18-jährige Magdalena Maximiuc vom Reichsstadt-Gymnasium mit ihrem Entwurf einer Gedenkstätte für die Opfer des Attentats der Redaktion von Charlie Hebdo. Das junge Kunsttalent ist die Tochter der früheren Weltklasse-Hochspringerin Adriana Maximiuc. Die gebürtige Rumänin engagiert sich beim TSV Rothenburg als Trainerin für die Leichtathletik. Die weiteren Kunstpreis-Träger in den Kategorien Kunst, Denkmal, historischer Jugendstil, Gestaltung/Ornament, Neuinterpretation sowie Alt und Neu sind: Teresa Herzog, Arnika Neubauer, Anika Wolff, Friederike Ritter, Marena Ruppert, Alina Seidel und Luisa Heindl. Sie können heute bei der feierlichen Vernissage Prämien von 750 und 500 Euro in Empfang nehmen. Jubel auch bei der jüngsten Wettbewerbsteilnehmerin Friederike Ritter. Die 14-Jährige beeindruckte die Jury mit ihrer Hauptportal-Variation vom Industriemuseum der Zeche Zollern. Das Reichsstadt-Gymnasium ist auch heuer stark vertreten. Weitere beteiligte Schulen sind das Carolinum Ansbach, das Ernestinum Bayreuth, die Fachoberschule Nürnberg und das Lange-Gymnasium Fürth.

Gesamtsiegerin des Kunstwettbewerbs wurde Magdalena Maximiuc (18). Fotos: Schäfer

Gesamtsiegerin des Kunstwettbewerbs wurde Magdalena Maximiuc (18). Fotos: Schäfer

Insgesamt werden bei dem Schülerwettbewerb sechzig Preise im Gesamtwert von rund 10000 Euro vergeben, die private und gewerbliche Sponsoren gestiftet haben. Darunter Landkreise und Städte. Neu mit dabei ist die Hypo-Kulturstiftung München. Seit 1980 betreiben Gisela und Reinhold Wiedenmann in eigener Verantwortung die Kulturinitiative im zweijährigen Turnus. Die beiden Schlossbesitzer sind Träger des Deutschen Preises für Denkmalschutz und auch Förderer der Musik. Der Hausherr singt zur feierlichen Preisverleihung Liedgut des spanischen Komponisten Isaac Albéniz und wird an der Gitarre von Professor Osvaldo Parisi begleitet. sis

Rare Bildzeugen

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Alte Postkartenschätze aus dem Taubertal

ROTHENBURG – Früher war das ein Muss: Ob Ostseestrand oder Mallorca, Alpen oder Skandinavien – Verwandte und Arbeitskollegen bekamen eine Ansichtskarte mit vielen Grüßen und Beschreibungen vom Urlaubsort, die neidisch machten. Diese Tradition ist im Zeitalter von Facebook und Email aus der Mode gekommen. Die kulturhistorische Bedeutung alter Stadtansichten offenbart die Sonderausstellung „Grüße von der Tauber“ im Reichsstadtmuseum.

Der Stadt Rothenburg sehr gewogen: Sammler Klaus Berge.       Fotos: sis

Der Stadt Rothenburg sehr gewogen: Sammler Klaus Berge. Fotos: sis

Als einen Glücksfall bezeichnete Museumsleiter Dr. Hellmuth Möhring das Geschenk von über 1200 historischen Ansichtskarten aus der ge­samten Region Hohenlohe-Franken mit Schwerpunkt auf den Orten der Tauber. Übergeben hat sie Klaus Berge, ein eifriger Sammler von Taubertal-Ansichten mit Bildern Rothenburgs, von Schillingsfürst, Creglingen, Weikersheim, Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim oder Wertheim. Auch Ortschaften wie Uffenheim, Aub, Niederstetten sind vertreten. Einige der Exponante sind von Hand gezeichnet und stellen somit Unikate dar. Andere dokumentieren Ereignisse wie Brände und Überflutungen. Der größte Teil der Karten wurde um 1900 in Auftrag gegeben. Für viele Dörfer wie Gebsattel, Leuzenbronn, Insingen, Herrnwinden und andere sind die bunten Grüße die einzigen Ansichten aus der Zeit und damit rare verlässliche Bildzeugen. Klaus Berge, in Frankfurt beheimatet und vor Pensionierung im Marketingbereich tätig, pflegt gute Beziehungen zur fränkischen Region. Regelmäßig schlägt er sein Feriendomizil im Röttinger Ortsteil Bieberehren auf und stattet Rothenburg einen Besuch ab. Das Reichs­stadtmuseum hat er schon auf vielfältige Weise großzügig unterstützt. Sei es als Leihgeber durch die Ausstellung „Zauber derTauber“ im Jahr 2000 oder durch Geschenke wie das städtebaulich wertvolle Panorama von Josef Ruep. Eine Kuriositiät ist die Postkarte mit 100 württemberger Motiven. Sie erschien in Tübungen um 1900. Unter dem Titel „Hie gut Württemberg allweg“ sind sieben Bildnis-Medaillons prominenter Württemberger und 93 prägende Gebäude- und Landschaftsdarstellungen zu sehen. Ausgeführt als Stahlstich ist jedes einzelne Motiv inklusive der Beischrift weniger als einen Quadratzentimer groß. Für eine Postkarte auch damals noch ein ungeheurer Zeitaufwand – eine höchst wirkungsvolle Tourismus-Werbung.

Karte von Franz Rorich mit hundert Württemberger Motiven.

Karte von Franz Rorich mit hundert Württemberger Motiven.

Mit dieser Sammlung von Ansichtskarten hat das Reichsstadtmuseum seine Bestände im Bildbereich ausweiten können, hob der Museumsleiter bei der Ausstellungseröffnung hervor. Durch die 16 000 Fotos von Richard Wagner, den 3000 Fotos aus dem Stadtarchiv, 6000 modernen Fotos und den vielen Ölbildern und Aquarellen mit Stadtansichten kann die Einrichtung jetzt mit den Postkarten auf einen Bestand von gut 28 000 Bilddateien zurückgreifen. Dabei sind die über 5000 Fotos der Sammlung Baumann noch nicht mitgerechnet. „Damit etabliert sich das Museum weiter als Bildanlaufstelle für viele Hilfesuchende“, so Dr. Möhring. Stolz verwies er darauf, dass ein Großteil der Bilder für das neue Stadtgeschichtsbuch, das im November erscheinen wird, aus dem Reichsstadtmuseum kommt. Die alten Postkartenschätze eröffnen nach seiner Ansicht die Möglichkeit, „wieder einmal ein wenig über die Stadtmauern von Rothenburg hinaus zu schauen, zu sehen, wie die Tauber oftmals romantisiert und verkitscht, oftmals aber auch ignoriert und dafür die örtliche Gastwirtschaft in den Mittelpunkt gerückt wurde“.

Den brutalen Zug des Flusses zeigen die Ereignispostkarten, besonders wenn das Hochwasser Häuser und Straßen weggespült hatte. Manchmal geben die Texte berührende Inhalte wieder wie heiße Liebesschwüre einer Frau aus dem Schwäbischen an ihren Geliebten oder die Lobeshymne eines amerikanischen Auswanderers, der seine Vaterstadt Niederstetten als „like in paradise“ charakterisiert. Bei einer Karte, die an eine Frau Alzheimer adressiert ist, wurde die genaue Adresse vergessen. Die einzigartige Ansichtskartensammlung ist nicht nur hinter Glas zu sehen, dazu ist sie viel zu umfangreich. Der Besucher hat Gelegenheit, sich über einen steuerbaren Bildschirm seinen Lieblingsort auszusuchen, um dort die Karten vergrößert zu betrachten. Wer Zeit und Geduld mitbringt, kann sich die selbstlaufende Präsentation aller 1241 Bilder ansehen. Nach knapp drei Stunden ist man durch. Das authentischste Erlebnis aber bieten die Originale. Gegen eine kleine Gebühr erhalten Interessierte einen digitalen Abzug von den historischen Karten. Die Raritäten im Postkartenformat sind noch bis 14. August zu sehen: täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr. sis

„Blaue Flecken in allen Farben“

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Landgericht Gera setzt Prozess um den Tod der kleinen Leila mit Zeugenbefragungen fort

GERA – Am dritten Verhandlungstag im Prozess um die in Jena bei einem Ferienaufhalt getötete 9-jährige Leila aus Rothenburg sagten ein Freund des Mädchens sowie der Polizist aus, der am 4. Septembert 2014 als erster in der Wohnung eintraf.

Wie die Ostthüringer Zeitung berichtete, belastete der Freund der Grundschülerin den Lebensgefährten der Tante. Dieser soll Leila bei den Ferienaufenthalten in Jena misshandelt haben. Der Schüler berichtete, dass er Leila beim Spielen kennengelernt habe. Sie habe ihm erzählt, dass sie nicht gern nach Jena fahre. „Sie hat gesagt, dass es wegen ihres Onkels so sei“, sagte der 13-Jährige. Leila habe ihm erzählt, dass jener ihr den Arm herumgedreht oder sie lange unters Wasser gedrückt habe. Beim Ferienaufenthalt in Jena im Jahr zuvor hatte sich das Kind den Arm gebrochen. Die Familie hatte behauptet, sie sei von der Schaukel gestürzt. Ärzte bezweifelten dies wegen der besonderen Form des Bruches. Der junge Zeuge hatte zu Hause erzählt, was ihn Leila berichtet hatte, so der Bericht weiter. Nach dem Tod von Leila im September 2014 ging er mit seiner Mutter zur Polizei, um dies zu Protokoll zu geben. Leila hatte ihm auch die markante Frisur des Onkels beschrieben – die Beschreibung passt auf jene des Angeklagten. Die vierte Strafkammer hörte auch den Polizisten, der am 4. September 2014 als erster in der Wohnung eingetroffen war. Über die Notrufzentrale sei gegen 9.30 Uhr die Information von einem schwer verletzten Mädchen in Lobeda-Ost hereingekommen. „Als wir eintrafen, waren der Rettungswagen und der Notarzt schon da“, sagt der Polizeibeamte. „Mir geht es nicht aus dem Kopf, wie das Mädchen auf dem Bett gelegen hat. Sie war übersät von blauen Flecken in allen Farben.“ In der Wohnung seien die Oma und der Uropa anwesend gewesen. Während der Senior ihn nicht habe verstehen wollen, habe die Oma widersprüchliche Angaben gemacht. „Sie berichtete von Sturzgeräuschen. Sie seien ins Zimmer geeilt und hätten das Mädchen in einer Urin­lache auf dem Boden liegen gesehen“, schilderte der Polizist die Aussagen der Oma. Merkwürdig sei gewesen, dass das Mädchen nun auf dem Bett lag und die Kleidung trocken war. Die Oma habe ihm gesagt, sie habe die Sachen gewechselt. Der Notarzt habe sofort signalisiert, dass eine Sturzverletzung unwahrscheinlich sei. Angesprochen auf die blauen Flecken habe die Oma gesagt, dass Leila schnell welche bekomme, erinnerte sich der Polizist. Er berichtete, dass er im Hausflur von einer Nachbarin angesprochen worden sei. Aus der Wohnung seien oft lautstarker Streit zu hören gewesen, so auch am Abend zuvor und am Morgen gegen 8.30 Uhr. Die Oma gab an, ab 7.30 Uhr in der Wohnung gewesen zu sein. Ihre Tochter sei um 8 Uhr gegangen. Die Rettungsdienst-Mitarbeiter versuchten, das Kind zu reanimieren, und brachten Leila gegen 10 Uhr ins Klinikum. Wie sich bei der späteren rechts­medizinischen Untersuchung herausstellte, war das Kind bereits in den frühen Morgenstunden gestorben. Vor der Abfahrt ins Klinikum habe der Notarzt noch zu ihm gesagt: „Finden sie den, der das getan hat.“ Angeklagt ist der 24 Jahre alte Freund der Tante wegen Totschlags und schweren sexuellen Missbrauchs. Vor Gericht stehen auch die Oma und die Tante wegen unterlassener Hilfe­leistung und Misshandlung Schutzbefohlener durch Unterlassen. Die Angeklagten haben sich bislang nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Heute wird der Uropa vernommen, der mit in der Wohnung lebte. tz

Berg statt Kurzurlaub

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Ausgelassene Stimmung beim 36. Gailnauer Motorradtreffen

GAILNAU – Trotz Änderung des Veranstaltungstermins konnten die Motorradfreunde Gailnau (MFG) am  Wochenende bei idealem Wetter viele Motorradfahrer zum 36. internationalen Motorradtreffen auf dem Gailnauer Berg begrüßen.

Trotz Terminverlegung: Die treuen Anhänger des Motorradfests sorgten für ein volles Zelt und ausgelassene Stimmung.   Fotos: Rößler

Trotz Terminverlegung: Die treuen Anhänger des Motorradfests sorgten für ein volles Zelt und ausgelassene Stimmung. Fotos: Rößler

Obwohl das Motorradtreffen in Gailnau eine absolut routinierte und sehr gut durchgeplante Veranstaltung ist, die alljährlich ohne Probleme nahezu reibungslos abläuft, haben die Mitglieder des Festausschusses dieses Jahr einige Veränderungen vorgenommen. Vor allem die Terminverschiebung, vom langen „Fronleichnam-Wochenende“ an welchem das Treffen jetzt seit 35 Jahren stattgefunden hat, um eine Woche nach hinten, sollte positive Auswirkungen auf die Besucherzahlen bringen. Es sollten wieder Biker gewonnen werden, die an diesem langen Wochenende eher in einen Kurzurlaub gefahren sind, anstatt auf das Gailnauer Treffen zu kommen, so Vereinsvorstand Ralf Schönig. Das Konzept scheint teilweise aufgegangen zu sein, denn neben vielen alten und bekannten Gesichtern waren auch wieder einige neue Gruppierungen angereist. Beim Blick über den Festplatz am Samstag Abend zeigte sich wieder einmal ein gut gefüllter „Biker Campingplatz“. Das Festzelt, der Biergarten und der Bierbrunnen wurden dieses Jahr wesentlich enger angeordnet, so dass sich die Besucher in und direkt neben dem Festzelt konzentrierten anstatt sich über den weitläufigen Festplatz zu verteilen. Neben ein paar Spielchen zum Zeitvertreib am Samstag Nachmittag konnte man bei der „Hot Bike Wash – Show“ sein Motorrad von zwei Damen im Bikini waschen lassen. Bei guter Stimmung ließ sich dabei auch mancher Biker gleich mit abduschen.

1. Vorstand der MFG: Ralf Schönig.

1. Vorstand der MFG: Ralf Schönig.

Zur Pokalverleihung konnten die Vorstände Ralf Schönig und Thomas Gehr im vollen Festzelt wieder viele Motorradclubs aus nah und fern begrüßen und Pokale verteilen. Ein weiteres Mal waren die Motorradfreunde Großostheim mit 48 Teilnehmern der größte Club. Hier zeigen sich die gewachsenen Verbindungen über die vielen Jahre der partnerschaftlichen Vereinsgeschichte. Die Großostheimer Gründungsmitglieder bringen inzwischen ihre Sprösslinge mit nach Gailnau und umgekehrt sind auch alle Altersklassen der Motorradfreunde Gailnau am zweiten Juli Wochenende auf dem Großostheimer Treffen zu finden. Die Motorradfreunde Zabergäu waren mit 29 Teilnehmern auf Platz 2 vor den Motorradfreunden aus Pfahlheim mit 14 angereisten Mitgliedern. Auch das kürzlich von den Gailnauern besuchte Treffen der Motorradfreunde „Die Schwindlichn“ in Schammelsdorf bei Bamberg hat bereits wieder neue Kontakte entstehen lassen. So waren „die Schwindlichn“ mit sechs Teilnehmern nach Gailnau gekommen und zwei Biker vom MF „Scharfes Eck“ aus Burkardroth bei Bad Kissingen, die man auch in Schammelsdorf kennengelernt hat.

Die weitest angereiste Motorradfahrerin war in diesem Jahr Miriam Urbat aus Weddel bei Wolfsburg. Jensen Ketel aus Risum in Schleswig Holstein holte sich, wie schon im letzten Jahr, den Pokal bei den Männern. Ein Teilnehmer des „MCC Black Bulldogs“ aus Saltus in Lettland hatte keine Nennung abgegeben, trotzdem aber für seine etwa 1700 Kilometer lange, und damit weiteste Anreise, einen Pokal bekommen. Anschließend gab es wieder eine ausgelassene Feier mit den „Woodpeckers“ und somit ging auch die 36. Auflage des Gailnauer Traditionstreffens ohne Zwischenfälle „über den Berg“. mr

Baugeschichtliches Juwel gesichert

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Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Stadt mittelalterliches Kulturgut instandgesetzt

ROTHENBURG – Die wertvolle historische Esse der ehemaligen Klosterküche des Domini­kaner-innenklosters (heute Reichsstadtmuseum) ist langfristig gesichert. Die Sandsteinstürze waren gebrochen und mit Kanthölzern und Stahlrohrspriesen lediglich provisorisch un­terstützt.

Eine der ältesten Klosterküchen Deutschlands beherbergt das Reichsstadtmuseum. Foto:pr

Eine der ältesten Klosterküchen Deutschlands beherbergt das Reichsstadtmuseum. Foto:pr

Bei mehreren früheren Instandsetzungsversuchen wurden Stahlklammern eingebaut. Diese Versuche führten jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis einer freitragenden Sturzkonstruktion, sagt der heutige Stadtbaumeister Michael Knappe. 2012 wurden bauvorbereitende Untersuchungen durchgeführt und ein Instandsetzungskonzept mit Kostenschätzung vom beauftragten Büro Knoll und Konopatzki erstellt. Der Dachstuhlbereich im Anschluss an das Kaminmauerwerk musste repariert werden. Schadstellen an den Sandsteinbauteilen mussten ausgebessert und Risse am Essenmauerwerk geschlossen werden. Notwendig war auch der Einbau von Spannankern in den Sandstein­stürzen an der Esse. Bauamt und Museumsleitung handelten in enger Abstimmung. Die veranschlagten Baukosten beliefen sich auf rund 32000 Euro. Die gemeinnützige private Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Sitz in Bonn förderte die Maßnahme mit fünfzig Prozent aus Spendengeldern zur Bewahrung von Kulturdenkmälern. Die ehemalige Klosterküche ist einer der wenigen historischen Räume des Mittelalters, die viele kulturhistorische Objekte und Bauzustände vereinigt. Erbaut kurz nach 1258 ist sie sogar eine der ältesten erhaltenen Klosterküchen in Deutschland. Für Rothenburg ist sie baugeschichtlich ein Juwel: so stellt die nördliche Mauer den letzten vollständig erhaltenen und unberührten Rest der Stadtmauer des 13. Jahrhunderts dar. In die Ostmauer eingefasst finden sich sowohl ein Spülstein ebenso wie eine Drehladennische, beides noch Objekte aus der Bauzeit. Ein Abtritt des 16. Jahrhunderts und ein Treppeneinbau des 18. Jahrhunderts vervollständigen den in seiner zeitlichen Spannbreite singulären Raum.

Sanierung abgeschlossen: Museumsleiter Dr. Hellmuth Möhring, Stadtbaumeister Michael Knappe und Projektleiter Werner Endreß.

Sanierung abgeschlossen: Museumsleiter Dr. Hellmuth Möhring, Stadtbaumeister Michael Knappe und Projektleiter Werner Endreß.

Der Kamin wird im allgemeinen in das frühe 14. Jahrhundert datiert und ist allein durch seine Dimensionen schon beeindruckend: eine Grundfläche von annähernd vier mal vier Meter, durch drei Geschosse hindurchgeführt. Der steinerne Pfeiler weist mit seinen Abfassungen und einfach gestalteten Eckdornen die typische Form des späten 13. beziehungsweise frühen 14. Jahrhunderts auf. Weitere Anhaltspunkte für die Datierung geben die den Kamin umgebenden Bauten, die im Kern nicht später als in der Mitte des 14. Jahrhunderts geschaffen wurden. Die kulturhistorische Bedeutung dieses Kamins wird erst dann deutlich, wenn man nach Vergleichsbeispielen in der Region sucht. Zwar existieren noch einige offene Kaminstellen in ehemaligen Rothenburger Patrizierhäusern (Herrngasse 18, Marktplatz 10), doch bleiben sie von den Dimensionen und der Datierung weit hinter denen des ehemaligen Dominikanerinnenklosters zurück. In der Größe vergleichbar bleibt allenfalls der Kamin von Schloss Neuenstein (bei Heilbronn), der allerdings erst im 16. Jahrhundert entstanden ist. mh/sis


Die eigene Identität feiern

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Schillingsfürst zeigt an den Heimattagen selbstbewusst seine Vorzüge

SCHILLINGSFÜRST – „Wo die Wörnitzwellen schlagen an den Strand…da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.“ Jeder Frankemer, der etwas auf sich hält, singt diese Zeilen der Schillingsfürst-Hymne aus voller Kehle mit. Alle fünf Jahre präsentiert die Schloss-Stadt acht Tage lang stolz, was sie gesellschaftlich, wirtschaftlich und kulturell zu bieten hat. Diese Heimattage beginnen am morgigen Samstag und gipfeln in einem Abschlussfeuerwerk am Sonntag, 28. Juni, um 22 Uhr.

Fleißige Helfer: Pünktlich zu den Heimattagen begrüßt ein florales Stadtwappen die Besucher. Fotos: Scheuenstuhl

Fleißige Helfer: Pünktlich zu den Heimattagen begrüßt ein florales Stadtwappen die Besucher. Fotos: Scheuenstuhl

Ein zusätzlicher Anlass ein abwechslungsreiches Festprogramm auf die Beine zu stellen ist der 55. Jahrestag der Stadterhebung von Schillingsfürst, der im Rahmen dieser Heimattage begangen wird. Der vorgezogene Start der Feierlichkeiten fand bereits mit der Eröffnung des Museums der Fremdenlegion statt. Auch die mittlerweile 19. Oldtimerausfahrt des MSC Schillingsfürst-Frankenhöhe für Autos und Motorräder hat die Fremdenlegion zum Thema. Unter dem Motto „Auf den Spuren der Fremdenlegion“ geht es um 9.30 Uhr vom Parkplatz am Schloss in Richtung Hohenloher Land. Ab 17 Uhr werden die Teilnehmer (bislang sind 65 gemeldet) wieder am Schloss erwartet, wo sich ein Sektempfang und die Siegerehrung anschließen. Um 20 Uhr findet im Schlosshof ein Konzert von Harri Stojka statt. Der Festwochen-Montag, 22. Juni, steht ganz im Zeichen der festlichen Stadtratssitzung um 19 Uhr im Hotel „Die Post“. Für die musikalische Umrahmung sorgt das Bläserquartett der Stadtkapelle. Der Festvortrag von Karlheinz Seyerlein trägt den Titel „Königreich Preußen und Fürstentum Hohenlohe Schillingsfürst – neue Landesgrenze von 1803“. Zudem werden die Ergebnisse des Fassadenwettbewerbs bekannt gegeben sowie Bürger- und Verdienstmedaillen verliehen.

Miniatur-Wassertürme getöpfert von Tina Hörber.

Miniatur-Wassertürme getöpfert von Tina Hörber.

Die Ludwig-Doerfler-Galerie präsentiert sich am Dienstag, 23. Juni, im grünen Licht. Neben einer Wanderung auf der Frankenhöhe ab 14 Uhr in Verbindung mit Bildern ihres Namensgebers, findet um 19 Uhr eine Schmiede-Vorstellung mit Volker Mahl statt. Um 20 Uhr lädt die Galerie zu einer Sonderausstellung ein: „Ludwig Doerfler – 110 Jahre und seine Heimat Schillingsfürst“ mit Dokumentarfilm und Multimediaschau. Ebenso zu sehen ist die Ausstellung „Fränkisches Brauchtum im Bild“. Am Mittwoch, 24. Juni, wird der Wasserturm in blaues Licht gehüllt. Dort sorgt ab 20 Uhr der VfB-Schillingsfürst für die Bewirtung und die „Trom­melgrup­pe“ sowie die Stadtkapelle für die Musik. Zudem können die von Tina Hörber getöpferten „Wassertürmchen“ in rot und blau erstanden werden. Rotes Licht fürs Brunnenhaus: Am Donnerstag, 25. Juni, finden dort um 20 Uhr verschiedene Aktionen des Vereins für Tourismus und Heimatpflege statt, zudem gibt es Verpflegung und Musik. Zum Wochenende verdichten sich die Veranstaltungen: So lädt die Firma Dinzl am Freitag, 26. Juni, um 13 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ ein. Von 14 bis 17 Uhr feiert die Mittelschule Schillingsfürst ihr Schulfest. Ab 20 Uhr geht der Festzeltbetrieb los. Bürgermeister Michael Trzybinski führt den Bieranstich durch. Für gute Stimmung im Festzelt beim Heimatabend der Bürger, Vereine und Betriebe sorgen „d, Schrozberger“. Tags darauf spielen ab 20 Uhr die „Gollachgauer Musikanten“.

„Des hauert Gwand“ heißt es am Samstag, 27. Juni, von 9 bis 12 Uhr im Brunnenhaus. Beim Jenisch-Kongress mit Dietmar André treten auch „Schillingsfürster Originale“ und Schüler der Mittelschule auf. Von 11 bis 18 Uhr (auch am Sonntag) findet in der Schulturnhalle und im Außenbereich eine Leistungs- und Gewerbeschau statt. In der Albert-Zietz-Halle feiert der Verein für Tourismus und Heimatpflege Schillingsfürst-Frankenhöhe seinen 60. „Geburtstag“ mit dem „Heimattag“ (15 bis 17 Uhr). Bereits ab 13 Uhr (ebenso am Sonntag) ist der Bauernhaufen 1525 im evangelischen Pfarrgarten beim Lagerleben anzutreffen. Wie vor knapp 500 Jahren bereiten sie sich auf den Sturm des Schlosses, welches geplündert und niedergebrannt wurde, vor. Schmiede, Gerber, Steinmetz, Korbmacher und die historischen Münzer aus Rothenburg zeigen ihre Handwerkskunst. Ab 20 Uhr herrscht buntes Treiben im Bauernlager. Der Höhepunkt der Feierlickeiten ist am Sonntag, 28. Juni. Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im evangelischen Pfarrgarten. Von 11 bis 16 Uhr finden Führungen in der Ludwig-Doerfler-Galerie statt. Um 13 Uhr zieht unter dem Motto „55 Jahre Schillingsfürst“ der Festzug mit historischen und zeitgeschichtlichen Gruppen durch die Stadt. Anschließend spielen im Festzelt die Schillingsfürster Stadtkapelle sowie „Dragoner Blech“. Mit einem großen Feuerwerk um 22 Uhr gehen die Heimattage zu Ende. mes

 

Im Aufbau begriffen

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Professionelle Unterstützung für Museum der Fremdenlegion

SCHILLINGSFÜRST – Schrittweise soll das kürzlich im Schillingsfürster Schloss beheimatete erste deutsche Museum der französischen Fremdenlegion zu einer bedeutsamen Institution ausgebaut werden: mit Führungen, Vorträgen, Gesprächen für Besuchergruppen und besondere Gäste.

Heinrich Back (li) verkehrt künftig regelmäßig im neuen Schillingsfürster Museum. Foto:sis

Heinrich Back (li) verkehrt künftig regelmäßig im neuen Schillingsfürster Museum. Foto:sis

Der Anfang ist gemacht. Heinrich Back, Präsident der Fremdenlegion in Deutschland, Österreich und Luxemburg, bei Mannheim beheimatet, hat mit Fürst Constantin vereinbart, regelmäßig nach Schillingsfürst zu kommen, um das Konzept der Ausstellung mit Leben zu füllen und der im Museum erlebbaren Rea­lität die notwendige Struktur zu geben. Dazu gehören Internet-Auftritt, feste Ansprechpartner, fundierte Auskünfte, Vernetzung mit anderen Schillingsfürster Einrichtungen.

Die engagierten Schlossführerinnen haben sich bereit erklärt, neue Kenntnisse anzueignen, freut sich Heinrich Back. In Kontakt getreten ist er auch schon mit der Schillingsfürster Volkshochschulleiterin Anita Biel, um eine Brücke zu schlagen zur Öffentlichkeit, wie er gestern im Gespräch mit der Redaktion erläuterte. Mit Hilfe des Chefkonservators des französischen Museums in Aubagne, soll auch in der Schillingsfürster Dauerausstellung die Geschichte der Fremdenlegion in moderner, pädagogischer Form aufbereitet und vermittelt werden. Er hat sich bei der feierlichen Einweihung vor Ort einen ersten Eindruck verschafft.

Nicht nur inhaltlich, auch organisatorisch bietet Heinrich Back seine Unterstützung an, um die Schillingsfürster Initiative zu unterstützen. Fürst Constantin hat den Ausstellungsraum und die Vitrinen zur Verfügung gestellt und sich intensiv mit der Vorgeschichte des Hauses Hohenlohe-Schillingsfürst befasst. Wo heute das Schlosscafé betrieben wird, war die erste Kaserne der Fremdenlegion.

Die Ausstellung zeigt Waffen, Uniformen, Trophäen, Orden, Fotos, Gemälde, Büsten und Ausrüstungen der Legionäre und ihrer militärischen Unternehmungen. Ehrenamtlich haben die beiden Schillingsfürster Siegberth Holter, er hatte die Idee für das Museum, und Johannes Munique die Umsetzung tatkräftig vorangetrieben.

Dass die Einwohner von Schillingsfürst und Touristen an der feierlichen Museumseröffnung nicht teilnehmen durften, begründet Heinrich Back mit den besonderen Sicherheitsvorkehrungen für General Jean Maurin und seinem ge­samten Führungsstab. Er bittet um Verständnis. Der Kommandeuer der französischen Fremdenlegion war eigens zu diesem besonderen Anlass aus Marseille eingeflogen, in Begleitung von vier Generälen und mehreren Offizieren. In seiner Position gehört er zu den meistgefährdeten Personen Europas und darf deshalb nur mit ausreichendem Personenschutz reisen. Auch als Reaktion auf die Anschläge von Terror-Netzwerken in Paris.

Die Fremdenlegion ist mehr als ein Mythos. In den Krisengebieten der Welt hält die französische Eliteeinheit aus verschiedenen Nationen den Kopf hin und riskiert ihr Leben. Auch bei den beiden Irak-Kriegen war die Legion im Kampfeinsatz, im Kosovo von Beginn des Krieges in Jugoslawien bis 2013 (teilweise unter deutschem Oberkommando), in Afghanis-tan (von März 2008 bis Anfang 2014). Seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute ist die Legion ununterbrochen in Afrika im Kampfeinsatz gegen die Islamisten und islamische Anführer (Kongo, Tschad, Sudan, Elfenbeinküste). Fast immer im UN-Auftrag. sis

Hohe Verantwortung

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Personalwechsel in der Kläranlagenleitung

ROTHENBURG – Neuer Posten, bekanntes Gesicht: Innerhalb von 17 Jahren hat es Klaus Neidenberger (36) bei der Stadt Rothenburg vom Auszubildenden zum Chef gebracht. Der staatlich geprüfte Abwassermeister ist der neue Leiter der kommunalen Kläranlage und trägt damit eine hohe Verantwortung.

Chef der Rothenburger Kläranlage: Klaus Neidenberger war bisher Stellvertreter.      Foto: sis

Chef der Rothenburger Kläranlage: Klaus Neidenberger war bisher Stellvertreter. Foto: sis

Der Diebacher kennt den Betrieb und alle praktischen Abläufe und Aufgaben in- und auswendig. Er hat dort 1997 seine Ausbildung als Fachkraft für Abwassertechnik begonnen und sich beruflich weiter qualifiziert. In den letzten fünf Jahren war Klaus Neidenberger bereits als Stellvertreter in die Arbeit involviert. Er arbeitete eng mit seinem Vorgesetzten Manfred Gröner zusammen, der nach 29 Jahren bei der Stadt Ende Januar in den Ruhestand ging.

Klaus Neidenberger bewarb sich auf die freigewordene Stelle im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens und kam als qualifizierte und zuverlässige Fachkraft zum Zuge. Die Stadt bestellte ihn zum 1. Februar 2015 zum Betriebsleiter der Kläranlage. Der beruflichen Beförderung folgte ein herausgehobenes privates Ereignis: die standesamtliche Trauung im Rathaus Diebach. Die Hochzeit in der Kirche folgt noch, erzählt der 36-Jährige. In seiner Freizeit baut er mit Ehefrau Andrea am gemeinsamen Haus. Nebenberuflich betreut er mit Genehmigung seines Arbeitgebers selbständig auf Stundenbasis die vier Kläranlagen seiner Heimatgemeinde.

Insgesamt sind drei Personen in der Rothenburger Kläranlage beschäftigt, darunter der Auszubildende Maximilian Unger (19) aus Faulenberg. Die junge, tüchtige Fachkraft beeindruckt mit hervorragenden Leistungen. Alle wichtigen Funktionen innerhalb der Kläranlage sind automatisiert. Trotzdem trägt das Kläranlagenpersonal eine große Verantwortung. Das Reinigungsergebnis der Anlage wird regelmäßig durch Kontrollmessungen und Untersuchungen im kläreigenen Labor überwacht. Im Betriebsgebäude werden alle wichtigen Maßnahmen und Messergebnisse registriert und ausgewertet. Die Messmethoden werden immer feiner und differenzierter. Die Einrichtung kann nur dann funktinonieren, wenn qualifiziertes Personal eingesetzt ist, das für einen optimalen Betrieb sorgt.

Monats- und Jahresprotokolle fassen die Ergebnisse übersichtlich zusammen. Auch Kontrollen und Wartung der einzelnen Maschinen und Anlageteile gehören zum Aufgabenbereich des Betriebspersonals. Es muss dafür sorgen, dass alles reibungslos funktioniert.Je intensiver und mit je weniger Rückständen die Reinigung erfolgt, desto besser bleibt die Gewässergüte des Vorfluters.

Die Kläranlage muss von Zeit zu Zeit immer wieder nachgerüstet werden. Aber auch moderne Klärwerke, die letzten Barrieren, können niemals alle Spurenstoffe eliminieren. Ein immer größeres Problem sind Medikamentenrückstände durch Ausscheidungen von Patienten, die über das Abwasser der Haushalte in die Kläranlage gelangen und von dort ins Grundwasser. Ein besonderes Risiko für die Umwelt stellen Medikamente zur Krebstherapie dar, die das Erbgut schädigen können. Zwar kommen die Stoffe meist in einer Verdünnung vor, die weit unter den bekannten Wirksamkeitsgrenzen liegt, aber ein Rest bleibt. Neue Methoden der Reinigung werden erforscht und erprobt. Zuletzt wurde bei der Kläranlage in moderne Lüftungstechnik des Belebungsbeckens investiert, damit jene Bakterien, die das Abwasser reinigen, mit Sauerstoff versorgt werden. sis

Kunstpreis der Jugend

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Stiftung Schmidt setzt neue Akzente mit „Lebens(t)raum“

ROTHENBURG – Die Jugendstiftung Schmidt lobt ihren ersten Kunstpreis aus – unter Federführung des Künstlerbund-Vorsitzenden Peter Nedwal.

Engagieren sich: Stiftungsratvorsitzender Bernhard Benz und Künstler Peter Nedwal. Foto: sis

Engagieren sich: Stiftungsratvorsitzender Bernhard Benz und Künstler Peter Nedwal. Foto: sis

Jugendliche bis 21 Jahre sind aufgefordert, das Thema „Rothenburg – ein Lebens(t)raum“ originell, ideenreich und anschaulich umzusetzen. Vielfalt und Querdenken sind gefragt von allen Sparten der Kunst – auch ungewöhnliche Beiträge. Der Leitfaden soll eine Hilfestellung sein. Er enthält Anregungen und Anhaltspunkte.

„Rothenburg wird nicht für eine Traumstadt gehalten, seine Bewohner nicht für Träumer. Jung und Alt, sie alle trugen und tragen zur Dynamik der Stadt bei. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse sind in der Vergangenheit und der Zukunft darin verankert. Wer Träume hat, der hat auch Ziele“, heißt es da.

Und: „Kunst und Kultur interessieren leider nur eine kleine Minderheit und diese hält dann oft ihre Meinung zu aktuellen Themen überhörbar und dezent zurück…Warum?“ Die Stiftung will anregen, „mit künstlerischen Mitteln Stellung zu nehmen, denn Leben ist, was wir daraus machen“.

Bewerben könnnen sich Einzelpersonen, Gruppierungen wie auch Schulklassen aus Rothenburg oder dem Altlandkreis mit Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Fotografie und Plastik. Neben der damit verbundenen Anerkennung winken stattliche Preise. So erhält der Sieger 2500 Euro. Für den zweiten und dritten Platz gibt es 1500 und 750 Euro und weitere Geldpreise in verschiedenen Altersgruppen.

Insgesamt schüttet die Jugendstiftung Schmidt in dem Wettbewerb zur Förderung junger Kunstschaffender 10000 Euro aus. Der Stiftungsrat setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Bernhard Benz, Stellvertreter Siegfried Schmidt und den weiteren Mitgliedern: Oberbürgermeister Walter Hartl, Unternehmer Christian Stein und Bankvorstand Gerhard Walther.

In der Jury sitzen Vertreter der Stiftung und des Findungsberates. Dieser Kreis wird anhand künstlerischer und handwerklicher Bewertungskriterien, die Peter Nedwal fasst, seine Entscheidung treffen. Die Bewerbungsunterlagen können beim Ausrichter unter www.Jugendstiftung Schmidt.de angefordert werden. Bewerbungsschluss ist der 15. August.

Die ausgesuchten Arbeiten werden in einer Ausstellung ausgestellt. Der Künstlerbund stellt dafür im Herbst seine Galerie im ehemaligen Fleischhaus zur Verfügung, während er seine eigene Mitgliederausstellung in der Korn-Halle zeigt. sis

Sympathische Botschafter

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Auswahl aus Oklahoma eröffnete die Gastspielreihe der US-Ensembles

ROTHENBURG – Jetzt hat sie wieder begonnen: die Zeit des klingenden Marktplatzes im Sommer. Am Wochenende eröffneten Orchester und Chor aus Oklahoma die Konzertreihe der „Ambassadors of Music“ mit insgesamt 16 Gruppen aus den USA in der Saison 2015.

Sorgt für Klangvolumen: große Bläserriege an den Saxophonen und an den Tuben. Foto: Weber

Sorgt für Klangvolumen: große Bläserriege an den Saxophonen und an den Tuben. Foto: Weber

Das Auswahlensemble aus dem zentralen Süden der Vereinigten Staaten von Amerika schloss mit seinem Auftritt vor der Kulisse im Herzen der Tauberstadt eine 16-tägige Europatournee ab. Sie hatte die 75 Instrumentalistinnen und Instrumentalisten und die 80 Sängerinnen und Sänger des Chores durch England, Frankreich, die Schweiz, Österreich und Italien geführt.

Drei Tage Vorbereitung

Chorleiter Justin Ediger berichtete unserer Redaktion von Auftritten in London, Paris, Crans-Montana, Seefeld und Venedig. Vor dem Flug über den großen Teich nach Europa waren die talentiertesten Instrumentalistinnen und Instrumentalisten sowie Sängerinnen und Sänger aus dem Bundesstaat Oklahoma drei Tage lang zusammengeholt worden, um sich für die Auftritte vorzubereiten und ein Ensemble zu schmieden.

Die Reisegruppe machte in Rothenburg letzte Station auf dem Europatrip, bevor sie einen Tag später von Frankfurt aus zurückflog. Ihr gehörten nicht nur Musiker und Sänger an, sondern auch etliche Begleiter. Insgesamt zählten 230 Leute zum Tross aus Oklahoma. Auf dem Marktplatz sparten die zahlreichen Zuhörer nicht mit Applaus für Orchester und Chor aus Oklahoma und den inspirierten Auftritt mit einem überaus ansprechenden Programm.

Beliebt

Bis Ende Juli geben nun als „Ambassadors of Music“ (musikalische Botschafter) weitere 15 Auswahlorchester und -chöre aus verschiedenen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten Proben ihre Visitenkarte ab und erfreuen das Publikum mit ihrem Konzert vor dem Rathaus der Tauberstadt.

Rothenburg gehört nach wie vor zu den beliebten Gastspiel-Orten der „Ambassadors“. Mit ihren Konzerten am Marktplatz reihen sie sich ein in eine ganze Reihe spontaner oder geplanter Auftritte von Musikern aus der ganzen Welt. Durchreisende Straßenmusiker nutzen dieses Podium vor schöner Kulisse ebenso gerne wie Chöre, die sich auf Besuch in der Tauberstadt oder in der Umgebung aufhalten, und natürlich Kapellen und Orchester wie die jungen Gäste aus Oklahoma.

Beifall ist bekanntlich das Brot des Künstlers: Die Zuhörer auf dem Marktplatz zeigen sich angetan und geizen nicht mit Applaus.

Beifall ist bekanntlich das Brot des Künstlers: Die Zuhörer auf dem Marktplatz zeigen sich angetan und geizen nicht mit Applaus.

Die Auftritte dieser Nachwuchs-Ensembles aus den Vereinigten Staaten gehören schon seit über 40 Jahren fest zum Rothenburger Sommerprogramm. Für Einheimische wie auch für Gäste zählen diese kostenfreien Freiluftkonzerte zu den Bereicherungen in der Saison, die sie nicht missen möchten.

Zu den besonderen Auftritten gehört der von „Sound of America“: Die besten Musikstudenten aus verschiedenen US-Staaten zeigen dabei einmal im Jahr im Sommer ihr Können auf ihrer Tour durch Europa. Ein Halt auf dem von Rathaus und weiteren schönen Gebäuden gesäumten Platz im Herzen der Rothenburger Altstadt darf natürlich nicht fehlen. -ww-

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