Geigenschülerinnen und -schüler von Alida Bauer musizierten in Windelsbach
WINDELSBACH/ROTHENBURG – Schüler und Schülerinnen der Geigenklasse von Alida Bauer an der Rothenburger Musikschule musizierten im Gemeindesaal von Windelsbach. In den 90 Minuten präsentierten sich Anfänger wie auch bereits wahre Virtuosen auf der Geige im Alter von 9 bis 19 Jahren. Dadurch war das Programm bunt und unterhaltsam.

Die Nachwuchsgeigerinnen und -geiger mit ihrer Lehrerin Alida Bauer (vordere Reihe Mitte). Fotos: gk
Musikalisch begann die Serenade mit Champagner, den Fabian Endreß souverän mit der gleichnamigen Arie aus der Oper Don Juan von Wolfgang Amadeus Mozart dem zahlreichen Publikum kredenzte. Annika Stankovic, Lea Ehrlinger, Annika Haßold und Liah Saliger zeigten zum ersten Mal ihr Können bei einem Satz aus einem Violinkonzert. Dabei wechselten sie im Ausdruck zwischen zarten Klängen, Sechzehntelpassagen und energischen Akkorden ab. Anschließend erklang das berühmte Ave-Maria von Bach-Gounod, mit berührendem, klarem Ton vorgetragen von Pia Ehrle. Für eine frische irische Brise und neuen Schwung sorgte Nela Wittig mit drei flotten irischen Tänzen, die sie stilecht interpretierte und damit die Zuhörer begeisterte. Eindrucksvoll und mit großem Vibrato meisterte Amelie Nähr den ersten Satz aus der ersten Sonatine von Franz Schubert, der durch seine anspruchsvollen Harmoniewechsel der jungen Geigerin schon viel abverlangte. Mit zwei Kinderliedern stellte sich Helene Ehrlicher ganz selbstbewusst als Neuzugang der Geigenklasse vor. Wie die Geigenlehrerin Alida Bauer erklärte, ist der Auftritt von Anfang an Bestandteil des Unterrichts, weshalb Große und Kleine bei dieser Veranstaltung gemeinsam das Programm gestalteten. Zu den Großen zählte eindeutig Jule Schulz, die den 6. Ungarischen Tanz von Brahms mit viel Esprit darbot. Zur Abwechslung spielten Marlene Milferstädt, Priska Sarembe und Naomi Schroth hochkonzentriert Musik aus Deutschland, Frankreich und Italien. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war das anspruchsvolle Violinkonzert des belgischen Komponisten Accolay. Rebekka Moll interpretierte das Werk gekonnt und ausdrucksstark. „The Boy Paganini“ von Mollenhauer verrät schon in seinem Namen die darin enthaltenen technischen Anforderungen, denen sich Anna Benz engagiert stellte.
Für die größte Überraschung sorgte Klara Neidhardt. Sie spielte nach knapp vier Jahren Violinunterricht die von mehreren Filmen bekannte Chaconne von Thomaso Antonio Vitali. Aus eigenem Antrieb übte sie eisern das gesamte Schuljahr dieses Werk, das sie sich selbst ausgesucht hatte, um sich diesen Traum zu erfüllen. Staunend verfolgten die Zuhörer, wie sie selbst die schnellsten Arpeggien, die schweren Passagen in den höchsten Lagen und die oft zweistimmig geführten Melodien meisterte. Ihr Einsatz hatte sich hörbar gelohnt. Die Geigenklasse gratulierte nun Theresa Strobl vor ihrem Auftritt zu ihrem bestandenen Abitur und freute sich über den, für sie so typischen, kultivierten Geigenton. Sie präsentierte den ersten Teil des bekannten Violinkonzerts von Max Bruch mit großer Musikalität. Den letzten Programmpunkt, „Praeludium und Allegro“ von Pugnani-Kreisler interpretierte Lucia Nakamura. Die zunächst eindringlich intensiv gespielten Klänge wurden gefolgt von einem wahren Feuerwerk an Violintechnik. Damit gestaltete Lucia den würdigen Abschluss zu einer gelungenen Veranstaltung. Oberstudienrat Gebhard Bauer, Musiklehrer am Reichsstadt-Gymnasium, sorgte für die einfühlsame und gekonnte Korrepetition. Pfarrerin Beate Wirsching hatte dankenswerterweise den Gemeindesaal für das Konzert zur Verfügung gestellt. gk