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Alle sind untergekommen

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Die Entlassfeier der Mittelschule Schillingsfürst stand unter einem guten Stern

SCHILLINGSFÜRST – Im Rahmen einer kurzweiligen und abwechslungsreichen Entlassfeier wurden jetzt die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse an der Grund- und Mittelschule Schillingsfürst verabschiedet. Dabei gingen 14 von insgesamt 19 Schülern mit dem qualifizierenden Abschluss (Quote: 74 Prozent) von der schulischen Einrichtung, wie Schulrektor Jochen Reuter feststellen konnte.

Schulbeste: v.li. Daniel Huruba, Magamed Natayev, Leon Bartsch und Gabriel Laszlo). Fotos: Meyer

Schulbeste: v.li. Daniel Huruba, Magamed Natayev, Leon Bartsch und Gabriel Laszlo). Fotos: Meyer

Aber auch die verbleibenden Schülerinnen und Schüler konnten mit einem erfolgreichen Abschluss von der Mittelschule verabschiedet werden. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, konstatierte Reuter, der seiner Freude darüber Ausdruck verlieh, dass alle Abgänger entweder eine Lehrstelle (überwiegend in handwerklichen Berufen) gefunden haben oder eine weiterführende Schule besuchen werden.

Wieder aufstehen

Reuter hatte deren schulischen Weg mit dem Bild einer aufwärts führenden Treppe symbolisch nachgestellt. „Wer hinfällt, der muss auch wieder aufstehen“, so sein Ratschlag für die Zukunft. Sein Dank galt vor allem dem Klassenleiter Wolfgang Hauf (Feuchtwangen) sowie den beiden Schulsprechern. Auch konnte Reuter den ehemaligen Schulrektor Heinrich Breitschaft sowie die Elternbeiratsvorsitzenden unter den Gästen willkommen heißen.

Die Entlassfeier war jetzt mit einem bunten Rahmenprogramm in der schulischen Aula gefeiert worden. Dabei wartete die Klasse 3c unter der musikalischen Leitung von Monika Kranz mit internationalen Liedbeiträgen auf. Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klassen zeigten in einer „Tanz AG“ eine Choreografie von Eva Herz, während die Schulband unter der Leitung von Norbert Neugebauer-Kania bekannte Hits wie „Wake me up when september comes“ oder „Let it be“ von den Beatles zu Gehör brachte.

Mit Musik: Die Schulband steuert Hits zur abwechslungsreichen Entlassfeier bei.

Mit Musik: Die Schulband steuert Hits zur abwechslungsreichen Entlassfeier bei.

Nachdem die Klassenelternsprecherin Katja Bartsch Urkunden und kleine Präsente an Lehrkräfte und weitere Personen, die die Schüler über Jahre hinweg begleitet hatten, verteilt hatte, überraschten drei Abschlussschülerinnen und ein junger Mann mit einer abgewandelten Version des Hits „Auf uns“ von Andreas Bourani sowohl ihren Klassleiter Wolfgang Hauf wie auch die zahlreichen Besucher.

Gutes Beispiel

Hauf hatte die Abschlussklasse erst unmittelbar vor dem letzten Schuljahr übernommen, was ihm zuletzt vor 27 Jahren passiert sei, wie dieser anmerkte. Leider konnten nicht alle zum qualifizierenden Abschluss geführt werden, doch gerade die Tatsache, dass drei der vier besten Abschlüsse von Buben und Mädchen mit Migrationshintergrund abgelegt wurden, erfülle ihn mit Stolz und darüber hinaus sei dies ein Beispiel für eine gelungene Integration vor Ort.

Hauf wünschte den Ausscheidenden viel Glück im Beruf und dem weiteren Leben und stellte jeden Einzelnen mit seinen charakteristischen Stärken und auch vermeintlichen Schwächen mit einem Augenzwinkern kurz vor. Im Anschluss daran konnte er im Zusammenwirken mit Schulrektor Jochen Reuter die Abschlusszeugnisse in alphabetischer Reihenfolge aushändigen. Besonders hervorgehoben wurden dabei die vier Schulbesten.

Den besten Abschluss legte dabei Leon Bartsch aus Buch am Wald mit einem Schnitt von 2,0 hin. Die gleiche Abschlussnote brachte Daniel Huruba aus Schillingsfürst auf Platz zwei; dicht gefolgt von Magamed Natayev (Wörnitz; Schnitt 2,1) und Gabriel Laszlo (Wörnitz; 2,2). Zwei von den Geehrten hätten ihre Wurzeln in Rumänien, während einer von ihnen aus Tschetschenien komme, wurde bei der Mittelschul-Entlassfeier unterstrichen.

Nachdem Pfarrer Jürgen Henrich von der Evangelischen Kirchengemeinde Diebach-Oestheim jeden einzelnen mit dem christlichen Segen verabschiedet hatte, wurde in einer örtlichen Lokalität weitergefeiert. hm


Weiter vorwärts

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Stadtrat stellt Verfahrens-Weiche für Ansiedlung

ROTHENBURG – Einstimmig hat der Stadtrat in seiner Sondersitzung am Donnerstagabend im Rathaus den Billigungs- und Auslegungsbeschluss für die Bebauungsplan-Änderung zur Südosttangente gefasst. Damit kann das Verfahren nun in die nächste Runde gehen.

Das von der Wirtschafts-Förderabteilung der Stadt in Auftrag gegebene Luftbild zeigt die Lage des Gewerbegebiets (aufgehellte Fläche in der Mitte).

Das von der Wirtschafts-Förderabteilung der Stadt in Auftrag gegebene Luftbild zeigt die Lage des Gewerbegebiets (aufgehellte Fläche in der Mitte).

In einer ersten Schleife waren Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie Bürger frühzeitig beteiligt worden. Im Mai lag die „1.Tektur des Bebauungsplans XXVII – Südosttangente“, wie sich der bauleitplanerische Rahmen für dieses Straßenvorhaben offiziell nennt, für zwei Wochen zur Einsicht und zur Stellungnahme aus.

Insgesamt 13 Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange sowie Bürger meldeten sich mit Bedenken und Anregungen zu Wort. Ein relativ übersichtliches Aufkommen angesichts der Tatsache, dass allein die Zahl der angefragten Ämter und öffentlichen Stellen bis hin zu umliegenden Kommunen über 30 liegt. Oft geht es zudem um Anmerkungen von allenfalls redaktioneller Bedeutung oder um Allgemeinplätze.

Strittiger Entlastungseffekt

In wieweit die geäußerte Skepsis in einem ganz speziellen Punkt größere Bedeutung haben könnte, wird sich noch zeigen müssen. Ein Anlieger der durch Gebsattel führenden Kreisstraße AN 33 bezweifelt, dass die kommende Verbindung zwischen Ansbacher Straße und Erlbacher Straße den ihr zugedachten Entlastungseffekt überhaupt erbringen kann. Das werde, wenn überhaupt, nur auf Rothenburg selbst beschränkt bleiben, aber das Umland habe nichts davon.

Ganz im Gegenteil: Ein Großteil des Verkehrs auch im Hinblick auf das geplante Gewerbegebiet werde über die Gemeinde Gebsattel geleitet, insbesondere über die Neusitzer Straße dort. Außerdem könnten durch die geplante Trasse der Südosttangente die lärmschutzrechtlichen Voraussetzungen nicht erfüllt werden. Rothenburg versuche mit einer Straße, deren Trassenführung zu diesem Gebiet mitten durch eine Ortschaft und ein Siedlungsgebiet führt, teilweise ein Gewerbegebiet zu erschließen.

Stadtbaumeister Michael Knappe dazu: Die Südosttangente sei Baustein eines Entlastungskonzeptes für Rothenburg und die benachbarten Ortschaften. Es werde zu einer deutlichen Entlastung der Ansbacher Straße und der Nördlinger Straße in der Tauberstadt kommen ohne Zunahme des Verkehrs auf der AN 33 von Gebsattel nach Neusitz. Die Erschließung des kommenden Gewerbegebiets werde über die A 7 und die Staatsstraße 2250 abgewickelt. Die Neusitzer Straße in Gebsattel werde in diesem Zusammenhang ausschließlich von der nahräumigen Erschließung tangiert. Mögliche Zuwächse, die sich daraus ergeben, könnten von der Gebsattler Durchgangsstraße Richtung Neusitz aufgenommen werden.

Umfahrung wäre Lösung

Eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Gebsattel sei nur durch eine Umfahrung möglich. Das obliege aber der Planungshoheit der dortigen Gemeinde und des Staatlichen Bauamtes. Zum Thema Schall an der Südosttangente: Das Gutachten zeige, dass die nach der 16. BimSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung) zulässigen Grenzwerte an jeder einzelnen Stelle eingehalten werden.

Alt und neu (oben links): Tangenten-Trasse.

Alt und neu (oben links): Tangenten-Trasse.

Der Stadtbaumeister stützte sich in seinen Ausführungen auf die gutachterliche Stellungnahme der von der Stadt beauftragten PB Consult (Nürnberg). Das Büro hatte schon 2015 für Rothenburg eine Expertise zur Südost-Tagente und zum geplanten Gewerbegebiet im Hinblick auf die zu erwartenden Verkehrsverlagerungen verfasst. Das geschah noch für das damalige Bauleitplanverfahren. Aufgrund der Nachfrage des Investors Teknor Apex nach großen zusammenhängenden Flächen ist es inzwischen erforderlich geworden, besagte Tangente im nördlichen Bereich nach Westen zu schieben. Zur Änderung des Bebauungsplanes musste das derzeit laufende Verfahren in Gang gebracht werden.

Parallel dazu läuft das Bebauungsplan-Verfahren für das Industriegebiet an der Ansbacher Straße. Die beiden planungsrechtlichen Angelegenheiten hängen untrennbar zusammen. Für besagtes Ansiedlungsvorhaben sind sie beide Voraussetzung. Die Stadt Rothenburg hat verständlicherweise größtes Interesse daran, so schnell wie möglich zu Ergebnissen zu kommen.

Ihr geht es jetzt auch darum, im Einvernehmen mit dem Unternehmen die bisherigen Erklärungen und Verlautbarungen zur Ansiedlung vertraglich möglichst bis ins Detail auszutüfteln und Festlegungen zu treffen. In der jüngsten Sitzung befasste sich der Stadtrat nichtöffentlich mit diesem Thema. Schon im öffentlichen Teil hatte es eine Anfrage dazu gegeben.

Oberrechtsrat Michael Sommerkorn sagte gestern auf Nachfrage unserer Redaktion zum Part hinter verschlossenen Türen, es liefen die Gespräche zwischen der Stadt und dem ansiedlungsbereiten Unternehmen. Nähere Angaben wollte er mit Hinweis auf Vereinbarungen zwischen beiden Seiten und auf den relativ sensiblen Gegenstand nicht machen.

Noch in diesem Jahr erwarte die Stadt den Bauantrag des Unternehmens, betonte Stadtbaumeister Michael Knappe gestern gegenüber unserer Redaktion. Was heißt, dass nicht mehr allzu viel Zeit bleibt, um im dortigen Bereich bauleitplanerisch alle Weichen zu stellen. Wie berichtet, möchte Teknor Apex schon ab Frühjahr 2018 mit dem Bau beginnen und dann im Sommer 2019 die Produktion aufnehmen.

Mit zwei Kreisverkehren

Ab März 2018 ist der Bau der Kreisverkehre an der Ansbacher Straße und an der Erlbacher Straße für die Anbindung der Entlastungsstraße vorgesehen. Lediglich für zwei, drei Wochen werde in den Sommerferien dann eine Vollsperrung an der Ansbacher Straße erforderlich sein, kündigt der Stadtbaumeister an. Sonst werde dort auf diesem wichtigen Zugang in die Stadt für eine Umfahrung auf einer Behelfsstraße gesorgt sein. Gleich gründlich erneuern wird das Staatliche Bauamt in diesem Zug den längst fälligen Abschnitt zwischen der neuen Anbindung und der Rothenburger Ortseinfahrt.

Parallel zu den Kreisverkehren laufen die Arbeiten an der Infrastruktur der Südosttangente einschließlich der Verkabelung einer Hochspannungsleitung. Anfang 2019 soll die Entlastungsstraße dann fertig sein. Voraussichtliche Kosten: rund 6 Millionen Euro. Es wird damit gerechnet, dass das Vorhaben mit einer Quote zwischen 60 und 70 Prozent staatlich gefördert wird.

Neben eher unbedeutenden und redaktionellen Hinweisen gibt es im übrigen auch noch den einen oder anderen grundsätzlichen Punkt in den Bedenken und Anregungen zur Bebauungsplan-Tektur. Dass die Ansbacher Straße an die Südost-Tangente mit einem Kreisverkehr angeschlossen werde, müsse so nicht sein. Dafür wäre auch eine kostengünstigere Lösung möglich, gibt das Staatliche Bauamt mit anderen Worten zu verstehen.

Die Stadt übernimmt deshalb die gesamten Kosten für den Kreisverkehr und löst auch den kompletten Unterhalt ab. Außerdem sorgt sie nach Anregung der Straßenbaubehörde für eine erweiterte Bauverbotszone, um eine Erweiterung des Kreisverkehrs zum Anschluss der Nordtangente zu ermöglichen.

Schon nächste Woche soll im Bereich der Tangenten-Trasse mit Schürfungen und Grabungen begonnen werden. Das Landesamt für Denkmalpflege weist darauf hin, dass sich im Bereich der geplanten Baufläche von Neusitzer Seite her Ausläufer von Bodendenkmälern befinden könnten: die Reste einer Siedlung des Neolithikums und einer mittelalterlichen Wüstung. -ww-

Ganz ohne Nachwuchssorgen

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Posaunenchor Erzberg feierte sein Jubiläum mit Festgottesdienst und Standkonzert

ERZBERG – Mit einem Festgottesdienst in der örtlichen St.-Gallus-Kirche feierte der Posaunenchor Erzberg jetzt sein 50-jähriges Bestehen. Zweiter Bürgermeister Georg Hörner dankte dem Chor für die langjährige musikalische Umrahmung zahlreicher Veranstaltungen in der Kommune. Nach dessen Dafürhalten sei der Erzberger Chor in der Region einer der wenigen Posaunenchöre ohne Nachwuchssorgen.

Zum Jubiläumsgottesdienst wurden die Erzberger durch Bläser aus dem ganzen Dekanat vertärkt. Foto: Meyer

Zum Jubiläumsgottesdienst wurden die Erzberger durch Bläser aus dem ganzen Dekanat vertärkt. Foto: Meyer

Georg Hörner überreichte aus diesem Anlass ein Geldpräsent an den Posaunenchorobmann Elmar Büttner. 1967 war der Chor unter dem damaligen Pfarrer Hofmann von 17 Männern und zwei Frauen ins Leben gerufen worden. Ernst Hofmann aus Wildenholz war sein erster Dirigent gewesen. Seit dieser Zeit verkünden die Bläser musikalisch das Wort Gottes. Zunächst nur mit geistlicher Choral- und auch Volksmusik, später dann aber immer mehr auch mit weltlicher Musik.

1994 wurde dann der Dirigentenstab an Gerhard Denzer aus Harlang abgegeben. Dieser verstand es, ständig neue Jungbläser auszubilden und zu motivieren. Unter seiner Ägide wurde auch das jährlich stattfindende Neujahrskonzert eingeführt, was inzwischen ein fester Bestandteil im Kirchenjahr sei. Nach fast 20 Jahren gab Denzer 2013 dann den Dirigentenstab an Robert Trump und Martin Lohbauer weiter.

Fast 100 Jungbläser

Im Laufe der Jahre wurden im Erzberger Posaunenchor nahezu 100 Jungbläser ausgebildet. Aktuell zählt man 30 aktive Bläser im Alter zwischen zwölf und 82 Jahren in der nur 300 Seelen zählenden Kirchengemeinde, so Landesposaunenwart Ralf Tochtermann vom Bayerischen Posaunenchor-Verband. Dank des hohen persönlichen Einsatzes der Mitglieder komme man im Jahr rund 100 Mal zu Proben und Darbietungen zusammen.

Pfarrer Werner Maurer ging deshalb in seiner Festpredigt auch auf „das Salz der Erde und das Licht dieser Welt“ ein, womit auch die Menschen im Chor gemeint seien. Er wünschte dem Chor Gottes Segen für die künftigen Aufgaben. Nachdem Landesposaunenwart Ralf Tochtermann das Grußwort des Bayerischen Posaunenchorverbandes mit einem Zitat von Martin Luther überbracht hatte, blieb es den Verantwortlichen vorbehalten, zwei Gründungsmitglieder zu ehren.

Erich Ströbel aus Waldhausen und Helmut Trump aus Mühlen gehören dem Chor als Gründungsmitglieder seit 50 Jahren an und wurden jetzt jeweils mit einer Urkunde des Verbandes wie auch des Jubelchores bedacht. Dazu gab es eine goldene Verbands-Ehrennadel. An den Posaunenchorobmann Elmar Büttner war durch Ralf Tochtermann zuvor eine Urkunde des Landesverbandes Bayerischer Posaunenchöre überreicht worden.

Beim jetzigen Jubiläumsgottesdienst war der Erzberger Posaunenchor unter der musikalischen Leitung von Martin Lohbauer und Ralf Tochtermann durch Bläser aus dem ganzen Dekanat Rothenburg verstärkt worden. Im Anschluss an den Gottesdienst gaben die Mitwirkenden noch eine Kostprobe ihres Könnens bei einem kleinen Standkonzert auf dem Kirchenvorplatz. hm

Gezielt Informationen einholen

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Neuberger Gebäudeautomation stellte sich potenziellen Nachwuchskräften vor

ROTHENBURG – Die Zeiten, in denen man Bewerbungen für eine Ausbildung allein auf Basis der Firmenadressen in den „Gelben Seiten“ verfasste, sind schon lange vorbei. Informationen aus erster Hand und ein persönlicher Eindruck des möglichen zukünftigen Arbeitgebers sind heutzutage maßgeblich bei der Entscheidung, wo man seine Berufslaufbahn starten möchte. Aus diesem Grund lud die Neuberger Gebäudeautomation GmbH erneut zum Ausbildungsinformationstag ein.

Interessiert verfolgen die Besucher die technischen Ausführungen. Foto: Scheuenstuhl

Interessiert verfolgen die Besucher die technischen Ausführungen. Foto: Scheuenstuhl

Bereits zum siebten Mal öffnete das Unternehmen der Weishauptgruppe, das 1968 gegründet wurde, die Türen seines Stammhauses in Rothenburg, um den Auszubildenden von morgen (teilweise auch sogar von übermorgen) und ihren Eltern einen Einblick in die allgemeinen Perspektiven in der Elektro- und Informationstechnik sowie in die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bei dem Spezialisten für Gebäudeleittechnik und Gebäudeautomation zu geben.

Die interessierten Besucher kamen nicht nur aus der Tauberstadt und der Umgebung, sondern ebenso aus dem nahen württembergischen Raum. Einige junge Leute, die momentan bei Neuberger eine Ausbildung absolvieren, zeigten – unterstützt durch ihre Ausbilder – einen kleinen Ausschnitt ihrer täglichen Praxis und standen den Besuchern Rede und Antwort.

Selbst Hand anlegen

Es durfte allerdings auch selbst Hand angelegt werden, etwa bei der Prüfung einer Auftragsbestätigung. Wer bei den vielfältigen Informationen gut aufgepasst hatte, war anschließend nicht nur einen entscheidenden Schritt weiter in seiner Berufswahl, sondern konnte sich auch die Chance auf einen Preis beim Gewinnspiel sichern.

Seit September 1973 bildet die Firma Neuberger bereits aus. Die ersten beiden Lehrlinge sind auch heute noch im Unternehmen beschäftigt. Die derzeit 61 Auszubildenden teilen sich auf die Lehrberufe Industriekaufmann, Elektroniker für Automatisierungstechnik, Fachinformatiker mit Fachrichtung Systemintegration und auf das duale Studium für Elektro- und Informationstechnik auf. Ab August befinden sich dann insgesamt 75 Auszubildende bei Neuberger auf dem Weg zur Fachkraft. Sieben davon wurden aus dem aktuellen Abschlussjahrgang der Oskar-von-Miller-Realschule Rothenburg rekrutiert, wie Friedrich Uhl, Personalleiter des Unternehmens, im Rahmen der Abschlussfeier erklärte (wir berichten noch).

Neuer Ausbildungsberuf

Ab August besteht auch die Möglichkeit, im neu eingeführten Ausbildungsberuf Elektroanlagenmonteur durchzustarten. In den technischen Berufen sind Frauen bislang noch eher in der Minderheit. Eine der Pionierinnen bei er Firma ist momentan Katharina Mahl. Die 19-Jährige befindet sich im ersten der viereinhalb Jahre des dualen Studiums für Elektro-und Informationstechnik. Bei ihrem Start ins Berufsleben war ihr wichtig, dass Theorie und Praxis eng miteinander verbunden sind.

Den berufspraktischen Teil absolviert sie in Rothenburg, den akademischen an der Fachhochschule Kempten, mit der das Unternehmen eine Kooperation unterhält. Dass alles Technische immer noch als Männerdomäne empfunden wird, war für sie eher Ansporn als Abschreckung. „Ich wollte zeigen, dass Frauen das auch können“, unterstreicht die Augsburgerin selbstbewusst. Es ist höchs­te Zeit, dass man „aus dem Schemadenken rauskommt“. mes

Auf guten Boden gefallen

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Valentin-Ickelsamer-Mittelschule verabschiedet 97 Absolventen

ROTHENBURG – Zu einer „Pflanzenschau“ der besonderen Art lud die Valentin-Ickelsamer-Mittelschule. Es galt im feierlichen Rahmen die 97 „Zöglinge“ der Bildungseinrichtung zu ihrem per Abschlusszeugnis verbrieften Wachstum zu gratulieren und sie mit besten Wünschen für ihre weitere Entwicklung aus dem schützenden Gewächshaus in der Bleiche zu verabschieden.

Ehre, wem Ehre gebührt: Schul- und Klassenbeste, darunter Spitzenreiterin Sofia Hoselnik (4. v.li.) mit der Note 1,5. Fotos: Scheuenstuhl

Ehre, wem Ehre gebührt: Schul- und Klassenbeste, darunter Spitzenreiterin Sofia Hoselnik (4. v.li.) mit der Note 1,5. Fotos: Scheuenstuhl

„Wir haben euch gepflegt, gegossen, manchmal umgetopft und hoffentlich gut versorgt“, verglich Schulleiter Markus Heindl den Werdegang der frischgebackenen Absolventen in seiner Abschlussrede mit der Aufzucht einer Pflanze. Als sie vor einigen Jahren an die Schule kamen, waren sie nur „kleine Pflänzchen“, manche in viel zu großen Pflanztöpfen ohne richtigen Halt, andere wiederum bereits mit festen Wurzeln und bei einigen erwies sich die Umgebung als „zu eng für ihren Wachstumsdrang“.

Ebenso unterschiedlich sei der Nährboden gewesen, wobei manche „mit sehr wenig Dünger auskommen“ mussten, andere hingegen wurden „geradezu überschüttet mit Fürsorge“, so der Schulleiter. Die „Geborgenheit des Schonraums Schule“ durften sie zeitweise im Rahmen von Praktika hinter sich lassen, was ihrem Wachstum „sehr gut getan“ habe.

Viele der einst kleinen Pflänzchen seien im Laufe der Jahre „robust und stabil gediehen“ und werden ihren „zukünftigen Gärtnern viel Freude bereiten“, ist Markus Heindl überzeugt. Wie in der Natur selbstverständlich, gebe es aber auch jene Pflänzchen, die noch nicht ganz so weit sind und ein zusätzliches Jahr zur Reife brauchen. Allen Eltern legte er ans Herz, ihr Kind zu fördern, indem sie es fordern – „und ihm etwas zutrauen“.

„In jedem von euch liegen viele Begabungen, das müssen nicht unbedingt schulische sein“, ermunterte er die Absolventen ihre jeweiligen Fähigkeiten einzusetzen und zu nutzen. Zudem profitieren sie von einer sehr guten wirtschaftlichen Situation: Dank der Vollbeschäftigung findet jeder, der auch wirklich sucht, eine Ausbildungsstelle. So sei es nicht verwunderlich, dass (bis auf eine Schülerin) alle Absolventen schon eine Perspektive, sei es direkt im Berufsleben oder zunächst in einer weiteren schulischen Ausbildung, vorweisen können.

117 Prüflinge haben sich der Abschlussprüfung unterzogen. Man werde „einen guten Weg finden“ für jene, bei denen es im ersten Anlauf nicht mit dem Abschluss geklappt hat, versprach Schulleiter Markus Heindl. Alle vier Schüler der kombinierten Praxisklasse haben ihren Abschluss in der Tasche, ebenso die 34 (von 36) Schüler, der Mittlere-Reife-Klassen M10 und V2. Die Prüfung zum qualifizierenden Abschluss haben 59 von 81 Schülern bestanden.

Kompliment an Schulfamilie

Die jeweiligen Klassenbesten bekamen für ihre Leistung eine kleine Belohnung von Oberbürgermeister Walter Hartl überreicht, der der gesamten Schulfamilie ein „großes Kompliment“ aussprach. Über das städtische Geschenk durften sich Pascal Hanek (Schnitt: 1,6) aus der V2 freuen sowie Jan Schaak (1,8) aus der 9a, der für sein Engagement für den Schülerbibelkreis und die Royal Rangers auch den Preis des Rotary-Clubs, überreicht von Stelle Braun, erhielt.

Auch Nancy Henning (2,0) aus der 10M, Lara Schwab-Steffen (2,3) aus der 9BO sowie Andre Mayer (2,7) aus der Praxisklasse erhielten ein inhaltsschweres Kuvert. Spitzenreiterin war allerdings Sofia Hoselnik aus der 9b, die eine 1,5 auf ihrem Abschlusszeugnis stehen hat. Ihr Beispiel zeigt besonders gut, dass das Wollen ein wichtiger Pfeiler für Leistung und Erfolg ist. Denn gerade einmal vor etwa zwei Jahren kam sie mit ihrer Familie aus der Ukraine nach Ohrenbach. Bürgermeister Johannes Hellenschmidt versüßte ihren beachtlichen Erfolg mit Nervennahrung sowie einem Büchergutschein.

Iyad Tantah beeindruckte an der Gitarre.

Iyad Tantah beeindruckte an der Gitarre.

Begeistert waren die Gäste auch von Iyad Tantah (9b), der eine fulminante Eigenkomposition auf der Gitarre vortrug, sowie von Susanne Walther (M10), die am Klavier stimmungsvoll „Wings of freedom“ und „Jurassic Park Theme“ zu Gehör brachte. Jenny Maytner und Mert Karabulut ließen es sich nicht nehmen, aus Schülersicht die vergangenen Jahren Revue passieren zu lassen. Ihr Fazit: Es war eine „tolle und familiäre Atmosphäre“ und die Lehrer haben die Schüler jeden Tag „tatkräftig unterstützt“, wobei auch großer Wert auf selbstständiges Arbeiten gelegt wurde.

Die Klassenleiter verabschiedeten sich mit einem humoristisch-liebevollen Augenzwinkern von ihren bisherigen Schülern. Als Mitarbeiter der „Abteilung für die Verwertung entlassener Schüler“ an der Mittelschule priesen sie die jüngste Lieferung – „Handelsklasse 1a“ – an redegewandten, zuverlässigen, sozialkompetenten und kreativen Köpfen mit einem Talent für Verschlüsselungstechniken potenziellen Arbeitgebern an. Eine kleine Aufmerksamkeit hatten die Schüler auch für die „guten Geister“ der Schule, die sich in vielfältiger Weise abseits des Fachunterrichts um ihr leibliches und seelisches Wohl sowie um bürokratische und hausmeisterliche Belange gekümmert haben. mes

Mit gemeinsamem Abschlussstück

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Traditionelles Vorspiel der Blockfötenschule Anette Pehl in der Steinsfelder Zehntscheune

STEINSFELD – Kurz vor Schuljahresende fand wieder das traditionelle „Kleine Blockflötenvorspiel“ unter Anette Pehl in der Zehntscheune in Steinsfeld statt.

Über 20mal Begeisterung fürs Instrument: die Blockflötenschülerinnen und -schüler von Anette Pehl (links). Foto: privat

Über 20mal Begeisterung fürs Instrument: die Blockflötenschülerinnen und -schüler von Anette Pehl (links). Foto: privat

Nach der Eröffnung durch ein Blockflötenquartett mit einer festlichen Ouvertüre von Allan Rosenheck brachten die Schülerinnen und Schüler ein buntes Programm mit Kinderliedern, Liedern aus aller Welt sowie Musik aus dem Frühbarock und Barockmusik zu Gehör. Durch die wechselnden Besetzungen (solistisch und bis zum vierstimmigen Zusammenspiel von Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassblockflöten und den Einsatz von Klavier-, Gitarren-, Trommel- und Gongbegleitung) war für viel Abwechslung gesorgt.

Anette Pehl und ihr Nachwuchs konnten den Zuhörern erneut nahebringen, dass das Erlernen der Blockflöte sich nicht auf das Beherrschen der Sopranflötengriffe beschränkt. Ebenso wichtig wie das Erlernen der Noten und Blockflötengriffe sind Ansatz, Tonbildung, Atemführung und das Zusammenspiel mit anderen. Letzteres ist schwerer als vielleicht vermutet, ist es doch unerlässlich, rhythmisch exakt zu spielen und aufeinander zu hören. Andererseits macht gerade das gemeinsame Musizieren große Freude.

Dies zeigte sich auch beim Abschlussstück „Always look on the bright side of life“, bei dem noch einmal alle Teilnehmer gemeinsam auf der Bühne standen. Nach dem herzlichen Applaus konnten sich die kleinen und großen Künstler zur Belohnung ein Eis abholen. bs

Voller Harmonie und Dankbarkeit

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Entlassfeier für die Schülerinnen der beiden 10. Klassen an der Edith-Stein-Realschule

SCHILLINGSFÜRST – Der Baum als generelles Bild für das Leben stand jetzt auch als ein Zeichen der Erinnerung im Mittelpunkt der diesjährigen Abschlussfeier für die beiden 10. Klassen an der Edith-Stein-Realschule in Schillingsfürst. Auf diesen Umstand hatte Pfarrer Wolfgang Neumann schon im einleitenden Gottesdienst hingewiesen. Ansonsten war die Entlassfeier von großer Harmonie und Dankbarkeit geprägt.

Die Schulbesten: v.l. Bars, Schwoboda, Hippelein. Fotos: Meyer

Die Schulbesten: v.l. Bars, Schwoboda, Hippelein. Fotos: Meyer

Zunächst war es Konrektor Bernd Tittmann vom Kollegium vorbehalten, die zahlreichen Gäste willkommen zu heißen, darunter auch die Schulleiterin Barbara Hofmann als Repräsentantin des „Freundeskreises der Schule“. Er verlas ein Grußwort des Ordinariatsrats im Erzbistum Bamberg, Hans-Dieter Franke, worin dieser Bezug auf einen derzeitigen Umbruch an den Schulen der Erzdiözese Bezug nahm.

Dies sei jedoch zeitgemäß, um das Schulwesen in eine gesicherte Zukunft zu führen, wie es abschließend hieß. Dem pflichtete Schulleiterin Barbara Hofmann bei und verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass alle verabschiedeten Schülerinnen der Klassen 10 a und 10 b nach sechs Jahren an der schulischen Einrichtung in Schillingsfürst für ihre persönliche und berufliche Zukunft etwas finden würden, was „ihre Persönlichkeit und Kreativität zur Blüte“ bringe.

Bevor es von Seiten der Lehrkräfte der Abschlussklassen (Andrea Gabler und Anna-Katharina Mehrwald), assistiert von der Schulleiterin, zur eigentlichen Zeugnisverteilung in alphabetischer Reihenfolge kam, untermalten immer wieder musikalische Einlagen die Abendveranstaltung in der Schulturnhalle. Dabei konnte vor allem die Schulband mit Sängerin Anna Burk-hardt (in Begleitung von Lehrerin Corinna Weisenberger) mit dem Liedbeitrag „Read all about it“ (von Emeli Sandé) be­geis­tern. Nach dem Erhalt der Zeugnisse überraschten die Schülerinnen der Klasse 10 b mit ihrer Version von „An Tagen wie diesen“ (Tote Hosen).

Sabine Fellner als Elternbeiratsvorsitzende zeigte sich überzeugt, dass die jetzt entlassenen Schülerinnen an der Einrichtung „Grundsteine für das weitere Leben“ mit auf den Weg bekommen haben. Symbolisch unterstrich sie dies durch die Überreichung eines Steines an jede der Abgängerinnen.

Wiebke Bars (10 a) und Luna Jarosch (10 b) blieb es vorbehalten, auf die vergangenen Jahre mit Dank und auch ein bisschen Wehmut zurückzublicken. Sie berichteten von schönen Erinnerungen aber auch von eher negativen Begebenheiten. Letztlich habe man jedoch alles immer zu einem guten Ende gebracht, weshalb man insgesamt hier eine „unglaublich schöne und intensive Zeit“ verbracht habe. Am Ende gab es dann Präsente für die komplette Lehrerschaft. Schulleiterin Hofmann dankte für diese große Wertschätzung, was eine große Motivation sei, um die nächsten Schülerinnen und Schüler noch mehr zu quälen“, wie sie mit einem Augenzwinkern anmerkte.

Band mit Sängerin Anna (links) und C. Weisenberger (daneben).

Band mit Sängerin Anna (links) und C. Weisenberger (daneben).

Vor dem gemeinsam gesungenen Abschlusslied „Möge die Straße“ galt es noch die Schulbesten zu ehren und einige Ausscheidende zu verabschieden. So gingen die Preise für die drei Schulbesten, verbunden mit einem Blumenpräsent und einem Büchergutschein, in diesem Jahr an Wiebke Bars (Schnelldorf; Notendurchschnitt 1,27), Nicolette Swoboda (Dombühl; 1,38) und an Selina Hippelein aus Feuchtwangen (1,64).

Ebenfalls geehrt wurden die ausscheidenden Schulsprecherinnen Wiebke Bars und Evelyn Weber (Rothenburg) sowie die Betreuerinnen des Bibelkreises Selina Hofmann (Schillingsfürst), Wiebke Bars, Miriam Neumeier (Leutershausen) und Nicolette Swoboda. Aus dem Elternbeirat wurden Sabine Fellner und Birgit Lechner verabschiedet. Präsente gab es auch für die Mitwirkenden der schulischen Theatergruppe.

Die jetzige Abschlussfeier war zwischen dem einführenden Gottesdienst und der eigentlichen Verabschiedung in einer Pause mit einer „Rope-Skipping-Tanzeinlage“ der Klasse 5 b unter der Leitung von Adriana Maximiuc auf dem Freigelände bereichert worden. hm

Besondere Beziehungskiste

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Glückliche Vereinigung von Veronika und Carl im Fränkischen Sommer dank der Singphoniker

ROTHENBURG – Was für eine Begegnung am 25. Konzerttag des Fränkischen Sommers: Carl Orff trifft auf die im Lenz umschwärmte „Veronika“, dem Dauerbrenner der Comedian Harmonists. Es ist nicht nur Liebe auf den ersten Blick zwischen den beiden – es ist eine ganz besondere Beziehungskiste, die die Singphoniker im Kaisersaal eröffnen.

Die Singphoniker aus München zogen die Zuhörer ganz in ihren Bann. Foto: Schwandt

Die Singphoniker aus München zogen die Zuhörer ganz in ihren Bann. Foto: Schwandt

Ungewöhnlich ist es schon, das Programm, das sich den Zuhörern bietet, denn es will nicht nur unterhalten. Die sechs Musiker haben sich eine Zeitreise in die Musik-Geschichte des 20. Jahrhunderts vorgenommen. Mit einem Spätwerk von Carl Orff (1895 bis 1982), welches wieder­um an eine Motette von Orlando di Lasso (16. Jahrhundert) angelehnt ist, eröffnen sie den Abend. Carl Orff verwendet die archaisch anmutende lateinische Sprache für seine ernsten Gesänge.

„Tempus, tempus, tempus“ ertönt immer wieder. Es sind einfache, einheitliche Klanggebilde, geprägt vom Soli-Tutti-Kontrast. Alles hat seine Zeit. Geborenwerden und Sterben, Liebe und Hass, Krieg und Frieden. Frieden? Orff bittet den Herrn im von ihm selbst verfassten dritten Satz des „Sunt lacrimae rerum“, ihn vor Schwermut, Traurigkeit und Melancholie zu bewahren, ihm das Paradies zu geben.

Sehr erfolgreich aufgeführt wurden zu Orffs Lebzeiten die Einakter „Der Mond“ und „Die Kluge“ – leider sind sie heute eher selten auf den Spielplänen zu finden. Ein Grund für die Singphoniker, seine Hommage an den Mond ins Programm zu nehmen und den Anfang der Märchenoper mit „Vor Zeiten gab es ein Land“ zu gestalten. Vier junge Burschen leben in einem Land, in dem der Mond niemals aufgeht und auch kein Stern in der Finsternis blinkt.

Die Burschen gehen auf Wanderschaft und entdecken eine leuchtende Kugel, die sie für drei Taler kaufen möchten, um nicht mehr in der Fins-ternis tappen zu müssen. Brillant werden der Solist und das Burschenquartett am Flügel begleitet, fast überraschend wendet sich der Klangkörper zu ungewöhnlich harmonischen, volkstümlich anmutenden Melodien, als sie den Mond in Händen halten, um den eigenen Leuten das Licht zu bringen.

Kein bisschen kitschig

Die Comedian Harmonists schätzten Carl Orff außerordentlich – Grund für die Singphoniker, deren Betrachtung an den Mond mit „Guter Mond, du gehst so stille“ zu interpretieren. Schlicht und kein bisschen kitschig singen sie das bekannte Volkslied, anrührend und innig romantisch.

Carl und Veronika haben den Mond besungen, ein Stück Welttheater im Rothenburger Kaisersaal. Und die beiden entdecken die Natur auf höchst unterschiedliche Weise. Ve­ronika liebt „Wochenend und Sonnenschein“, während Carl den Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi vertont. Ein geniales Werk, das auch in einer mehrchörigen Fassung vorliegt und leider nur selten zu hören ist. „Laudato si, mi signore“ – „Gelobt sei der Herr“ ist ein erhabener Hymnus auf die Schöpfung und gilt als ältestes Zeugnis italienischer Literatur.

Die 140 Besucher durften während der Pause bei einem gepflegten Glas Wein den Blick von der Rathausaltane genießen. Begeisterten Applaus gab es für „Veronika der Lenz ist da“ und anschließend ein bisschen Hintergrundwissen für die Besucher. Anfang 1934 nämlich wurden Auftritte der Comedian Harmonists verboten. Der Grund war, dass drei der sechs Musiker Juden waren. Unterzeichnet hatte den Erlass der damalige Präsident der Reichsmusikkammer, Richard Strauß.

Carl Orff hatte sich mit dem Regime arrangiert – war jedoch nie Mitglied der NSDAP. 1941 wurde die Parole ausgegeben, über Orff sei nunmehr wohlwollend zu berichten. Dennoch hatte er Texte vertont, wie „Alles ging die Kreuz und Quer“ aus dem Einakter „Die Kluge“, wo drei Strolche von ihrem König Gerechtigkeit fordern, das Recht jedoch „nackend“ vor der Türe steht. Die drei trinkfreudigen Strolche stellen zudem fest, dass „Justitia in großer Not lebt“ und Treu und Ehr übers Meer gezogen sind. Trefflich in Szene gesetzt hatten die Singphoniker einen musikalischen Besuch in der Bar zum Krokodil am Nil, und sie brachten eine der Glanznummern der Comedian Harmonists mit dem Maskenball im Gänsestall auf die Bühne – verblüffend nahe am Original.

Drei Zugaben erklatschte das Publikum nach dem berühmten Duke-Ellington-Hit „Creole Love Call“. Hier imitierten die Sänger die Blasinstrumente einer damaligen Jazz-Band. Man glaubte, gestopfte Trompeten und Posaunen zu hören und zu sehen, denn auch gestisch legten sich die Musiker mächtig ins Zeug.

Seit mehr als 34 Jahren musizieren die Singphoniker gemeinsam, sie haben weltweit über 1300 Konzerte gegeben, in insgesamt 29 Ländern. Die sechs Münchner ziehen in jeder Phase des Abends das Publikum in ihren Bann – mit lupenreiner Intonation, charaktervollen Soloparts und einem stets harmonischen Klangbild. Sie sind ein wunderbares Ensemble, das sich intensiv mit der Musik auseinandersetzt und sie wagen unübliche Kombinationen von Kompositionen, die zunächst nicht stimmig scheinen und doch so gut zusammenpassen, wie Veronika und Carl.

Noch einmal gastiert der „Fränkische Sommer“ in dieser Saison in Rothenburg. Auf der Stöberleinsbühne wird am 12. August die Barockoper „Die Erben der Narrentreppe“ gegeben. sw


Bedeutende Kursänderung

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81 Absolventen der Oskar-von-Miller Realschule in berufliche Zukunft entlassen

ROTHENBURG – Ein „überragendes Gefühl“ verspürten laut Schulleiter Dieter Schulz die 81 frischgebackenen Absolventen der Oskar-von-Miller Realschule bei ihrer Abschlussfeier in der Reichsstadthalle. Besonderer Grund zur Freude: Nicht nur dass sich viele bei den Prüfungen notentechnisch deutlich verbessert haben, bei allen steht auch der nächs­te berufliche und schulische Schritt bereits fest.

Die Klassenbesten rahmen Michelle Braun (3.v.r.) ein, die mit einer Traumnote von 1,36 die Schulbeste ist. Fotos: Scheuenstuhl

Die Klassenbesten rahmen Michelle Braun (3.v.r.) ein, die mit einer Traumnote von 1,36 die Schulbeste ist. Fotos: Scheuenstuhl

„Es hat sich einfach gelohnt durchgehalten zu haben und nun muss jeder darauf schauen, was er daraus macht“, brachte Schülersprecherin Sara Güngör erfrischend knapp die Gefühlswelt der Absolventen und die nun vor ihnen liegende Freiheit und Verantwortung, ihr Leben zu gestalten, auf den Punkt. Die Grußworte und Reden der in Abschlussfeiern erfahrenen Erwachsenen fielen naturgemäß etwas länger aus, schließlich galt es, die Leistungen der Schüler auch gebührend zu würdigen.

So stellte Schulleiter Dieter Schulz die Hauptakteure dieser Feier vor, indem er preisgab, was ihre Klassenleiter über sie zu sagen hatten, aber auch, wie die Jugendlichen selbst ihre Mitschüler beschrieben. Insgesamt zeigte sich ein buntes und sympathisches Bild der Absolventen, die bei aller Kreativiät, einen Schultag unterhaltsam zu gestalten, letztlich auch die entsprechenden Leistungen an den Tag legten.

Von den 84 zur Abschlussprüfung angetretenen Realschülern, haben diese 81 auch bestanden. 67 davon haben sich im schriftlichen Teil deutlich verbessert – mitunter in allen vier Fächern. Den Titel der schulbesten Absolventin erarbeitete sich Michelle Braun (10a) aus Bettwar. Für ihren Notendurchschnitt von 1,36 in der Abschlussprüfung erhielt sie den Sonderpreis der Stadt. Zweiter Bürgermeister Dieter Kölle, der den Preis übergab, beglückwünschte alle Absolventen zu ihrem Erfolg und bat sie, sich „für die Demokratie“ einzusetzen und sich „für die Gesellschaft und die Gemeinschaft zu engagieren“.

Die weiteren Klassenbesten bei den Abschlussprüfungen waren aus der 10a Tobias Schmieg (1,55), Simon Beck und Lukas Kettenacker (beide 1,91). Laura Herbolsheimer (1,75) und Fabian Stark (1,92) machten in der 10b das Rennen. In der 10c belegte Markus Präger (2,0) den Spitzenplatz. Aber nicht nur die schulischen Leistungen wurden belohnt, sondern auch das Engagement der Schüler für die Schulgemeinschaft und ihre Mitschüler. So bekamen Streitschlichter, Schulsanitäter, Schülerlotsen, Schülersprecherin Sara Güngör, die Musiker sowie die Teilnehmer an dem Projekt „Schüler helfen Schülern“ eine kleine Aufmerksamkeit überreicht.

Vielfältiger Einsatz

Lea-Michelle Heilscher und Eva-Mariana Le aus der 10c wurden zudem von dem Rotary-Club Rothenburg-Bad Windsheim für ihren vielfältigen Einsatz gesondert ausgezeichnet. Die beiden, so Rotary-Repräsentantin Stella Braun, haben über mehrere Jahre hinweg „pflichtbewusst und sorgfältig“ das Klassenbuch geführt, waren lange Zeit bei der Schülerfirma und sorgten als Schülerlotsinnen für einen sicheren Schulweg. Zudem waren sie Schulsanitäter und für die Schülerbücherei tätig.

Schulleiter Dieter Schulz gab den Absolventen mit auf den Weg, bei allen künftigen Kursänderungen ihre „positive, frische, optimistische Grundhaltung“ nicht zu verlieren. Zwei wichtige Schritte haben sie bereits gemacht: sie haben die Mittlere Reife erworben und ihre berufliche Zukunft in Angriff genommen. So werden 17 Absolventen demnächst die Fachschule und die Fachoberschule besuchen, sechs das Gymnasium und 58 wechseln direkt in eine betriebliche Ausbildung.

Aber auch bei drei Lehrern heißt es nun Abschied nehmen von der Oskar-von-Miller Realschule: Konrektor Johannes Schad wird ab dem kommenden Schuljahr die Leitung der Realschule in Feuchtwangen übernehmen. Er habe, so Dieter Schulz, seine Fächer geliebt und „mit ganzer Persönlichkeit“, Bodenhaftung und Humor unterrichtet. „Die Feuchtwanger haben halt Glück“, musste er anerkennen. Erika Ott geht nach 34 Jahren an der hiesigen Realschule in den wohlverdienten Ruhestand, wobei es bei ihr, die sich unter anderem durch große Sachkenntnis und viel Interesse an der Weiterbildung auszeichnete, eher ein Unruhestand werden dürfte.

Schulleiter Dieter Schulz (2. von rechts) verabschiedet Johannes Schad und Erika Ott (von links) sowie Sebastian Felbel (rechts) mit Blumen.

Schulleiter Dieter Schulz (2. von rechts) verabschiedet Johannes Schad und Erika Ott (von links) sowie Sebastian Felbel (rechts) mit Blumen.

Sebastian Felbel wechselt zum neuen Schuljahr aus familiären Gründen nach Fürth. Seine vielen Ideen wurden sehr geschätzt, allen voran das „Erfolgsmodell Rockbandklasse“. Er war ein „verantwortungsbewusster Kollege“, der ohne viel zu fragen einfach angepackt habe. Die Bandklasse 6c, der Chor, die Bläsergruppe und die Schulband umrahmten die Abschlussfeier musikalisch.

Bereits zum fünften Mal wurden diejenigen Schüler von Vertretern der heimischen Wirtschaft ausgezeichnet, die in ihrer jeweiligen Wahlpflichtgruppe am besten abschnitten. Friedrich Uhl, Personalleiter bei der Firma Neuberger, hatte zum ersten Mal das Vergnügen für den eigentlich männlich dominierten Bereich Mathe/Physik/Chemie eine Schülerin auszuzeichnen. Michelle Braun (10a) erarbeitete sich mit ihrer „schnellen Auffassungsgabe“ und ihrer „zielgerichteten und strukturierten Arbeitsweise“ in Mathe eine 1,0, in Physik eine 1,96 und in Chemie eine 1,0.

Lukas Schmidt, Marktbereichsleiter bei der VR-Bank Mittelfranken West zeichnete Fabienne Eisenmann (10b), die stets mit „guten Beiträgen den Unterricht bereicherte“, für ihre glatte 2,0 in Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen aus. Auch sie machte der bisherigen männlichen Dominanz in diesem Fachbereich ein Ende.

Heidi Treiber von der Firma Textil Haller/Lola hatte für den mit einer „großen Lernbereitschaft“ und einer „ausgezeichneten Transferleistung“ ausgestatteten Angelo Ziogkos (10c) eine, an den ersten männlichen Preisträger der Kategorie Französisch für seinen Schnitt von 1,93 angepasste Einkaufstüte mitgebracht. Achim Schneider vom Rotabene Medienhaus schloss den Würdigungsreigen. Sein Preis ging dank ihres Notendurchschnitts von 1,58 in Kunsterziehung an die „außerordentlich talentierte“ Janine Preeg (10c). mes

„Käthe und Luther“ sagen ade

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Pfarrerehepaar Fürstenberg findet in Nürnberg seine neue berufliche Heimat

SCHILLINGSFÜRST – Auf zu neuen beruflichen Ufern geht es für das Pfarrerehepaar Fürstenberg: Nach 13 Jahren Zuständigkeit für die Kirchengemeinde Frankenheim-Schillingsfürst tauschen sie nun in Kürze die idyllische Schloss-Stadt gegen die quirlige Frankenmetropole ein. In ihre Amtszeit fielen eine Reihe von bedeutsamen Weichenstellungen für das Sozialwesen in Schillingsfürst aber auch großpolitische Umwerfungen galt es abzufedern.

Alexandra und Carsten Fürstenberg werden am Sonntag feierlich verabschiedet. Foto: Scheuenstuhl

Alexandra und Carsten Fürstenberg werden am Sonntag feierlich verabschiedet. Foto: Scheuenstuhl

„Wohin will man denn sonst?“, antwortet Carsten Fürstenberg mit einem Augenzwinkern auf die Frage, warum sie sich vor nunmehr fast 14 Jahren dazu entschlossen haben, ihren Lebensmittelpunkt (zumindest vorübergehend) ausgerechnet nach Schillingsfürst zu verlegen. Es ist diese offene, nahbare und bodenständige Art, die ihn und seine Frau Alexandra bei den Gemeindegliedern und den Vertretern des öffentlichen Lebens sowie verschiedener Einrichtungen so beliebt gemacht hat.

Und nun führt kein Weg daran vorbei – es heißt Abschied nehmen. Die Gemeindeglieder reagierten auf diese Nachricht einerseits mit Wehmut, andererseits gönnten sie es ihnen aber auch, erinnert sich Alexandra Fürs-tenberg. Für die vierköpfige Familie war es der richtige Zeitpunkt für einen Stellenwechsel, der im Leben eines Pfarrers ja eigentlich nach einer bestimmten Zeit immer vorgesehen ist. „Wir sind aber nicht auf der Flucht“, betont die Pfarrerin.

Im Falle der Fürstenbergs kommt die Neuorientierung gerade richtig, da für die Töchter Ariane (13 Jahre) und Fiona (10) sowieso ein Schulwechsel angestanden hätte. Zudem muss Carsten Fürstenberg seit März letzten Jahres regelmäßig nach Nürnberg, da er dort am Diakonischen Werk eine Referentenstelle bekleidet. Abgesehen davon verspricht die Aufteilung der Arbeiten innerhalb der neuen Gemeinde, dass man die Bedürfnisse von Familie und Beruf besser unter einen Hut bekommen wird. Zwar ist man für doppelt soviele Gemeindeglieder verantwortlich, aber eine weitere Kollegin wird dem Pfarrerehepaar zur Seite stehen.

Familienintern kam man bei Amtsantritt in Schillingsfürst zu der Übereinkunft, dass sich Alexandra Fürs-tenberg vornehmlich um die Angelegenheiten der jüngsten Gemeindeglieder (Taufe und Kindergarten sowie Kinderkrippe) kümmert, während ihr Mann sich unter anderem auch federführend als Verwaltungsratsvorsitzender der Elisenstiftung und als Vorsitzender des Schillingsfürster Diakonievereins betätigt.

Zahlreiche Baustellen

In der Schloss-Stadt finde man in einem Umkreis von 100 Metern alle nötigen sozialen Einrichtungen für 0-bis 103-Jährige, so Carsten Fürstenberg. „In dieser Konzentration ist das einmalig“, betont der 47-Jährige. Die Verantwortung für die verschiedenen Einrichtungen brachte im Laufe der Jahre allerdings zahlreiche Baustellen mit sich. 2005, ein Jahr nach Amtsantritt der Fürstenbergs, konnte der 4,1 Millionen Euro teure Erweiterungsbau am Elisenstift eingeweiht werden. Die Einrichtung mit 106 Mitarbeitern bietet 97 Seniorenwohn- und Pflegeplätze an.

2007 wurde auch die Generalsanierung des Kindergartens (Kostenpunkt: 520000 Euro) abgeschlossen. Mit 25 Beschäftigten, die sich um rund 100 Kinder kümmern, ist er der größte Kindergarten im Dekanat. Während der Bauphase waren die Kleinen zwischenzeitlich im gegenüberliegenden Elisenstift einquartiert worden.

Daraus hat sich ein für beide Seiten erfahrungsreicher Austausch zwischen Alt und Jung entwickelt, der bis heute weitergelebt wird. So besuchen die Kinder jeden Freitag die Senioren vor der Andacht zum Spielen und Singen. Und beim Generationentreff schauen die Senioren im Kindergarten vorbei.

Nach dem Wiederbezug der sanierten Räumlichkeiten etablierte man im Kindergarten ein Konzept der offenen Arbeit, bei dem die Räume nicht nach Gruppen sondern thematisch eingeteilt sind. Dank des 2009 errichteten „Stupfelnests“ kann sich Schillingsfürst mit dem allerersten Krippenneubau im Landkreis Ansbach brüsten. Und dann war da ja auch noch die Dach- und Fassadenrenovierung von St. Kilian, die mit rund 183000 Euro zu Buche schlug.

Vor ihrer endgültigen Umsiedlung nach Nürnberg konnte das Pfarrerehepaar auch noch ein Projekt anschieben, das seit langem angedacht war. Die Kirchengemeinde benötigt für verschiedene Gruppen und Aktivitäten ein Gemeindehaus. Auch das Elisenstift würde sich über einen Saal in der geeigneten Größe für alle seine Bewohner freuen. Und auch der eine oder andere weltliche Verein hätte sicherlich keine Einwände, wenn weitere Räumlichkeiten für Treffen vorhanden wären.

„Auf einem guten Weg“

Plan A erwies sich in der Umsetzung jedoch als schwierig und langwierig, so dass Kirchengemeinde und Elisenstift sich letztlich zusammengetan haben, um auf dem Areal der Senioreneinrichtung etwas Passendes entstehen zu lassen. Man sei hierbei „auf einem guten Weg“, geben sich die Pfarrersleut optimistisch. Und Carsten Fürstenberg ergänzt: „Der Zug steht auf dem Gleis und auch eine Lokomotive ist fast schon angehängt, jetzt muss nur noch jemand das Fahren übernehmen.“

Die Pfarrstelle in Schillingsfürst ist zwar bereits ausgeschrieben, aber ab August wird dennoch erst einmal eine Vakanz eintreten. Alexandra Fürstenberg hofft, dass bald jemand erkennt, welches Potenzial auch in solch einer kleineren Gemeinde liegt. Die Unterstützung durch die Gemeindeglieder und den Kirchenvorstand sei immer da gewesen, lobt sie die Weggefährten der vergangenen 13 Jahre. Wie gut und unkompliziert die Bürger in Schillingsfürst zusammenarbeiten, wenn es darauf ankommt, hat man gesehen, als die ersten Flüchtlinge in die Schloss-Stadt kamen.

Selbst jene, die nicht regelmäßig im Gottesdienst anzutreffen waren, schlossen sich ohne zu zögern dem überkonfessionellen Helferreigen an. Auf die Fürstenbergs hatte die Flüchtlingskrise einen ganz persönlichen Einfluss: Ein junger jesidischer Flüchtling hat mittlerweile bei ihnen Familienanschluss gefunden. Er wird auch mit nach Nürnberg ziehen, allerdings in eine eigene Wohnung, um selbstständig zu werden. Unvergessen wird das Pfarrerehepaar den Schillingsfürstern natürlich auch dank ihrer Paraderollen als „Luther und Käthe“ bleiben. Bereits mit Beginn der Lutherdekade begannen die beiden ab und an als der große Reformator und seine Frau in Erscheinung zu treten. Darüber hinaus stellte Carsten Fürstenberg auch beim Derblecken und bei der Theaterabteilung des TSV seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis.

Am Sonntag, 30. Juli, findet zur Verabschiedung von Alexandra und Carsten Fürstenberg um 14 Uhr in der St.-Kilians-Kirche in Schillingsfürst ein Festgottesdienst statt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich bei einem Empfang in der Albert-Zietz-Halle persönlich Lebewohl zu sagen. mes

Mehrere Zauberflöten

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Oktett der Musikschule beeindruckt mit Opernmatinee im Toppler Theater

ROTHENBURG – Eine gute Stunde lang zauberte die Flötenklasse der städtischen Musikschule unter Leitung von Thomas Meyer Mozarts Meisterwerk in einem außergewöhnlichen Arrangement für acht Flöten auf die Bühne. Mit ihrer Interpretation von Ouvertüre und den zwanzig wichtigsten Arien und Szenen, basierend auf einer Bearbeitung von Johann Went, wurden die jungen Musiker so dem Titel „Mozarts Zauberflöte einmal anders“ mehr als gerecht.

Im Theater-Ambiente: das Flöten-Oktett der Musikschule spielt auf. Fotos: Götz

Im Theater-Ambiente: das Flöten-Oktett der Musikschule spielt auf. Fotos: Götz

Wer kennt sie nicht, „die Zauberflöte“, zählt sie doch zu den bekanntesten und am häufigsten inszenierten Opern der Welt. Dass sie es nun als Version für ein Flötenensemble auch ins Toppler-Theater geschafft hat, darf aus künstlerisch-musikalischer Sicht getrost als „besonders wertvoll“ bezeichnet werden.

Zunächst mag es als ziemlich unmöglich erscheinen, eine solche Oper effektvoll in ein Stück für acht Querflöten umzuwandeln. Dann aber reichen eigentlich schon der erste Ton, die erste Melodie und die erste Arie und Mozarts meisterhafte Komposition ist ganz nah.

Peter Noack setzt mit knappen Texten Akzente.

Peter Noack setzt mit knappen Texten Akzente.

Als dann Peter Noack mit kräftiger Stimme aus dem Hintergrund auftaucht, sich gemächlich am Publikum vorbeibewegt und langsam in Richtung Bühne wandert, ist man als aufmerksamer Besucher auch spätestens mittendrin in der Geschichte um Papageno, Papagena, Tamino und Pamina. Immer wieder treibt Noack mit knapp gehaltenen Texten den Inhalt der Oper voran. Über eine Stunde wechselt er sich mit den Flötisten ab.

Es entsteht ein kurzweiliges Schauspiel, das vor allem musikalisch über die gesamte Dauer hinweg zu glänzen weiß. Rebekka Rank, Kathrin Rank, Lea Schneider, Annika Beck, Susanne Walther, Elisa Hardung, Luisa Heindl und nicht zuletzt Lehrer Thomas Meyer spielten, wenig verwunderlich, alle Flöte und klangen dennoch auf ihre Art vielfältig wie ein gemischtes Instrumental-Ensemble.

Mal gemeinsam, mal im Duett oder Terzett verlangten sie ihren Querflöten so ziemlich alles ab, was man ihnen eben abverlangen kann. Für den Zuseher wirkte all das spielerisch leicht. Wer einmal eine Querflöte in der Hand hatte dürfte derweil wissen, wie schwer es ist überhaupt einen Ton und im besten Fall den richtigen mit diesem Instrument zu erzeugen. Erstaunlich auch die Leidenschaft die Meyer und seine Schüler wie auch Noack in die Aufführung steckten.

Im Publikum konnte man schon allein daran Freude finden, die Protagonisten bei ihrer Art des Spielens zu beobachten. Und auch in Sachen Tempo und Dynamik bewegten sich jene durchweg auf hohem Niveau. Solch einen perfektionistisch angehauchten Auftritt bietet nicht jede Klasse einer Musikschule.

So ist die „Zauberflöte“ im Toppler-Theater, wenn auch sicher in ungewohnter Form, definitiv lebendig geworden. Und während der Weg zur Liebe für die Figuren in Mozarts Oper alles andere als einfach ist, ließ sich die Liebe zu dessen bearbeiteten Kompositionen und vor allem die zum Klang der Querflöte im Rahmen dieses Vorspiels mehr als leicht finden. og

Wenn’s am schönsten ist…

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Verein „Amélie“ möchte künftig neue Wege bei Familienfest gehen

WÖRNITZ  – Wenn ein tänzerischer, spielerischer und musikalischer Höhepunkt den nächsten jagt und ein Ruhrpottler die Franken mit allen Mitteln stimmungstechnisch aus der Reserve lockt, dann kann das nur eins bedeuten: Es ist wieder „Spaß am Berg“ angesagt und Groß und Klein verbringen einen ausgelassenen Nachmittag auf dem Riedenberg bei Wörnitz. Trotz des ungebrochenen Erfolgs dieser Veranstaltung war es heuer das letzte Mal, dass der Verein „Amélie“ das beliebte Familienfest auf die Beine stellt – zumindest in dieser Form.

Liebevoll gestaltete und selbstgebastelte Spielstationen bringen Kurzweil Kinder und Eltern. Fotos: Scheuenstuhl

Liebevoll gestaltete und selbstgebastelte Spielstationen bringen Kurzweil Kinder und Eltern. Fotos: Scheuenstuhl

Es ist jedes Jahr aufs Neue eine gewaltige Aufgabe, die der Verein „Amélie“ zusammen mit zahlreichen Helfern auf sich nimmt, um den Tag zu organisieren und durchzuführen. Denn neben den beliebten Attraktionen möchten die Verantwortlichen ihren kleinen und großen Gästen immer etwas Neues bieten. Viel Herzblut und Liebe zum Detail fließen deshalb beispielsweise auch in die selbstgebastelten Spielstationen.

Um bei aller Bastelleidenschaft nicht doch in einen Trott zu verfallen, möchte man im kommenden Jahr andere Wege gehen, verrät Karin Hainke, Vorsitzende des Vereins, der chronisch kranke Kinder und ihre Familien unterstützt. Möglich wäre etwa ein Konzert, bei dem man Nachwuchsbands eine Möglichkeit geben will, sich zu präsentieren. Die Nachricht über das Ende des Familienfests in der bekannten Form blieb aber der einzige Wermutstropfen an diesem Tag.

Zum einen sorgte Farid Zitoun, Stimmungskanone aus dem Ruhrpott und Beirat bei „Amélie“ dafür, dass jeder über die einzelnen Attraktionen informiert und zur Teilnahme daran animiert wurde. Zum anderen gab es wie immer zu viel zu entdecken und auszuprobieren, um lange Trübsal zu blasen. So hatte etwa die Freiwillige Feuerwehr Wörnitz eine Hausattrappe mitgebracht, die die (hoffentlich bald) Nachwuchsfloriansjünger per Schlauch löschen durften.

Selbst ans Steuer

Eine weitere – wie immer beliebte – Station bot die Modellfluggruppe Frankenland e. V. Windelsbach zusammen mit der Modellfluggemeinschaft Ochsenfurter Gau. Neben dem Basteln und Bemalen von kleinen Holzfliegern durfte man auch mal ans Steuer der etwas größeren Modellflieger – sicher in der Luft gehalten dank des Lehrer-Schüler-Betriebs.

Beim Zumba-Flashmob lassen Klein und Groß ihrer Freude an Musik und Bewegung gemeinsam freien Lauf.

Beim Zumba-Flashmob lassen Klein und Groß ihrer Freude an Musik und Bewegung gemeinsam freien Lauf.

Die Band „Lys-Jane“ aus Ansbach verzauberte den Riedenberg erneut mit ihren Klängen. Die Mädchen der beiden Tanzgruppen des Tanzstudio Liebisch beeindrucken mit ihrer Choregraphie. Und beim Zumba-Flashmob waren Groß und Klein dann selbst zum Mitmachen aufgefordert. Der eigenen Kreativität konnte man beim Malwettbewerb freien Lauf lassen und hochwertige Preise abstauben. Laura Raab brachte dabei den schönsten „Vogelkönig“ zu Papier.

Austoben konnte man sich auch beim freien Fußballspiel während nebenan bunte Phantasiewerke aufs Gesicht geschminkt oder Flechtfrisuren ins Haar gezaubert werden. Zudem gab es eine Kinderdisco, ein Bücherflohmarkt sowie alles für das leibliche Wohl der Gäste.

Der emotionale Höhepunkt des Tages war zweifellos der Punkt „Kinderhilfe live“. Ein sterbenskranker Junge erzählte, wie ihm „Amélie“ seinen Herzenswunsch erfüllte. Aus gesundheitlichen Gründen ging es zwar statt ans Meer an den Bodensee. Doch für ihn war sowieso etwas anderes viel wichtiger – nämlich, dass seine Freunde mit dabei sein durften. Im Falle des kleinen Ben, der im Rollstuhl sitzt, konnte „Amélie“ zusammen mit weiteren Stiftungen und Vereinen ein Auto mit einer Rollstuhlrampe für die Familie organisieren, die sich über diese außerordentliche Unterstützung freute. mes

Klassik-Rock im Rokoko-Prunk

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Feuerbach-Quartett begeistert mit „Knights and Fools“-Ausschnitten im Wildbad

ROTHENBURG – In prunkvoller Atmosphäre im Rokoko-Saal des Wildbads ist moderne Rock- und Popmusik auf dafür ungewohnten Instrumenten erklungen. Das Feuerbach-Quartett aus Nürnberg war zu Gast und begeisterte mit Ausschnitten aus seinem neuen Album „Knights and Fools“.

Lagerfeuerstimmung mit Ukulele und Pfeifen bei „Knights of Cydonia“. Foto: RoRot

Lagerfeuerstimmung mit Ukulele und Pfeifen bei „Knights of Cydonia“. Foto: RoRot

Zirka eine Stunde lang spielten die vier Streicher in diesem Ambiente Stücke aus ihrem neuen Album „Knights and Fools“. Momentan touren Jamila Musayeva (Violine I), Max Eisinger (Violine II), Eugen Hubert (Viola) und Lukas Kroczek (Violoncello) mit diesem durch Deutschland. Einen Tag vor dem Konzert in Rothenburg waren sie noch in Hannover bei „Klassik in der Altstadt“ zu hören.

Selbst umgeschrieben

Das ursprünglich auf klassische Musik spezialisierte Quartett nimmt sich bekannte Werke der Rock- und Popwelt zur Vorlage und schreibt selbst Noten für das eigene Ensemble. Bemerkenswert ist dabei, dass es bei seiner Interpretation moderner Stücke komplett auf eine Ergänzung durch andere Instrumente verzichtet.

In fast jedem Pop-Song spielt beispielsweise das Schlagzeug eine zentrale Rolle und kann durch Streichinstrumente in der Regel auch nicht ersetzt werden. Viele Interpreten stocken daher für die Wiedergabe moderner Stücke mit Schlagzeug, E-Gitarre, häufig auch Bass auf.

Hohe Präzision

Dem Feuerbach-Quartett gelingt es jedoch, komplett ohne solche Ergänzungen zu arbeiten. Zum Beispiel wird das Schlagzeug manchmal durch „Klopfen“ auf den Holzkorpus der Streichinstrumente simuliert. Ein hartes Anzupfen der Saiten („pizzicato“) und zahlreiche Glissandi erinnern stark an den Klang einer E-Gitarre. Beeindruckend ist die non-verbale Kommunikation der Musiker, ein Atmen, ein Blick – und ganz viel Lächeln. Die Vier stehen im Dauerkontakt und beziehen auch das Publikum mit ein.

Hohe technische Präzision zeichnet das Ensemble aus. Das gilt auch für Bogentechnik und Synchronität. Trotz sehr schneller Parallelstellen im Intervallabstand entsteht ein präziser Ton.

Den Anfang macht das Stück „Psycho“ der Rockband „Muse“. Ein aktueller Radio-Hit folgt: „Rather Be“ von „Clean Bandit“. Mit einem weiteren Song von „Muse“ geht es weiter: „Knights of Cydonia“- frei übersetzt „Ritter in der Wüste“. Der erste Teil des Titels des neuen Albums erklärt sich damit.

Cellist Lukas Kroczek zeigt zwischendurch sein Können an der Ukulele (kleine, viersaitige Gitarre), während seine Ensemble-Kollegen sich in Lagerfeuer-Stimmung niederlassen und dazu pfeifen. Unterhaltsame Ankündigungen durch den zweiten Geiger Max Eisinger gestalten das Programm für das Publikum interessant und abwechslungsreich.

„Beat it“ von Michael Jackson, dem „King of Pop“ schließt sich an. Bereichernd und auflockernd wirkt, dass die Musiker in das Stück hineinrufen. Beim anschließenden „Eye of the Tiger“ von Survivor wechseln die Soli wie in einer Staffel übergangslos zwischen den Instrumenten. Bei der folgenden, als Bierzelt-Hit aber auch Kuschelmusik angekündigten Nummer „Hey Jude“ von den „Beatles“, fordert Max Eisinger sogar Unterstützung der Zuhörer. Die zwei Schlüsselworte steuert das Publikum bei.

Kleine Kurskorrektur

„Eigentlich stand ja vor drei Jahren Mozart auf dem Probenplan“, erklärt er zum nächsten Song, „aber nachdem unser Cellist den damals neuen James Bond gesehen hatte, hat er uns einfach mal die Noten der Titelmelodie „Skyfall“ aufs Pult geknallt.“ Die Musiker waren daraufhin von ihrer Interpretation der Pop-Ballade so begeistert, dass das zunächst für klassische Musik gegründete Quartett kurzerhand beschloss, eine kleine Kurskorrektur vorzunehmen.

Mit „Stairway to Heaven“ der englischen Rockband „Led Zeppelin“ klingt das Konzert im Wildbad aus. Nach ordentlich Applaus lässt sich das Feuerbach-Quartett vom Publikum noch zu einer kleinen Zugabe hinreißen.

Pfarrer Herbert Dersch hatte die etwa 150 Zuhörer zu Beginn auf den besonderen Spagat eingeschworen, auf den sie sich hier einließen: „1903 waren hier im Rokoko-Saal noch Adel und Geldadel zum Speisen im Kurhotel Wildbad versammelt.“ Beim Konzert konnte dieses Nebeneinander von alten Instrumenten, neuen Stücken und traditioneller Umgebung seine Reize entfalten. RoRot

Lebendiges Bild von Gemeinde

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Ehrenamtliche und Geistliche stellten besonderes Fest zum Reformationsjubiläum auf die Beine

ROTHENBURG – Zum Jahr des Reformationsjubiläums feierten die fünf evangelisch-lutherischen Rothenburger Gemeinden – Bettenfeld, Detwang, Heilig Geist, Leuzenbronn und St. Jakob –  ein gemeinsames Fest der Gemeinden.

In idyllischer Atmosphäre und mit bester musikalischer Unterhaltung genossen zahlreiche Gäste das Fest im Spitalhof. Fotos: Scheuenstuhl

In idyllischer Atmosphäre und mit bester musikalischer Unterhaltung genossen zahlreiche Gäste das Fest im Spitalhof. Fotos: Scheuenstuhl

Viele Ehrenamtliche beteiligten sich im Vorder- und Hintergrund und zeigten damit ein lebendiges Bild von Gemeinde. Den Gottesdienst in der Jakobskirche gestaltete neben der Orgel der gemeinsame Posaunenchor unter Leitung von Dekanatskantorin Jasmin Neubauer musikalisch mit. Erfrischend ging es in dem Predigtanspiel um die Frage, was Martin Luther wollte und warum es eigentlich Kirche gibt.

Luther (gespielt von Pfarrer Ulrich Winkler) befragte Personen aus den fünf Gemeinden, warum sie sich in ihrer Kirche engagieren. In kurzen Erklärungen legten Christine Belleth für Bettenfeld, Heinrich Prossel für Detwang, Ulrike Ströbel für Leuzenbronn, Peter Körner für Heilig Geist und Thomas Glück für St. Jakob dar, wo und warum sie sich engagieren und zeigten somit für ihre Kirchengemeinde ein Gesicht, stellvertretend für alle anderen. Im Anschluss lud Pfarrerin Claudie Schlottke ein zur Tauferinnerung. Schälchen mit Wasser wurden durch die Reihen gegeben, so dass man einander ein Kreuzzeichen auf die Hand zeichnen und einen Zuspruch mitgeben konnte. Bei schönem Wetter gestaltete man im Anschluss an den Gottesdienst den gemeinsamen Spaziergang zum Spitalhof, wo viele Ehrenamtliche eine Festwiese vorbereitet hatten.

Wurfspiel: „Schmeiß dem Teufel, sei nicht faul, das Tintenfässchen voll aufs Maul!“

Wurfspiel: „Schmeiß dem Teufel, sei nicht faul, das Tintenfässchen voll aufs Maul!“

Für das leibliche Wohl gab es Deftiges und Süßes an verschiedenen Ständen. Der Weltladen bot seine fair gehandelten Waren dar. Für die Kinder gab es ein buntes Programm der Kindergottesdienstteams mit Kinderschminken, Tintenfasswurfspiel und diversen anderen Spielen. Die Konfis brachten sich ebenfalls ein und bildeten eine Spülstraße oder bedienten an den Tischen.

Am Stand der Evangelischen Jugend konnte man sich als Martin Luther und Katharina von Bora ablichten lassen und hatte so ein ganz besonderes Erinnerungspräsent. Stündlicher Höhepunkt waren die Einsätze der verschiedenen Chöre, jeweils 17 Minuten nach der vollen Stunde zur Erinnerung an das Jahr 1517.

Um 12.17 Uhr spielte der gemeinsame Posaunenchor unter der Leitung von Jasmin Neubauer, um 13.17 Uhr sang der Gospelchor, dirigiert von Pfarrer Ulrich Winkler und mit Pianobegleitung von Alexander Knäulein. Um 14.17 Uhr bot die Jakurrende unter Leitung von Gudrun Gross und mit Pianobegleitung von Jasmin Neubauer Gesänge aus dem Luthermusical dar, und um 15.17 sang der gemeinsame Kirchenchor unter der Leitung von Jasmin Neubauer. Dekan Hans-Gerhard Gross dankte allen Beteiligten für das Fest und gab den Schlusssegen. uw

Erfahrungen aus erster Hand

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Beim Inklusionstag bekommen Achtklässler Einblicke in andere Lebenswelten

ROTHENBURG – „Du bist behindert“ ist heutzutage leider immer noch ein oft gebrauchtes Schimpfwort unter Jugendlichen. Um den Heranwachsenden an konkreten Beispielen bewusst zu machen, was eigentlich dahinter steckt, wenn man sein Leben tatsächlich mit gewissen Einschränkungen zu bestreiten hat, findet jährlich der Inklusionstag für die 8. Klassen der Rothenburger Schulen statt.

Oliver und Walter Körber (v.r.) erzählen den Schülern über das Leben in und mit dem Rollstuhl. Fotos: Scheuenstuhl

Oliver und Walter Körber (v.r.) erzählen den Schülern über das Leben in und mit dem Rollstuhl. Fotos: Scheuenstuhl

Inklusionsbeirat und der Fachbereich Gemeinwesen und Soziales der Stadt Rothenburg haben auch heuer wieder für die gut 100 Schüler ein vielseitiges Programm zusammengestellt. In Kleingruppen erfuhren die Achtklässler hautnah von Betroffenen, wie sich ihre Behinderung auf ihr Leben auswirkt, mit welchen Herausforderungen sie täglich konfrontiert werden und wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen werden.

Erneut stellte die Valentin-Ickelsamer-Mittelschule ihre Räumlichkeiten dafür zu Verfügung. Bei den persönlichen Begegnungen in den Gruppen ging es zum einen darum, für die jeweiligen Bedürfnisse der Betroffenen zu sensibilisieren. Zum anderen war es auch eine Möglichkeit zu zeigen, wie viel – etwa auch dank spezieller Hilfsmittel – sie trotz Einschränkungen leisten können.

Dies wurde besonders bei Oliver Körber deutlich, der heuer zum ers­ten Mal an der Veranstaltung teilnahm. Aufgrund seiner Glasknochenkrankheit ist er auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. So sehr er auch in seiner körperlichen Bewegung eingeschränkt sein mag, so ausgeprägt sind dafür seine geistigen Fähigkeiten. Bis Anfang des Jahres verdiente er sein Geld mit der Programmierung von Apps. Mittlerweile widmet er sich wieder seiner Doktorarbeit und steht anderen Studenten per Email mit Rat zur Seite.

Sein Vater Walter Körber erzählte aus Elternsicht, wie man vor etwa 30 Jahren darum kämpfte, dass Olivers Potenzial auf einer Regelschule gefördert wird, weil man fand, dass die Bildungseinrichtungen für Schüler mit Behinderung damals zu wenig auf die differenzierten Bedürfnisse der Schüler eingingen. Einigen Achtklässlern bescherte der Inklusionstag einen kleinen Ausflug. Sie statteten der Werkstatt Rothenburg der Diakonie Neuendettelsau einen Besuch ab. In den vor gut einem Jahr enstandenen Räumlichkeiten blickten sie beispielsweise den Mitarbeitern in der Näherei über die Schulter, wie diese für einen Auftraggeber Stofftaschen fertigten.

„Speicher auffüllen“

Zudem nahmen die Schüler an der Klangwerkstatt teil. Sozialpädagogin Christiane Eisenhuth bietet diese für die Mitarbeiter im Sinne einer arbeitsbegleitenden Maßnahme an. Das Musizieren in den Pausen von den sich wiederholenden Arbeitsschritten, diene bei den Mitarbeitern dazu „die Speicher wieder aufzufüllen“, so Werkstatt-Leiter Hartmut Assel.

In der Turnhalle in der Bleiche zeigte die Reha-Vital-Sport-Gemeinschaft mit einem Rollstuhlparcours und Hallenboccia wie man sich mit dem Rollstuhl fortbewegen und aktiv halten kann. Ums Fahren ging es auch zum Teil bei der Selbsthilfegruppe „Mein zweites Leben“. Auf dem Sportplatz konnten Schüler Elektro-Scooter und Dreirad selbst ausprobieren. Was auf den ebenen Laufbahnen ein Kinderspiel ist, wird spätestens in Rothenburg – vor allem in der Altstadt – durch Kopfsteinpflaster, Bordsteinkanten sowie zugeparkte und zugestellte Gehwege zum frustrierenden Spießrutenlauf.

Nur mit Blindenstock galt es Hindernisse wahrzunehmen.

Nur mit Blindenstock galt es Hindernisse wahrzunehmen.

Die Damen des Seh- und Blindentreffs lockten die Schüler aus ihrer Komfortzone. Ohne die für den modernen Menschen so wichtigen visuellen Eindrücke galt es, sich stärker auf seine anderen Sinne zu verlassen. So musste etwa beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel mit verbundenen Augen der Tastsinn die nicht mehr vorhandene Sehkraft ersetzen. Mit speziellen Brillen wurden den Heranwachs-enden zudem verschiedene Stadien der Sehbehinderung bewusst gemacht. Einzig mit dem Blindenstock als Orientierungshilfe mussten sich die Schüler auf einer Ebene des Schulgebäudes zurechtfinden.

Nicht zu hören heißt nicht, keine Sprache zu haben. Dies verdeutlichte Harald Büchel, indem er in die Grundzüge des Gebärdenalphabets einführte. Pfarrerin Barbara Müller stellte die Notfallseelsorge und die Krisenintervention vor.

Körperliche und geistige Einschränkungen entstehen oftmals durch Schicksalsschläge. Sie können sich aber auch durch den natürlichen Lauf des Lebens ergeben, nämlich durch das Älterwerden. Die Wegwarte brachte Alt und Jung in Gesprächen zusammen, so dass jede Gruppe interessante Einblicke in die Lebenswelt der anderen bekam. mes


Sensationell gelungen!

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Kulturkritik: Jubelnde Bravos für Premiere im Toppler Theater

ROTHENBURG – Selbst der Himmel schien ein Einsehen zu haben, die zweite Saison-Premiere der Freiluft-Kammerbühne mit seinen Güssen weitestgehend zu verschonen: Eine bis ins Detail spannungsreiche Inszenierung des bizarren Kriminalstücks „Falsche Schlange“ von Sir Alan Ayckbourn (*1939) belohnte das volle Haus mit vielen „Vorhängen“ und Bravos.

Annabel (Petra Kleinert) ist nicht so mordlustig wie Miriam (Mackie Heilmann).Fotos: Schäfer

Annabel (Petra Kleinert) ist nicht so mordlustig wie Miriam (Mackie Heilmann). Fotos: Schäfer

Kaum zu glauben, dass es sich um den Regie-Einstand der bekannten TV-Schauspielerin Gerit Kling handelte (assistiert von Thomas Wiesenberg und Franziska Krause). Souveräne Geschmeidigkeit zeichnet ihre künstlerische Handschrift, ein feines Gespür für die Balance der doppelten Ebenen im raffiniert bis routiniert geschriebenen Erfolgsstück des populären und mit vielen Auszeichnungen bedachten Dramatikers begeistert bis zur Atemlosigkeit.

Die Stückwahl selbst ist freilich „eine Bank“, es wird verdächtigt, gegiftelt, gemordet und die Klang- und Lichteffekte (Technik: Harald Köhler) tun ein Übriges, die Kammerbühne für Augenblicke in ein Gruselkabinett zu verwandeln. Ulv Jacobsens Bühne (von ihm sind auch die vorzüglichen Kostüme) mit dunkelbraunem Rindenmulch am Boden, hölzernen Gartenmöbeln und einem kargen Brunnen im Hintergrund wirkt durch ihre Mischung aus betonter Naturhaftigkeit und gespenstiger Morbidezza.

Entspannte Erpresserin: Astrid Rashed als A. Moody

Entspannte Erpresserin: Astrid Rashed als A. Moody

Der Angelpunkt der Geschichte ist die Vertuschung eines Vatermords. Zwei Schwestern, Miriam und Annabel, werden deswegen erpresst von Alice Moody, gespielt von Astrid Rashed. Sie gibt die Rolle anfangs betont burschikos und schwarz gekleidet, später grazil in unschuldigem Weiß. Erbarmungslos kichernd spielt sie ihr Wissen aus und trinkt doch dämlich vom vergifteten Wein, wird selbst zum Opfer – eine sehenswert akrobatische Leistung, wie sie, schon halb hinüber, das Treppengeländer bäuch­lings herunterrutscht. Aber auch das ist nur eine Etappe des Vexierspiels, in dem nichts sicher ist.

Von der Gänsehaut bis zum tiefen Mitgefühl mit den Geschwistern reicht der Spannungsbogen. Petra Kleinert gibt die aus Tasmanien angereiste Erbin Annabel zunächst weltläufig jetlag-genervt. Ihr mark­erschütternder Befehlston im Ruf nach der Schwester „Miriam!“ ist rein stimmlich eine Freude, wie überhaupt die professionelle wie nuancenreiche Spielkunst des Ensembles exquisit beeindruckt. Alsbald allerdings rührt Annabel, weil eine Art Herzasthma darauf hinweist, dass sie hinter ihrer harten Schale bedürftig ist. Petra Kleinert ist immer ein Magnet bei TV-Produktionen, aber sie auf der Bühne zu erleben, das bestätigt und verstärkt zugleich noch ihre Wirkung.

Zu einem weiteren Publikumsliebling wird Mackie Heilman als Miriam vom ersten Auftritt an. Wie sie mit ihren Kinderspangen im Haar, den rosa Plastikclogs mit Söckchen und einem entsetzlichen Grobstrickmantel die Tüte Erdnuss­locken wie ein Zepter ihres Reiches in die Höhe hält als Sinnbild einer vom Leben betrogenen Frau: Kult! Nur noch zu toppen von der Art und dem Geräusch, wie sie eine Erd­nuss­­locke mit starr anklagendem Blick ins Publikum zerbeißt: gouil­loti­nen­haft präzise Vernichtungslust. Nie wieder kann man danach so etwas essen, ohne an Miriam alias Mackie Heil­mann zu denken.

Höchst unterhaltsam die Ebene der Kriminalkomödie, faszinierend aber auch das Gleiten in die tieferen Schichten des Dramas, das von zwei Schwestern handelt, die beide in jungen Jahren schutzlos der Gewalt des Vaters ausgesetzt waren. Zwei Stunden vergehen wie im Fluge – unbedingt ansehen! bhi

Den Abschluss in der Tasche

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Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger hatten jetzt allen Grund zum Feiern

ROTHENBURG – 13 Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger haben am Ende dieses Schuljahres ihren Berufsabschluss gefeiert. Viele von ihnen erhielten zudem ihren Mittleren Bildungsabschluss.

Die Absolventinnen und Absolventen um ihre Beste Lena Pfister (2. Reihe 3. v. li.), die Zweitbeste Vanessa ­Beyer (links daneben) und die Drittbeste Steffi Huber (rechts daneben). Fotos: Schwandt

Die Absolventinnen und Absolventen um ihre Beste Lena Pfister (2. Reihe 3. v. li.), die Zweitbeste Vanessa ­
Beyer (links daneben) und die Drittbeste Steffi Huber (rechts daneben). Fotos: Schwandt

Was nutzen einer Gesellschaft Geld, Häuser und Autos, wenn sie nicht auf ihre Kinder achtet, so der Schulleiter Dr. Friedhard Nichterlein, der seine Abschlussrede in Reime gefasst hatte.

Die Absolventinnen und Absolventen hätten im Verlauf der zwei Jahre berufliche und pädagogische Kenntnisse erworben, die sie zur beruflichen Tätigkeit und zur schulischen Weiterbildung qualifizierten.

Und tatsächlich ist der sich anschließende Weg so vielfäl- tig wie die Schüler selbst. So führen Wege an die Fach- bzw. Berufsoberschule, an die Fachakademie, in einen neuen Ausbildungsberuf oder ganz einfach in eine Kita, um dort als Kinderpflegerin zu arbeiten.

Der Leiter der Berufsfachschule für Kinderpflege, Thomas Amann, dankte dem Schulleiter, der den Schülern und Lehrkräften seiner Abteilung stets offen und wertschätzend begegnet und er lobte das konstruktive und harmonische Miteinander im Lehrerteam.

Thomas Amann: Entwickeln helfen

Thomas Amann: Entwickeln helfen

Jeder Mensch auf dieser Welt sei einzigartig und etwas ganz Besonderes, so Amann. Die frischgebackenen Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger rief er dazu auf, jedem zu helfen, seine Stärken zu entdecken und die Talente zu entwickeln.

Es seien zwei besonders schöne und gewinnbringende Jahre gewesen, so die Klassensprecherin Lena Pfister, jeder müsse jetzt seinen eigenen Weg gehen. Die Klassenlehrerin Christa Markert betonte, der Lebensrucksack sei gut gepackt, jetzt könne es gut weiter gehen und sie gab den Absolventen „Ge-(h)-bote“ mit auf den Weg. „Geh langsam“, heißt es da, „auf die Schnelle wirst du manches nicht begreifen“, und „Geh dankbar“. Auch das Mühsame hat seinen Sinn.

Heiter blickten die Schüler auf die zurückliegende Zeit, zeigten Sta­tionen ihrer Ausbildung vom Be­- such des Veeh-Harfen-Museums in Gülchsheim bis hin zur Klassenfahrt nach Prag. Steffi Huber hat mit einem Schnitt von 1,8 als Drittbeste abgeschlossen, sie wird eine Weiterqualifikation zur Erzieherin anschließen. Vanessa Beyer hat einen Schnitt von 1,6 erreicht – sie hat eine Stelle als Kinderpflegerin in Wörnitz. Mit einem Notenschnitt von 1,33 schloss Lena Pfister als Klassenbeste ab – sie ar­beitet bereits als Kinderpflegerin in Nenzenheim.

Eltern, Freunde, Erzieher und Lehrkräfte feierten bei einem kalten Buffet die gelungenen beiden Schuljahre und den erfolgreichen Abschluss der jungen Menschen. Allen Absolventen wird für ihre abgeschlossene Berufsausbildung die DQR/EQR-Stufe 4 zuerkannt. Auf dieser Stufe steht auch ein Abiturient auf der parallel laufenden, allgemeinbildenden Schiene. -sw-

Ein Stück Kultur erhalten

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Restaurierte Freiluftkegelbahn im Wildbad mit Kegelfest in Betrieb genommen

ROTHENBURG – Bis zuletzt wurde Hand angelegt, damit die restaurierte Freiluftkegelbahn im Wildbad-Park im perfekten Glanz für das ers-te Rothenburger Kegelfest erstrahlt. Sie ist ein Paradebeispiel, wieviel man mit „freundlicher Beharrlichkeit“ erreichen kann. Von der Tatsache, dass die Finanzierung noch nicht komplett steht, ließ man sich die Feierlaune nicht nehmen.

Wildbad-Leiter Herbert Dersch (re.) begrüßte die Gäste zum Rothenburger Kegelfest. Fotos: Scheuenstuhl

Wildbad-Leiter Herbert Dersch (re.) begrüßte die Gäste zum Rothenburger Kegelfest. Fotos: Scheuenstuhl

Mit insgesamt 100000 Euro kalkuliert Wildbad-Leiter Herbert Dersch die Gesamtkosten für das Projekt. Stadt, Landkreis und das Landesamt für Denkmalpflege beteiligten sich mit zusammen 27000 Euro daran, Privatpersonen sowie Spender aus der Wirtschaft und dem Kulturbereich steuerten bislang insgesamt 60000 Euro bei. Das Landeskirchenamt, dass die Erlaubnis erteilte, dass man sich auch um öffentliche Geldgeber bemühen durfte, kam für die Bodenplatte der Anlage auf.

Das Kegelfest war als Dankeschön an jene gedacht, die auf die eine oder andere Weise das Restaurierungsvorhaben unterstützten. So wie etwa auch Günther Laudenbacher, Abteilungsleiter der TSV-Kegler, der den Verantwortlichen mit seiner Fachkenntnis über Kugel und Kegel zur Seite stand. „Es ist schön, dass so viele mitgekämpft haben“, betonte Herbert Dersch.

Mit der Kegelbahn aus dem Jahr 1907 bewahre man auch eine „Gestaltungsidee des Parks“, so der Wildbad-Leiter weiter. Viele hätten ihm empfohlen, sie einfach abzureißen, erinnert er an die Kritiker und Skeptiker des Projekts, doch „ohne die Kegelbahn würde etwas fehlen“. Die Instandsetzung empfindet Herbert Dersch als Zeichen des Respekts gegenüber den Leistungen der einstigen Erbauer. Dass sich spätere Generationen dieser Aufgabe angenommen hätten, hält er für „unwahrscheinlich“.

Mit der Anlage gebe man „dem Spiel und Spielerischem Raum“ und erhalte darüber hinaus „ein kleines Stück Kultur“. Was sich in den Seminarräumen der Tagungsstätte „verknote“, könne sich bei einer lockeren Partie an der frischen Luft wieder lösen. Bei der Restaurierung legte man Wert darauf, dass man sich an das historische Vorbild hält und auf jegliche Form der Automatik verzichtet. Wer also alle Neune schieben möchte, sollte einen Kegelbub oder ein Kegelmädel auftreiben, der die Kegel wieder aufstellt und die Kugel zurückrollt.

Nach einer mehrwöchigen Probezeit steht die Bahn nun allen zur Nutzung offen. Entweder man entscheidet sich spontan eine Partie zu spielen oder man geht auf Nummer sicher und reserviert telefonisch beim Wildbad die Bahn für den bevorzugten Zeitpunkt. Gegen einen Obolus von 15 Euro erhält man eine Stunde Kegelspaß in freier Natur. Bürgermeister Dieter Kölle lobte das Projekt ausdrücklich, schließlich seien die historischen Stätten innerhalb und außerhalb der Stadtmauern das „wichtigste Faustpfand“ Rothenburgs, das es zu bewahren gilt. Die Spende der Stadt zur Kegelbahn-Restaurierung sei eine „Wertschätzung des Wildbads“, das man auch desöfteren mit offiziellen Gästen besuche.

Die Abbeyroad Bigband aus Mittelfranken untermalte musikalisch das anschließende Grillen.

Die Abbeyroad Bigband aus Mittelfranken untermalte musikalisch das anschließende Grillen.

1907 enstand die historische Kegelbahn. Ob es allerdings in weiteren 110 Jahren noch den Kegelsport in seiner heutigen Form geben wird, vermochte er nicht zu sagen. Sicher sei aber, dass man sich dann über die fotografisch verewigte Garderobe der Besucher wundern werde, spielte Dieter Kölle auf besondere Gäste des Kegelfests an. Gemäß der Einladung kam die Gruppe des „Viehmarkts“, neben Hausherr Herbert Dersch, standesgemäß in ihren historischen Gewändern.

Nach den feierlichen Worten wurde die Bahn bei einem Wettstreit auf Herz und Nieren getestet. Jeder Kegler hatte drei Schübe und vor jedem musste er festlegen, an welcher Position des dreistelligen Endergebnisses der Wert des jeweiligen Schubs gestellt werden soll. Die drei Kegler mit dem glücklichsten Händchen waren: Jochen Herrscher (900), Dieter Mai (754) und Sonja Korn (706). Das erste Kegelfest klang bei Gegrilltem und mit musikalischer Unterhaltung durch die „Abbeyroad Bigband“ aus. mes

Der digitale „FA“ – überall und aktuell verfügbar

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Der Fränkische Anzeiger wird ab 1. August neben der gedruckten Ausgabe auch als E-Paper angeboten

ROTHENBURG – Im Urlaub auf Helgoland oder in den Schweizer Alpen den tagesaktuellen Fränki- schen Anzeiger morgens um sechs ­lesen? Geht das? Die Antwort ist ein klares Ja. Ab kommenden Dienstag, 1. August, wird der FA auch im Di- gitalabo angeboten. Damit ist die Rothenburger Heimatzeitung weltweit als E-Paper verfügbar. Das gilt sowohl für den überregionalen Teil als auch für die Lokalseiten.

Neben der gedruckten Tageszeitung ist der Fränkische Anzeiger ab 1. August auch im Digitalabo erhältlich. Über entsprechende Zugangsdaten können sich die Abonnenten zum Beispiel am PC, am Notebook oder Handy anmelden und jederzeit die aktuelle Ausgabe der Heimatzeitung aufrufen. Foto: Scheuenstuhl

Neben der gedruckten Tageszeitung ist der Fränkische Anzeiger ab 1. August auch im Digitalabo erhältlich. Über entsprechende Zugangsdaten können sich die Abonnenten zum Beispiel am PC, am Notebook oder Handy anmelden und jederzeit die aktuelle Ausgabe der Heimatzeitung aufrufen. Foto: Scheuenstuhl

Auf einen Nenner gebracht: Mit dem Digitalabo ist der Zugriff auf den aktuellen FA im Prinzip überall und immer möglich. Somit müssen die FA-Leser auch dann nicht auf die tagesaktuellen Informationen unter anderem aus ihrer Heimat verzichten, wenn sie zum Beispiel einen Verwandtenbesuch in Berlin oder Dresden machen oder auf Geschäftsreise in China oder den USA sind. Die Inhalte der Digitalausgabe und der gedruckten Tageszeitung sind iden- tisch.

Zum Verfahren: Gleichgültig ob am PC, Notebook oder Tablet – mit den vom FA zur Verfügung gestellten Zugangsdaten können sich die Abonnenten der Digitalausgabe einloggen. Das Digitalabo beinhaltet alle Formate. Somit ist es zum Beispiel möglich, die Zeitung morgens am Frühstücks­tisch auf dem Tablet und nachmittags im Büro am PC zu lesen. Es ist auch möglich, die komplette Ausgabe oder einzelne Seiten als PDF herunter­zuladen und sie später offline zu lesen, auszudrucken oder aufzubewahren.

Hilfreich ist auch die Suchfunktion. Über ein Schlagwort bekommen die Abonnenten des Fränkischen Anzeigers alle Artikel aufgelistet, in denen dieses Suchwort enthalten ist. Dies gilt nicht nur für die jeweils aktuelle Ausgabe des FA, sondern auch für den Archiv-Bereich. Mit dem Beginn des jeweiligen Abos baut sich dieses Archiv selbstständig auf und umfasst dann auf Dauer 30 Tage.

Der FA hat sich entschieden, für das neue digitale Abonnement verschiedene Optionen beim Bezug anzubieten. Ein ausschließlicher Zugriff auf die Digitalausgabe (ohne herkömmliche gedruckte Tageszeitung) kostet im Monat 32,50 Euro. Wer weiterhin eine Printausgabe, also die bisher bereits angebotene Zeitung, und außerdem ein Digitalabo haben will, zahlt monatlich zusätzlich 8,50 Euro für das E-Paper-Abo.

Unter www.nordbayern.de/ digitalabo finden sich alle Abonnement-Angebote des Fränkischen Anzeigers. Dort sind Bestellungen je nach Wunsch und Bedarf möglich. Es gibt auch die Möglichkeit, das neue Digitalabo 14 Tage lang kostenlos zu testen.

Weitergehende Fragen zum Digitalabo beantwortet unser Leserservice gerne per E-Mail unter der Adresse leserservice@pressenetz.de oder telefonisch unter der Nummer 0911/216-2777 (ab 1. August von 7.30 bis 18 Uhr).

Weiche gestellt

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Verfahren für Industriegebiet geht in 2. Runde

ROTHENBURG – Einstimmig hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause die Weichen für den Fortgang des Verfahrens für den Bebauungsplan „Industriegebiet Ansbacher Straße“ und auch für die Änderung des Flächennutzungsplanes in diesem Abschnitt gestellt.

Donnerstagabend im Sitzungssaal des Rathauses: Der Stadtrat berät zum Verfahren Industriegebiet.  Foto: Weber

Donnerstagabend im Sitzungssaal des Rathauses: Der Stadtrat berät zum Verfahren Industriegebiet. Foto: Weber

Sämtliche Stellungnahmen mit Bedenken und Anregungen, die sich in weiten Teilen mit denen beim Verfahren zur Südosttangente decken, sind nach der zurückliegenden Auslegung gewürdigt und abgewogen worden. Daraus ergeben sich einige neue Festsetzungen und einige Ergänzungen für den Bebauungsplanentwurf. Auch der Geltungsbereich ändert sich geringfügig.

Nur produzierende Gewerbebetriebe mit einer Mindestgröße von 3 Hektar sind in dem kommenden Industriegebiet zulässig, Anlagen für sportliche Zwecke ausdrücklich ausgeschlossen. Ergänzt und angepasst worden ist die Anbindung eines möglicherweise östlich auf eigener Gemarkung anschließenden eigenen Gewerbegebiets der Gemeinde Neusitz.

Wegen des Dauerregens in der ersten Wochenhälfte war das Schürfen nach den vermuteten archäologischen Resten auf der Fläche verschoben worden. Es soll nun am kommenden Montag gesucht werden.

Die Entwürfe für den Bebauungsplan und für die Tektur des Flächennutzungsplans liegen nun vom Dienstag, 8. August, bis Freitag, 22. September, zur Einsicht und Stellungnahme im Stadtbauamt zu den üblichen Dienststunden aus.

Dies geschieht nach der bereits erfolgten frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit, der Träger öffentlicher Belange und der Bürger, nun in einer zweiten und etwas ausführlicheren Runde. Die beiden Verfahren sind eng mit dem Verfahren „Südosttangente“ verbunden. Dafür hat der Stadt­rat in seiner Sondersitzung am 20. Juli, den erforderlichen Billigungs- und Auslegungsbeschluss getroffen, und zwar auch einstimmig. Im kommenden Frühjahr möchte im Industriegebiet die Firma Teknor Apex mit dem Bau ihrer Europazentrale beginnen. -ww-

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