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Mit schöner Stimme

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Konzertkritik: Lieder zur Drehleier in der Wolfgangskirche

ROTHENBURG – Unter dem Motto „Ich sollt ein Nönnlein werden“ fand in der Schäferskirche ein Konzert mit Ulrike Bergmann aus Ermetzhof statt. Die Initiative hierfür ging vom Verein „Historischer Schäfertanz“ aus. Zur Aufführung kamen „Lieder aus der Zeit der Reformation“, bei denen sich die Sängerin selbst auf einer Drehleier begleitete. Eine kleine, aber sehr interessierte Zuhörerschar war von den Darbietungen der Künstlerin sehr beeindruckt.

Ulrike Bergmann an der Drehleiher beim Konzert in der Wolfgangskirche. Foto: Nitt

Ulrike Bergmann an der Drehleiher beim Konzert in der Wolfgangskirche. Foto: Nitt

Zu Beginn der kostenfreien Veranstaltung erkärte Ulrike Bergmann ihr selten zu hörendes Begleitinstrument. Die Zuhörer erfuhren, dass es sich bei der Drehleier um ein „Bordun-Instrument“ handelt, bei dem die Saiten von einem eingebauten Rad durch eine Kurbel angestrichen werden und bestimmte tiefe Töne (Quinte, Oktave), vergleichbar einem Dudelsack, zu den Melodietönen ständig mitklingen. Es war in früherer Zeit das Instrument der armen Leute, vor allem der Frauen, und hatte auch den Beinamen „Weiberleier“.

Den musikalischen Auftakt bildete die „Marseillaise der Reformation“ (Heinrich Heine), der berühmte Luther-Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“. Hier, aber auch bei allen anderen Liedern des 16. Jahrhunderts, konnte man merken, dass Ulrike Bergmann und „ihre“ Drehleier eine musikalisch-interpretatorische Einheit bilden. Mit klarer Artikulation, reiner Intonation und schöner Stimmführung trug die Sängerin die verschiedenen Melodien vor. Sie bestach nicht durch Stimmgewalt, sondern durch ihren sympathisch schlichten Gesang.

Den Textinhalt der Strophen verdeutlichte sie mit einem Rollenspiel im Vortrag. Nun folgte das Tanzlied „Es ist ein Schnee gefallen“ aus dem Jahre 1467. Fachkundig erklärte die Interpretin den Textinhalt und die historischen Begriffe. Beim nun erklingenden „Es liegt ein Schloss in Österreich“ aus dem Glogauer Liederbuch wurden einzelne Strophen zur Instrumental-begleitung gesprochen. Mit dem Lied „Es wollt ein Maidlein Wasser holn“ demonstrierte Ulrike Bergmann an der Drehleier die Möglichkeit, durch die Drehkurbel rhythmische Strukturen einfließen zu lassen.

Nach einem rein instrumentalen Zwischenspiel mit dem Sopran-Gemshorn hörten die aufmerksamen Zuschauer „Nun schürz dich, Gretel schürz dich“, ein Lied aus der Liedersammlung des Nürnbergers Georg Forster, der Schüler des bekannten Komponisten Ludwig Senfl war. In diesem Lied spielt der große Wert der Kleider in früherer Zeit eine große Rolle. Diese wurden nur selten gewaschen, wodurch sich häufig Probleme mit Flöhen ergaben. Das stand im nächsten Lied „Die Weiber mit den Flöhen“ im inhaltlichen Mittelpunkt. Im direkten Anschluss daran rezitierte Ulrike Bergmann die Goethe-Ballade „der Floh“, die von Ludwig van Beethoven genial vertont wurde und sozialkritische Aspekte aufweist.

Mit dem ohne Begleitung gesungenen Passionsgesang „ Steh auf, du andächtige Seele“ wechselte die Sängerin wieder in den geistlichen Bereich. Das nun folgende Titellied „Ich sollt ein Nönnlein werden“ hatte tänzerischen Charakter (Einsatz des Schellenkranzes) und dokumentierte die Problematik des Klosterlebens in der von Umbrüchen geprägten Zeit der Reformation.

Mit einem „Landsknechtslied“ (mit rhythmischen Kurbel-Akzenten), einem lustigen Gesang aus dem altdeutschen Liederbuch („Der Schreiber im Korbe“), bei dem die Zuhörer den Refrain mitsingen durften, einer Tanzmelodie von Tilman Susato (gespielt auf einem Alt-Gemshorn) und dem vom Meistersinger Hans Sachs komponierten und gedichteten „Der Koch und der Kranich“ endete das Konzert, das großen Beifall der Zuhörer erhielt. ni


Kleiner Sommer-Aufreger

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Brunnen-Projekt des Stadtbauamtes in der Kritik – Rundsockel im Krebsgässchen

ROTHENBURG – Ein kleiner Aufreger: der frisch errichtete Brunnen im Krebsgässchen. „Da stand schon in früheren Jahren ein Ziehbrunnen,“ erläutert Stadtbaumeister Michael Knappe. Er sieht das jüngste städtische Brunnenprojekt vor diesem Hintergrund als Pflege eines alten Erbes. Kritiker halten das für weit hergeholt und stoßen sich daran.

Brunnen im Krebsgässchen: Kritiker finden ihn „daneben“. Foto: Weber

Brunnen im Krebsgässchen: Kritiker finden ihn „daneben“. Foto: Weber

Der Stadtbaumeister versteht die Aufregung nicht. Sein Ansinnen ist es, die Brunnen Rothenburgs als wichtigen Teil der früheren Wasserversorgung in der Altstadt herauszustellen. Damit soll – in einer Darstellung auf Plexiglas – auch das gesamte komplexe System aufgezeigt werden, wie die Tauberstadt angesichts des problematischen felsigen Untergrunds einst ihren Bedarf an frischem und für die Bewohner überlebenswichtigem Nass deckte. In diesen ganzen Kontext fügte es sich, dass im Krebsgässchen jener zugepflasterte Schacht entdeckt wurde. Er ist zwölf Meter tief und führt nach wie vor Wasser.

Man habe sich entschlossen, die Gunst der Stunde zu nutzen und den Schacht zu reaktivieren, gibt der Stadtbaumeister zu verstehen. Es wurde darüber ein neuer Rundsockel hochgezogen – mit Steinen aus Muschelkalk. Eine vor Unrat schützende Glasplatte als Deckel bewahrt den Brunnen davor, als Müllkübel missbraucht zu werden. Nachts sorgt eine Lichtquelle da- für, dass es aus dem Rundsockel leuchtet.

Kritiker finden einiges an dieser Kreation „daneben“. Es sei mindestens ein Parkplatz verlorengegangen. Außerdem befürchten sie, dass der Fall Krebsgässchen Auftakt zu einer ganzen Serie frisch errichteter Brunnen in der Altstadt sein könnte.

Die Höhe des Steinkranzes mache es Kindern unmöglich, in den Schacht zu blicken. Ganz abgesehen davon sei die Glasplatte wegen ständig aufsteigenden Kondenswassers von unten beschlagen, was leider die Sicht in den Brunnenschacht stark einschränke. Schließlich: Die Beleuchtung sei reine Energieverschwendung.

Der Stadtbaumeister kann sich nur wundern. Auf der Seite zum Rosmaringässchen sei es doch auch Kindern möglich, in den Brunnen zu schauen, weil dort der Steinkranz flacher sei. Energieverschwendung? Bei einer einzigen LED-Leuchte? -ww-

Fotogen gewertet

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Bei Instagram: Rothenburg drittbeliebteste Kleinstadt Deutschlands

ROTHENBURG – Positive Schlagzeilen im Internet: Instagram ist ein kostenloser Online-Dienst, um Fotos und Videos mit Bekannten und Freunden auf der ganzen Welt zu teilen. Millionen Menschen nutzen diese soziale Plattform. Durch Abkürzungen und Symbole markierte Stichwörter, sogenannte Hashtags, erleichtern die thematische Zuordnung, um eine konkrete Zielgruppe anzusprechen.

Foto: Privat

Foto: Privat

Die Buchungsplattform Travelcircus, ein aufstrebender Star im Reisemarkt, der in Berlin-Wedding beheimatet ist, hat 1012 deutsche Kleinstädte anhand der Anzahl ihrer Instagram-Hashtags analysiert. Das Unternehmen schaute, welche Kleinstädte (5000 bis 20000 Einwohner groß) am häufigsten fotografiert werden. Füssen verzeichnete mit 79282 Beiträgen Platz 1 der Rangliste. Rothenburg belegte Platz 3 mit 39496 Beiträgen und wird als Kleinstadt empfohlen, „bei der sich ein Besuch definitiv lohnt.“ Das Klingentor und das Plönlein gehörten zu den beliebtesten Fotomotiven bei der Bewertung. Bei Winterberg im Sauerland, ein Ferienort, der den zweiten Platz belegte mit 73753 Beiträgen, waren es die zahlreichen umliegenden Moun­tainbike-Strecken. Größter Beliebtheit durch Landschaften und Sehenswürdigkeiten erfreute sich auch Cochem in Rheinland-Pfalz. Die zweitkleinste Kleinstadt Deutsch­lands kann mit der Reichsburg glänzen, die majestätisch über dem idyllischen Moseltal thront.

Kühlungsborn ist der größte Bade- und Erholungsort Mecklenburgs – mit einer sechs Kilometer langer Strandpassage. Auch Meersburg, Heiligenhafen, Monschau, ­ Bee­litz und Thale gehörten zu den Top 10 der beliebtesten Kleinstädte Deutschlands. Außer Konkurrenz beim Ranking: Die ­Inseln Norderney, Fehmarn, und Borkum. sis

Vorzüge der Kleinstadt erlebt

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Argumente für und gegen: Kultur ganz nah als besondere Herausforderung

ROTHENBURG – An diesem Samstag geht die Spielsaion im Jubiläumsjahr des Toppler Theaters zu Ende. Die allerletzte Gelegenheit, die britische Krimi-Komödie „Falsche Schlange“ des Erfolgsautors Alan Ayckbourn zu sehen, mit der die Schauspielerin Gerit Kling ihr gelungenes Regie-Debüt gab.

Die Besucherzahlen sind natürlich stark vom Wetter abhängig. Fotos: diba/sis

Die Besucherzahlen sind natürlich stark vom Wetter abhängig. Fotos: diba/sis

Wie erwartet, erwies sich das Aufgebot an namhaften Fernsehstars in Rothenburg als kluger Schachzug des Toppler Theaters zum zehnjährigen Bestehen. Sie standen nicht nur auf und neben der Bühne, sondern saßen auch im Publikum. Die ganze Potsdamer „Promi“-Familie Kling zeigte mit ihrer Anwesenheit Flagge bei Gerit Klings Premiere als Regisseurin. Die Eltern Margarita und Ulrich Kling sowie Anja Kling mit Tochter Alea (13). Die beiden in der DDR geborenen und aufgewachsenen Kling-Schwestern gehören zu den bekannten Gesichtern im deutschen Fernsehen und Kino. Sie pflegen untereinander ein inniges Verhältnis in gegenseitiger Anerkennung.

Nach dem gelungenen Regie-Debüt ihrer älteren Schwester sparte Anja Kling nicht mit Lob: „Das hat sie toll hingekriegt.“ Auch den drei mitwirkenden Schauspielerinnen drückte sie ihren Respekt für die unterhaltsame und kurzweilige Art der künstlerischen Darbietung aus: „Sie haben großartig gespielt“. Rothenburg und sein kleines Theater fand sie entzückend: „Es lohnt sich wirklich, diese Stadt zu besuchen.“ Während des Aufenhaltes bummelte sie durch die Altstadt, gab sich volksnah, und wurde in Sachen Mode in einem Fachgeschäft fündig, wo sie einkaufte.

Gerit Kling, die schon mit ihrem Gastspiel „Oben bleiben“ im Toppler Theater zu sehen war, kommt am Samstag erneut nach Rothenburg und besucht die letzte Vorstellung dieser Spielzeit, um mit Schauspielern, Theaterleitung und Publikum einen schönen Abschluss zu feiern. Nur noch dreimal gibt es bis dahin die Gelegenheit, die spannungsreiche Inszenierung mit unverhofftem Verlauf zu sehen, in der menschliche Schwächen im Umgang miteinander aufs Korn genommen werden: am heutigen Donnerstag, morgigen Freitag und am Samstag jeweils um 19.30 Uhr. Reservierung im städtischen Touristbüro am Marktplatz (Telefon 0861/404-800) oder über das The­- a­terbüro im Klosterhof (Telefon 09861/8738794) ist ratsam, falls eine Vorstellung ausverkauft sein sollte. Der Angelpunkt des Kriminalstücks ist die Vertuschung eines Vatermords.

Eng verbunden: Die Schwestern und erfolgreichen Schauspielerinnen Gerit und Anja Kling.

Eng verbunden: Die Schwestern und erfolgreichen Schauspielerinnen Gerit und Anja Kling.

Die kleine Bühne mit ihrer besonderen Atmosphäre und der großen Nähe zum Publikum ist für die Schauspieler eine besondere Herausforderung, weil man die Reaktionen und Kommentare der Zuschauer fast hautnah mitbekommt. „Man hört jedes Wort“, sagt Petra Kleinert, die eher selten auf der Kammerbühne steht und Dreharbeiten vor der Fernsehkamera gewohnt ist. „Es war ein schönes Experiment“ in der Menge eigener Erfahrungen, wie sie betont. Als nächstes will sie mit ihrem Mann vierzehn Tage Urlaub auf Kreta machen, bevor es mit Dreharbeiten in Wien für eine Serienepisode losgeht und die nächste Staffel „Soko Leipzig“ produziert wird.

Auch bei den Schauspielerkolleginnen Mackie Heilmann und Astrid Rashed steht eine befristete berufliche Pause an, um zu Hause erst einmal klar Schiff zu machen und Zeit mit der Familie zu verbringen. Die Großstädterinnen haben die Vorzüge in einer Kleinstadt zu arbeiten und zu leben, schätzen gelernt. Sie schwärmen von der Freundlichkeit und Gastfreundschaft, die man ihnen entgegenbringt. Sehr beeindruckt hat sie vor allem der respektvolle Umgang.

In ihrer Freizeit haben sie die Umgebung der Stadt erkundet und dabei viel Reizvolles entdeckt. Gewöhnungsbedürftig sei die Bahnverbindung („es wäre großartig, wenn der Zug zwischen Steinach und Rothenburg durchfahren würde“), die schwierige Taxi-Situation und das Problem, wenn sie abends nach der Vorstellung essen wollten. „Das vermutet man gar nicht in so einer bekannten Touristenstadt“. Inzwischen kennen sie die Uhrzeiten und Ruhetage der Restaurants aus dem Effeff. Besonders erfreut sind sie deshalb über eine freundliche Gastronomiefamilie, die ihnen eine Sonderbehandlung zuteil werden lässt. sis

Mit guten Aussichten

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Geslau feierte Niederfallfest als alte bäuerliche Tradition

­­­­­­­­­­GESLAU – Seit gut einem Vierteljahrhundert feiern die Geslauer ihr Niederfallfest als Erinnerung an eine alte Tradition. Bauernverbands- Ortsobmann Hans Horn und Ortsbäuerin Monika Eberlein konnten zur Auflage 2017 auf dem Betriebsgelände vom Zweiten Bürgermeister Florian Braumandl viele Gäste begrüßen.

Die Verantwortlichen des Niederfallfestes v.l. stellvertretender Ortsobmann Walter Ettmeyer, Ortsbäuerin Monika Eberlein, stellvertretende Kreisbäuerin Christina Dümmler, stellvertretende Ortsbäuerin Karin Horn, stellvertretender Kreisobmann Karlheinz Brand, BBV-Ortsobmann Hans Horn, Bürgermeister Richard Strauß sowie Familie Braumandl. Foto: Jürgen Eisen

Die Verantwortlichen des Niederfallfestes v.l. stellvertretender Ortsobmann Walter Ettmeyer, Ortsbäuerin Monika Eberlein, stellvertretende Kreisbäuerin Christina Dümmler, stellvertretende Ortsbäuerin Karin Horn, stellvertretender Kreisobmann Karlheinz Brand, BBV-Ortsobmann Hans Horn, Bürgermeister Richard Strauß sowie Familie Braumandl. Foto: Jürgen Eisen

Zusammen mit vielen Helfern hatten die BBV-Obleute eingeladen, um mit den Landwirtsfamilien, einigen Handwerkern und sonstigen der Landwirtschaft verbundenen Menschen den Abschluss der diesjährigen Getreideernte nach alter Tradition zu feiern.

Neben den Familien nahmen Erster Bürgermeister Richard Strauß, stellvertretende Kreisbäuerin Christina Dümmler (Windelsbach-Nordenberg) sowie der Stellvertretende Kreisobmann Karlheinz Brand (Schnelldorf-Gailroth) teil. Besonders begrüßt wurde der frühere Ortsobmann Hans Schwab, der als einer der Väter des Niederfallfestes für die Tradition gilt, die 1990 wiederbelebt wurde.

BBV-Ortsobmann Hans Horn dankte nach dem traditionellen Essen allen Beteiligten für die Bereitstellung und Hilfe, das Fest durchführen zu können. Die Eistheke von Anja Eberlein gelte es dabei ebenso zu erwähnen, wie das Kuchen- und Salatbüffett und die Bereitschaft der Familie Braumandl 2017 ihre Halle zu Verfügung zu stellen, fügte Ortsbäuerin Monika Eberlein an.

Stellvertretender Ortsobmann Walter Ettmeyer übernahm den Rückblick auf die Witterung, die das Geschehen auf den Feldern bestimme. Starkfrösten im insgesamt zu trockenen Winter, folgte ein normales Frühjahr, das bedingt durch Nässe und Spätfröste gerade dem früh gesäten Mais anfangs bremste. Ettmeyer stellte fest, dass heuer die Maisbestände insgesamt sehr gut dastehen.

Getreide unterschiedlich Beim Grünland stehen die Zeichen gut für einen 4. Schnitt, was in Geslau aufgrund der Sommertrockenheit keine Selbstverständlichkeit ist. Bei der Getreideernte sprach Ettmeyer von sehr guten Erträgen bei der Wintergerste, während der Weizen eher kleinere Körner ausbildete. Insgesamt ist festzustellen, dass Braugerste oder Hafer als typische Sommergetreide kaum eine Bedeutung haben. Der Raps, der ackerbaulich aufwändiger ist als Getreide, wird im Anbauumfang weniger.

Blühstreifen, Sonnenblumen und Zwischenfrüchte ergänzen das Anbauspektrum der Geslauer Bauern. Der Borkenkäfer fordere von den Waldbauern heuer einen erhöhten Einsatz. Abschließend dankte Walter Ettmeyer für das Verständnis der Bevölkerung, dass manche Arbeiten auch nachts oder am Wochenende stattfinden müssen. Auch breite Erntemaschinen erfordern eine gegenseitige Rücksichtnahme.

Die Maisbestände bei Geslau präsentierten sich in guter Verfassung und lassen eine gute Ernte erwarten.  Foto: Weber

Die Maisbestände bei Geslau präsentierten sich in guter Verfassung und lassen eine gute Ernte erwarten. Foto: Weber

Stellvertretender BBV-Kreisobmann Karlheinz Brand überbrachte die Grüße und den Dank des Berufsverbandes. Agrarpolitisch gebe es verschiedene Baustellen. So erfordere die Neuregelung der Düngeverordnung, Forderungen und Vorgaben zur Tierhaltung und zum Tierwohl die volle Aufmerksamkeit des Verbandes. Mit einer Broschüre habe der BBV Ansbach ein aktuelles Bild über die Landwirtschaft im Landkreis erstellt. Bei den Erzeugerpreisen für Milch, Fleisch und Getreide gebe es Luft nach oben. Abschließend lud Brand zum Bauerntag mit Junglandwirteveranstaltung am 22. September nach Gattenhofen ein.

Stellvertretende Kreisbäuerin Christina Dümmler überbrachte die Grüße der Landfrauen verbunden mit einem Dank an die großartige Arbeit der Geslauer vor Ort. Mit einem Erntedankball in Feuchtwangen, Auftritten des Landfrauenchors, Fahrten zu verschiedenen Weihnachtsmärkten und der Öffentlichkeitsarbeit sei ein vielfältiges Angebot vorhanden.

Erster Bürgermeister Richard Strauß freute sich, dass diese schöne Tradition zum festen Jahresablauf in Geslau gehört. Als Zeichen des Dankes für die Ernte, den Erfolgen in den Betrieben gehöre auch der Dank durch die Gemeinde. Geslau sei landwirtschaftlich geprägt und inzwischen energetisch aufgrund der Biogasanlagen mit den dazugehörenden Wärmenetzen und der Fotovoltaik Spitze im Landkreis.

Die Bauern dächten in Generationen, was die Pflege des Bodens als Grundvoraussetzung angehe, hieß es. Bei der Industrie und vor allem bei den Konzernen sei dagegen meist nur der Börsenwert entscheidend.

Das Niederfallfest hat seine Historie in einem Dankessen an alle Knechte, Mägde und Tagelöhner nach der erfolgten Getreideernte. Erst wenn alle Vorräte in den Scheunen waren, war das Auskommen über den Winter für Mensch und Vieh einigermaßen sichergestellt. Der gemeinsam gesungene Choral „Nun danket alle Gott“ schloss den offiziellen Teil des Niederfallfestes ab. je

Neue Eigentümer

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Das ehemalige Aldi-Grundstück wurde geteilt und verkauft

ROTHENBURG – Es ist schon alles unter Dach und Fach: Das ehemalige Aldi-Grundstück an der Erlbacher Straße wurde in Anteilen an zwei neue Eigentümer verkauft. Zum Zuge kam die Stadt und die Fitnesskette „Clever fit“ mit Hauptsitz in Landsberg am Lech.

Fast ein Vierteljahrhundert war der Discounter zwischen Wohnbebauung und Kindergarten angesiedelt. Fotos: Schäfer

Fast ein Vierteljahrhundert war der Discounter zwischen Wohnbebauung und Kindergarten angesiedelt. Fotos: Schäfer

Seit dem Umzug des Discounters in die neue Filiale an der Bodelschwinghstraße war das über sechstausend Quadratmeter große Gelände an der Erlbacher Straße verwaist. Nur abends und nachts herrschte dort noch viel Leben. Pärchen im Auto nutzten die dunklen Ecken zum Knutschen oder mehr. Bei Lkw-Fahrern hatte sich schnell herumgesprochen, dass sich der eingegrünte Parkplatz mit befestigter Pflasterfläche und großer Wendemöglichkeit am autobahnnahen Stadtrand gut für Ruhepausen und zum Übernachten im Fahrerhaus eignet. In lauen Sommernächten wurde dort auch die eine oder andere spontane Party von besten Kumpels vor dem offenen Auto-Kofferraum mit reichlich Bierproviant gefeiert.

Im Zuge der Verkaufsverhandlungen mit Aldi, der Discounter hatte sich im März 1993 auf dem unbebauten Grundstück an der Erlbacher Straße angesiedelt und damals einen hohen Grundstückspreis bezahlt, hat die Stadt die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Sie erwarb die große Parkfläche vor dem Marktgebäude zur Entwicklung einer Wohnnutzung und nutzt das Potenzial zur Verdichtung. Die konkrete Ausgestaltung des Vorhabens auf dem rund 3300 Quadratmeter großen Bereich ist noch offen. Die Entscheidung obliegt dem Stadtrat. Es besteht Bedarf an zusätzlichem Wohnraum. Es ist eine Kernfrage der Stadtpolitik, die Wohnungsversorgung nicht nur dem freien Markt zu überlassen. Durch die Größe und den Zuschnitt des Grundstücks hat sich die Stadt auch die Zufahrt rechtlich gesichert.

Auf Wachstumskurs

Die Fitnesskette muss eine neue Zufahrt zum Gebäude anlegen lassen. Hinter den Türen wird bereits fleißig ausgeräumt und gewerkelt. Das Unternehmen hat mit 3100 Quadratmetern die kleinere Hälfte des geteilten Grundstücks mit vorhandener Parkplatz-Kapazität erworben. Die notarielle Beurkundung der beiden Grundstücke ist bereits erfolgt, bestätigte Ralph Schleicher, Prokurist von Aldi-Süd. Für die baurechtliche Genehmigung zur Umnutzung des ehemaligen Marktgebäudes in ein Fitnessstudio ist die Stadt zuständig. Der Antrag muss noch eingereicht werden. Bei der Franchise-Fitnesskette war bisher niemand erreichbar.

Die Stadt die Parkfläche zur Entwicklung einer Wohnnutzung erworben. Eine konkrete Planung steht aber noch aus.

Die Stadt die Parkfläche zur Entwicklung einer Wohnnutzung erworben. Eine konkrete Planung steht aber noch aus.

Wie es auf der Internetseite des Unternehmens heißt, zählt „Clever fit“ zu den standortstärksten Fitness-Discountern in Deutschland mit über 300 Studios – und wächst weiter. Neue Studios entstanden auch in den Niederlanden und in der Schweiz. An jedem Standort gibt es einen Leiter beziehungsweise eine Leiterin, der vor Ort fürs Tagesgeschäft zuständig ist.

Aus einem 2004 gestarteten Pilotprojekt in München entwickelte sich die Rechtsform Clever fit GmbH als Franchisekonzept. Seit 2010 besitzt das Unternehmen die Vollmitgliedschaft im Deutschen Franchise-Verband. Chef des Unternehmens ist Alfred Enzensberger. Der Mittvierziger stammt aus einem Fliesen- und Keramikgeschäft und war früher selbst in dieser Branche tätig als Leiter der Niederlassung in Landsberg, ehe er in den Fitnessbereich investierte. Mit dem großen Ziel, die Zukunft des Fitnessmarktes in Deutschland und Europa zu gestalten, „wachsen wir immer weiter“, wie es heißt.

Das Wachstum der Fitness- und Gesundheitsbranche kennt derzeit keine Bremsklötze und macht Sportvereinen immer mehr Konkurrenz. So viele Menschen wie nie schwitzen im Fitnessstudio. Fitness und Gesundheit stellen einen „Megatrend“ dar und beeinflussen tiefgreifend die Lebens- und Konsumbereitschaft der Gesellschaft. sis

Eine haarige Angelegenheit

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Filzlockenfrisur mit langer Geschichte

ROTHENBURG – Dass ein Mann gepflegt sein sollte, steht für Frauen außer Frage. Doch muss er auch gestylt sein? Da gehen die Meinungen auseinander. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und sorgen für manigfaltige Vielfalt, die eng mit der Persönlichkeit eines Menschen verbunden ist. Nur bei einer Sache verstehen Frauen keinen Spaß: Wenn der Partner zum Anziehen und zur Körperpflege im Bad länger braucht, als sie selbst. Das finden sie dann gar nicht lustig.

Haare machen Leute: Der Rothenburger Bademeister Till Schlegel kann seine langen Locken mit wenigen Handgriffen leicht bändigen für ein souveränes Auftreten in Beruf und Alltag. Fotos: Schäfer

Haare machen Leute: Der Rothenburger Bademeister Till Schlegel kann seine langen Locken mit wenigen Handgriffen leicht bändigen für ein souveränes Auftreten in Beruf und Alltag. Fotos: Schäfer

Till Schlegel (28) hat einen eigenen Kopf und ist mit seiner zierlichen, schlanken Statur alles andere als ein unauffälliger Typ. Das zeigt nicht allein seine Frisur aus gedrehten Kringeln, die er mit geschickten Fingern zu einem lässigen Knoten am Hinterkopf oder zu einer trendigen „Vogelnest“-Hochsteckfrisur schlingt.

Der tüchtige Bademeister im Rothenburger Schwimmbad und junge Familienvater hat sich keineswegs aus reinem Modebewusstsein für seine zweifellos etwas außergewöhnliche Haar­tracht entschieden, die wunderbar zu seiner fröhlich-freundlichen Art passt. Sie ist auch Ausdruck seiner Natürlichkeit und seines naturverbundenen Lebensstils.

Die witzige Frisur ist sein auffälliges Markenzeichen, auf das er immer wieder angesprochen wird. Für ihn sind die langen Filzlocken zur Selbstverständlichkeit geworden. Die längsten Kringel reichen ihm inzwischen bis zu den Hüften. Seit fünfzehn Jahren hat er seine Haare nicht mehr vom Frisör schneiden lassen. Zeitaufwändig sei seine Haarpracht nicht, die er wie im Wildwuchs trägt. Die Mähne soll nicht allzu perfekt aussehen. Mehr Arbeit macht das Waschen und Trocknen der verfilzten Haare, um sie wieder in Form zu bringen, ohne dass sich Strähnen aus den einzelnen Zöpfen lösen, bestätigt Till Schlegel. Sie müssen gut shampooniert, gründlich ausgewaschen und lange getrocknet werden: mit der Turban-Methode oder durch Handtuch-Rubbeln beziehungsweise Heißluft-Föhn.

Beim Waschen saugen die Filzlocken wie ein Schwamm Wasser in sich auf und geben es nur langsam wieder ab. Im Handtuch eingewickelt oder an der frischen Luft sieht die Mähne oftmals äußerlich schon trocken aus, ist sie aber innen noch nicht. Gerade im Winter ist es wichtig, die Strähnen verfilzter Haare gut durchzutrocken, da sich die Feuchtigkeit in der kalten Jahreszeit durch das Tragen von Mützen länger in den Haaren hält und es so zu muffigem Geruch kommen kann.

Frisur und Kult zugleich: die „Dreadlocks“.

Frisur und Kult zugleich: die „Dreadlocks“.

Till Schlegel hat von Natur aus glatte Haare. Als Kind trug er einen Pilzkopf nach dem Schnitt der Beatles, den die Mutter regelmäßig zurecht­stutzte. Später ließ er sich schulterlange Haare wachsen. Zum Schulabschlussball wollte seine Tanzpartnerin, dass er sich die Haare schneidet. Nach der Konfirmation waren Kurzhaarfrisuren für ihn endgültig passé. Er entschied sich für einen eher struwweligen Look, der seine positive Einstellung gegenüber dem Natürlichen unterstreicht. „Dreadlocks“ wie die Filzlocken auf Englisch heißen, entstehen, in dem die Haare zwischen zwei Fingern gerieben werden, bis kleine Knoten entstehen. Oder durch Zwirbeln beziehungsweise Gegen-den-Strich-Kämmen. Es muss stets nachgefilzt werden, um ein glattes Nachwachsen zu vermeiden.

Till Schlegel legt Wert darauf, in keine Schublade gesteckt zu werden. Er zelebriert weder ein Hippie-Leben, noch die Rastafari-Kultur. Viele Zeiten und Kulturen haben eigene Haarmoden hervorgebracht als Ausdruck einer elitären oder sozialen Gruppe sowie als Zeichen politischer Überzeugungen. Inzwischen ist die Filzfrisur vor allem Ausdruck des eigenen Stils oder Exzentrik unter Schauspielern, Musikern und Sportlern. Bekannte Beispiele für besondere Frisuren sind Franz Liszt, Elvis Presley, die Beatles, die Leningrad Cowboys, Kiss. Die Filzlocken machten Bob Marley und Peter Tosh weltweit bekannt.

Till Schlegel ist in Gattenhofen aufgewachsen und in Oberscheckenbach zur Schule gegangen. An der Rothenburger Hauptschule (heute Mittelschule) hat er erfolgreich seinen „Quali“-Abschluss gemacht. Mit 15 Jahren sprach er couragiert beim damaligen Schwimmbad-Betriebsleiter Hans Lindner vor, um mit einem Praktikum in den Beruf des Bademeisters „hineinzuschnuppern“. Die „Fuß-in-der Tür“-Taktik funktionierte. Im Anschluss an seine dreijährige Ausbildung bekam er eine Festanstellung und gehört seitdem zum Mitarbeiterteam, das auch Wassergymnastik und Babyschwimmen anbietet. Till Schlegel ist Vater von zwei Buben, drei und ein Jahr alt, und glücklich mit einer Gebsattlerin verheiratet. „Sie ist die Frau, mit der ich alt werden möchte“, sagt er. Die junge Familie wohnt in Rothenburg und hat sich ein kleines Paradies geschaffen. Dazu gehört der Anbau von Gemüse, Tomanten, Chili, Kartoffeln und Kürbissen. Till Schlegel ist ein Naturmensch. Das kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass er „jedes Unkraut kennt, das man essen kann“. Er ist ein Hobbygärtner, der gern herumexperimentiert mit Pflanzen und ihren Samen und versucht sie zu kreuzen. Dabei geht es ihm nicht darum, neue Sorten zu kreieren, er will einfach nur wissen, ob es funktioniert. In seinen Ansichten und Lebenseinstellungen spiegelt sich die politische Haltung, im Einklang mit der Natur zu leben. Zu seinem Selbstverständnis gehört, dass er zur Wahl geht und seine Stimme abgibt – mit Blick auf die eigene Verantwortung. sis

Die Liebe zu den wahren Schnauferln

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Seltene Ansammlung edelster Karossen in Rothenburg

ROTHENBURG – Grundlegende Automobilgeschichte zum Anfassen gibt es dieses Wochenende in Rothenburg und Umgebung zu bestaunen. Hier geben sich seit Donnerstag neunzehn Oldtimer der „Messingklasse”, das heißt der Baujahre vor 1918. ein Stelldichein. Die erste Ausfahrt führte ins Taubertal und wo sie auftauchen, werden die Prachtexemplare bestaunt und fotografiert.

Wolfgang Presinger im Benz 2-Liter Vierzylinder 20 PS, Baujahr 1913. 	Fotos: diba

Wolfgang Presinger im Benz 2-Liter Vierzylinder 20 PS, Baujahr 1913. Fotos: diba

Der Präsident der Landesgruppe Nordbayern im Allgemeinen Schnauferl-Club e.V. (ASC), ist seit Januar der Rothenburger Jürgen Klatte, der selbst mit seinem französischen Le Zebre, Baujahr 1911, mitfährt. Er freut sich darüber, dass es gelungen ist, das seltene Treffen der ältesten Schnauferl in Rothenburg übers Wochenende durchzuführen, wobei neben Ausfahrten und Fachsimpeln auch für gesellige Stunden gesorgt ist. Am gestrigen Freitagabend stand Kultur mit einem Besuch im Toppler Theater auf dem Programm.

Für die Teilnehmer war schon die Anreise ein Erlebnis und immerhin kommen sie nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich und der Schweiz. Sogar der Präsident des Schweizer Veteranen-Verbandes, Lukas Oberholzer, reiste mit seinem klassischen Stellite-Modell, Baujahr 1915 (noch mit Holzchassis) an. Zum Auftakt des Treffens startete man am Donnerstagnachmittag von der Burggasse aus zum „Prolog“ ins Taubertal zur Craintaler Mühle.

Erfahrener Organisator solcher Veranstaltungen ist in der ASC-Landesgruppe Vizepräsident Johannes Paul Sczygiel. „Dreh- und Angelpunkt unserer sommerlichen Ausfahrt ist Rothenburg”, meinte er und freut sich über den gelungenen Auftakt. Dass dabei sein eigener Oldtimer, ein Brush von 1911, unterwegs im Taubertal liegenblieb und erstmal abgeholt werden musste, gehört in dieser Fahrzeugaltersklasse dazu. Ein anderer hatte Zündkerzenprobleme, aber insgesamt hielten letztlich alle durch.

Faszinierend:  Renault BZ von 1909 mit 12 PS und 2,5 Liter.

Faszinierend: Renault BZ von 1909 mit 12 PS und 2,5 Liter.

Voraus fährt (außerhalb der Messingklasse) Wolfgang Reichert mit seinem legendären BMW 326 Cabrio von 1938 als technischer Berater des Verbandes (und FIVA-Fahrzeugprüfer). Die Sammlerszene ist froh um jeden Fachmann, der sich mit der Technik auskennt. Bei herrlichem Sommerwetter ging es gestern nach Weikersheim und heute steht Schloss Sommersdorf bei Burgoberbach auf dem Programm.

Den Kennern geht das Herz auf, wenn die alten Marken auftauchen, wozu an erster Stelle der Benz gehört, der Adler oder der Wanderer, Opel und natürlich auch Ford oder Franzosen wie ein Duhanot von 1907 sowie Renault-Modelle. Und der Buick von 1908 kann sich mit seiner 2-Zylinder-Maschine bei 2,6 Liter Hubraum auch sehen lassen.

Der ASC ist der älteste seit 1900 durchgehend existierende Automobilclub Deutschlands und kann auf große Namen bei den Mitgliedern zurückblicken: Carl Friedrich Benz als Automobil-Erfinder gehörte ebenso dazu wie der Konstrukteur, Horch-und Audi-Werk-Begründer August Horch, aber ebenso Ettore Bugatti und Felix Wankel, Ferdinand Porsche sowie Carl F.W. Borgward, um nur einige herauszugreifen.

Es sind keineswegs nur ältere Herrschaften, die sich um Oldtimer kümmern, auch Jüngere fasziniert dieses Stück Kulturgeschichte. Und manche eher jüngere Oldtimer sind auch erschwinglicher, als man vielleicht denkt. Es muss ja nicht gleich ein Uralt-Modell für weit über hunderttausend Euro sein… diba


Guter Draht zur Wettereule

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„Falscher Haase“ und andere DJs entführten in zauberhafte Elektroklangwelt

ROTHENBURG/LAND – Zum vierten Mal flogen die Eulen in einer kleinen Waldlichtung zwischen Linden und Windelsbach. Zu Beats der Elektro-Musik schwangen sie ihre Flügel. Eintauchen in die Fantasie-Welt, alles vergessen und genießen – das sind zentrale Ideen bei diesem Elektrofestival.

Auch in der Bühnendekoration setzt die Eule unübersehbar den Akzent beim Festival.  Fotos: RoRot

Auch in der Bühnendekoration setzt die Eule unübersehbar den Akzent beim Festival. Fotos: RoRot

Zum ersten Mal war dies dann auch über zwei Tage lang möglich. Auch neu: Erstmals wurde Camping angeboten, das sich gleich großer Resonanz erfreute. Die Party ging dort dann schon etwas früher los – und dauerte auch ein bisschen weiter in die Morgenstunden hinein.

Mehr an Infrastruktur

Folglich musste für die rund 200 Übernachter auch ein mehr an Infrastruktur her, gerade was das Essensangebot angeht. Morgens wurde zusätzlich auch Kaffee und Müsli angeboten, damit es dann relativ früh um 11 Uhr am Samstag schon weitergehen konnte mit der Party, als „Sid Visions“ zum Warm-Up auflegte.

Wobei ein Aufwärmen bei den sommerlichen Temperaturen kaum notwendig war: Strahlender Sonnenschein an beiden Tagen und die angekündigten Gewitter am Freitagabend entpuppten sich als harmloses Wetterleuchten mit ein paar Tröpfchen.

So gesehen hatte der Grenzkunst-Verein wieder einmal einen guten Draht zur Wetter-Eule. Sicherheitshalber hatte man sich dieses Jahr jedoch trotzdem zu einem wetterfesten Konzept mit überdachter Hauptbühne in einem offenen „Zirkuszelt“ entschieden.

Aus dem Bauch

Am Nachmittag konnte man dann beim Graffiti-Sprayen zusehen. Wie die Künstler auf ihre Motive kommen? „Einfach so ‚random‘ ein bisschen aus dem Gefühl und der ganzen Stimmung hier heraus“, erklärt Niklas, 24, Kommunikationsdesign-Student aus Konstanz. „Was ich gerade spraye ist eher ein Freestyle“, auf ein anderes Bild deutend: „Aber hier hatte ich schon eine konkrete Skizze“.

Zwei weitere Graffitikollegen hat er noch dabei – mit ebenfalls ausgefallenen Motiven, wie einem Walfisch oder, den Temperaturen angepasst, einem Eis.

DJ „Falscher Haase“, internationale Größe der Szene, lässt die Eulen höher fliegen.

DJ „Falscher Haase“, internationale Größe der Szene, lässt die Eulen höher fliegen.

Inspirierend

Die fertigen Graffitis konnten später am Merch-Stand ersteigert werden. Von den Künstlern inspiriert bastelten Festivalbesucher sich noch kleine Jutebeutel selbst. Sogar einen kleinen Stand mit Fan-Artikeln hat es gegeben beim Festival.

Selbstgemacht ist fast alles beim Eulenflug. Das fängt an bei der Deko mit riesigen, von den Bäumen hängenden Traumfängern und Lichtinszenierung, geht weiter mit den beiden Bühnen „Sonnendeck“ und „Himmelszelt“. Größtenteils gilt das aber auch für das Essen und die Getränke. Der rote Faden zieht sich weiter durch bis hin zu den kostümierten Eulen, die zur Musik ihre Flügel schwingen und an Besucher kleine, im Dunkeln leuchtende Bändchen verteilen und damit Stimmung versprühen.

Der Erlös der Veranstaltung wird auch in diesem Jahr wieder – da bleiben die Veranstalter ihrer Linie treu – zu einem großen Teil für einen wohltätigen Zweck gespendet. Insgesamt zieht der Eulenflug einen immer größeren Kreis an, wie sich an den Autokennzeichen des Publikums ablesen lässt.

Internationale Größen der Szene haben vergangenes Wochenende auf der Waldlichtung aufgelegt, darunter „Falscher Haase“, „Marcus Meinhardt“, „Miss Melera“ aus Amsterdam, „Marc de Pulse“ und „Jonas Saalbach“.

Viele Bekannte

Mit dabei waren auch viele Bekannte aus den Vorjahren oder vom Sundowner-Festival im Wildbad, mit dem der „Grenzkunst“-Verein seit Jahren Akzente setzt. Am Freitagabend brachten „Christian Kunz“, „Mairam“, „Patrigson“, „Rentner & Rieder“, „Isa Wolff“, „Leonard Bywa“ und „ÜNI“ die Menge zum Tanzen. Am Samstagmorgen bis in den Sonntag hinein, waren es dann „Sid Visions“, „Chris Fly“, „Guggerson“, „Revision“, „Jack“, „Stefan L.W.U.D.“, „Tomoko“ und „Dr. Thumi“ , die die Eulen beim ausverkauften Festival höher fliegen ließen. RoRot

Beste Quote seit der Gründung

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Besonderen Grund zur Freude gibt es im Jubiläumsjahr des Toppler Theaters

ROTHENBURG – Allenthalben neue Besucherrekorde – auch beim Toppler Theater in seinem 10-jährigen Jubiläumsjahr. Mit dem gelungenen Saisonabschluss am vergangenen Samstagabend setzte die Rothenburger Freilichtbühne einen ordentlichen Schlusspunkt unter die diesjährige Spielzeit.

Zum Saisonabschluss des Toppler Theaters war der Andrang so groß, dass Besucher abgewiesen werden mussten. diba-foto

Zum Saisonabschluss des Toppler Theaters war der Andrang so groß, dass Besucher abgewiesen werden mussten. diba-foto

„Unsere Zahlen sind nicht ganz so eindrucksvoll wie bei den größeren Bühnen in der Region, denn wir sind ‘nur’ ein Kammerspiel mit 130 Plä̈tzen“, sagt Erich Landgraf von der Theaterleitung. „Aber auch wir sind mit einer 6-prozentigen Steigerung unserer Besucherzahlen zufrieden“.

Offenbar spricht ein historischer Stoff, wie „Toppler“ nur die Menschen in Rothenburg und im unmittelbaren Umfeld an. Das Stü̈ck hat es vor zehn Jahren – damals als Novum mit großem Erfolg – bereits gegeben. Bei der Qualitä̈t der Neuinszenierung durch Reiyk Bergemann und des Ensembles hätte sich die Theaterleitung ein wenig mehr als die 1000 Besucher gewü̈nscht. Aber es gibt eben schon viel Historisches in Rothenburg mit Festspiel, Schäfertanz und Hans Sachs.

Wä̈hrend man über das Wetter im Ganzen nicht klagen konnte – es gab eine einzige unwetterbedingte Absage am 18. August, haben die Gastspiele etwas unter der kühlen Witterung gelitten und wurden deshalb teilweise nur zö̈gerlich angenommen. Immerhin kamen ü̈ber 400 Besucher.

Die Hoffnungen, die auf „Falsche Schlange“ gesetzt wurden, haben sich mehr als erfüllt. Es konnten 2850 Besucher gezählt werden. Ein neuer Rekord. Was sind die Grü̈nde für diesen Erfolg? War es das Stü̈ck von Alan Ayckbourn, dem wohl erfolgreichs­ten britischen Theaterautor der Gegenwart. Obwohl es kein typisches Ayckbourn-Stü̈ck ist. Es geht um Vatermord, Erbschaftsstreit, Kindesmissbrauch, Erpressung, Mord und Totschlag. Ein sehr ernsthafter Stoff. Aber die Inszenierung von Gerit Kling, ein absoluter Schauspielprofi, die ein viel beklatschtes Debüt als Regisseurin gab, entließ das Publikum – bei aller Ernsthaftigkeit – Abend fü̈r Abend begeistert aus dem Theater. Dazu eine großartige Besetzung mit den Schauspielerinnen Petra Kleinert, Mackie Heilmann und Astrid Rashed, die komö̈diantisch genug agierten, um den Besuchern zunä̈chst ein Schmunzeln und spä̈ter Szenen­applaus zu entlocken.

Gerit Kling ist auf Anhieb das Kunststück gelungen, aus einem im Grunde tristen Stoff ein ideales Stü̈ck fürs Sommertheater zu machen. Ulf Jakobsen hat dazu mit seinen Kostü̈men und den Bauten den passenden Rahmen geschaffen.

Nach der Saion ist vor der Saison. Die Vorbereitung und Planung für die neue Spielzeit im nächsten Sommer beginnt bereits. Viele wichtige Entscheidungen stehen an. el/sis

Kunst des Pfiffs

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Trauer um Mönke Wintermeier

ROTHENBURG – Es war ein besonders berührender Abschied von Mönke Wintermeier, der im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Neben der Familie war der engere Freundeskreis zur Trauerfeier in der Friedhofskapelle zusammengekommen. Noch einmal hörte man ihn als Kunstpfeifer klassischer Lieder in einer Einspielung. Mit dem gepfiffenen „kreolischen Wiegenlied“, „In mir klingt ein Lied“ und „Schlafe mein Prinzchen, schlaf ein“ prägte er musikalisch die Trauerfeier. Pfarrer Ulrich Winkler dankte in seiner Predigt, „dass er die Menschen mit seiner Musik erfreut hat”. Seine seltene Kunst hatte ihn nicht nur in Kirchen und Konzertsälen, sondern 1991 auch bundesweit im Fernsehen auftreten lassen. Als „der Pavarotti des Pfiffs“ galt er, sein im Fernsehen gepfiffenes „Erinnerung an Sorrent” ist legendär, die anspruchsvolle Atemtechnik verlangte ständiges Üben.

Begnadeter KunstpfeiferRepro: diba

Begnadeter Kunstpfeifer Repro: diba

Durch den berühmten Schauspieler Johannes Riemann als Großvater, der ihn in seinen schon jugendlichen Pfeifkünsten bestärkt hatte, und seine Mutter, ebenfalls Schauspielerin, lag die Kunst im Blut. Vater Erich Wintermeier war Komponist. Gebürtig in Halle an der Saale kam er 1944 mit der Familie nach Rothenburg in die Marienapotheke, 1955 zog man nach Frankfurt, wo der 17-jährige Hotelkaufmann lernte. Danach zurück in Rothenburg heiratete er hier 1963 Hannelore Meister. Sie war ihm auch musikalische Partnerin am Klavier.

Das Kunstgeschäft im Dürerhaus haben sie lange Zeit betrieben, zuletzt hatte er den Laden in der Schmiedgasse bis seine Erkrankung 1999 kein Weiterarbeiten mehr erlaubte. Sein Schauspieler-Talent bewies Mönke als überzeugender Mönch beim Festspiel. Lebensfroh und gesellig kannte man ihn, wie Pfarrer Winkler betonte. Ein Grandseigneur in seinen Umgangsformen, auffallend höflich, von ansteckender Heiterkeit mit verschmitztem Humor. Ein Grund, weshalb ich in den sechziger Jahren wöchentlich bei ihm im Dürerhaus Zeitschriften kaufte und es dabei oft mehr um den anregenden Plausch mit Mönke als den Lesestoff ging.

Drei noch lebende Geschwister von sieben trauern mit den Familien und dem Freundeskreis um einen unvergessenen Mönke Wintermeier. diba

Tatsachen sehen

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Auf die anfängliche Euphorie folgte die harte Realität

ROTHENBURG – Und? Wie geht die Bundestagswahl aus? Das werden natürlich auch die Rothenburger Sozialdemokraten oft gefragt, denn beim traditionellen Seniorennachmittag im „Ochsen“ gibt es mehr als Kaffee und Kuchen.

In geselliger Runde wurden beim SPD-Seniorennachmittag Themen besprochen und aktuelle Ereignisse ausgetauscht. Fotos: Schäfer

In geselliger Runde wurden beim SPD-Seniorennachmittag Themen besprochen und aktuelle Ereignisse ausgetauscht. Fotos: Schäfer

In diesem Wahljahr passt die Frage besonders gut zur Stimmung. Manche Leute scheinen zu fragen, wie es ausgeht, weil das vor allem bedeutet, dass es dann endlich vorbei ist. Anfang des Jahres, als Martin Schulz Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten wurde, da sah es so aus, als könnten die Wähler noch was erleben. Begeisterung, Witz, einen Funken, der überspringt.

Auch die Rothenburger Sozialdemokraten waren bei der Jahreshauptversammlung im März noch euphorisch angesichts bundesweit steigender Umfragewerte. Der unverbrauchte und doch politerfahrene EU-Parlamentspräsident Martin Schulz wirkte plötzlich wie eine willkommene Alternative zur so lange alternativlosen Kanzlerin Angela Merkel. Doch der Schulz-Effekt verpuffte schnell. Inzwischen ist eine gewisse Ernüchterung eingekehrt nach verlorenen Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und im Saarland. Die SPD verlor sogar ihr Kernland Nordrhein-Westfalen.

Als überzeugter Sozialdemokrat wünscht sich Altoberbürgermeister Herbert Hachtel, der immerhin insgesamt 28 Jahre lang auf verschiedenen politischen Ebenen von der Stadt über den Kreis bis hin zum Bezirk wirkte, natürlich einen Wahlsieg seiner Partei. „Aber es sieht nicht danach aus“, räumte er freimütig ein . Er hofft aber, dass die SPD „auf den letzten Metern“ noch aufholt. Denn: „Es muss eine schwarz-gelbe Koalition verhindert werden.“

Günther Schuster, SPD-Stadtrat und früherer Vorsitzender der Rothenburger Sozialdemokraten, rechnet mit einem Ergebnis um die 30-Prozent-Marke und einer Jamaika-Koa­lition aus Schwarz-Gelb-Grün. „Auf mittelfristige Sicht ist der SPD vielleicht mehr gedient, wenn sie mit einem guten Ergebnis in die Opposition geht und sich noch einmal neu aufbaut mit frischen Leuten“, meinte er und bedauerte, dass die Genossen auf Bundesebene thematisch gesehen „keine richtigen Kracher gebracht haben“, um sich besser zu profilieren gegenüber den anderen Parteien. „Merkel hat gute SPD-Politk gemacht“, sagt Günther Schuster und schiebt als Begründung nach: „70 Prozent der guten Sachen kommen von der SPD.“

Michael Rehbogen, Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Ansbach-Weißenburg-Gunzenhausen glaubt, dass die Wähler vor allem auf Fragen der Sicherheit fokussiert sind. Die wackelige Weltlage, die Bedrohung durch den internationalen Ter­rorismus, aber auch alltägliche Ängste vor Gewalt und Wohnungseinbrüchen haben das Thema nach oben katapultiert. Es spielt eine herausgehobene Rolle im Wahlkampf, während die SPD im Kampf um soziale Gerechtigkeit kaum oder nur bedingt punkten kann.

In Sicherheitsfragen trauen die Bürger der Union traditionell eine höhere Kompetenz zu, beklagt Michael Rehbogen, obwohl es in Bayern im Vergleich mit den anderen Bundesländern so viele Anschläge gab wie noch niemals zuvor. Der Rothenburger Sozialdemokrat sieht für die Neuauflage einer großen Koalition keine Zukunft nach der Bundestagswahl. So paradox es klingt: Nach seiner Auffassung hat die SPD nur dann eine Chance zu gewinnen, wenn sie bereit ist, in die Opposition zu gehen.“ Empört ist Michael Rehbogen über Wahlplakate der rechstextremistischen Partei NPD mit Porträts von Martin Luther, wie sie auch in Rothenburg hängen, mit dem Schriftzug „Wir wählen richtig“ auf den Nationalfarben Schwarz, Rot, Gold. Den Missbrauch dieser evangelischen Geistesgröße im Zusammenhang mit einer NPD-Werbung empfindet er als perfide und respektlos. Während er darüber redet, ist er noch immer fassungslos und berührt.

Christoph Rösch: „Antworten finden“.

Christoph Rösch: „Antworten finden“.

Der neue SPD-Ortsvereinsvorsitzende Christoph Rösch stellte sich beim Seniorennachmittag gleichzeitig als Listenkandidat für die Bundestagswahl vor. Es gelte, die Demokratie und Grundwerte zu verteidigen, angesichts der besorgniserregenden Entwicklung, dass der Rechtspopulismus in Europa und weltweit auf dem Vormarsch sei. Dass Menschen an der Demokratie zweifeln und sich von der Politik zu wenig berücksichtigt fühlen, habe Gründe und verlange nach Lösungen. „Wir brauchen Investitionen, um den Sozialstaat finanzieren zu können, ein modernes Bildungssystem und endlich Ordnung auf dem Arbeitsmarkt“, betonte Christoph Rösch: „Es muss endlich Schluss sein mit dem Missbrauch von Zeit- und Leiharbeit.“

Einblick in die Stadtratsarbeit der SPD-Fraktion gab Bernhard Benz in Vertretung von Dr. Günther Strobl, der wegen Urlaubs auch als musikalischer Begleiter fehlte. Klaus Hofacker sprang mit seiner Ziehharmonika ein. Im Gesamt-Stadtrat werde sehr sorgfältig und ernthaft gearbeitet, unterstrich Benz und fügte mit einem Augenzwinkern an: „Die SPD steht über allem.“ (Wir berichten noch). sis

Heimkehr des Musikschatzes

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Historischer Notenfund aus Schillingsfürst wurde katalogisiert

SCHILLINGSFÜRST – Die historischen Noten, die in Schillingsfürst in einem Schränkchen auf der Empore gefunden wurden, sind inzwischen in einem 63-seitigen Katalog erfasst und befinden sich jetzt wohlgeordnet wieder im Archiv des katholischen Pfarramtes Kreuzerhöhung.

Kirchenmusiker Ulrich Schwandt und Dr. Gottfried Heinz-Kronberger bei der Abholung der Noten in München.

Dr. Gottfried Heinz-Kronberger von der RISM-Zentralredaktion (Répertoire International des Sources Musicales) der Bayerischen Staatsbibliothek in München hat die Werke dokumentiert und genau beschrieben, zudem mit einer eigenen Signatur versehen. Die in Schillingsfürst aufgefundenen Handschriften und Drucke sind mit „D-SCHIFkp“ gekennzeichnet und können unter Angabe des Sigels im Internet frei recherchiert werden.

Die einzelnen Titelnummern sind alphabetisch nach Komponisten geordnet; Sammelhandschriften („Collection“) mit Werken mehrerer Komponisten stehen am Ende des Katalogteils. In den einzelnen Katalogeinträgen folgt nach der Nennung des Komponisten (mit Lebensdaten, für unbekannte Komponisten steht „Anonymus“) und der laufenden Nummer der Titel des Werkes.

Ohne Titel überlieferte Kompositionen sind unter ihren englischen oder italienischen Gattungsbezeichnungen aufgeführt, in der Regel ist die Tonart angegeben. Wenn eine Werkverzeichnisnummer vorhanden ist, ist diese angegeben, ebenso ein Hinweis zur Besetzung.

In Schillingsfürst fanden sich insgesamt 84 Titelaufnahmen für Musikhandschriften, davon zehn Sammlungen mit 26 Stücken und 58 physische Handschriften. Bei den ältesten Werken ist ein Offertorium „Eja chori resonate“ von Anton Bachschmid (1728 bis 1797), ein „Ave Maria“ und „Pange lingua“ von Xaver Brehm und eine Messe von Eugen Pausch (1758 bis 1838), die wohl alle um 1800 entstanden sein dürften.

Daneben ist die Handschrift eines „Ave maris stella“ von Luigi Vecciotti (1804 bis 1863) bedeutsam, ebenso wie ein Traueramt von Andreas Januel (+1864) – der bisher im RISM noch nicht erfasst war. Zudem finden sich Werke von Franz Xaver Graf, der ebenfalls neu in das Werkverzeichnis des RISM aufgenommen werden konnte. Acht der Manuskripte stammen mit Sicherheit aus dem Jahr 1839, sie wurden in einem Zuge nachweislich für Schillingsfürst angeschafft und sind auf den 1. Februar 39 datiert und mit Preisen versehen (Neben „Xr“ = Kreuzern auch „fl“ = Florin).

Insgesamt 88 Musikdrucke konnten neben den Handschriften verzeichnet werden, besonders hervorzuheben sind die vermutlich ältesten Drucke von Franz Bühler (Sex Missae op. X, Lotter 1825), August Schaeffer (Junger Zunder, alter Plunder, arr. nach der Posse von David. Kalisch, Berlin: Schlesinger 1855) und J. Zimmer (Litania de Nomine, Jesu und Tantum ergo, op. 18, Langensalza: Schulbuchhandlung im Thüringischen Lehrer-Verband 1857).

Einblick in Katalog: Die Drucke von Franz Bühler zählen wohl zu den ältesten der Sammlung. Fotos: Schwandt

Einblick in Katalog: Die Drucke von Franz Bühler zählen wohl zu den ältesten der Sammlung. Fotos: Schwandt

Verzeichnis von 1932

Die meisten Drucke stammen aus dem letzten Drittel des 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert. Das Verzeichnis aus dem Jahr 1932 von dem Lehrer Hugo Hecht beinhaltet nur gedruckte Musikalien und wurde ebenfalls dem Archivkarton der Handschriften beigefügt.

Was sich im Jahr 1839 in Schillingsfürst ereignet hat und warum gerade in diesem Jahr so viele kirchenmusikalische Kompositionen angeschafft wurden, konnte bisher nicht recherchiert werden. Roland Hecht, der Sohn des Lehrers und Kirchenmusikers Hugo Hecht, ermöglichte einen Einblick in den Nachlass seines Vaters, doch auch dort konnten Ulrich und Margit Schwandt keine Hinweise auf die Ereignisse um 1839 finden.

Beeindruckend gestaltet sich die umfangreiche Instrumental-Besetzung, beispielsweise bei der deutschen Messe op. 6 in G-Dur von Franz Bühler (1760 bis 1823), die für vier Singstimmen, zwei Violinen, zwei Hörner, zwei Flöten, zwei Clarinetten, zwei Fagotte, zwei Trompeten, Pauken und Orgel komponiert ist. Eine Aufführung in der vorgesehenen Besetzung erfordert professionelle Musiker mit den entsprechenden Ins-trumenten und einen hervorragend geschulten (Kirchen-)Chor nebst Dirigenten.

Zudem benötigt man sehr viel Platz für Chor und Orchester – dieser ist auf der Empore in Schillingsfürst bei der jetzigen Position der Orgel schlicht nicht vorhanden. Selbst wenn die Orgel damals linksseitig stand und kleiner disponiert war, dürfte eine Aufführung auf der Empore kaum möglich gewesen sein. So stellt sich also die Frage, wo diese umfangreichen Werke erklungen sind, zumal es sich fast ausschließlich um geistliche Kompositionen handelt. Es gilt also, noch einige Rätsel zu lösen und es bleibt spannend rund um die katholische Kirchenmusik in Schillingsfürst! sw

Zeitdruck kommt teuer

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Beim Campus-Projekt stimmen die vorab geschätzten Kosten immer weniger

ROTHENBURG – Beim Umbau der Luitpoldschule zum Campus Rothenburg als Außenstelle der Ansbacher Hochschule zeigt sich immer deutlicher, dass Zeitdruck Gift ist für ein solches Projekt.

Eine Rechnung mit etlichen Unbekannten: das Bauprojekt Campus. Foto: Weber

Eine Rechnung mit etlichen Unbekannten: das Bauprojekt Campus. Foto: Weber

Im Vorfeld der Arbeiten fehlte es wegen drängender Termine an einer gründlichen Voruntersuchung – ganz im Gegensatz zu anderen großen städtischen Vorhaben mit alter Bausubstanz wie bei der Ratstrinkstube, beim Fleischhaus, bei den Rathaus-Ballustraden oder auch beim Verwaltungsgebäude Grüner Markt.

Nach den positiven Erfahrungen, die gerade mit entsprechendem Vorlauf und tiefgehenden Untersuchungen an anderer Stelle gemacht wurden, tue es jetzt umso mehr weh, dass beim Umbau der Luitpoldschule zum Campus wegen unvorhergesehener Posten die Rechnung teurer kommen werde, betont Stadtbaumeister Michael Knappe.

Der Zeitdruck hat bei dem Projekt vieles über den Haufen geworfen. Vor allem die Zahlen, die auf wackligen Füßen standen. Aber für die Stadt gab es fast keine Alternative. Schließlich war es ein Riesenerfolg, den Campus nach Rothenburg geholt zu haben. Nach zwei Semestern in Übergangsräumen des Reichsstadt-Gymnasiums und einer kommenden weiteren Übergangsphase im neu ausgebauten Gastronomischen Bildungszentrum (GBZ) muss so schnell wie möglich eine endgültige Bleibe her.

Bedauerlich

Bei seiner Sitzung am Montagabend hatte der Ferienausschuss des Stadtrats das Projekt auf der Tagesordnung. Oberbürgermeister Walter Hartl bedauerte gestern gegenüber unserer Redaktion grundsätzlich die eingetretene „Massenmehrung“. Etliches sei im Vorfeld nicht absehbar gewesen. Jüngster Fall, der sicher eher zu Kleinigkeiten gehört: Beim Lösen der Tapeten ging in größeren Passagen der Putz ab.

Beim Umbau der Luitpoldschule zum Studienzentrum war zuletzt vor den Ferien von 3,94 Millionen Euro Bausumme statt bisher von 3,63 Millionen Euro ausgegangen worden. Falls sich die Steigerungen von zuletzt fortsetzen, müsse man sich gar auf mindestens 4,1 Millionen Euro einstellen, hatte Stadtbaumeister Michael Knappe prognostiziert.

Weiterer Faktor der sich derzeit verteuernd auswirkt: die Preise im Baubereich galoppieren. Kaum eine Auftragsvergabe, bei der es nach der Ausschreibung auch nur einigermaßen bei der Kostenschätzung bleibt.

Jüngstes Beispiel: die Förderanlage für den Personenaufzug. Statt für die eingeplanten knapp 93000 Euro ging der Auftrag für knapp 146000 Euro über den Tisch. Nur zwei Bieter beteiligten sich an dem Verfahren. Der Ferienausschuss stimmt einstimmig der Vergabe-Empfehlung eines Würzburger Ingenieurbüros zu.

Für Rothenburg bedeutet der frisch hinzugekommene Campus einen erheblichen Imagegewinn. Dass das Projekt jetzt erheblich teurer kommt als vorher abzusehen war, ist bitter. Der Freistaat Bayern hält sich leider ganz im Gegensatz zu den Geldern, die von seiner Seite in etablierte Hochschul-Standorte fließen, bei der Neuansiedlung des Campus in Rothenburg völlig bedeckt. Fördersumme: Nullkommanull. -ww-

Auf hundertjährigem Instrument

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Pianistin Karin Balser spielte im Grafikmuseum eine Auswahl bekannter klassischer Komponisten

ROTHENBURG – Das vorletzte Konzert der Reihe „Pianopower“ im Grafikmuseum war der Neu Ulmer Pianistin Karin Balser vorbehalten. Bei der Auswahl der Musikstücke hatte sie sich ganz auf Werke bekannter klassischer Komponisten konzentriert.

Interessierte Zuhörer beim vorletzten Konzert der Reihe im Grafikmuseum. Foto privat

Interessierte Zuhörer beim vorletzten Konzert der Reihe im Grafikmuseum. Foto privat

Zum Einstieg in den ersten Teil des Konzerts, spielte die Künstlerin zwei Impromptus von Franz Schubert. Technisch ausgereift gelangen ihr die beiden sehr bekannten Kompositionen, wobei aber ihr teilweise harter, oft mechanisch wirkender Anschlag den Gesamteindruck etwas schmälerte. Sicher lag das auch an dem etwas überladenen, fast mächtigen Klang des hundertjährigen Instruments.

Die anschließende „ Mondscheinsonate“ von Ludwig van Beethoven wusste Karin Balser sehr authentisch zu interpretieren. Gerade der markante erste Satz, mit seinen synkopenartigen Wechseln, gelang ihr sehr schön. Aber auch das mächtige, maskuline „presto agitato“ kam ihrer Spielweise entgegen und wirkte in jeder Phase von ihr beherrscht und gestaltet.

Nach der Pause stand dann von Edvard Grieg die „Holberg Suite“ auf dem Programm. Diese fünfsätzige Komposition wird wesentlich seltener zu Gehör gebracht, als ihr Pendent, die „Peer Gynt Suite“. Hier nun zeigte sich die Pianistin von einer ganz anderen Seite als bei der vorangegangenen Darbietung. Einfühlsam, fast zurückhaltend, mit wohldosierter Modulation nahm Karin Balser die Zuhörer gefangen.

Melancholisch-nordisch

Nun zeigte sich auch, dass auf dem sicher nicht höchsten Ansprüchen genügenden Ins-trument, sehr schönes, ja beeindruckendes Klavierspiel möglich ist. Mit introvertiertem Gestus entführte sie alle in die melancholisch-nordische Klangwelt Griegs.

Starker Applaus der zahlreichen Besucher (viele mussten sich mit einem Stehplatz begnügen) war der Lohn für die Pianistin. Als Zugabe spielte sie zwei wohlbekannte Stücke aus den „Kinderszenen“ von Robert Schumann. fi


Bahn frei für den Ruhestand

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Gottfried Ehninger bringt bald nicht mehr Gläubige auf die Spur, sondern Züge

STEINSFELD ­– „Der da oben hat mich gerufen“, ist sich Gottfried Ehninger heute noch genauso sicher wie als Zwölfjähriger als ein Traum ihn auf den Weg führte, sein Leben in den Dienst Gottes und der Gläubigen zu stellen. Nach nunmehr 40 Jahren im Talar wird der Pfarrer der Kirchengemeinden Steinsfeld, Gattenhofen und Bettwar im Oktober in den Vorruhestand gehen. Voller Zufriedenheit blickt er auf seine Schaffenszeit zurück.

Im Vorruhestand hat Gottfried Ehninger endlich wieder mehr Zeit für seine Modelleisenbahn. Foto: mes

Im Vorruhestand hat Gottfried Ehninger endlich wieder mehr Zeit für seine Modelleisenbahn. Foto: mes

Ein kleiner Wermutstropfen trübt seine ansonsten makellose Bilanz dann aber doch: „Ich hätte gerne einen Posaunenchor in Steinsfeld auf die Beine gestellt“, gibt Gottfried Ehninger offen zu. Auch wenn er die Musik der Gattenhofer Blaskapelle sehr schätze, wie er versichert, Posaunenmusik sei dann doch einfach etwas anderes. Dieser Wunsch sollte ihm allerdings nicht vergönnt sein.

Der 63-Jährige ist dennoch mit sich und seinem Wirken über die vergangenen Jahrzehnte im Reinen. „Wenn wir etwas ernten dürfen, haben es die Vorfahren gepflanzt. Wir können nur hoffen, dass unsere Nachfahren auch etwas von uns ernten können“, antwortet er auf die Frage, ob er finde, sein Einsatz als Prediger und Seelsorger sei auf fruchtbaren Boden gefallen. Sein Antrieb „Jesus als Retter und Heiland zu verkündigen“ begleitete ihn in den verschiedenen Stationen seines beruflichen Werdegangs.

Was den Glauben betrifft, so habe er nie an seiner Berufswahl gezweifelt. Es gab aber durchaus Zeiten, in denen er an seine körperlichen Grenzen stieß und sich offen fragte, ob er das überhaupt alles schaffe.

Erst über den zweiten Bildungsweg schickte sich der im baden-württembergischen Weissach geborene Gottfried Ehninger an, seinen Traum von einst in die Tat umzusetzen. So trat er 1971 dem Missions- und Diasporaseminar in Neuendettelsau bei. In den insgesamt sechs Jahren seiner Ausbildung zum Pfarrer bereiteten ihm vor allem das Studium der hebräischen Sprache sowie die Religionspädagogik besondere Freude.

Die Tatsache, dass auch sein Vater als Pfarrer im Dienste der Kirche stand, war für seine Berufswahl nicht ausschlaggebend, betont Gottfried Ehninger. Sein Glaube an Gott konnte sich trotz dieser Prädisposition von frühester Kindheit an ohne Druck oder Pflichtgefühl entwickeln. Kindergottesdienst und später den Gottesdienst besuchte man bei der Pfarrersfamilie freiwillig. Gottfried Ehningers Vater habe die berufliche Entscheidung seines Sohnes „akzeptiert und gefördert“.

Im Austausch mit dem Vater

Solange der Vater lebte, standen die beiden im Austausch über die Inhalte ihres Berufes. Bei aller Diskussionen über die Auslegungen biblischer Texte und die Forschung sei man jedoch bei keinem Aspekt komplett anderer Sichtweise gewesen, erinnert sich der 63-Jährige.

Als Hobby-Handwerker legt Gottfried Ehninger gerne mit Hand an. Foto: privat

Als Hobby-Handwerker legt Gottfried Ehninger gerne mit Hand an. Foto: privat

Prägend für den Gottesdiener in Ausbildung war aber auch sein Lehrpfarrer während seines zweijährigen Vikariats in Thuisbrunn in der Fränkischen Schweiz. „Er hat meine Liebe zur Liturgie geweckt, die ich als Württemberger in dieser Form nicht kannte“, so Gottfried Ehninger. Es folgte die bereits erwähnte besonders herausfordernde Zeit seiner Berufslaufbahn.

Als Pfarrer zur Anstellung war er in der Gemeinde Helmbrechts in Oberfranken, wo er später auch ordiniert wurde, zusammen mit einem weiteren Pfarrer für insgesamt 7000 Gemeindeglieder verantwortlich. Die Jungen hat es auf der Suche nach Arbeit von dem Ort an der Zonengrenze fortgezogen, zurück blieben vor allem Kirchgänger im Rentenalter. „Ich hatte meine Umzugskisten noch nicht ganz ausgepackt, da musste ich gleich drei Beerdigungen in einer Woche halten“, beschreibt Gottfried Ehninger wie sich die dortige Bevölkerungsstruktur auf seine pfarrlichen Tätigkeit auswirkte.

Dank dieser Erfahrung reifte in ihm aber auch immer stärker der Wunsch, sich beim nächsten Stellenwechsel dann wieder in einer Dorfgemeinde niederzulassen. Es ist der persönliche Kontakt zu allen Gemeindegliedern, die er an diesem besonderen Lebens- und Arbeitsumfeld schätzt. Mit Oestheim und Gailnau hat sich sein Wunsch in dieser Hinsicht mehr als erfüllt. „Es gab eine Zeit, da habe ich alle in Oestheim gekannt“, bemerkt er nicht ganz ohne Stolz. In einem Jahr waren sogar alle seine Konfirmanden auch ehemalige Täuflinge von ihm.

In den 21 Jahren seines Wirkens in den dortigen Gemeinden hat er nicht nur als Dekanatsmissionspfarrer die Tradition des Dekanatsmissionsfests am Gailnauer Berg aufrechterhalten, sondern auch den Motorradfahrergottesdienst am Motorradtreffen der Motorradfreunde Gailnau „mit Freude“ vorbereitet.

Hinzu kamen Renovierungsmaßnahmen am Gemeindezentrum Oest-heim, der Gailnauer Pfarrscheune und dem Oestheimer Friedhof. Es war eine „schöne, harmonische Zeit“, unterstreicht er. Den physischen Arbeitseinsatz hat er nicht selten auch ganz bodenständig mit seiner Funktion als Seelsorger verbunden. Denn manchmal, findet Gottfried Ehninger, erfahre man mehr von den Menschen, wenn man bei einem Bier und einer Wurstsemmel zusammensitzt. Als Gottfried Ehninger 50 Jahre alt und damit seiner Meinung nach auch als Pfarrer „schwer vermittelbar“ wurde, stand er vor der Entscheidung entweder bis zur Rente in Oestheim zu bleiben oder noch einmal den Sprung an eine neue Wirkungsstätte zu wagen. Mit zwei Jahrzehnten in ein und derselben Gemeinde war ihm zumindest mehr Kontinuität in seinem Wirken vergönnt als seinem Vater, der alle sechs Jahre seine Pfarrstelle wechseln musste. Steinsfeld erwies sich als Glücksfall, da es seiner bisherigen Gemeinde Oestheim strukturell sehr ähnlich war.

Bauliche Einsätze

Und auch in seiner neuen Gemeinde ließen die baulichen Einsätze Gottfried Ehninger selten zur Ruhe kommen. So stand neben der Renovierung des Steinsfelder Gemeindehauses und des Gattenhofer Kirchturms auch der Umbau des Gemeindehauses an, damit der Gemeindesaal endlich ohne mühsame Treppenstufen zu erreichen ist. Der Religionsunterricht in der Schule hatte für Gottfried Ehninger immer einen großen Stellenwert bei seiner Tätigkeit als Pfarrer. Mit jungen Leuten über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen war ihm besonders wichtig. So stand auch bei den Konfirmandenfreizeiten Gemeinsamkeit und Geselligkeit im Vordergrund. Eine Woche verbrachte man zusammen wie eine Familie und baute so ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis auf. Seine Frau Waltraud stellte bei dieser Gelegenheit ihre vielgelobten kulinarischen Fähigkeiten unter Beweis.

Auf seinen baldigen Ruhestand blickt Gottfried Ehninger mit Vorfreude. Der leidenschaftliche Handwerker, der sich einst auch durchaus ein Berufsleben als Automechaniker oder Schreiner hat vorstellen können, kann dann endlich ausgiebig seinem Hobby frönen und dabei gleichzeitig sein Häuschen in Hartershofen in Schuss bringen. Dort wird er sich auch einen kleinen Traum erfüllen: ein Raum für seine Modelleisenbahn.

Seine Leidenschaft für die Miniaturzüge wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt. Nicht nur dass sein Opa väterlicherseits Stellwerksmeister bei der Eisenbahn war. Dass mit Gottfried Ehninger nach drei Mädchen endlich ein Stammhalter geboren wurde, bedurfte eines besonderen Willkommensgeschenk: Gottfried Ehningers Vater bekam von seiner Mutter – Gottfried Ehningers Oma – einhundert Mark geschenkt, um dem Bub eine Modelleisenbahn zu kaufen.

Basteln, fachsimpeln

Seitdem ist er diesem Hobby verfallen und wirkt seit nunmehr 20 Jahren in dem Verein „Christliches Modellbahnteam“, der überregional tätig ist, mit. Dort bastelt und fachsimpelt man ­– aber auch der Glaube ist ein zentrales Gesprächsthema in dem Kreis Gleichgesinnter.

Angesichts dieser Fülle an neuen, nichtkirchlichen Betätigungsfeldern wird es dem Vater dreier Kinder und Großvater von acht Enkelkindern in seinem neuen Lebensabschnitt sicher nicht langweilig. „Ich glaube, dass ich nichts vermissen werde“, vermutet Gottfried Ehninger, schließlich bleiben mit dem Umzug nach Har-tershofen das Wichtigste – nämlich die ans Herz gewachsenen Menschen – gleich. mes

Es bewegt sich viel

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Zwischen privatem Einfluss und öffentlicher Verantwortung

ROTHENBURG – An vielen Stellen in der Stadt wird gebaut und saniert. Es handelt sich dabei um öffentliche und privatwirtschaftliche Aktivitäten in der Stadtentwicklung. Nach den Handwerkerferien wird auf den Baustellen emsig gewerkelt.

Sommerpause im Handwerk beendet: Der Ausbau des ehemaligen Schlachthofes in ein neues Einkaufszentrum ist in vollem Gange. Foto: sis

Sommerpause im Handwerk beendet: Der Ausbau des ehemaligen Schlachthofes in ein neues Einkaufszentrum ist in vollem Gange. Foto: sis

Auf dem ehemaligen städtischen Schlachthofgelände schreiten Umbau und Erweiterung der Immobilie zum neuen Fachmarktzentrum voran. In die Modernisierung des Gastronomischen Bildungszentrums investieren der Landkreis, er finanziert den größten „Brocken“ mit fünf Millionen Euro, und die Industrie- und Handelskammer um die 600000 Euro in die Innenausstattung.

Die Stadtwerke Rothenburg stecken 6,5 Millionen Euro ins Hallenbad. Die Decke der Badehalle wird erneuert und lässt den gesamten Schwimmbereich durch ihre weiße Farbe heller erscheinen. Auch die Flachdachsa– nierung ist vorangeschritten. Hierbei wurde die Bekiesung des Daches entfernt und die Statik, mit allen vorhandenen Dachkonstruktionen, von einem Statiker überprüft. In Zukunft wird das Hallenbad von einem Kalzip-Gefälledach (Dachkonstruktion aus Aluminium), mit geregelter Entwässerung und Wärmedämmung, geschützt.

An der Ostseite des Bades entsteht ein Fluchttreppenhaus. Es ist Teil der Aktualisierung des Brandschutzes nach den heute gültigen Bestimmungen und der Erweiterung der Flucht- und Rettungswege für den Badebetrieb. Hinzu kommen der Einbau einer Brandmeldeanlage, welche auf die zentrale Leitstelle aufgeschaltet ist, ein aufwändiges Rauchabzugssystem sowie eine Notbeleuchtung. Erfreulicherweise musste die Sommersauna, trotz der laufenden Arbeiten nicht geschlossen werden. „Hier gilt unser besonderer Dank den treuen Saunakunden, die sich von den Bauarbeiten nicht im Geringsten haben stören lassen“, sagt Eva Baum.

Ebenfalls in diesem Jahr beginnen die Planungen für die Erneuerung des Ruhebereichs im Erdgeschoss des Hallenbades sowie die Umgestaltung des Eingangsbereichs. Auch das Kassensystem soll auf den neuesten Stand gebracht werden. Sämtliche Umbaumaßnahmen werden soweit es möglich ist, während der noch laufenden Freibadsaison durchgeführt.

Ein dickes Lob an die Stadtwerke sprach SPD-Stadtrat Bernhard Benz in Vertretung des Fraktionssprechers Dr. Günther Strobl beim Seniorennachmittag im „Ochsen“ aus. Die Veranstaltung hat bei den Sozialdemokraten eine lange Tradition. Die Stadtwerke tragen nicht nur die Betriebskosten des Rothenburg-Bades, sondern auch das jährliche Defizit von rund 800000 Euro, führte Bernhard Benz Benz aus.

Kommunale Einrichtungen wie das Reichsstadtmuseum und die Musikschule sowie eine ganze Reihe weiterer Dienstleistungen der Daseinsvorsorge muss die Stadt kostendeckend ausgleichen. Die aktuell hohe Verschuldung sei auch den mutigen Investitionen geschuldet, so Bernhard Benz. Die Stadt hat die Topplerschule modernisiert und erweitert, lässt die Luitpoldschule zum modernen Hochschul-Campus herrichten.

Im nördlichen Stadtgebiet erwarb sie größere zusammenhängende Flächen zwischen der Schweinsdorfer Straße und Rewe-Markt für ein neues Baugebiet. Die Wohnraumnachfrage in Rothenburg ist groß. Die Grundstücke gehen gut weg und bringen Geld in den Stadtsäckel. Mit dem Kauf der 3300 Quadratmeter großen Parkfläche vor dem alten Aldi-Markt in der Erlbacher Straße hat sich die Stadt weiteres Potenzial zur Entwicklung einer Wohnnutzung gesichert. Bernhard Benz sprach davon, dort sozialen Wohnungsbau zu schaffen. Die maßgebliche Entscheidung hierzu wird allerdings der Gesamt­stadtrat treffen.

Die neue Mehrzweckhalle bezeichnete Bernhard Benz ein gelungenes Objekt: „Kritiker müssen eigentlich verstummen, denn der Bau verschandelt das Stadtbild in keinster Weise.“ Das klare Ergebnis des Bürgerentscheids zur Halle habe den Bürgerwillen gezeigt. Bei der Diskussion um die Kosten habe UR-Ratskollege Hermann Schönborn den Grunderwerb mit eingerechnet. Bei den reinen Hallenkosten bewege man sich im gesetzten Rahmen von 7,5 Millionen Euro.

Nachhaltige Stadtentwicklung bedeute auch das neue Schülerwohnheim im denkmalgeschützten alten Spital, die Schaffung zusätzlicher Kita-Plätze und das neue Gewerbegebiet an der Ansbacher Straße. „Wir brauchen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Nur vom Tourismus kann die Stadt auf Dauer nicht leben“, so Bernhard Benz. Enttäuscht zeigte er sich vom Verhalten der Nachbargemeinde Neusitz bei einem gemeinsamen kommunalen Gewerbegebiet. Ideen zur Lösung waren nicht in Einklang zu bringen, führte er aus.

Auch im Lebensmittelbereich herrscht Betriebssamkeit. Neue Märkte entstehen, alte werden modernisiert. Erfreulich war zu hören, dass der Lieferservice bei Edeka klappt: „Zuverlässig und freundlich“,hieß es. Es fehlt noch ein Fußgängerüberweg und eine Stadtbus-Haltelle im Bereich von Edeka und Aldi, hieß es aus den Reihen der Senioren. Weiterer Kritikpunkt: Die wenigsten Autofahrer blinken bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr. Auch die Polizei sei da nicht immer vorbildlich, wurde beobachtet. sis

Kraft der Vielfalt

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Begegnung mit Kunst an den Reichsstadttagen

ROTHENBURG – Unter den Titel „Tiber ob der Tauber“ findet von Freitag bis Sonntag eine Ausstellung in den ehemaligen Torwärterhäuschen am Burgtor statt. Zu sehen sind Arbeiten von über dreißig Künstlern, darunter die Insingerin Maria Semmer mit Kunst-Fotografie.

Der Künstler Alessandro Fornaci hängt die frisch gedruckten Bilder auf, die zum Teil im letzten Jahr in Rothenburg entstanden sind. Foto: er

Der Künstler Alessandro Fornaci hängt die frisch gedruckten Bilder auf, die zum Teil im letzten Jahr in Rothenburg entstanden sind. Foto: er

Die Auswahl der Künstler ist sehr vielfältig und umfangreich: von Studenten der Kunstakademie und Künstlern aus den Vereinen Stamperia del Tevere und Laborintus, die im experimentellen Bereich der Druckgrafik und der Fotografie arbeiten, bis hin zu Meistern der italienischen Druckgrafik aus dem Verein Club 365.

Im Rahmen der Ausstellung von 14 bis 18 Uhr finden verschiedene „Workshops“ statt, an denen jeder teilnehmen kann: Erwachsene und vor allem auch Kinder sind dazu eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht nötig, man kann spontan während der Öffnungszeiten vorbeikommen, beim Drucken zusehen und die Gelegenheit nutzen, sich intensiv mit der Kunst auseinanderzusetzen.

Die Bereiche umfassen Cyanotypie, Holzschnitt, Kupferstich und kollektive Malerei und werden geleitet von: Alessandro Fornaci aus Rom (Art Director der Stamperia del Tevere und des Kunstvereins Laborintus), Laura Peres und Susanna Doccioli aus Rom, Giovanni Piccini aus Fano und Maria Semmer.

An der Ausstellung sind Künstler aus drei Künstlergruppen beteiligt: Die Stamperia del Tevere ist ein experimentelles Labor für verschiedene Arten der Druckgrafik, das 2004 in Rom gegründet wurde und ein breites Spektrum an Aktivitäten bietet: von Radierkursen über die Herausgabe von Editionen bis hin zu Workshops mit Künstlern und der Organisation von Ausstellungen mit nationalen und internationalen Künstlern. Es ist ein beliebter Treffpunkt von Künstlern aller Altersgruppen, um sich zu inspirieren, auszutauschen und zusammenzuarbeiten. Die Gruppe besteht aus Lorenzo Bernardi, Alessia Consiglio, Susanna Doccioli, Alessandro Fornaci, Marcello Fraietta, Valeria Gasparrini, Laura Peres, Giorgia Pilozzi, Usama Saad, Gianluca Tebaldi.

Der Club 365 ist eine Vereinigung, die jährlich drei bis vier originale Mappen von Künstlern produziert, die in Italien im Bereich der Druckgrafik angesehene Künstler sind: Pasquale Ninì Santoro, Luigi Boille, Marina Bindella, Carlo Lorenzetti, Giovanna Martinelli, Bruno Conte, Bruno Aller, Teodosio Magnoni, Giancarla Frare, Marisa Facchinetti, Enzo Lionello Natili, Pio Del Brocco, Leonardo Galliano.

Der Kunstverein Laborintus entstand 2011 und bietet Raum für visuelle Kunst wie Malerei, Druckgrafik und Fotografie. Er hat seinen Schaffensmittelpunkt in Roms berüchtigtem Stadtviertel Corviale, wo in den letzten Jahren zahlreiche Aktivitäten entwickelt wurden, wie Editionen von angesehenen Künstlern, Residenzprogramme für Künstler und Praktikumsplätze für die Akademie der Künste von Rom, mit der Einstellung, dass Kunst kein Privileg sondern eine Notwendigkeit ist. Zu den Künstlern dieser Gruppe gehören Sofia Cianfichi, A. Pio Del Brocco, Leonardo Galliano, Yuliya Galycheva, Maisie Mc Neice, Enzo Lionello Natilli, Albena Nikolova, Giovanni Piccini, Maria Semmer, die einige Jahre in Rom gelebt hat, Caterina Tedeschini und Jose Witteveen. er/sis

„Regieren macht mehr Spaß als Opposition“

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Bundestagskandidat Artur Auernhammer (CSU) kam nach Neusitz zum Biergartengespräch mit Bürgern

NEUSITZ – Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg gehen. Und so machte Bundestagsabgeordneter und Direktkandidat Artur Auernhammer (CSU) bei seiner Wahlkampftour auch Station in Neusitz und stellte sich in lauschiger Biergartenatmosphäre im Gasthof Neusitz den Fragen der Wähler.

Artur Auernhammer (stehend) legte den interessierten Bürgern seine Positionen dar. Foto: Scheuenstuhl

Artur Auernhammer (stehend) legte den interessierten Bürgern seine Positionen dar. Foto: Scheuenstuhl

In seiner einführenden Rede ging der 54-jährige gelernte Landwirt explizit auf die Themen Sicherheit, Flüchtlinge und Wohnungsbau ein. Angesichts der niedrigen Arbeitslosenzahlen und des hohen Steueraufkommens gehe es der Bevölkerung in Deutschland eigentlich „nicht schlecht“, so Artur Auernhammer. Er warnte aber vor der internationalen Konkurrenz, die sich „dynamisch“ entwickle. Man müsse deshalb schauen, dass Deutschland weiter vorne bleibe und „was in der Welt passiert“.

Denn überall gebe es Krisenherde, wobei er kurz die jeweilige Situation in Nordkorea, der Türkei und den Vereinigten Staaten anriss. Hinzu kommt eine Gefahr von innen durch „durchgeknallte Akteure“, die mit Anschlägen versuchen würden, „die westliche Weltordnung aus den Fugen zu bringen“.

„Bestmöglicher Schutz“

Seine Hoffnung sei, dass sich nach der Wahl am 24. September mit Joachim Herrmann „etwas mehr bayerische Sicherheitspolitik“ auf Bundesebene niederschlagen werde. Staatliche Institutionen müssten, so der CSU-Direktkandidat, so ausgestattet werden, dass sie „für den bestmöglichen Schutz der Bevölkerung“ sorgen können.

Beim Zustrom von Flüchtlingen vor zwei Jahren sei man an die „Grenze der Leistungsfähigkeit“ gekommen. Bayern habe, laut Artur Auernhammer, in dieser Situation aber eine „wunderbare humanitäre Visitenkarte der Menschlichkeit abgegeben“. Er beschreibt das Thema Flucht als die „größte Herausforderung“ in der internationalen Politik und lenkte den Blick auf Afrika, dem seiner Ansicht nach die Rolle des „größten Sorgenkinds“ zufällt.

Artur Auernhammer plädiert dafür, die Fluchtursachen zu bekämpfen. Stefanie Nejedlo aus Leutershausen, die auf der Landesliste für den Bundestag kandidiert, stimmte Artur Auernhammer hierbei zu. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf ihr eigenes Interesse und ihre Kenntnisse in Sachen Entwicklungspolitik, die sie während ihrer Tätigkeit für Dagmar Wöhrl, Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gesammelt hat. Es gebe hierbei viele Ansätze und Baustellen, doch Bildung sei der wichtigste Schlüssel zum Erfolg, erklärte Artur Auernhammer und nahm bei dieser Aufgabe die Europäische Union in die Pflicht. „Es ist wichtig, dass Europa aktiv wird und mehr Geld dafür in die Hand nimmt“, so der 54-Jährige.

Beim Thema Europa und Brexit sagt er „spannende Entwicklungen“ voraus. Hierbei brauche es jemanden, der „nach vorne schaut und sein Netzwerk nutzt“, verweist er mehr oder weniger dezent auf Angela Merkel als seine Wunsch-Besetzung für das Kanzleramt.

Aus der bereits erwähnten guten Situation am Arbeitsmarkt und beim Steueraufkommen folgerte Artur Auernhammer daraus die Frage, ob man den Menschen nicht in irgendeiner Form eine steuerliche Entlastung geben könnte. „Wie lange soll man den Solidaritätszuschlag noch zahlen?“, stellte er in den Raum.

Die rasante Entwicklung bei den Wohnpreisen sei nicht nur ein Thema in den Ballungsräumen, sondern strahle auch auf den ländlichen Raum aus, so Artur Auernhammer, der seit 2013 Mitglied des Bundestags ist. Die Mietpreisbremse bezeichnete er dabei als „Rohrkrepierer“ und sprach sich stattdessen für stärkere Anreize für Grundstückseigentümer aus. Es gelte in den Mietwohnungsbau zu investieren. Über die Probleme beim Wohnbau habe er vor dem Biergartenabend bei der Besichtigung der Firma Stein mit den dortigen Experten gesprochen. Auf Auernhammers Programm stand außerdem auch eine Ortsbesichtigung. Dabei erklärte Bürgermeister Rudolf Glas etwa auch den geplanten Neubau an der örtlichen Kindertagesstätte.

Klare Unterscheidung

Den interessierten Bürgern im Biergarten brannten – nach einer kurzen Aufwärmphase – diverse Fragen auf den Nägeln. So wollte ein Zuhörer wissen, warum man junge Flüchtlinge, die arbeiten wollen, nicht auch arbeiten lasse – wo doch gerade Handwerker händeringend nach Mitarbeitern suchen. Artur Auernhammer entgegnete, dass man klar zwischen dem Asylverfahren und der Zuwanderung zum Arbeitsmarkt unterscheiden müsse. Die Annahme, dass man die Menschen aufnimmt und alle könnten eine Ausbildung machen, sehe in der Praxis anders aus. Zudem mahnte er, dass die Situation und die Diskussion bei diesem Thema auch ganz anders aussehen könnten, etwa wenn man wie vor zehn Jahren händeringend nach Jobs suchen müsste.

Beim Thema Schadstoffausstoß positionierte er sich klar gegen ein Fahrverbot für bestimmte Fahrzeuge in bestimmten städtischen Zonen. Ein Technologieumstieg sei erst dann sinnvoll, wenn man technisch dazu auch in der Lage sei. Der ländliche Raum stehe und falle mit der „individuellen Mobilität“ brachte Artur Auernhammer erneut seinen Einsatz für den ländlichen Raum aufs Tableau.

So versprach er auch, dass nach einem Wahlsieg der Christsozialen das Landwirtschaftsministerium in dieser Hinsicht breiter aufgestellt werden soll. Eine größere Bandbreite forderte er auch bei den Repräsentanten im Bundestag, womit der gelernte Landwirt sogleich seinen Hut in den Ring warf und um die Stimmen der Anwesenden warb. Die Erfahrung lehrte ihn: „Regieren macht mehr Spaß als Opposition.“ mes

Für 2018 neuen Anlauf nehmen

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Suche nach besseren Konditionen für dringend fällige Wanderwege-Sanierung an der Riviera

ROTHENBURG – Wie geht es jetzt nach den zuletzt negativen Vorzeichen weiter bei der Sanierung der Wanderwege an der Riviera? Die Frage hat unter anderem auch den Ferienausschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt.

Die Absperrung am Wanderweg vorm Kobolzeller Tor täuscht: Hier geht es nur um eine Verkabelungs-Baustelle. Foto: Weber

Die Absperrung am Wanderweg vorm Kobolzeller Tor täuscht: Hier geht es nur um eine Verkabelungs-Baustelle. Foto: Weber

Nach wie vor sei die Stadt festen Willens, das Projekt möglichst zügig anzugehen, versicherte Oberbürgermeister Walter Hartl unserer Redaktion im Nachgang zur Sitzung. Es stehe nun für 2018 auf der Tagesordnung, in der Hoffnung, bei der Regierung von Mittelfranken doch noch eine Förderzusage zu erhalten.

Wie berichtet, war zuletzt für den Abschnitt zwischen Kobolzeller Tor und Kalkturm nach beschränkter Ausschreibung das Submissionsergebnis um 79 Prozent über der Kostenberechnung gelegen. Damit sei die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben, hatte das Stadtbauamt zur Sitzung mitgeteilt.

Nicht zuletzt auch für den Seniorenbeirat gehört die Sanierung der Wanderwege an der Riviera zu den dringlichen Vorhaben. -ww-

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